Der Huf/Beinstellung des Hengstes

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  • angel36
    • 18.07.2002
    • 2782

    #21
    Drosselklang, ehrlich, nach Deiner Definition kann man vermutlich 90% der Pferde ausschließen aus der Zucht. Welches Pferd ist denn bitte perfekt? Das Fundament meiner Stute ist nicht perfekt, aber Probleme hatte sie DESHALB in 15 Jahren noch nicht. Also, warum das dann so in den Vordergrund schieben, wenn es zur Kompensation andere Vorzüge gibt?
    Eine Körkommission hat, angesehen von der Politik, genauso die Entscheidung zu treffen, ob die Vorzüge eventuelle Fehler (jedweder Art, nicht nur Fundament betreffend&#33 aufwiegen. Das entbindet den Züchter nicht davon, sich selbst ein Bild über Stärken und Schwächen zu machen! Natürlich wird es "No-Go"s geben, also z.B. Stellungsfehler, die so deutlich sind, dass man ein Tier von der Zucht ausschließt. Aber ein bißchen was findet man bei jedem Pferd.

    Und zur eigentlichen Frage: Weil meine Stute selbst im Fundament nicht die korrekteste ist, achte ich beim Hengst mehr drauf. Insbesondere sollte er nicht die gleichen Problemchen haben wie die Stute.

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    • Veracruz9
      • 26.03.2002
      • 3848

      #22
      Natürlich sollte die Körkomission möglichst nur korrekte Hengste kören. Wäre das allerdings immer so gewesen wäre die zucht nicht da wo sie ist.

      Und ich denke das bleibt auch so.
      Bis wir am Ultimum sind.

      Bis dahin ist es eine Abwägung was die Stute ausbügeln kann.


      Und schwer st es für die Leute aus Süddeutschland und SChweiz/ÖPsterreich, wenn die Hengste aus den Hochzuchtgebieten nutzen wollen, bzw. im Ausland auch fast müssen önnen sie nicht jeden Hengst live sehen.

      Zm Thema auf dem Pflaster sehen, der HH ist in dem Moment Dienstleister und will tlw. 2500 € - kauft einer von euch ein Auto für 2500 oder auch nur 1000€ weil der Eigentümer sagt es ist gut? ohne es aus der nehe gesehen zu haben??
      Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

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      • Giulietta
        • 09.12.2004
        • 595

        #23
        Zitat von [b
        Zitat[/b] (Ginella NB @ Feb. 21 2007,14:44)]Nicht, das ich noch nie auf Hengstschauen gewesen wäre - aber dort dann auch in den Stall zu gehen - auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Ich würde mir da irgendwie lästig und aufdringelich vorkommen.

        Habe das auch noch nie erlebt, das die Züchter auf den großen Hengstschauen dazu eingeladen wurden, wenn die Hengstvorführungen nicht gerade auf der eigenen Anlage stattfinden. Ich persönlich vertrete eher die Meinung, das sich die Hengste im Stall ihre Ruhe verdient haben.
        Also ich finde es schon wichtig sich den oder die Hengste auch mal im Stall anzuschauen, gerade da sieht man den Hengst mal so wie er ist und nicht in den 2 Min. in denen er sich strampelnd oder hoch springend von seiner (im Idealfall) Schokoladenseite zeigt. Evtl. Stellungsfehler sind in der Stallgasse beim Mähneeinflechten doch recht gut erkennbar. Außerdem interessiert mich auch der Charakter. Erinnere mich an einen Holsteiner hier aus der Gegend der wurde in der Box links und rechts noch angebunden, weil er sonst nur in Luft gewesen wäre und gerade bei dem hätte man vermuten sollen, daß der an fremde Unterkünfte gewöhnt ist - der olle Kosmopolit... Nun ja, geht auch anders... In Fürstenreich hab ich mich vor langer Zeit aufgrund seines freundlichen Wesens mal verknallt, wenn auch für mich züchterisch weniger interessant (paßt nich zu meinen merries).
        Finde das schon wichtig, ausruhen können die sich wieder nach der HV. Übrigens gibts auch viele Beispiele die sich nicht die Bohne an vorüberziehenden Menschmassen stören, sondern gemütlich Heu mümmeln.
        Das Äußere des Pferdes hat etwas an sich, daß dem Inneren des Menschen gut tut.

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        • drosselklang
          • 20.01.2007
          • 310

          #24
          @angel36: ich meine auch keine Schönheitsfehler sondern wirkliche Fehlstellungen. Meine Argumente habe ich ja bereits dargelegt. Und da Du bereits die 90 % angesprochen hast: Frag mal Deinen TA wie viele "lahme" Patienten er hat - und wie viele davon Stellungs- oder Rückenprobleme haben. Das kommt nicht von ungefähr. Aber wie Linaro schon erwähnt hat: "Zucht ist auch Politik" bei der manchmal kurzfristige kommerzielle Interessen im Vordergrund stehen.

