beritt - lohnt sich dies noch für züchter???

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  • sascha
    • 03.10.2003
    • 188

    beritt - lohnt sich dies noch für züchter???

    gestern habe ich mich mit einigen züchtern unterhalten. auch kam das thema beritt zur sprache. mittlerweile ist es doch so, daß pferde i.d.r. 6 - 12 monate in beritt sind ehe sie verkauft werden können. bei vielen profiställen läuft der verkauf teilweise sehr schleppend, daß auch die die vor jahren nicht einmal werben mussten um pferde zu verkaufen heute richtige probleme mit der vermarktung haben. gerade habe ich mich mit einer bereiterin in einem doch recht remomierten ausbildungs/verkaufsstall unterhalten, auch dort kommen die kunden, egal in welchem preissegment, eher verhalten. mein eindruck, daß sich die ausbilder bewußt zeit lassen beim verkaufen, hat mir diese bereiterin auch bestätigt. auch kommt es immer wieder vor, daß ein verkauf des pferdes durch den profi nicht einmal zustande kommt.
    mich würden mal eure erfahrungen in bezug auf profiberitt/vermarktung interessieren, seid ihr zufrieden gewesen oder habt ihr eher schlechte erfahrungen gemacht?
    was für verträge handelt ihr aus, das übliche ist doch das der züchter/eigentümer das volle risiko trägt und der profi im verkaufsfall neben den ausbildungskosten immer noch 10 % der verkaufssumme als provision bekommt. das war ja vor jahren auch eine akzeptable lösung, da die meisten pferde doch innerhalb von 2-4 monaten verkauft waren, aber heute, bei so langen verkaufszeiten bzw. der möglichkeit eines nichtverkaufs ist es doch für den züchter finanziell eigentlich untragbar.
  • gin_tonic
    • 04.11.2003
    • 3381

    #2
    momentan befinden sich viele züchter, die nicht die möglichkeit haben ihre pferde selbst auszubilden in der lage, dass sie entweder ihre youngster in "profiberitt" geben um dann evtl. schlussendlich beim verkaufspreis draufzulegen oder günstiges (oder auch gar kein) geld in minderwertigen beritt investieren. was sich für den käufer auf den ersten blick (nämlich monetär) lohnt, auf den zweiten blick (i.s.v. gelegter ausbildungsgrundlage, auf der man weiter aufbauen kann) fatal ist.

    ich gebe dir absolut recht damit, dass sich ein so langfristiger beritt für die wenigsten züchter im endeffekt lohnen wird. man rechne 12 monate à grob geschätzten 600 euro + decktaxe + aufzucht + + +.... da müsste das pferd doch vierjährig schon mindestens 12T € einbringen, um seine "entstehungskosten" und eine winzigkeit gewinn wieder einzufahren. und 12T bekommt man doch heutzutage bei licht betrachtet nicht für ein durchschnittspferd. (mir wirds bei der betrachtung ganz anders, was die investieren, die im jahr 2-3 oder mehr pferde in beritt geben...)


    ist eine schwierige frage, im sinne des pferdes ist es sicherlich, wenn es 1 jahr lang kontinuierlich und schonend von einer kompetenten hand aufgebaut wird. im interesse des züchters ist es sicherlich eher, das pferd innerhalb von 2-3 monaten "verkaufsfertig" zu machen (zu lasten des jungtieres )
    keine Sicht ist objektiv - jeder Ast hängt etwas schief

    Avatar: 7 jähriger Wallach von Grafenstolz-Lanthano-Wittgenstein

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    • duntroon
      • 08.11.2002
      • 5927

      #3
      heute ist es doch oft immer das gleiche - käufer wollen kein geld mehr ausgeben, erwarten aber bestes material und "beste" ausbildung, viele züchter legen bei einem einigermaßen ordentlichen beritt drauf. hier muß knallhart gerechnet werden und da sollten sich einige eingestehen daß es sich so nicht rentiert.

      die ganze sache rechnet sich im regelfall nur dann, wenn man selbst für aufzucht, jedoch zumindest für die ausbildung sorgen kann.

      nebenbei bemerkt: oftmals auffällig kräftig sparende reiter, die nach dem pferdekauf natürlich auch an ihrer eigenen ausbildung sparen ! . - und schuld ist hinterher der "blöde" gaul .. funktioniert ja nicht so wie es die abstammung verspricht
      Marco
      «Gibt es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis? Es gibt ihn. In der Tat.»



