Hengstkataloge Mehr Schein als Sein?!

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • LaGraciaPatricia
    • 06.01.2003
    • 1914

    Hengstkataloge Mehr Schein als Sein?!

    Sicher kennt Ihr das alle. Es ist Winter, kalt und die Tage viel zu kurz. Da sind doch die tollen Hengstkataloge aus dem Briefkasten ein passender Zeitvertreib für abends. In Kombination mit dem Jahrbuch sogar ein echter Highlight, wie ich die Tage feststellen musste.....
    Lächelt mir doch ein nett aussehender älterer Züchter mit einem schicken Fohlen entgegen und wird laut Bildunterschrift als langjähriger und erfolgreicher Züchter des Gestütes erklärt. Stimmt ich erinnere mich, der hat immer gut bewertete Fohlen. Schauen wir doch mal nach, welche Turnierpferde so von ihm laufen. Entweder bin ich zu doof oder mit der DVD stimmt was nicht..... ich finde gerade mal ein „erfolgreiches“ Pferd. Das läuft A-Springen und ist schon weit über 10......
    Oder hat das Gestüt den Begriff Erfolg neu definiert? Man kann in über 10 Zuchtjahren froh sein, wenn man bei Nachkommen von den Hengsten einen rausbekommt der über A läuft? Oder ist Erfolg für das Gestüt, dass der Züchter jedes Jahr wieder kommt?
    Jetzt stelle ich mir natürlich auch ernsthaft die Frage, ob die Hengste so den Beschreibungen entsprechen......
    Wenn das Pferd eines Reiters unwillig, bockig und heftig ist, so soll der Reiter zunächst mit der Problemlösung bei sich selbst anfangen, denn sein Pferd gibt die Charaktereigenschaften des Reiters unweigerlich wieder...

    Wen du nicht mit Können beeindrucken kannst, den verwirre mit Schwachsinn!
  • Coeur
    • 24.02.2004
    • 2571

    #2
    Da kann Natürlich auch sein dass er als Züchter auch mit anderer Schreibweise bei der FN registriert ist: z.B. ZG "Name" usw.

    Zum anderen werden ja Pferde die irgendwann mal im Sport erfolgreich waren und dann in die Zucht gehen auch nicht mehr dargestellt.

    Es werden auch nicht die Pferde die ins Ausland verkauft wurden dargestellt.

    Der Züchter verkauft Fohlen als Knaller (auch guter Preis ) wo später der Besitzer am Turniersport kein interesse hat, da kannn man nichts machen oder.

    Zudem gehen eh nur max 10% aller Pferde irgendwann im Turniersport.

    Gruß Coeur

    Kommentar


    • #3
      Da gebe ich Coer recht. Was mit Fohlen passiert sobald sie vom Hof sind, da hat man wenig Einfluss drauf. Die Sache mit den Namen ist auch tatsächlich verwirrend. Die meisten deren Pferdezucht finanzamtsrelevant geführt wird, lassen sich heutzutage doch als 'ZG' führen oder beschließen, Teile der Stuten als Privatpferde laufen zu lassen. Die gehören dann irgendwelchen Familienangehörigen oder Angestellten und tauchen natürlich nicht beim entsprechenden Namen auf.
      Exporte spielen eine nicht unerhebliche Rolle. Wir mögen ein Extrem sein aber wenn ich mal so durchzähle, dann sind von unseren letzten 5 Jahrgängen doch recht wenig Pferde überhaupt noch in deutschem Besitz bzw. hier eingetragen: 2000 hatten wir 3 -> alle ins Ausland, 2001 3 Fohlen, eins davon ins Ausland, eins an Hobbyleute die derzeit in E-Dressuren reiten, eins noch da und erfolgreich (fast jeder Start eine gute Platzierung). 2002: 5 Fohlen, 4 davon ins Ausland, eines als Zuchtstute rekrutiert, 2003 7 Fohlen, 4 davon Ausland, eins zur Zucht rekrutiert, 2004 ein Fohlen, in ausländischem Besitz, 2005 4 Fohlen, 3 davon ins Ausland.
      Hinzukommt, dass die FN in der Datenbank eine völlig uneinheitliche Linie fährt was die Übergabe von Zuchten angeht. Ich habe z.B. schon 2001 die Zucht von meinem Vater übernommen. Trotzdem gibt es erst ein Pferd (ausgerechnet aus 2001...) bei dem als Züchter ich stehe und nicht mein alter Herr, der seit 5 Jahren gar keine Zuchtstute mehr hat...

