Volkskrankheit Fesselträger - Woher kommt's ?

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  • kuhstrophobie
    • 24.06.2002
    • 787

    #41
    Zitat von Dilana Beitrag anzeigen
    Zusammenfassend lässt sich also die These aufstellen, dass folgende Pferde eher nicht zu Fesselträgerproblemen neigen:

    - eher kurz und härter gefesselte
    - Pferde, die viel Koppelgang haben und somit nicht zu Kaltstarts neigen
    - Pferde, die in der Ausbildung nicht über die Maßen belastet werden
    - Pferde, die regelmäßig auf harten Böden geritten werden
    Ich habe einen 13-jährigen Wallach - in meinem Besitz seitdem er 3 Monate alt ist. Aufgewachsen im Laufstall und auf der Wiese, während des Wachstums immer ein gutes Mineralfutter, angeritten mit 3, danach im freizeitmäßigen Rahmen Dressur geritten. Sicherlich keinerlei Überforderung. Er ist kurz und härter gefesselt und kein Bewegungswunder. Das einzige, was bei ihm zu Buche schlägt ist seine Masse - er war schon immer propper und da ich ab 6-jährig jedes Jahr eine Diagnose an einem der beiden Fesselträger vorne hatte, schleppt er mangels konsequentem Trainings einen ordentlichen Bauch mit sich rum.
    Ich habe selber bei ihm keine für mich logische und einleuchtende Ursache für die immer wiederkehrende Baustelle finden können. Schlussendlich meint der Tierarzt, dass er einfach einen "Konstruktionsfehler" hat und sein Röhrbein zu kurz für die Masse ist, die es tragen muss und der FTU dadurch seine Sollbruchstelle ist.
    Allerdings hätte ich auch eine genetische Disposition im Kopf. Mütterlicherseits schließe ich das eigentlich so gut wie aus, da ich mehrere Verwandte kenne, die zwar die Volkskrankheit CHIP hatten, aber keinerlei Sehnenprobleme.
    Mein Ross kommt väterlicherseits aus der "S"-Linie.
    Rechtschreibfehler wurden absichtlich zur Belustigung hinzugefügt, wer einen findet, darf ihn natürlich behalten...

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    • Saoirse
      • 25.08.2016
      • 11

      #42
      Zitat von ganzkleinewolke Beitrag anzeigen
      Die Geräte werden auch immer besser und (vielleicht) geht die Zucht weniger auf die Haltbarkeit der Pferde?
      Ist ja auch praktischer - dann dreht sich der Markt schneller. Man braucht dann schon alle paar Jahre ein neues Pferd, nicht erst alle Jahrzehnte. Ergo entstehen dann auch schnellere Trainingsmethoden - ein Pferd reell auszubilden dauert nunmal ein paar Jahre und die hat das (neumodische?) Pferd ja gar nicht. Die paar Abzüge in der Haltbarkeit durch schnellere Trainingsmethode (Anspielung auf Rollkur) sind dann auch wurscht. Ob nun FT, Halswirbel, Rücken.. Was zuerst aufgibt, ist ja egal.

      Schade eigentlich, wo ein reell ausgebildetes Pferd doch erst mit 8, 9 so richtig "Spaß" macht beim Reiten und wirklich unter (mit) einem tanzt. Und auch turniertechnisch gesehen gibt es doch kaum was besseres, als einen 18 jährigen "Gaul", der alles im Schlaf kann - man muss das Tier nur bei Laune halten (wo wir wieder bei artgerechtem Umgang und Haltung wären). Hier habe ich persönlich aber den Eindruck, dass solche sicheren Turnierpferde auch immer weniger gefragt sind - denn statt "toll, dass der noch so fit läuft!" hört man als Reiter eines solchen Pferdes nur "ja, klar dass du immer gewinnst, wenn das Pferd alles kann, auf einem anderen Pferd wärst du ja auch verloren...".
      Da wird sich lieber mit dem jungen Hüpfer aufs Turnier gequält - wenn die Schleife fehlt, ist das Pferd noch "nicht erfahren genug". Und wenn's nach zwei gescheiterten Saisons immer noch "zu wenig Erfahrung" hat, wirds rapider "ausgebildet", und wenn auch die dritte Saison fluppt, gibts den nächsten jungen Hüpfer (der wahrscheinlich genau das gleiche kostet wie ein Lehrmeister - kann zwar nix, aber strampelt hübsch).

      Aber solange auch für "schnell kaputtgehende" und schlecht ausgebildete Pferde hunderttausende Euros gezahlt werden und das Augenmerk auf Strampelei liegt, lohnt sich ein solides Pferd und gut ausgebildetes Pferd nicht mehr.
      Eigentlich eine Schande. Ich persönlich lege großen Wert auf solide, gesunde Pferde. Ich brauch keine Beine bis zum Mond und Strampelei. Aber was weiß schon ich.
      Das alles ist auch nur mein subjektiver Eindruck und das kann man selbstverständlich nicht auf alles und jeden beziehen!
      Zuletzt geändert von Saoirse; 25.10.2016, 15:16.