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      • zausibaer
        • 02.07.2005
        • 611

        #4
        Hallo,

        was lohnt sich denn für den Züchter überhaupt noch? Die Berittkosten werden immer höher, und wenn man dann den vermeindlich richtigen Käufer gefunden hat ,kommt noch die Sache mit dem TÜV. Schon bei kleinsten Mängeln (womit auch früher ein Pferd steinalt geworden ist) wird der Preis um tausende € gekürz,t und dabei soll züchten noch Spaß machen? Bei so einem Minusgeschäft auf Dauer weiß ich ehrlich nicht wer bald noch Pferde züchten möchte. Was darf nach Ansicht der Käufer den Heute ein z.B. 6jähriges L fertiges Dressurpferd kosten?
        zu berücksichtigen sind:
        Decktaxe
        Geburt
        Impfungen
        Hufschmied
        Ausbildungskosten
        Turniervorstellung
        und das Pferd hat in den 6 Jahren auch noch einiges gefressen und kleinere Zipperlein berücksichtigen wir ja schon gar nicht.
        Diese Antwort will warscheinlich keiner geben oder?
        Viele Grüße
        jetzt geht es mir schon besser
        Graciah (Goethe / Heraldik xx / Davignon I / Grande)

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        • #5
          Einerseits ja, die Käufer werden immer anspruchsvoller. Andererseits: Sieht man sich die jüngeren Auktionsergebnisse (und ich meine nicht die künstlich gemachten sondern schon die, wo am Ende auch entsprechend Cash den Besitzer wechselt&#33 an, schüttelt's einen aber auch aus der Käuferperspektive: In der letzten Verden-Kollektion waren zu Hauf Pferde dabei, die wenn auch nicht normal waren so doch auch keine Überflieger und 'gemachte Weltstars'. Trotzdem wurden für diese Pferde vielfach 50T und mehr erzielt. Es scheint also nicht so zu sein, dass kein Geld bei den Käufern da ist. Es machen sich jedoch nur wenige die Mühe, von einem Stall zum nächsten zu bilstern um nach Monaten, vielleicht sogar Jahren endlich das 'one and only' Pferd zu finden.
          Ich sehe es von beiden Standpunkten. Aus Züchterperspektive muß ich sagen ärgerlich, wenn gesunde, leistungsfähige und -willige Pferde 3-4jährig nicht fair bezahlt werden. Aus Käufersicht fällt aber auch auf, dass es in vielen Züchterställen an vielem mangelt. Gute Aufzucht ist nur ein Faktor davon. Und was verschiedentlich so unter 'gut geritten' angeboten wird, schlägt bisweilen auch dem Fass den Boden aus. Da verstehe ich die Käufer schon, wenn sie übervorsichtig oder ungläubig werden...
          Berittkosten sind in jedem Fall nur dann eine lohnende Investition, wenn zu erwarten ist, dass am Ende ein hochpreisiges (30/40T an aufwärts) 3-5jähriges 'Endprodukt' herauskommt. In 'normale' steckt heute aus eben diesem Grunde auch kaum noch jemand das Geld für eine gute Ausbildung (wobei gut nicht unbedingt gleich teuer und umgekehrt...)
          Da liegt auch der Hase im Pfeffer. Wenn ich die Ansprüche von Käufern mit kleinem bis mittleren Budget (sagen wir mal 5-10T Euro - was ja immerhin auch Geld ist) ansehe, ergibt sich da eine recht offensichtliche Divergenz:
          Qualität soll da sein, aber bitte auch Grundausbildung und von 'Schönheitsfehlern' auf den Röntgenbildern oder gar manifesten Macken will der Durchschnittskäufer erst gar nichts hören.
          Nun ist aber ja ein Pferd normalerweise nichts, dessen Anschaffung man von jetzt auf gleich beschließt.

          Darum fragt man sich ja, warum diese Käufer nicht ein solches Pferd selber machen. Die Lösung liegt ganz klar auf der Hand:

          Weil ein solches Pferd bereits als Fohlen wenigstens 2.500 Euro kostet. Ab Absetzdatum wenigstens 1000 weitere Euro pro Jahr verschlingt und zwar bevor irgendein Euro in Ausbildung oder Boxenmiete geflossen ist Das auch nur, wenn es gut läuft und außer Impfung, Wurmkur und Hufpflege nix weiter anfällt...