      Und schlussendlich gibt es ja noch andere Erfolgsparameter als den Turniersport. Manche Züchter sehen ihr Heil viel mehr in Stutenschauen oder noch mehr streben glaube ich nach dem ultimativen Verkaufserfolg. Jedenfalls erwecken die Hengsthalter diesen Eindruck weil auf spektakuläre Auktionsverkäufe viel öfter hingewiesen wird, als auf herausragende sportliche Errungenschaften. Ist ja auch was feines, wenn man für ein Reitpferd 6-stellige Eurobeträge erlöst oder 70T Euro für ein Fohlen. Wirtschaftlich gesehen ist das ein viel größerer Erfolg als wenn man 70% aller als Turnierpferd eingetragenen mit Erfolgen in Kat.A verbuchen könnte. Da hat der Züchter nämlich in der Regel gar nix wirklich von. In vielen Fällen noch nicht mal eine Züchterprämie (z.B. wenn verstorben oder Zucht zwischenzeitlich aufgegeben). Wen wundert es da, dass der Erfolg heute mehr an bunten Bändchen und barer Münze auf der Auktion festgemacht wird

      Kommentar

      • LaGraciaPatricia
        • 06.01.2003
        • 1914

        #4
        Das mag ja alles wahr sein, was ihr da schreibt, aber mehr als einen A-erfolgreichen Nachkommen in weit mehr als 10 Jahren sollte doch bei den schlechtesten Bedingungen herausspringen!
        Ihr habt aber jetzt meinen Ehrgeiz geweckt. Ich habe mal etwas recherchiert.
        Ebendieser Züchter hatte auch ein Fohlen bei der Auktion des Gestütes. In der Auktionsbeschreibung sind einige Nachkommen der Mutter mit Namen genannt. Eine angeblich sporterfolgreiche Schwester, hat gar keine Erfolge. Die andere soll als Fohlen über eine Auktion verkauft worden sein. Als Besitzer ist aber jetzt die Ehefrau des Züchters, deren Name auch in der ZG auftaucht, bei der FN genannt...... übrigens auch ohne Erfolge.
        huch.....
        Wenn das Pferd eines Reiters unwillig, bockig und heftig ist, so soll der Reiter zunächst mit der Problemlösung bei sich selbst anfangen, denn sein Pferd gibt die Charaktereigenschaften des Reiters unweigerlich wieder...

        Wen du nicht mit Können beeindrucken kannst, den verwirre mit Schwachsinn!

        Kommentar


        • #5
          Hmm das klingt dann allerdings schon nach Schmuh, da gebe ich Dir völlig recht. Wieviele Jahrgänge hast Du denn recherchiert? Oder hast Du Dir gar die Lebenserfolge ausdrucken lassen. Der Anrechnungszeitraum der aktuellen Jahrbücher ist ja begrenzt.
          Wenn das wirklich so ist, dass da nichts dahintersteht, würde ich nicht davor zurückschrecken, den HH mal darauf anzusprechen. Man will ja schließlich nicht verkackeiert werden.

          Kommentar

          • zausibaer
            • 02.07.2005
            • 609

            #6
            Hallo,

            dieses Thema hat bei uns zu Hause eine große Diskussion ausgelöst.

            Was ist Erfolg?

            Und was muss man für Vorraussetzungen haben, um nachweisbaren Erfolg zu haben?

            Was ist z.B. mit Hengsten, die speziell in früheren Jahren in die Landgestüte gegangen sind? Diese Hengste sind häufig genug bis GP (bzw. für schwere Springen) ausgebildet. Sie  bekamen aber zum großen Teil nicht die Möglichkeit, sich mit ihren Art- und Altersgenossen im Turniersport zu messen. Sie haben in jungen Jahren eine Hengstleistungsprüfung gemacht, die den jungen Hengsten bestimmt mehr abverlangt, als eine Dressur- oder Springpferdeprüfung. Sind diese Hengste ein Mißerfolg, weil Sie nicht im Jahrbauch auftauchen? Für den Züchter ist es jedenfalls ein riesen Erfolg, einen solchen Hengst gezogen zu haben.

