Angeregt durch die Diskussion im Topic "Ethik" und durch einen Artikel in einem der letzten "Der Hannoveraner" würde mich sehr interessiern, was die Hanno-Züchter und auch die anderen von diesem Konzept halten.
Zuchtkonzept Allrounder des Hann.Verbandes
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Ich glaube der Schritt geht in die richtige Richtung, es wird Zeit neue Märkte zu erschließen. Der Freizeitreiterbereich (ich nenn es jetzt mal so) beinhaltet großes Potential. Was ist in der Vergangenheit schief gelaufen, dass Freizeitreiter glauben unsere Warmblüter sind ihren Anforderungen nicht gewachsen? Ich habe mir schon öfter Vorurteile anhören müssen unsere Hannoveraner ( andere Warmblüter natürlich auch) wären alle hochsensible, kaum händelbare Spezialisten die sich vor ihrem eigenen Schatten erschrecken.
Ich finde es jedenfalls gut das sich von Verbandsseite in dieser Richtung etwas bewegt ( viele Züchter haben das schon lange vorher begriffen ), vielleicht trägt es dazu bei, dass Freizeitreiter in Zukunft auf den Hannoveraner kommen.
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Das Konzept gut, nur ob das von den Züchtern so angenommen wird, wage ich zu bezweifeln.
Welcher Züchter liest nicht lieber seinen Namen in Verbindung mit einer großen Auktionoder Sporterfolgen in hohen Klassen ? Eine gute Plazierung bei einem Orientierungsritt in Klein-Kleckersdorf oder ein gelungener Wanderritt sind da wenig prestigeträchtig.
Ein Freizeitreiter setzt seine Prioritäten anders. Ein Allrounder mit ruhigen ausgeglichenem Wesen in händelbarer Größe (die meisten Freitzeitreiter sind Frauen) mit guten Grundgangarten und der auch noch einen guten Sprung macht wäre wünschenswert. Kein Spezialist, der Lampen austritt oder Häuser springt, ein Nervenkostüm wie ein Kanarienvogel hat und eine mindestens 1000 seitige Gebrauchsanleitung braucht. Gerade für Distanz- und Wanderritte ist ein Pferd ökonömischen Bewegungen das bessere und kein Strampler.
Der Markt Freizeitreiter will entdeckt und erobert werden. Da ist auch eine Menge Geld zu verdienen, denn für gute Pferde zahlt auch ein Freizeitreiter gerne etwas mehr. Aber bis sich da was ändern wird, das wird ein langer Prozeß. Jeder Züchter träumt doch davon, einen Kracher zu züchten, der tausende Euro´s bringt und dazu noch Ruhm und Anerkennung (auch wenn das keiner zugeben würde).Ich spreche fliessend ironisch
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Sicher träumen viele Züchter davon ein Spitzensportpferd oder einen Stempelhengst zu züchten. Aber die Pferde die für den Spitzensport benötigt werden ist nur ein kleiner Teil im Vergleich zu dem was gezüchtet wird. Und nicht jedes Pferd das das Licht der Welt erblickt ist ein Lampenaustreter oder kann Häuser springen, der größte Teil sind ganz normale Durchschnittspferde mit mal mal mehr mal weniger Potential. Diese Pferde sieht man zu Hauf auf ländlichen Turnieren und dort werden sie auch nicht von Profis geritten.
Ich verstehe schon was Du meinst, die entsprechende Klientel zu "ködern" wird sicher nicht von heut auf morgen funktionieren, aber der Züchter muß heut auch schon zusehen, dass er seine "Normalos" verkauft bekommt. Da kann es doch nicht schaden wenn der Verband für den Hannoveraner als unkomplizierten Freizeitpartner wirbt.
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Ich habe in den letzten beiden Jahren mit Freunde und Bekannte Freitzeitpferde (sollten Dressurmäßig etwas begabt sein, ein Kind durch eine Caprilliprüfung tragen können und Geländetauglich sein) gesucht. Was da angeboten wurde, war zum Teil zum Haare raufen.