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          • Ginella NB

            #6
            Bei uns haben sich jetzt einige Züchter zusammengeschlossen, die nächstes Jahr junge Pferde zum Anreiten haben.
            Sie wollen einen eigenen Bereiter nur für ihre Pferde einstellen und für das Gehalt monatlich zusammenlegen.

            Das finde ich eigentlich sehr praktisch.
            Gute Bereiter gibt es genügend, die immer mal wieder eine Stelle suchen.
            Und die Kosten bleiben monatlich doch dann auch für jeden einzelnen überschaubar.

            Die jungen Pferde müssen ja sowieso erstmal eine Grundausbildung erhalten. Da ist es auch noch nicht so entscheidend, ob man jetzt einen Springer oder Dressurer unter dem Sattel bzw. im Sattel hat.

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            • Ginella NB

              #7
              Beim Verkauf eines Pferdes habe ich es bisher so gehalten, das ich bereits vor dem Beritt einen TÜV hab machen lassen.

              Wenn was nicht ok ist, kann man sich immer noch überlegen, ob man ihn lieber ohne große ausbildung gleich billig abgibt oder wie weit sich eine ausbildung lohnt.

              hat es irgendwelche unklarheiten gegeben, hat der käufer nochmal seinen eigenen ta mit dem tüv konfrontiert und das abgeklärt.

              damit hatte ich noch nie probleme.

              Kommentar


              • #8
                Wir können mittels Gestüt die Anreiterei und den Beritt sehr wohl selbst übernehmen und überlegen uns dennoch aus Kostengründen ganz genau, welche Pferde wir überhaupt anreiten und trainieren. Dazu sind die folgenden Kriterien entscheidend:
                1. Röntgenologische Gesundheit: mindestens 2 minus muß es sein.
                2. Qualität: mindestens leicht überdurchschnittlich muß sie sein, und wenn nur leicht, dann zusätzliches Plus (z.B. extraschön oder extralieb oder extragutgezogen).
                3. Frühreife und Entwicklungsfähigkeit: Bei uns als relativ großer Aufzüchter muß ein großer Teil des Jahrgangs schon direkt nach dem Anreiten "raus". Es dürfen also nicht zu viele Spätstarter dabei sein und wenn, dann müssen diese besondere Möglichkeiten haben. Wir haben bereits bestimmte Stutenlinien und auch bestimmte unserer Vererber als Produzenten recht frühreifer Nachkommen ausgemacht und kaufen diese im Fohlenalter dann schwerpunktmäßig ein bzw. halten sie zur Aufzucht statt sie zu verkaufen.

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                • vielePferde01

                  #9
                  Zitat von [b
                  Zitat[/b] (Ginella NB @ Okt. 24 2005,19:22)]Beim Verkauf eines Pferdes habe ich es bisher so gehalten, das ich bereits vor dem Beritt einen TÜV hab machen lassen.  

                  Wenn was nicht ok ist, kann man sich immer noch überlegen, ob man ihn lieber ohne große ausbildung gleich billig abgibt oder wie weit sich eine ausbildung lohnt.

                  hat es irgendwelche unklarheiten gegeben, hat der käufer nochmal seinen eigenen ta mit dem tüv konfrontiert und das abgeklärt.

                  damit hatte ich noch nie probleme.
                  Wieviele Pferde hast Du denn schon aufgezogen und dann verkauft ?

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                  • Ginella NB

                    #10
                    Vier

                    nicht alle selber gezüchtet, aber teilweise als absetzer gekauft und dann 3jährig angeritten wieder verkauft.

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                    • Ginella NB

                      #11
                      mit "angeritten" meine ich übrigens pferde, die bereits sicher in allen 3 grundgangarten zu reiten waren.

                      nicht wie manche, die ein pferd schon als angeritten bezeichnen, wenn 1-2 mal an der longe jemand draufgesessen hat.

                      bei einer davon gab es auf einem röntgenbild meines TA´s eine Unklarheit. (schatten im hinteren fesselgelenk).
                      Der TA der käuferin hat sich das dann nochmal angesehen und das für "ok" erklärt.