          Ich möchte auch keine Hengste und Zuchtstuten haben, die wie aus einer einheitlichen Form gefallen aussehen, aber sie müssen Eigenschaften mitbringen um gesunde Reitpferde zu züchten ... und da gehört für mich eine korrekte Gliedmaßenstellung mit an erster Stelle.

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          • samira
            • 08.11.2004
            • 148

            #25
            Ich bin sicherlich kein Fehlersucher. Kein Pferd ist perfekt. Aber als Züchter achte ich sehr wohl auf die Korrektheit der Gliedmaßen und die Körkomission ist mir da schnurzegal - ich mach mir da lieber selber ein Bild. Gut, ich kenne auch meine Stuten und weiß, was sie eventuell ein wenig ausgleichen können aber je korrekter umso besser. Ist meine persönliche Meinung.
            Wenn es irgendwie möglich ist sehe ich mir Hengste (obwohl Ösi) in Natura an und bin dafür schon unendlich viele Kilometer gefahren ... und von Züchterkollegen "belächelt" worden
            LG Samira

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            • Birgit
              • 18.02.2002
              • 748

              #26
              ich war bei der besagten Hengstbesichtigung dabei und mir sind die von FF dargelegten kleineren Fehler nicht aufgefallen. Für mich daher nicht als gravierend eingestuft. Hengst läuft erfolgreich im Sport und ist ziemlich blütig. Es stimmt, dass man bei den meisten Hengsten gar nicht die Chance hat so genau hin zu schauen. Beeindruckend finde ich, wenn man auf einen Schlag Vater, Mutter und ca. 30 Nachkommen einjährig und zweijährig sehen kann. So kann ich mir von einem Hengst ein besseres Bild machen und nehme auch kleinere Fehler in Kauf, als wenn ich die Hengste nur auf der Hengstvorstellung und in der Box sehe. Völlig korrekt laufen und stehen die Wenigsten. Bei gravierernderen Fehlstellungen und gravierenden Fehlern im Bewegungsablauf kommt es auf das Alter des Hengstes an und auf die Nachkommen, ob ich diesen Hengst nutzen würde. Ist der Hengst schon im gesegneten Alter und erfolgreich im Sport gelaufen und hat genug ältere Nachkommen, die den Mangel nicht haben, würde ich ihn trotzdem nutzen nach dem Motto "Nobody ist perfekt" Bei einem Junghengst würde ich erst mal die Finger von lassen.

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              • Linaro3
                • 28.09.2003
                • 8079

                #27
                Ginella: für solche Fälle habe ich doch noch meinen Mann
                Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

                www.pferdezucht-nordheide.de

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                • angel36
                  • 18.07.2002
                  • 2782

                  #28
                  Zitat von [b
                  Zitat[/b] (drosselklang @ Feb. 21 2007,17:06)]ich meine auch keine Schönheitsfehler sondern wirkliche Fehlstellungen.
                  Da frage ich Dich, wo ziehst Du die Grenze? Wo ist es gravierend, und wo ein "Schönheitsfehler"? Wir sind uns einig, dass gravierende Mängel in der Stellung ein Ausschlusskriterium für die Zucht sind. Das würde ich auch so sehen. Aber wo fängt gravierend an? Und gerade das finde ich sehr schwierig zu verallgemeinern.
                  Daher meine ich: man betrachte die Pluspunkte, die das Pferd hat. Und dann entscheidet man nach "Gesamteindruck".

                  Wir haben eine Stute im Stall, deren Stellung (vorne zeheneng, und die Hufe nach innen gedreht, hinten sehr eng und tritt dann außen vorbei) für mich ein No-Go wäre. Trotzdem hat die Stute viele Vorzüge, eine Holsteinerin, die fast unbegrenztes Springvermögen und sehr gute Bewegungen kombiniert. Für mich wäre es kein Pferd (vom Reiten her), aber die Besitzerin liebt sie heiß und innig und ist glücklich mit ihr. Sie sieht es so, dass die Vorzüge die Stellungsfehler aufwiegen und würde gern (wenn auch nur für den Eigenbedarf) ein Fohlen ziehen. Ich sehe es nicht so. Wer hat Recht?

                  Du hast in Deinem ersten Posting, so wie ich es verstanden habe, "100% Korrektheit" eingefordert. Und das wirst Du eben bei 90% der Pferde NICHT finden.
                  Ist ein bißchen zeheneng jetzt schon gravierend? Ganz korrekt ist es jedenfalls auch nicht.