Der Markt ist da, nur müßte man dann von den begehrten Modehengsten abrücken und fast vergessene Linien wieder zum Leben erwecken. Aber wer von den Züchter hat den Mut einen Hengst aus diesen Linien zu verwenden, wenn doch die W D R F´s so dick im Geschäft sind ... ?Ich spreche fliessend ironisch
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warum sollen gerade die aktuellen linien nicht auch gute allrounder machen?
gerade die d und r linie ist bekannt dafür, daß diese pferde oft ein sehr gutes nervenkostüm haben und durchaus in der lage sind sowohl im normalen bereich dressur/gelände und auch springen problemlos gehen.
das problem ist doch, wenn ein junges pferd so vielseitig ausgebildet wird, kostet das sehr viel mehr zeit und somit den züchter auch geld. wir hatten so einen gut ausgebildeten allrounder ( mit modeabstannung), als ich ihn als völlig geeignetes familienpferd ( tochter turnier, mutter hausfrauenstunde, vater flotte jagd und das am besten an einem wochenende) inserierte war das interesse mäßig, als dressurpferd inseriert kamen sehr viele anfragen.
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Jeder Mensch der A Dressur reitet hät sich für einen Profi...
Hab ich erst dieses WE wieder auf Turnier gesehen...
paralell A und M Dressur...
Vielle der M Pferde waren weniger verpackt und hatten die besseren Nerven, und kleineren Gang....
Ich denke die Rubinsteine können da in den Markt super passen...
Und wer bei den Hannos zu wenig genutzt ist, ist Fabriano...
Wieder sehr aufgefallen durch richtig gute Nachzucht, auch in der M Dressur und auch gute im Parcours dies WE.Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann
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Zitat von [bZitat[/b] (sascha @ Sep. 15 2005,18:04)]das problem ist doch, wenn ein junges pferd so vielseitig ausgebildet wird, kostet das sehr viel mehr zeit und somit den züchter auch geld.
verstehen kann ich es nicht.
warum kostet eine vielseitige ausbildung mehr zeit? wenn ich meine pferde 5 mal die woche reite, davon einmal zum springen u einmal zum geländetraining fahre, ansonsten dressur u rennbahn - dann ist alles dabei. kostet das wirkich mehr zeit als den zausel jeden tag im 4eck zu knechten u hinterher die modischen bandagen wieder aufzuwickeln?
abgesehen davon dass es allen beteiligten mehr spass macht.
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Ich denke auch, dass die vielseitige Ausbildung hier und da zu kurz kommt. Wer in Zukunft in den Freizeitbereich verkaufen will wird das ändern müssen. Früher war das gang und gäbe. Ich habe früher ( naja vor gut 15 Jahren ) auch mit ein und dem selben Pferd M-Dressur, A-Springen und im Herbst Jagden geritten. Das war bei uns im Verein aber auch schon für viele grenzwertig.
Wir fahren unsere Pferde auch alle ein ( Hobby von meinem Mann, mit reiten hat er nichts am Hut ), und dann müssen die Pferde am Wochenende auch mal ne Hochzeitskutsche ins Eheglück oder ein Planwagen voller lustiger Leute ziehen. Hat sich als super Training erwiesen.
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@brands, da hatte ich mich wohl nicht klar genug ausgedrückt. ein vielseitiges pferd, wie es heute gewünscht wird ist doch ein pferd das absolut geländesicher ( ob jagd oder vielseitigkeiststrecke) sein soll, dressur- und springprüfungen läuft und das wichtigste bei bedarf auch einen schwachen reiter zuverlässig trägt. im umgang völlig brav, absolut verladesicher sprich völlig sicher in allen lebenslagen. die meisten drei/vierjährigen brauchen nun mal auch vom kopf her die zeit eine solche routine zu entwickeln. wenn ich aber einen drei/vierjährigen zum jahresanfang in beritt gebe, dann läuft dieser schon im sommer seine ersten prüfungen und kann als dressurpferd entsprechend verkauft werden.
abgesehen davon werden diese allroundpferde in einem alter von 6-8 jahren gesucht.
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@Sascha
genau: 6 bis 8jährige PFerde werden gesucht
vor 10 Jahren:
*aber mehr als 5.000 DM wollen wir nicht ausgeben*
aktuell:
*aber mehr als 5.000 € wollen wir nicht ausgeben*Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!