                      Damit war die Stute verkauft!

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                      • Nika81
                        • 03.10.2004
                        • 309

                        #12
                        Ich finde was den Pferdeverkauf angeht, teilen sich die Pferdeleute genauso in arm und reich auf wie eigentlich überall. Die Mittelschicht bricht weg. Auf der einen Seite hohe Preise auf Auktionen auch für mittelmäßige Pferde (gehen meist ins Ausland), auf der anderen Seite die die einen 5jährigen gesunden gut gerittenen (am liebsten schon M-fertig) für max. 3T Euro suchen der ja keine Macke haben darf. Ich schreibe bzw. erzähle immer wieder gerne die Geschichte von einem Fohlen, dass hier in D keiner haben wollte (günstig) und das dann ins Ausland für sehr sehr viel Geld verkauft wurde (nein, nicht ins Amiland). Aber es geht ja hier um den Beritt..

                        Nach meiner Erfahrung werden junge Pferde nur angeritten gut verkauft. Rohe dreijährige, womöglich noch direkt von der Weide gehen ganz schlecht. Ein kleiner oder ein großer Züchter kann die Pferde selbst anreiten (angestellter Bereiter oder Züchter hat selbst Zeit und Ahnung).
                        Aber die mittleren (und auch ein Teil der kleinen) müssen die Pferde in Beritt geben. Das kostet viel mehr und man hat auch noch das Risiko, das Pferd nicht so zurückzubekommen wie man es weggebracht hat - meine hiermit unsachgemäße Haltung (weil viell. keine Zeit), verletzt, verstört, krank, oder ähnliches.. Aber um ein Pferd verkaufen zu können muss man das Risiko in Kauf nehmen und viel Geld zahlen, sonst bleibt man unter Umständen (muss ja nicht immer so sein) auf dem Pferd sitzen.

                        Ich war heute bei einem kleinen Trakehnerzüchter, der hat einen 3jährigen auf der Weide stehen, der gut angeritten wurde und 7,5T VB kosten soll. Von den 7,5 müssen Aufzuchtskosten abgerechnet werden, Kastration in der Klinik, und dann noch die Kosten für den Beritt - 4 Monate à 600 Euro. Man sieht es bleibt nicht mehr viel übrig, und dazu kommt noch die Vermarktung, d. h. Anzeigen schalten etc. und Turniervorstellung. Dieser Züchter wird sich in Zukunft den teuren Beritt sparen, um viell. doch noch was an dem Pferd zu verdienen. Das Anreiten übernehmen dann in Zukunft "seine Mädchen" - und die haben kurzum gesagt alle keine Ahnung. Mein Vorschlag war es die Zucht wenigstens zu reduzieren, aber nein, das geht ja nicht, denn davon lebt man ja.

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                        • TanjaN
                          • 14.04.2005
                          • 188

                          #13
                          Beritt über einen längeren Zeitraum ist finanziell nicht lohnend für den Züchter. Das investierte Geld ist auf einem Sparbuch besser angelegt ...
                          "Mit Pferden kann man eine kleines Vermögen machen, wenn man vorher ein großes hatte"  

                          @thomas-66
                          "unter HP-News: Welpen verkauft,Ziegen verkauft  wenigstens läuft das Geschäft noch "
                          Waren die auch in Beritt ? 
                           
                          Ich spreche fliessend ironisch

                          Kommentar

                          • Nika81
                            • 03.10.2004
                            • 309

                            #14
                            Genau, ein monatelanger Beritt ist finanziell überhaupt nicht drin. Die Pferde müssen in 3-4 Monaten fertig angeritten sein..

                            Es gibt da noch so einen schönen Spruch: "Pferdeleute haben ein schönes Leben, aber wenn sie sterben gibt es nichts zu erben"

                            Kommentar

                            • bk001
                              • 23.07.2002
                              • 406

                              #15
                              Zitat von [b
                              Zitat[/b] (Thomas66 @ Okt. 24 2005,20:20)]Ganz schlicht und ergreifend
                              Es rechnet sich nicht ein Pferd über einen längeren (in der heutigen Zeit muß man mit mehreren Monaten rechnen)Zeitraum in Beritt zu geben!
                              Oh doch, für den, der den Beritt macht.

