Ich möchte gerne mal wissen, wie Ihr in Eurer Umgebung die Qualität der Reitschulen bezeichnen würdet - grade im Bereich für absolute Anfänger allen Alters, die auf Schulpferde angewiesen sind.
Ich bin aktuell auf Reitbeteiligungssuche für meine Stute und habe meine Suchanzeige eigentlich sehr klar ausgedrückt inkl. Angaben, was ich NICHT suche. So habe ich unter anderem deutlich geschrieben, daß sich mein Pferd nicht als erstes Reitbeteiligungspferd eignet, eben weil sie auch spritzig werden kann.
Eigentlich hatte ich gedacht, ich würde mir mit der Aussage absolutes Anfängervolk automatisch vom Hals halten....
Tja, und dann kam es anders:
So hatte ich vor ein paar Tagen eine Mitte zwanzigerin zu Besuch, die sich dann auf dem Pferd sitzend als wirkliche Anfängerin herausstellte. Also Leichttraben war schon ein Problem. Ich mache 100 Kreuze, daß mein Pferd derzmaßen irritiert von ihr war, das die kaum mehr als 3 m traben wollte und automatisch stehen geblieben ist, mich fragend anschauend, ob sie denn wirklich weiterlaufen soll (ehrlich, ich hätte bei sowas eher darauf getippt, daß meine losflitzt und dem Reiter erst mal Angst macht).
Wir haben das ganze nach wenigen Runden beendet und aus mir wäre beinahe wirklich rausgeplatzt, wie verarscht ich mich von ihr fühle und was an meiner Suchanzeige sie denn nicht kapiert hätte.
Jetzt muß ich dazu sagen, das sie einfach wirklich megamäßig nett war. Von ihrer Art hätte sie wirklich super in unsere Stallgemeinschaft gepaßt.
In der Stallgasse erzählte sie mir dann, in welchen Reitschulen sie schon war (und über welche Zeiträume) - und ehrlich: In dem Moment verflog mein unterdrückter Ärger und sie tat mir einfach leid!
Ehrlich, sie tat mir leid!
Ergebniss war nämlich, das sie die letzten zwei Jahre in diversen Reitschulen war, dort ihre 10 Karten zumindest abgeritten hat.....
....und jetzt immer noch nicht leichttraben kann.
Ich weiß, das hier in Münster in den letzten 20 Jahren ein Reitschulsterben stattgefunden hat und die Auswahl an Reitschulen mit Schulpferden nicht mehr sooooo riesig ist und die Auswahl da arg eingeschränkt ist.
Sie erzählte, daß ihre Longenstunden bereits nach wenigen Stunden beendet waren und ihre Longierlehrer vermutlich wohl doch eher Azubis waren, die wohl meist dazu "verdammt" waren, den Longenunterricht zu machen - dabei aber weniger motiviert waren.
Danach ging es - auf unterschiedlichen Ausbildungsstätten - in Reitgruppen, wo natürlich alle unterschiedlichen Reitniveaus aufeinander trafen und wo die Reiter auf eigenen Pferden intensiver betreut wurden, bzw. wo auf Kaufintessenten in den selben Stunden "den Hintern gepampert" bekamen, eben im Eigentinteresse des Reitlehrers - eben dieses Pferd zu verkaufen.
Mir tat sich echt Leid, daß sie nun seit 2 Jahren reiten lernen will (und auch zahlungswillig dafür ist!), sie aber offentsichtlich immer nur "eine zahlende Person mehr" in der jeweiligen Stunde war.
Einige Ställe davon kannte ich selber sehr gut, weil ich dort selber jahrelanger Einstaller war und ich war erschrocken, wie es sich dort verändert hat.
Ich bin selber kein grandioser Reiter - keiner hier würde vor Neid über ich erblassen: Keine Sorge!
Aber das mir in meiner Jugend bekannte "System":
- gut ein Jahr Longe
- Dann eine Anfängergruppe für Reiter, die von der Longe grade weg sind
- Fortführende Gruppe, die auf Reiter WB bzw. E-Niveau Turnierfertig gemacht werden
- Leistungszirkel mit Turnierteilnahme bis A Niveau
(und die Gruppen dann sogar noch "gleichaltrig" gehalten).
............. das scheint es wohl gar nicht mehr zu geben (?)
Mir fällt ja auch auf, wenn ich mal auf anderen Anlagen bin: Da sind die Betreiber froh, wenn sie mal 7 Leute zusammenbekommen, die gleichzeitig reiten können (zugegeben: es lohnt sich auch nicht, x mal die Woche die Halle zu blockieren, wenn da nur einer oder zwei Reiter drin sind - macht nur die Privatreiter sauer!).
Diese 7 Reiter könnten aber unterschiedlicher im Niveau nicht sein - und in der Altersklasse! Da sieht man dann Reitunterricht wo 8 jährige mit 40 jährigen zusammen sind.
Tja, und da herrscht dann entweder die Problematik, daß man sich dem schlechtesten Anpaßt - und wenn diese Angst vorm Galopp hat, dann galoppiert eben die Truppe mehrere Woche nicht (was den Erfahreneren die Lust am reiten nimmt)
oder
Die Besseren werden zwar gefördert, die schlechteren gehen aber einfach gnadenlos unter (und verlieren die Lust).