            Und was ist mit den Zuchtstuten, die erfolgreiche Stutenleistungsprüfungen absolviert haben? Den Hengsten werden "Gummipunkte" in der Zuchtwertschätzung gutgeschrieben, wenn eine Zuchtstute in die Platzierung kommt. Was ist mit dem Züchter???

            Wir sind jedenfalls sicher, dass die Jahrbücher Sport und Zucht nur zwei Mosaiksteinchen einer wirklich objektiven Beurteilung der Pferdezucht darstellen.

            Ergänzend hierzu gibt es z.B. beim Hannoveraner Verband das Jahrbuch Hengste, in dem auch die Schauergebnisse (Stutenschauen) aller eingetragenen Zuchtstuten sowie eine der SLP bzw. 30-Tagetest vergleichbare Bewertung von Auktionspferden für die Zuchtwertschätzung der Hengste herangezogen werden. Aber auch hier fehlt (noch?) das Feedback für den einzelnen Züchter...

            Welche Kriterien gehören Eurer Meinung nach zu einer objektiven Zuchtbewertung?

            Wir freuen uns auf die Fortsetzung dieser Diskussion
            Graciah (Goethe / Heraldik xx / Davignon I / Grande)

            Kommentar


            • #7
              Hmm naja, sicher ist eine gute oder sehr gute SLP besser als nichts aber dass mich das nun so vom Hocker hauen würde - nee. Dafür war ich schon bei zu vielen SLP anwesend wo die Noten gelinde gesagt ein mittelschwerer Witz waren *LOL*
              Klar gilt das für jedes wertende Richtverfahren aber bei SLP und HLP ist es doch schon extrem und teils so auffällig, dass es schon wieder lächerlich wirkt.
              Da gab es z.B. vergangenes Jahr eine 4j. Stute deren Werdegang ich verfolgt habe. Abstammung, Besitzer usw. tun nichts zur Sache obwohl sicherlich mit dem Ausgang ursächlich in Zusammenhang.
              Das Tierchen schnitt bei der SLP berechtigt sehr schwach ab (6en und eine 5 (&#33 in den GGA, im Springen gab es sogar eine 3 was ich zuvor noch nie erlebt habe).
              Nun handelte es sich bei dem Stütchen allerdings um eine auf der Schau mit 1a bewertete, ergo SPA. Einige Zeit später nun taucht dieselbe Stute nun unter den im Verbandsorgan erwähnten mit einem Durchschnitt von GGA und Rittigkeit über 7.5 wieder auf und firmiert nun als Stute von herausragender Qualität.
              Da sind Turniererfolge für mich doch noch relativierbarer obwohl ich auch da ein Beispiel kenne wo ein Richter (selbst Züchter ) ein von ihm gezogenes 'Produkt' mit herausragenden Noten in Material- und Eignungsprüfungen dekoriert hat und bei näherem Hinsehen auffällt, dass das Tierchen über zwei Jahre hinweg überhaupt nur in den Prüfungen Erfolg hatte, wo sein eigener Züchter es mit zu bewerten hatte. So kann man's natürlich auch machen hihi.

              Kommentar

              • zausibaer
                • 02.07.2005
                • 609

                #8
                Hallo Kareen,

                solche Negativbeispiele kennen wir auch, sowohl aus dem Turniersport als auch aus der Schauszene.

                Wenn wir damit aber begründen, dass die jeweiligen öffentlichen Auftritte generell nicht zur Bewertung einer Zuchtqualität (Zuchtwertschätzung, Züchtererfolg, etc.) geeignet sind, können wir doch gleich die Diskussion in die Tonne werfen

                Im übrigen kennen wir auch das Gegenbeispiel, dass ein Pferd mangels geeigneter Vorbereitung beim ersten öffentlichen Auftritt geradezu grausam vorgestellt wurde, mittlerweile - mit dem "richtigen" Beritt, regelmäßig die Zuschauer begeistert (ohne Dein konkretes Beispiel damit bestätigen oder widerlegen zu wollen).