                              Ich habe da jetzt eine life-Diskussion zu diesem Thema weil ich bei jeden Pferd höre, warum es in 6 Monaten / 1 Jahr / usw ganz sicher verkauft werden kann - und dann kommt die nächste Ausrede warum nochmals 6 Monate Beritt. Da ich von Anfang an gesagt habe Beritt+VERKAUF gibts jetzt da ein paar unliebsame Gespräche ...

                              Und ich zahle nur Provision, an die Person, die den Käufer bringt. Ist das der SB, gut, hat er sich um einen Kunden umgetan. Wenn nicht, bekommt er auch nichts ab.

                              @Ginella, das mit den TÜV vorher ist sicher auch nicht schlecht, werde ich mir für meine jetzt bald 4 oder 3 jährigen auch überlegen.
                              _
                              Servus aus Wien !!!

                              Kommentar

                              • basquiat
                                • 02.10.2005
                                • 2843

                                #16
                                Zitat von [b
                                Zitat[/b] (IDE @ Okt. 24 2005,19:32)]Wir können mittels Gestüt die Anreiterei und den Beritt sehr wohl selbst übernehmen und überlegen uns dennoch aus Kostengründen ganz genau, welche Pferde wir überhaupt anreiten und trainieren.
                                Und was passiert mit dem Rest?? Kommt es da nie vor, dass ihr 5jährige roh herumstehen habt? Oder kommen die zum "Peppihacker"
                                Gestüt Pferdeschule Riegersburg

                                Kommentar

                                • duntroon
                                  • 08.11.2002
                                  • 5927

                                  #17
                                  Zitat von [b
                                  Zitat[/b] (Nika81 @ Okt. 24 2005,20:46)]Ich war heute bei einem kleinen Trakehnerzüchter, der hat einen 3jährigen auf der Weide stehen, der gut angeritten wurde und 7,5T VB kosten soll. Von den 7,5 müssen Aufzuchtskosten abgerechnet werden, Kastration in der Klinik, und dann noch die Kosten für den Beritt - 4 Monate à 600 Euro. Man sieht es bleibt nicht mehr viel übrig, und dazu kommt noch die Vermarktung, d. h. Anzeigen schalten etc. und Turniervorstellung. Dieser Züchter wird sich in Zukunft den teuren Beritt sparen, um viell. doch noch was an dem Pferd zu verdienen. Das Anreiten übernehmen dann in Zukunft "seine Mädchen" - und die haben kurzum gesagt alle keine Ahnung. Mein Vorschlag war es die Zucht wenigstens zu reduzieren, aber nein, das geht ja nicht, denn davon lebt man ja.
                                  genau das ist eben eine züchteriche milchmädchenrechnung. rechnet man hier zu den genannten kosten noch decktaxe, anteilige futterkosten stute, tierarzt, schmied, umlage für wasser/strom/versicherung ...,  aussergewöhnliche aufwendungen etc. hinzu, legt der züchter schon drauf. solange sich die leute nicht eingestehen daß es in so einem fall nichts bringt zu züchten, verdienen sie auch kein mitleid.

                                  sicher kosten vielleicht andere hobbys mehr geld aber am ende besteht eben ein unterschied zwischen einem teuren sportwagen, der in der garage verstaubt und nicht leidet, als ein pferd, das mangels finanzieller mittel eine "unsachgemäße" ausbildung genossen hat-hauptsache als "angeritten" verkauft (verschenkt?)

                                  aber die züchter werden auch nicht schlauer - jedes jahr müssen mehr stuten in die zucht, anstatt erst einmal für die  ordentliche ausbildung derer zu sorgen, die soweit sind. ich habe immer mehr das gefühl, viele züchter versuchen ihre züchterischen qualitäten nach außen hin durch die anzahl ihrer stuten zu vermitteln - irrglaube...



                                  Marco
                                  «Gibt es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis? Es gibt ihn. In der Tat.»