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      • wilabi
        • 21.05.2008
        • 2338

        #43
        Zitat von Mondnacht Beitrag anzeigen
        @ Wilabi: sind die dir in Lüsche genannten Linien denn meiner genannten Linie ähnlich?

        .
        Nein, R-Linie kenne ich keine üblen Gerüchte. Rosario hab ich mal gerade Jahrbuch geguckt. Selbst bis 13j im S-dr-Sport - Obwohl in den letzten Jahren kaum Nachzucht kam, noch von 299 Fn-registrierten Nk 79 Pferde aktiv im Sport. Von denen 30 Erfolge bis S haben. Das ist eigentlich eine sehr gute Quote für einen Hengst, der praktisch seit 2007 züchterisch kaum noch aktiv war. (Und für einen Dressurvererber).

        Sehr gut vergleichen kann man Rosario mit Fürst Heinrich, der in den gleichen Jahren aktiv war und ab 2007 auch nur noch wenig. Der hat mind. das 3fache gedeckt von 745 eingetragenen Sportpferden waren im letzten Jahr noch ganze 138 aktiv = 18% ! Eine Bestätigung übler Gerüchte über schlechte Röntgenbilder und "zu grosse Elastizität", die es bei dem auch gab ?

        Genau da fehlen die Angaben einer Gesundheitsdatenbank, um die Hengste, die u.U. fälschlicherweise durch Einzelfälle diskreditiert werden von den wirklichen Übeltätern getrennt werden. Wobei ich natüüüürlich nichts gegen FH gesagt haben will. Da gibt es bestimmt noch Schlimmere.

        Und was braucht man zusätzlich, um zu bewerten, wie hoch die Ausfallquote tatsächlich ist ?
        Die tatsächliche Anzahl der geborenen Nachkommen. Da die Hengsthalter da aber in allen Verbändern mauern, wird das wohl nix und damit die gesamte Gesundheitsdatenbank auch nicht.

        Zum "Unwohl" der Zucht und des Verbrauchers.
        Zuletzt geändert von wilabi; 25.10.2016, 16:27.

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        • Mondnacht
          • 01.12.2009
          • 2470

          #44
          Danke Wilabi!

          Das klingt ja gar nicht mal so schlecht! Qualität hatte meiner auch ohne Ende, aber vielleicht hatte ich auch einfach Pech. Die Halb- und Vollgeschwister von meinem sind leider alle nicht im Sport und die Mutter lebt nicht mehr.
          Ich kenne einen selbstgezogenen Rosario, der ist auch bis M** erfolgreich, aber ich kenne auch einen anderen, der genauso weich in seiner gesamten Struktur ist (hatte schon was mit der Sehne), aber bislang privat läuft. Richtig repräsentativ ist das wohl noch nicht.

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          • Bolaika2
            • 22.03.2011
            • 4398

            #45
            Btw: ich hatte eine Jährlingsstute von Rosario als Sommergast. Wurde als Fohlen schon mehrfach (!) an Sehnen und Bändern behandelt, auch operiert. Die Stute wurde gegen Ende der Weidesaison dann eingeschläfert, im Sinne der Lebensqualität des Tieres.

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            • usebina
              • 22.01.2014
              • 2154

              #46
              Die Diagnostik ist heute leider hauptsächlich noch Geräte gestützt und wenn man bedenkt, dass ein mrt z.b. eine 30%!!! Fehlerquote hat und auf fast allen Bildern etwas zu finden ist.....
              Oftmals macht das gefundene aber gar nicht die Probleme....
              Bandscheibenschäden beim Menschen ist das beste Beispiel, die Bilder sind gruselig und dem Patienten geht es gut und umgekehrt

              Und uns hat es auch erwischt, Stute mit guter solider Alter! Abstammung im offenstall mit einem Wallachkumpel (der übrigens 3J. Schon gravierende rö- befunde an der hufrolle hatte und S springen ging und heute auch 21J. Noch tut )
              Stute wurde ab 2,5j. langsam auftrainiert und hatte 11j.in tiefen Boden beim landen einen Ruck ins Bein bekommen, Feierabend war. Top Hufe, Fundament, nicht zu lang gefesselt..... Shit happens.

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              • Benny
                • 25.01.2011
                • 1673

                #47
                Zitat von Fife Beitrag anzeigen
                Zeitdruck entsteht wenn man 4/5jährig das Pferd von der Wiese zieht und dann auf Jungpferdeprüfungen erfolgreich sein will.
                Das sehe ich etwas anders. Wenn das Pferd bis zu seinem 4-5 Lebensjahr 365 Tage/Jahr mehrere Stunden am Tag (am besten 24) auf großen Wiesen war, dann reitest du da nichts mehr kaputt.
                Ich denke die schlechte Haltbarkeit hat mehrere Ursachen:
                -Zucht, gerade im Dressursektor sieht man viele Hengste mit zu langen Fessel (Stuten natürlich auch), Zuchtpferde müssen auch nicht mehr arbeiten (ihre dauernde Härte beweisen). Platte Stuten/Hengste werden züchterisch genutzt.
                -Aufzucht, wie viele Fohlen/Jungpferde wachsen wirklich auf großen Weiden mit der Möglichkeit, sich 24 h am Tag zu bewegen ,auf? Wie viele Jungpferde stehen im Winter in Laufställen und kommen bloß etwas aufs Paddock, weil es durch die vorhandenen Gegebenheiten nicht anders geht?
                -Haltung, wie viele Reitpferde kommen neben der Stunde am Tag, in der sie geritten werden, denn noch mehrere Stunden auf Koppeln?
                -Fütterung, wie viele Pferde sind schlicht und einfach zu fett (für ihre Füße)?
                Das Pferd ist nun mal ein Bewegungstier, das in der Natur 16 h am Tag , auf verschiedensten Böden unterwegs ist, um Futter zu suchen.