                PS: Hast Du bei dem Turnierrichter, der sein eigenes Pferd gerichtet hat, Protest eingelegt? Aber auch hier gilt ja häufig: "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus", sprich wer tut einem Richterkollegen schon ernsthaft weh...
                Graciah (Goethe / Heraldik xx / Davignon I / Grande)

                Kommentar

                • LaGraciaPatricia
                  • 06.01.2003
                  • 1914

                  #9
                  Ich denke manche Hengststationen sollten einfach bei der Wahrheit bleiben und nicht irgendwelche Dinge vollkommen künstlich in den Himmel loben! Zumal hier nicht nur maßlos übertrieben wird, sondern sogar Unwahrheiten publiziert werden. Mich würde hier mal die rechtliche Seite interessieren und wie denkt der "erfolgreiche" Züchter darüber. Vielleicht sollte man den mal ansprechen!
                  Ich bin mir auch sehr sicher, dass ich nicht die einzige bin, die in diesem konkreten Fall die wahren Hintergründe kennt!
                  Über den Begriff ERFOLG lässt sich streiten. Ich denke am wichtigsten ist, dass der Besitzer jeden Tag aufs Neue seine Freude am Pferd hat ist das schönste für alle!
                  Wenn das Pferd eines Reiters unwillig, bockig und heftig ist, so soll der Reiter zunächst mit der Problemlösung bei sich selbst anfangen, denn sein Pferd gibt die Charaktereigenschaften des Reiters unweigerlich wieder...

                  Wen du nicht mit Können beeindrucken kannst, den verwirre mit Schwachsinn!

                  Kommentar


                  • #10
                    Also heute hat sich mir gegenüber ein Züchter selbst als erfolgreich tituliert, weil er jetzt im dritten Jahr in Folge alle seine Fohlen teuer verkauft hat. Da ist doch auch was dran - oder? (Übrigens allesamt ins Ausland - mithin wird man da so schnell mit der deutschen CD-ROM auch nicht fündig.) Jedenfalls züchtet der Mann aus wirtschaftlichen Gründen und wenns funktioniert, dann ist es erfolgreich. Gell?

                    Kommentar

                    • Radbod
                      • 08.01.2006
                      • 519

                      #11
                      Zitat Hugo Simon:
                      "Mit Pferden kann man ein kleines Vermögen machen, wenn man ein großes Vermögen hat!"
                      http://www.martin-dirksen.young-horse-gate.de/

                      Kommentar


                      • #12
                        Re. Protest: Nein. Ich war selbst nicht betroffen, da ich weder gestartet bin, noch ein Pferd da hatte. Es ist mir auch viel zu albern, mich auf so einem Niveau mit irgendwas auseinanderzusetzen *LOL*

                        Kommentar

                        • LaGraciaPatricia
                          • 06.01.2003
                          • 1914

                          #13
                          Ich finde einen Züchter erfolgreich, wenn er seine Pferde gut vermarkten kann und/ oder diese erfolgreich auf Turnieren starten!

                          Wo ich ein echtes Problem mit habe, ist dass dieses Gestüt mit Dingen Werbung macht, die schlicht und ergreifend nicht der Wahrheit entsprechen! Was ist dann wohl bei den Hengsten noch alles nicht so ganz in Ordnung?
                          Wenn das Pferd eines Reiters unwillig, bockig und heftig ist, so soll der Reiter zunächst mit der Problemlösung bei sich selbst anfangen, denn sein Pferd gibt die Charaktereigenschaften des Reiters unweigerlich wieder...

                          Wen du nicht mit Können beeindrucken kannst, den verwirre mit Schwachsinn!

                          Kommentar

                          Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                          Einklappen

                          Themen Statistiken Letzter Beitrag
                          Erstellt von Linu, 20.02.2025, 09:36
                          154 Antworten
                          8.360 Hits
                          0 Likes
                          Letzter Beitrag TrakehnerSpringblut  
                          Erstellt von hufschlag, 30.05.2023, 16:39
                          50 Antworten
                          2.091 Hits
                          1 Likes
                          Letzter Beitrag hufschlag
                          von hufschlag
                           
                          Erstellt von Titania, 29.05.2025, 08:58
                          26 Antworten
                          1.097 Hits
                          0 Likes
                          Letzter Beitrag hufschlag
                          von hufschlag
                           
                          Erstellt von Sabine2005, 13.01.2025, 09:51
                          3 Antworten
                          878 Hits
                          0 Likes
                          Letzter Beitrag Ramzes
                          von Ramzes
                           
                          Erstellt von Limette, 16.12.2024, 10:07
                          31 Antworten
                          1.420 Hits
                          0 Likes
                          Letzter Beitrag JessiCola
                          von JessiCola
                           
                          Lädt...
                          X