                  Kommentar

                  • Veracruz9
                    • 26.03.2002
                    • 3848

                    #29
                    Dann ist noch die Frage woher die Fehlstellung kommt.
                    Es gibt Fehlstellungen die erblich sind, andere sind erworben.
                    Da hilft nur viel Nachzucht ansehen und ein Bild machen.
                    Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

                    Kommentar

                    • drosselklang
                      • 20.01.2007
                      • 310

                      #30
                      @angel36: Nur mal ein paar wenige Beispiele: Ich habe mir mal ein Fohlen gekauft. Dieses Fohlen stammte aus einem Probesprung. Vater und Mutter konnte ich beide kennenlernen. In dem Fall lief die Mutter sich einseitig die Eisen ab (ich kannte die Mutter schon länger). Bei Gizmo war auf den ersten Blick alles o.k. - Doch mit 3-4-jährig fing er leicht an zu stolpern oder zu schlurfen. Er lief auch ohne Reiter vermehrt vorderlastig nutzte sich unwahrscheinlich stark die Zehe ab. Als ich im Laufe der Zeit noch weitere Zöglinge aus der Stute kennengelernt habe, habe ich bewusst mal auf die Gliedmaßenstellung geachtet und da waren einige dabei die genau dieses Problem von der Mutter mitbekommen haben. Gizmo lief irgendwann kurzzeitig lahm, dann kam der berüchtigte Wendeschmerz hinzu. Der TA hat in auf Podotrochlose untersucht aber keinen positiven Befund festmachen können. Ich sollte ihn mit orth. Beschlag auf die Weide stellen. Nach 6 Wochen ab in die Klinik, die haben nur mit dem Kopf geschüttelt ob der 6-Wochen alten Diagnose und ihn letztendlich, 11-jährig, von seiner nicht mehr heilbaren degenerativen Erkrankung erlöst. - Da ich keine Verbrauchspferde für den kurzfristigen Kommerz züchten möchte würde ich solche Problempferde nicht zur Zucht einsetzen. Da man auf einer HV i.d.R. solche Probleme nicht erkennen kann würde ich den Hengst immer auf dem Pflaster begutachten bevor ich meine Stute von ihm belegen lassen würde.

                      Allerdings habe ich am Sonntag ein Stutfohlen aus einer Halbblutstute bekommen (sie war eigentlich unfruchtbar und lief als Dauerfreundin mit unserem Hengst zusammen). Diese Stute hätte ich niemals zur Zucht genommen wegen ihrer flachen, butterweichen und absoluten Problemhufe (ohne Eisen geht gar nichts). Und die Anpaarung mit unserem Dicken (Schweres Warmblut) war nun auch sehr spannend. Wir hatten schon Angst, das da ein ganz und gar unproportionales Fohlen heranreift. Doch wir sind super glücklich. Beltane ist ein total hübsches, kompaktes, korrektes und superpfiffiges Fohlen geworden. - Aber bewusst provozieren würde ich solche Aktionen nicht unbedingt.

                      "Schönheitsfehler" wäre z.B. für mich die Stellung unseres Hengstes, der hinten links den Huf leicht dreht. Er hat aber eine so gute Hufsubstanz und korrekte Hufwinkelung, das noch nicht mal eine einseitige Abnutzung vorhanden ist.

                      Kommentar

                      • Fine2000
                        • 21.12.2006
                        • 551

                        #31
                        Zitat von [b
                        Zitat[/b] (angel36 @ Feb. 22 2007,08:59)]Wir haben eine Stute im Stall, deren Stellung (vorne zeheneng, und die Hufe nach innen gedreht, hinten sehr eng und tritt dann außen vorbei) für mich ein No-Go wäre. Trotzdem hat die Stute viele Vorzüge, eine Holsteinerin, die fast unbegrenztes Springvermögen und sehr gute Bewegungen kombiniert. Für mich wäre es kein Pferd (vom Reiten her), aber die Besitzerin liebt sie heiß und innig und ist glücklich mit ihr. Sie sieht es so, dass die Vorzüge die Stellungsfehler aufwiegen und würde gern (wenn auch nur für den Eigenbedarf) ein Fohlen ziehen. Ich sehe es nicht so. Wer hat Recht?
                        Hm, meine neue Stute kommt ja auch aus der Zucht und steht vorne sehr merkwürdig und wenig korrekt. Von Stellungsfehler kann man schon fast gar nicht mehr reden, das ist eine Katastrophe.
                        Das rechte Vorderbein ist richtig krumm, der Huf ist schief und sie steht sehr zeheneng. Darf man gar nicht so genau hingucken. Als die Besitzerin mir früher erzählt hat, dass sie mit ihr züchten will, bin ich fast vom Glauben abgekommen.

                        Aber: Die Dame hat 2 wunderschöne Töchter (Laureus x Fidermark und Sandro Bedo x Fidermark) mit schnurgeraden Beinen, guten Hufen und absolut keinen Fehlstellungen. Wenn sie dazu noch ihren Charakter haben, könnte da echt was draus werden.

                        Das Risiko war natürlich extrem hoch. Ich bin jetzt gespannt, wie sich das Bein jetzt unter kontinuierlicher Belastung entwickelt. Aussehen tuts auf jeden Fall schrecklich.



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                        • samira
                          • 08.11.2004
                          • 148

                          #32
                          Oft schlagt so eine "Fehlstellung" erst in der übernächsten Generation wieder durch ... heißt ja nicht umsonst "Denken in Generationen" ...



                          LG Samira

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