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                • #48
                  Ich sehe das wie Benny. Man zäumt doch das Pferd von hinten auf, wenn man vorgibt, es läge an den Tierärzten und ihren verbesserten Geräten. Wir gehen mal davon aus, dass ein TA gerufen wird, wenn ein Pferd nachhaltige Probleme hat. Eine FT-Diagnostik macht man doch nicht, wenn das Pferd tipi-topi läuft. Es wird dabei sicher auch Fehldiagnosen geben, aber sicher nicht in dem Ausmaß, dass hier größtenteils aus Bequemlichkeit anderen Ursachen nicht nachgegangen wird. Ein FT-Schaden hat auch äußerlich sichtbare Symptome ganz unabhängig von der Darstellung im bildgebenden Verfahren.
                  Zuletzt geändert von Gast; 26.10.2016, 06:44.

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                  • Charly
                    • 25.11.2004
                    • 6025

                    #49
                    Korney: auch jungpferde, die 24h auf der wiese gehalten werden, machen kaltstarts (nach dem dösen z.b)

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                    • wilabi
                      • 21.05.2008
                      • 2338

                      #50
                      Zitat von Benny Beitrag anzeigen
                      Das sehe ich etwas anders. Wenn das Pferd bis zu seinem 4-5 Lebensjahr 365 Tage/Jahr mehrere Stunden am Tag (am besten 24) auf großen Wiesen war, dann reitest du da nichts mehr kaputt.
                      Ich denke die schlechte Haltbarkeit hat mehrere Ursachen:
                      -Zucht, gerade im Dressursektor sieht man viele Hengste mit zu langen Fessel (Stuten natürlich auch), Zuchtpferde müssen auch nicht mehr arbeiten (ihre dauernde Härte beweisen). Platte Stuten/Hengste werden züchterisch genutzt.
                      -Aufzucht, wie viele Fohlen/Jungpferde wachsen wirklich auf großen Weiden mit der Möglichkeit, sich 24 h am Tag zu bewegen ,auf? Wie viele Jungpferde stehen im Winter in Laufställen und kommen bloß etwas aufs Paddock, weil es durch die vorhandenen Gegebenheiten nicht anders geht?
                      -Haltung, wie viele Reitpferde kommen neben der Stunde am Tag, in der sie geritten werden, denn noch mehrere Stunden auf Koppeln?
                      -Fütterung, wie viele Pferde sind schlicht und einfach zu fett (für ihre Füße)?
                      Das Pferd ist nun mal ein Bewegungstier, das in der Natur 16 h am Tag , auf verschiedensten Böden unterwegs ist, um Futter zu suchen.
                      Das ist auch meine Einschätzung der wesentlichen Ursachen.

                      Vor allem: Im Dressurbereich stehen Haltbarkeit und Langlebigkeit gar nicht mehr im Focus der Beurteilung der Vererber. Sportdaten und Genetik(Mutterstämme !) stehen bei der Beurteilung kaum noch zur Diskussion. Da nur ein geringer Prozentsatz dieser Pferde überhaupt noch in den Sport geht, ist auf Sicht auch eine Beurteilung schwierig. Die Massenvervielfältiger kommen bei den Zuchtwerten gut weg, weil die Anzahl der Sportnachkommen in der Bewertung nicht durch die Anzahl der Nachkommen relativiert wird. Gute=langjähriger Sporteinsatz=Positive Hinweise auf Haltbarkeit. Ein Beispiel hab ich oben genannt, wo das nicht so ist.

                      Die Dressurpferdezucht hat sich in weiten Teilen zur "Wegwerf-Zucht" entwickelt:
                      Kaum sind sie als Fohlen geboren, sind sie schon fast Schnee von gestern, und der nächste Wunderhengst muss ran
                      Kaum sind sie angeritten, stellt man fest, dass der Hengst nicht das erhoffte Wunder vollbracht hat und die meisten entschwinden in den TIefen der Freizeitreiterei
                      Und kaum sind sie als Reitpferd ausgebildet, gehen die "Doktorspiele" los und der Nächste muss kommen
                      Zuletzt geändert von wilabi; 26.10.2016, 07:59.

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                      • usebina
                        • 22.01.2014
                        • 2154

                        #51
                        ich erlebe es täglich, dass durchaus zutreffende Diagnosen gestellt werden (u.a. anhand guter Geräte), die früher schlichtweg ohne Bildgebende Verfahren nicht möglich waren,
                        meine Frage wäre nur: ist das auch die Ursache des Symptoms oder steckt noch was anderes dahinter, warum ist es therapieresistent, etc.