Bei diesem Teufelskreis frage ich mich: Wo sollen denn die Reiter der Zukunft herkommen?
Ich bin aktuell auf Reitbeteiligungssuche für meine Stute und habe meine Suchanzeige eigentlich sehr klar ausgedrückt inkl. Angaben, was ich NICHT suche. So habe ich unter anderem deutlich geschrieben, daß sich mein Pferd nicht als erstes Reitbeteiligungspferd eignet, eben weil sie auch spritzig werden kann.
Eigentlich hatte ich gedacht, ich würde mir mit der Aussage absolutes Anfängervolk automatisch vom Hals halten....
Tja, und dann kam es anders:
So hatte ich vor ein paar Tagen eine Mitte zwanzigerin zu Besuch, die sich dann auf dem Pferd sitzend als wirkliche Anfängerin herausstellte. Also Leichttraben war schon ein Problem. Ich mache 100 Kreuze, daß mein Pferd derzmaßen irritiert von ihr war, das die kaum mehr als 3 m traben wollte und automatisch stehen geblieben ist, mich fragend anschauend, ob sie denn wirklich weiterlaufen soll (ehrlich, ich hätte bei sowas eher darauf getippt, daß meine losflitzt und dem Reiter erst mal Angst macht).
Wir haben das ganze nach wenigen Runden beendet und aus mir wäre beinahe wirklich rausgeplatzt, wie verarscht ich mich von ihr fühle und was an meiner Suchanzeige sie denn nicht kapiert hätte.
Jetzt muß ich dazu sagen, das sie einfach wirklich megamäßig nett war. Von ihrer Art hätte sie wirklich super in unsere Stallgemeinschaft gepaßt.
In der Stallgasse erzählte sie mir dann, in welchen Reitschulen sie schon war (und über welche Zeiträume) - und ehrlich: In dem Moment verflog mein unterdrückter Ärger und sie tat mir einfach leid!
Ehrlich, sie tat mir leid!
Ergebniss war nämlich, das sie die letzten zwei Jahre in diversen Reitschulen war, dort ihre 10 Karten zumindest abgeritten hat.....
....und jetzt immer noch nicht leichttraben kann.
Ich weiß, das hier in Münster in den letzten 20 Jahren ein Reitschulsterben stattgefunden hat und die Auswahl an Reitschulen mit Schulpferden nicht mehr sooooo riesig ist und die Auswahl da arg eingeschränkt ist.
Sie erzählte, daß ihre Longenstunden bereits nach wenigen Stunden beendet waren und ihre Longierlehrer vermutlich wohl doch eher Azubis waren, die wohl meist dazu "verdammt" waren, den Longenunterricht zu machen - dabei aber weniger motiviert waren.
Danach ging es - auf unterschiedlichen Ausbildungsstätten - in Reitgruppen, wo natürlich alle unterschiedlichen Reitniveaus aufeinander trafen und wo die Reiter auf eigenen Pferden intensiver betreut wurden, bzw. wo auf Kaufintessenten in den selben Stunden "den Hintern gepampert" bekamen, eben im Eigentinteresse des Reitlehrers - eben dieses Pferd zu verkaufen.
Mir tat sich echt Leid, daß sie nun seit 2 Jahren reiten lernen will (und auch zahlungswillig dafür ist!), sie aber offentsichtlich immer nur "eine zahlende Person mehr" in der jeweiligen Stunde war.
Einige Ställe davon kannte ich selber sehr gut, weil ich dort selber jahrelanger Einstaller war und ich war erschrocken, wie es sich dort verändert hat.
Ich bin selber kein grandioser Reiter - keiner hier würde vor Neid über ich erblassen: Keine Sorge!
Aber das mir in meiner Jugend bekannte "System":
- gut ein Jahr Longe
- Dann eine Anfängergruppe für Reiter, die von der Longe grade weg sind
- Fortführende Gruppe, die auf Reiter WB bzw. E-Niveau Turnierfertig gemacht werden
- Leistungszirkel mit Turnierteilnahme bis A Niveau
(und die Gruppen dann sogar noch "gleichaltrig" gehalten).
............. das scheint es wohl gar nicht mehr zu geben (?)
Mir fällt ja auch auf, wenn ich mal auf anderen Anlagen bin: Da sind die Betreiber froh, wenn sie mal 7 Leute zusammenbekommen, die gleichzeitig reiten können (zugegeben: es lohnt sich auch nicht, x mal die Woche die Halle zu blockieren, wenn da nur einer oder zwei Reiter drin sind - macht nur die Privatreiter sauer!).
Diese 7 Reiter könnten aber unterschiedlicher im Niveau nicht sein - und in der Altersklasse! Da sieht man dann Reitunterricht wo 8 jährige mit 40 jährigen zusammen sind.
Tja, und da herrscht dann entweder die Problematik, daß man sich dem schlechtesten Anpaßt - und wenn diese Angst vorm Galopp hat, dann galoppiert eben die Truppe mehrere Woche nicht (was den Erfahreneren die Lust am reiten nimmt)
oder
Die Besseren werden zwar gefördert, die schlechteren gehen aber einfach gnadenlos unter (und verlieren die Lust).
Bei diesem Teufelskreis frage ich mich: Wo sollen denn die Reiter der Zukunft herkommen?
Kommentar