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Tscha Monti, dann kennen wir halt unterschiedliche Käufersegmente: gerade wieder sucht ein Bekannter von mir einen Allrounder, so wie Brands beschrieben hat, und ist willens zwischen 6. und 10.000 Euro auszugeben.
Jetzt sacht nich, dass ist der Billigschnäppchenreiter...
Schon mal mitbekommen, dass die Gehälter sich nicht verdoppelt haben???
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@monti, die käufer sind, nach meiner erfahrung, eigentlich bereit für so ein allround ausgebildetes pferd auch 10000.-€ auf den tisch zu legen. diese klientel will aber keinen zu jungen, sondern einen den man nach feierabend den sattel drauf legt und los gehts.
bloß die kosten / risiko sind in keiner relation mehr für den züchter. welcher züchter kann seine gesamte nachzucht 6-8 jahre aufziehen/ausbilden/reiten und durchfüttern?
deswegen glaube ich auch nicht, daß dieser markt für den züchter, der seine nachzucht möglichst bald verkauft haben will eine zukünftige vermarktungsschiene dardestellt.
jeder andere der sich einen jungen kauft, wird die vielseitige ausbildung selber vornehmen, und die meisten warmblüter sind dafür durchaus geeignet.
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Sascha. Konsequenz wäre also, mit Verlasslinien zu züchten, die eben Charakter, rittigkeit, Charakter und Gesundheit andeuten.
Und haben wir das in der Sportpferdezucht noch in dieser Kombination?
Gucckt Euch mal den kleinen Markt für Freiberger an - da ist auch an jungen wenig für unter 6, 7.000 Euro zu bekommen.
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Rittigkeit, guter Charakter und dazu noch gesund wäre ideal. Haben wir das in der deutschen Warmblutzucht ? Ich habe immer noch das Bild vor Augen von Karolinger bei der Siegerehrung bei BuCha ....
Die potentiellen Käufer sind bereit für "gute Ware" auch gutes Geld zu zahlen. Und die Leute, die die eierlegende Wollmilchsau für 1000 Euro suchen, das ist ein ganz anderes Klientel.
Wenn für importierte Criollo´s 7000 - 9000 Euro gezahlt werden, ist wohl auch das Geld für einen vielseitig einsetzbaren Warmblüter da.
Aber welcher Züchter läßt sein Jungpferd vielseitig ausbilden ? Die werden zu Spezialisten ausgebildet, weil einfacher ist und schneller geht.
Welcher Warmblutzüchter würde seine Fühler in die Westerreitszene austrecken. Es gibt Disziplinen (Pleasure, Horsemanship, Trail) in den ein Warmblut nicht schlechter da steht als ein Quarter. Quarter werden auch nicht billig verkauft, warum sollte da nicht auch mit einem western ausgebildeten Warmblut Geld zu verdienen sein ? Da wäre auch noch ein Markt ...Ich spreche fliessend ironisch
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@Sascha
.....genau das meine ich ja:
wenn ich ein Pferd bis 6jährig und länger aufziehe, kostet das ja dann auch mehr und genau das wollen die Freizeitreiter dann nicht mehr ausgeben.....
dem nächsten Billigheimer der kommt, empfehle ich, sich selber ein Fohlen großzuziehen, dann weiß er was er bezahlt hat über die Jahre.....
wenn jeder so auf die Zucht-Bremse tritt wie ich, werden wir in den nächsten Jahren wohl kein Überangebot an Pferden mehr haben und dann wird sich das auch wieder in den Preisen niederschlagen.......Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!
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Nicht alle Freitzeitreiter sind Billigheimer !
Wenn ich 8-12 000 Euro veranschlage für einen Allrounder, dann ich bestimmt kein Billigheimer !
Wie gesagt, die eierlegende Wollmilchsau für 1000 Euro sind ein ganz anderes Klientel.
Ich weiß, was es kostet ein Fohlen aufziehen, habe zur Zeit selber eins. Eine solide Ausbildung kostet auch, keine Frage. Aber der anspruchsvolle ambitionierte Freizeitreiter ist auch bereit das entsprechend zu honorieren.Ich spreche fliessend ironisch
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