                        bequemlichkeit würde ich niemanden unterstellen, (das war nie meine Absicht, sorry, wenn ich es unklar geschrieben habe, )

                        ich meine man, sollte funktioneller und weniger anatomisch strukturell die Sache beleuchten.
                        Zuletzt geändert von usebina; 26.10.2016, 11:14.

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                        • Paradox4life
                          • 01.09.2008
                          • 2468

                          #52
                          Zitat von Ara Beitrag anzeigen
                          Ich sehe das wie Benny. Man zäumt doch das Pferd von hinten auf, wenn man vorgibt, es läge an den Tierärzten und ihren verbesserten Geräten. Wir gehen mal davon aus, dass ein TA gerufen wird, wenn ein Pferd nachhaltige Probleme hat. Eine FT-Diagnostik macht man doch nicht, wenn das Pferd tipi-topi läuft. Es wird dabei sicher auch Fehldiagnosen geben, aber sicher nicht in dem Ausmaß, dass hier größtenteils aus Bequemlichkeit anderen Ursachen nicht nachgegangen wird. Ein FT-Schaden hat auch äußerlich sichtbare Symptome ganz unabhängig von der Darstellung im bildgebenden Verfahren.
                          Tatsächlich hatte ich das Glück eine (rein private) statistische Datenerhebung begleiten zu können, bei der vollkommen ohne klinische Befunde die FT geschallt wurden. Zunächst wurde dieses durchgeführt, um aufgrund des Juvenalitätsgrades der Sehnen den Zeitpunkt des Anarbeitens zu optimieren (im Übrigen hat dieser nüscht mit der Optik oder dem subjektivem Empfinden des 'fertigen' PFerdes zu tun)

                          Aufgrund der sich daraus ergebenden Häufungen der sonografischen Befunde (wie gesagt, ohne eine einzige klinische Auffälligkeit) wurden diverseste andere, klinisch gedunde, und auch diagnostiziert 'FT-lahme' Pferde geschallt und auch hier ergab sich das gleiche Bild. Tatsächlich wiesen viele der lahmfreien Pferde (Sport und oder Zuchtpferde) deutlcihere Veränderungen auf, als diejenigen, die auf ihren Mini-Befunden lahten (lahmen sollten).
                          Ich spreche hier ausdrücklich nicht von Löchern in der Sehne, Teilausrissen oder ähnlich frappierenden Befunden, denn heute wird häufig schon eine in welcher Form auch immer veränderte Struktur bei gleichzeitig auftretendem klinischen Befund direkt als 'Schaden' angesprochen.
                          Mir sind schon TÄ' untergekommen, die sich nichtmal die Mühe machen überhaupt zu anästhesieren, sondern direkt schallen, auf das Bild zeigen und sagen: "siehste, Fesselträger" Andererseits gibt es auch satt Tierärzte, die gar nciht mehr in der Lage sind, Diagnosen "zu Fuß" herauszuarbeiten.
                          Die Kliniken, die logischerweise ihre Geräte amortisieren müssen, gehen da als leuchtendes Beispiel voran. Auch da möchte ich allerdings nicht verallgemeinern, die drei besten Tierärzte, die ich kenne sind jeweils Teilhaber ihrer Klinik.
                          Wie gessagt: ICh kenne beide Seiten der Medaille, und seitdem ich jeden 'Fesselträger' hinterfrage und ggflls. mit Zweitmeinung bestätigen lasse, sind die Diagnosen um mindestens 50% zurückgegangen.
                          Kann ja auch sein, dass das Glück inzwischen mehr mit die Doofen ist, aber ich erkenne da System, zumindestens bei den mir bekannten Fällen.
                          www.schulze-lefert-pfer.de

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                          • Arielle
                            • 23.08.2010
                            • 2852

                            #53
                            Komisch, irgendwie habe ich das Gefühl im Marketing der Medizinbranche auch ein System "Illness of the century" zu erkennen. Die beliebtesten Krankenheiten der Vergangenheit im Vet-Bereich wurden bereits erwähnt: Periodische Augenentzündung, Hufrolle, Chips, Kissing spines. Im Augenblick werden halt FT-Schäden gern genommen. Im Human-Bereich haben wir gelernt, dass der akzeptierte Blutdruck immer weiter abgesenkt wurde, waren einst 180 akzeptierbar, galt dann 160 als maximal akzeptierbar, z. Zt. solle man bei 140+ bereits über senkende Massnahmen (gemeint sind Medikamente) nachdenken. Bezeichnenderweise gibt es ja eine "Hochdruck-Liga" - mit mir nicht bekannten Spielregeln! Ähnliches gilt für die Cholesterin-Werte! Aber auch dort soll es ja nicht möglich sein, eine überzeugende Korrelation zwischen Höhe der Cholesterin-Werte und Todesraten herzustellen. Mediterrane Kost soll sooooo gesund sein. Problem ist nur, dass die Lebenserwartung der Italiener ca. 4 Jahre kürzer ist als unsere. Mafiaeinfluss only??
                            Für den Pferdebereich hoffe ich, dass die Einführung der Gesundheitsdatenbank und die genomische Analyse eines Tages Objektivität in den, auch von kommerziellen Interessen beeinflussten Dschungel bringt und wir die klinisch wirklich bedeutsamen Krankheiten züchterisch bearbeiten können. Die gegenwärtige Situation "drei TÄ vier Meinungen" ist für alle Beteiligten ungut.
                            Zuletzt geändert von Arielle; 26.10.2016, 16:22.
                            http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                            Kommentar