                                  Avatar:
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                                  • sascha
                                    • 03.10.2003
                                    • 188

                                    #18
                                    was macht ihr mit den 3-4 jährigen, die sich für teuren beritt nicht lohnen? der markt für die jungen ungerittenen ist doch sehr schmal abgesehen davon, erwarte ich bei einem profiberitt neben dem beritt auch die entsprechenden kontakte was den verkauf angeht. leider ist doch da der hase im pfeffer, da auch die profis unter dem zähfließenden verkauf leiden und die verkaufszeiten ob gewollt oder ungewollt doch erheblich in die länge gezogen werden.
                                    oft ist es doch so, daß pferde schon von der region her, aber auch wenn sie noch beim " kleinen züchter " stehen nicht verkauft werden können, da die käufer entweder gebauchpinselt werden wollen oder schlicht nicht bereit sind wegen einem oder zwei nachwuchspferden den weg auf sich zu nehmen. ein befreundeter züchter hat seinen 4 jährigen wallach per inserate und interent für 22000.-€ angeboten. die reaktionen auf den preis waren sehr interessant. ohne das pferd gesehen zu haben kamen doch sehr unverschämte sprüche. der wallach ist übrigens per zufall für diesen preis bei einer grand prix reiterin gelandet, die seine qualitäten durchaus sah. vom hof weg hätte er das tier nie verkaufen können, ich glaube nicht einmal für 7000.-€.
                                    als kaufinteressent würde ich allerdings auch sehr sketisch sein, für einen von irgendwelchen mädchen angerittenen auch noch viel geld auszugeben. denn die sind oft, kann ja auch bei dem einen oder anderen profi passieren, sehr schlecht geritten.
                                    mich würde wirklich interessieren, ob man einem profiverkäufer per gesetz ans schiebein treten kann, wenn er ein pferd nicht im gesteckten zeitrahmen verkauft bekommt?

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                                    • gin_tonic
                                      • 04.11.2003
                                      • 3381

                                      #19
                                      Zitat von [b
                                      Zitat[/b] (Ginella NB @ Okt. 24 2005,19:19)]Bei uns haben sich jetzt einige Züchter zusammengeschlossen, die nächstes Jahr junge Pferde zum Anreiten haben.
                                      Sie wollen einen eigenen Bereiter nur für ihre Pferde einstellen und für das Gehalt monatlich zusammenlegen.
                                      hmmm...

                                      das erscheint mir wie eine milchmädchenrechnung.

                                      was rechnet ihr als gehalt des bereiters? incl. lohnnebenkosten würde ich minimum 2,5k € veranschlagen. wieviel pferde schafft ein bereiter an einem 8 std. tag? (und er die pferde dabei selbst, es ist ja nur eine person angestellt, putzt, sattelt und trenst) 6 wenn er auf jedes pferd eingeht, 8 wenn er husch-husch macht. dann sind das gerundet 320-420 € pro pferd. ohne jetzt einstelkosten etc. zu berücksichtigen. was ist, wenn der "bereiter" durch urlaub oder krankheit ausfällt? wer soll den einstellen? wollt ihr jeder 1/6 oder 1/8 bereiter einstellen?

                                      und was ist, wenn ein pferd ausfällt, sei es durch krankheit oder verkauf? und kein anderes pferd "rückt nach"; dann müssten doch die entstehenden kosten auf die verbleibenden züchter umgelegt werden oder sehe ich das falsch?

                                      oder soll das ein freiberufler sein, der auf rechnung (die auch dem finanzamt bekannt ist ) arbeitet? wird aber auch nicht billiger, denn so muss er sich selbst krankenversichern etc. und das auf seine kunden umlegen.



                                      keine Sicht ist objektiv - jeder Ast hängt etwas schief

                                      Avatar: 7 jähriger Wallach von Grafenstolz-Lanthano-Wittgenstein

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        Langer Beritt rechnet sich für Züchter nicht zu mal es Züchtern so ergeht. Kenne einen Züchter der hatte eine tolle Stute 2 Jahre in Beritt. Sie ging in Alsfeld über Auktion. Die Pferdefachzeitschrift schrieb dann noch:Ein Schnäppchen für den Käufer", da sie recht billig über die Theke ging. Für den Züchter war das eher traurig.
                                        Ich finde wenn man einen Bereiter in der Nähe hat, das Pferd zuerst zu hause wenn möglich anlogieren, dann 3 mal für ne halbe Stunde Beritt dort hinfahren. Das Pferde danach wieder mit nach Hause nehmen. So kann ich auch kontrollieren, dass überhaupt einer drauf sitzt und wie er und das Pferd zusammen harmonieren. GGf. Bereiterwechsel.
                                        LG

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