                            • #54
                              Irgendwie sind das zwei Ebenen für mich.
                              1) Ein Pferd mit einer bildgebenen diagnostizierten Veränderung am Fesselträger ohne klinischen Befund, dort könnte ich bei der Überdiagnose FT rein logisch noch mitgehen. Ein medizinischer Befund im Sinne eines Schaden, liegt für mich nur vor, wenn sich dieser Befund negative auf den Bewegungsablauf des Pferdes auswirkt.
                              2) Ein Pferd mit akuter klinischen Symtomatik und entsprechenden Einschränkungen im Bereich des FT und der sich anschließenden bildgebenen Diagnostik. Wo und wie soll hier es zu einer gehäufigen Modeerscheinung im Krankheitsbild FT-Schaden kommen?

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                              • Kluger Hans
                                • 07.10.2013
                                • 152

                                #55
                                Auch wenn manche Diagnose zum Problem nicht immer richtig sein muss, bestätigen zahlreiche Tierärzte, dass die Fesselträgerverletzungen heute die wohl häufigste Verletzung von vorzugsweise jungen Sportpferden ist. Ob es hierfür einen Einzelgrund gibt oder ob es sich eher um eine Bündelung von Gründen handelt, dürfte schwer zu beantworten sein. Folgende Aspekte verdienen jedoch eine nähere Beachtung:

                                Solange auch hauptamtliche Zuchtverantwortliche von der erwünschten modernen Langbeinigkeit reden, dürfte die Reparatur von Fesselträgerschäden eine der besten Einnahmequellen der Pferdetierärzte bleiben. Wer sich mal ein bisschen mit der Exterieurkunde und den ihr zugrunde liegenden physikalischen Grundsätzen beschäftigt, wird bald das moderne (übrigens ein völlig unpassender Ausdruck für die Beurteilung eines Pferdes), langbeinige Pferd ablehnen. Mancher (moderne) Zuchtexperte weiß gar nicht, dass bis vor wenigen Jahrzehnten gerade bei den Hengsten der Röhrbeinumfang ein wichtiges Beurteilungskriterium zur Zuchtzulassung war. In diesem Zusammenhang auch der Hinweis auf eine häufig zu beobachtende optische Täuschung. Dicke Beine erscheinen dem Betrachter meistens kürzer als sie tatsächlich sind. Dünne Beine dagegen werden meistens für länger eingeschätzt als sie es tatschlich sind. Es werden heute zu viele Hengste zur Zucht zugelassen und zu viele Stuten in der Zucht eingesetzt, die unter den genannten Kriterien über keinerlei Zuchttauglichkeit verfügen. Ist aber anscheinend egal. Hauptsache ihre Nachkommen schaffen es mit Ach und Krach (und den Wundermitteln der modernen Veterinärmedizin) noch bis zum Bundeschampionat und mehren den Ruhm des Zuchtverbandes oder ihres Vererbers.

                                Ein anderer Aspekt ist der Umstand, dass unsere heutigen Pferde im Durchschnitt einen immensen Zuwachs an Rittigkeit aufweisen. Dies verleitet uns dazu, Dinge mit ihnen zu tun, für die man vor 40 einige Jahre mehr Training benötigte, in der Muskeln, Sehnen und Bänder die Chance hatten zu reifen. Das erwähnte Wort der Mitteltrabkrankheit ist dafür ein gutes Beispiel. Wer macht sich schon klar, welche erheblichen physikalischen Kräfte auf das Pferdebein eines Drei- oder Vierjährigen bei nur einer!!! langen Seite Mitteltrab einwirken.

                                Auch Aufzucht und Haltung dürften eine Rolle spielen. Ein Pferd, gerade ein junges, kann sich gar nicht zu viel bewegen. Die Realität sieht aber in vielen Züchter- und Ausbildungsställen anders aus. Die geschilderten Sliding Stopps sieht man leider ja ganz ähnlich in der Ausbildung. Raus aus der Box, zwei Runden Schritt und dann geht´s zur Sache ist keine Seltenheit.

                                Ebenfalls nachzudenken ist über das Thema Reitböden. Fast alle Pferde werden heute auf relativ guten Böden gearbeitet. Sie lernen gar nicht mehr mit verschiedenen, auch schlechten Bodentypen (Acker, Waldweg oder Pflaster) umzugehen. Insofern erinnert auch manches hoch talentierte Dressurpferd heute eher an einen Bewegungslegastheniker, wenn es im Wald mal traben oder auf einem Acker galoppieren soll. Bereits in den 30er Jahren forderte Gustav Rau – ein Mann, dem man eine gewisse Kompetenz zusprechen kann – dass gerade das junge Pferd auf möglichst vielen verschieden Bodentypen geritten werden soll. Interessanterweise treten bei Pferden, die viel auf dem Pflaster traben, bestimmte Probleme im Bewegungsapparat so gut wie nie auf.

                                Das Problem Fesselträger betrifft nicht nur die Dressurpferde, auch wenn sie wahrscheinlich den größten Anteil stellen. Spring- und selbst Vielseitigkeitspferde sind mittlerweile davon genauso betroffen.

                                In den letzten 15 Jahren hatte ich Gott sei gedankt persönlich nur zwei Mal das Pech mit Fesselträgerpferden. Beide Pferde (ein Dressur- und ein Vielseitigkeitspferd) konnten später wieder voll eingesetzt werden. Allerdings nicht mit der berühmten 3-Monate-Schritt-Führtherapie, die so gerne von den Tierärzten verkauft wird und manchen Pferdebesitzer an den Rand des Wahnsinns oder selbst ins Krankenhaus bringt. Die ist in der Regel viel zu kurz, damit sich das angegriffene oder zerstörte Gewebe wieder regenerieren oder gar neu bilden kann. Sehr oft sieht man ja nach solchen Kurzpausen, dass die Pferde nach ein paar Monaten erneut an dem Problem laborieren. Meine Heilversuche war in Absprache mit meinem sehr guten Tierarzt: Ein Jahr komplett auf die Weide (mindestens ganztags) und gar nichts weiter mit dem Pferd machen. Entweder es geht danach wieder oder eben nicht (dann wäre es auch mit der 3-Monats-Therapie nicht gegangen). Zeit ist halt doch die beste Medizin. Doch da heute kaum noch einer Zeit hat, ist sie anscheinend auch die teuerste Medizin geworden.

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                                • Paradox4life
                                  • 01.09.2008
                                  • 2468

                                  #56
                                  Zitat von Ara Beitrag anzeigen
                                  Irgendwie sind das zwei Ebenen für mich.
                                  1) Ein Pferd mit einer bildgebenen diagnostizierten Veränderung am Fesselträger ohne klinischen Befund, dort könnte ich bei der Überdiagnose FT rein logisch noch mitgehen. Ein medizinischer Befund im Sinne eines Schaden, liegt für mich nur vor, wenn sich dieser Befund negative auf den Bewegungsablauf des Pferdes auswirkt.
                                  2) Ein Pferd mit akuter klinischen Symtomatik und entsprechenden Einschränkungen im Bereich des FT und der sich anschließenden bildgebenen Diagnostik. Wo und wie soll hier es zu einer gehäufigen Modeerscheinung im Krankheitsbild FT-Schaden kommen?

                                  Das Problem ist aber, dass das klinische Symptom eines Fesselträger 'Schadens' nach der heutigen Definition sich nicht notwendig in Schwellungen, Druckempfindlichkeit oder ähnlichem äußern muss. Vielfach geht es meiner Einchätzung nach dem Besitzer darum, eine Ursache für eine unerklärte Lahmheit (nichts dick nichts warm, nicht viel schlechter nach Beugen) zu finden.
                                  Da wird dann häufig, je nach Portemoinnaie und Zahlungsbereitschaft des Besitzers entweder gleich gechallt: "Fesselträger, egstellen, Schritt, oder Weide" oder anästhesiert, TPA MPA negativ, Fessel ebenfalls, unterhalb vom Karpus dann positiv, dann geschallt: "Fesselträger, wegstellen, Schritt oder Weide" oder eine Szinti empfohlen, Pferd leuchtet wie ein Weihnachtsbaum, unter anderem auch minimal im Bereich FTU, geschallt: "Fesselträger, wegstellen,etc."
                                  Oder nach Szinti oder direkt ins MRT geschickt, danach geschallt, Ergebnis: s.o.

                                  Alle diese Fälle habe ich selbst erlebt und auch alle Schallbilder selbst gesehen. Bei 50 % dieser Fälle war nach nem halben Jahr Weide/ Schritt alles wieder tutti, bei den anderen stellte sich später raus, dass es eine andere Baustelle gab, wo man allerdings nicht weiss, ob die zusätzlich kam, oder vielleicht am Anfang schon ursächlich war.

                                  Als Laie ist es schwer bis unmöglich, festzustellen, ob derlei Lahmheiten tatsächlich aus dem Fesselträger kommen, denn vernünftig von unten nach oben durch zu anästhesieren, bedarf es eines Tierarztes mit ganz vil Können, Erfahrung und tatsächlich auch Zeit.
                                  Mir wurde schon eine Fissur im Fesselbein zum Fesselträger anästhesiert, weil nach den einzelnen Anästhesien viel zu kurz mit dem traben gewartet wurde.

                                  Wie gesagt, mir persönlich(!) ist diese Diagnose zu einfach, dazu habe ich auch einfach schon zu viel gesehen. Ich will aber auch alles immer genau wissen und hinterfrage permanent.
                                  Für ganz viele Patienten ist es aber doch auch gar keine schlechte Diagnose: Die bekommen Zeit zum ausheilen von was auch immer schmerzt, die Besitzer bezahlen n ordentliches Sümmchen aer kein Vermögen für Stammzellen/Stoßwelle/Laser/Zusatzfuttermittel etc.
                                  Der Tierarzt hat eine klare Diagnose, die er immer vertreten kann und verdient seinen Stundenlohn.

                                  Und das hat für mich tatsächlich nichts mit einer Modeerscheinung sondern mit einer win win Situation für alle Beteiligten zu tun, nur der Fesselträger kommt zu Unrecht schlecht dabei weg.
                                  Der ist nämlich, so glaube ich fest, weder besser noch schlechter geworden in den vergangenen Jahren.
                                  Ansonsten hätte er sicvh in meinem Umfeld innerhalb der letzten zwei Jahre wie der Phönix aus der Asche selbst geheilt und wäre ganz spontan deutlich wiederstandsfähiger geworden, hihi
                                  www.schulze-lefert-pfer.de

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                                  • carolinen
                                    • 11.03.2010
                                    • 3563

                                    #57
                                    Zitat von Kluger Hans Beitrag anzeigen
                                    Auch wenn manche Diagnose zum Problem nicht immer richtig sein muss, bestätigen zahlreiche Tierärzte, dass die Fesselträgerverletzungen heute die wohl häufigste Verletzung von vorzugsweise jungen Sportpferden ist. Ob es hierfür einen Einzelgrund gibt oder ob es sich eher um eine Bündelung von Gründen handelt, dürfte schwer zu beantworten sein. Folgende Aspekte verdienen jedoch eine nähere Beachtung:

                                    Solange auch hauptamtliche Zuchtverantwortliche von der erwünschten modernen Langbeinigkeit reden, dürfte die Reparatur von Fesselträgerschäden eine der besten Einnahmequellen der Pferdetierärzte bleiben. Wer sich mal ein bisschen mit der Exterieurkunde und den ihr zugrunde liegenden physikalischen Grundsätzen beschäftigt, wird bald das moderne (übrigens ein völlig unpassender Ausdruck für die Beurteilung eines Pferdes), langbeinige Pferd ablehnen. Mancher (moderne) Zuchtexperte weiß gar nicht, dass bis vor wenigen Jahrzehnten gerade bei den Hengsten der Röhrbeinumfang ein wichtiges Beurteilungskriterium zur Zuchtzulassung war. In diesem Zusammenhang auch der Hinweis auf eine häufig zu beobachtende optische Täuschung. Dicke Beine erscheinen dem Betrachter meistens kürzer als sie tatsächlich sind. Dünne Beine dagegen werden meistens für länger eingeschätzt als sie es tatschlich sind. Es werden heute zu viele Hengste zur Zucht zugelassen und zu viele Stuten in der Zucht eingesetzt, die unter den genannten Kriterien über keinerlei Zuchttauglichkeit verfügen. Ist aber anscheinend egal. Hauptsache ihre Nachkommen schaffen es mit Ach und Krach (und den Wundermitteln der modernen Veterinärmedizin) noch bis zum Bundeschampionat und mehren den Ruhm des Zuchtverbandes oder ihres Vererbers.

                                    Ein anderer Aspekt ist der Umstand, dass unsere heutigen Pferde im Durchschnitt einen immensen Zuwachs an Rittigkeit aufweisen. Dies verleitet uns dazu, Dinge mit ihnen zu tun, für die man vor 40 einige Jahre mehr Training benötigte, in der Muskeln, Sehnen und Bänder die Chance hatten zu reifen. Das erwähnte Wort der Mitteltrabkrankheit ist dafür ein gutes Beispiel. Wer macht sich schon klar, welche erheblichen physikalischen Kräfte auf das Pferdebein eines Drei- oder Vierjährigen bei nur einer!!! langen Seite Mitteltrab einwirken.

                                    Auch Aufzucht und Haltung dürften eine Rolle spielen. Ein Pferd, gerade ein junges, kann sich gar nicht zu viel bewegen. Die Realität sieht aber in vielen Züchter- und Ausbildungsställen anders aus. Die geschilderten Sliding Stopps sieht man leider ja ganz ähnlich in der Ausbildung. Raus aus der Box, zwei Runden Schritt und dann geht´s zur Sache ist keine Seltenheit.

                                    Ebenfalls nachzudenken ist über das Thema Reitböden. Fast alle Pferde werden heute auf relativ guten Böden gearbeitet. Sie lernen gar nicht mehr mit verschiedenen, auch schlechten Bodentypen (Acker, Waldweg oder Pflaster) umzugehen. Insofern erinnert auch manches hoch talentierte Dressurpferd heute eher an einen Bewegungslegastheniker, wenn es im Wald mal traben oder auf einem Acker galoppieren soll. Bereits in den 30er Jahren forderte Gustav Rau – ein Mann, dem man eine gewisse Kompetenz zusprechen kann – dass gerade das junge Pferd auf möglichst vielen verschieden Bodentypen geritten werden soll. Interessanterweise treten bei Pferden, die viel auf dem Pflaster traben, bestimmte Probleme im Bewegungsapparat so gut wie nie auf.

                                    Das Problem Fesselträger betrifft nicht nur die Dressurpferde, auch wenn sie wahrscheinlich den größten Anteil stellen. Spring- und selbst Vielseitigkeitspferde sind mittlerweile davon genauso betroffen.

                                    In den letzten 15 Jahren hatte ich Gott sei gedankt persönlich nur zwei Mal das Pech mit Fesselträgerpferden. Beide Pferde (ein Dressur- und ein Vielseitigkeitspferd) konnten später wieder voll eingesetzt werden. Allerdings nicht mit der berühmten 3-Monate-Schritt-Führtherapie, die so gerne von den Tierärzten verkauft wird und manchen Pferdebesitzer an den Rand des Wahnsinns oder selbst ins Krankenhaus bringt. Die ist in der Regel viel zu kurz, damit sich das angegriffene oder zerstörte Gewebe wieder regenerieren oder gar neu bilden kann. Sehr oft sieht man ja nach solchen Kurzpausen, dass die Pferde nach ein paar Monaten erneut an dem Problem laborieren. Meine Heilversuche war in Absprache mit meinem sehr guten Tierarzt: Ein Jahr komplett auf die Weide (mindestens ganztags) und gar nichts weiter mit dem Pferd machen. Entweder es geht danach wieder oder eben nicht (dann wäre es auch mit der 3-Monats-Therapie nicht gegangen). Zeit ist halt doch die beste Medizin. Doch da heute kaum noch einer Zeit hat, ist sie anscheinend auch die teuerste Medizin geworden.
                                    Dieses entspricht komplett meiner Meinung, die ich weiter oben teil bereits darstellte.
                                    Ggf. könnte man ja wieder einen Röhrenumfang einführen, aber das wird wohl ebensowenig geschehen, wie die berühmte Gesundheitsdatenbank an den Start kommt oder die Bedeckungs-/Abfohlraten inklusive Anzahl der notwendigen Besamungen je Trächtigkeit veröffentlich werden.
                                    Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                                    • max-und-moritz
                                      • 04.06.2006
                                      • 3441

                                      #58
                                      Kluger Hans:

                                      Die frühen Abfohltermine sind vielleicht auch nicht außer Acht zu lassen. Ich mein, wenn die Fohlen z. T. schon Anfang Januar geboren werden - wann haben die das erste Mal sowas wie eine Wiese zum Laufen unter den Hufen?
                                      Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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                                      • peabody
                                        • 05.01.2011
                                        • 1480

                                        #59
                                        Das ist eine sehr interessante Diskussion. Mich interessiert dabei folgendes:

                                        @Paradox
                                        was hatten die anderen 50% denn in der Mehrheit für tatsächliche Diagnosen? Es muss dann ja in irgendeiner Weise eine ständige Reizung auf die Struktur des FT geben, um a) die klinische Auffälligkeit und b) die strukturelle Auffälligkeit im Gewebe zu provozieren.

                                        @Röhrbein
                                        Warum wurde der Faktor abgeschafft? Für mich ist das ein sehr schlüssiges System.

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                                        • Finy
                                          • 14.02.2006
                                          • 1975

                                          #60
                                          au weia... ich sollte mir wohl Sorgen machen... meiner ist
                                          - bereits Mitte Februar geboren
                                          - bis max. 2 Jahre und 4 Monate auf der Weide gewesen...Winter auch? keine Ahnung
                                          - mit 2,5 longiert worden zur Körvorbereitung
                                          - für Körung vorne beschlagen...ist er auch bis heute geblieben
                                          - danach angeritten und auch nicht mehr weggestellt
                                          - sportlich "belastet"...Dressurpferde M erfolgreich Anfang 6 jährig und M* 7jährig
                                          - Er geht wetterabhängig (fast) täglich auf die Weide, aber nur 3-5 Stunden inkl. Kaltstarts

                                          also das Horrorpaket schlechthin

                                          nun wird er bald 8.... toi toi toi bis jetzt nie Probleme mit den Beinen. Einfach nur Glück? Passendes Management oder liegt es an der "altertümlichen" Abstammung, an der härte durch das Vollblut?

                                          Lauri/Weltmeyer/Lancier/Trapper

                                          immerhin...wir gehen ins Gelände..Traben und galoppieren auch mal auf hartem Boden, machen im Winter etwas Springymnastik. Gewichtsprobleme haben wir keine, die Fesselung würde ich als nicht lang beschreiben, aber auch nicht als besonders kurz.


                                          und jetzt geh ich ein Holz suchen zum draufklopfen

                                          Ich habe die letzten Jahre immer in Ställen verkehrt mit sehr gemischtem Publikum (Turniersport bis S/Freizeitsport bis A/Gelände-Bodenarbeitsfraktion-Alternativ-Western-Fraktion) und ich kann nicht behaupten dass da eine Fraktion mehr oder weniger betroffen war.

                                          Dass eine lange weiche Fesselung die Problematik begünstigt macht aber schon rein physikalisch Sinn.


                                          Waren die Fohlen denn im Winter früher mehr draußen? Bei den heutigen Erkenntnissen in Sachen Haltungsbedingungen müssten Sie ja eigentlich heutzutage mehr draußen sein. Früher hat man sich doch um dunkle Ställe, Frischluft etc wenig geschert, das war eben so wie es war.

                                          Kommentar

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