Ein Statement von Otmar hat mich aufgeschreckt:
Warum nur?
Denn obwohl wir Züchter uns sicher nur zähneknirschend eingestehen mögen (wo wir doch stundenlang über Hengste philosophieren und diese zu unzähligen Veranstaltungen begleiten): Die Abstammung wird immer nur einen Bruchteil der Rolle spielen bei der Frage, ob das Nachwuchspferd mal sportlich ganz oben mitmischen kann!
Dagegen wird als Grundvoraussetzung die gesunde Aufzucht und dann später vor allem der Beritt und das richtige Turniermanagement zu 90% über Olympia-Kandidaten entscheiden. Warum fangen wir also nicht hier an zu optimieren, anstatt ewig an den 5-10% rumzubasteln, die wir durch eine geschickte Anpaarung herausholen können? (Weil sonst die Zucht reizlos wäre, aber die Übertreibung veranschaulicht das Beispiel!)
Heute wird insbesondere beim Springpferd die Abstammung verkauft, das dazugehörige Fohlen gibts quasi gratis obendrauf. Oft genug entäuschen auch die interessanten Abstammungen. Aber manche Abstammungen sind wohl nur dadurch erst in den Sport gelangt, weil es in den Ohren der Reiter klingelt, wenn sie die Namen hören.
Warum aber dieser Fetisch mit Linienzucht, Stutenstämmen, Sex-Balancing und dergleichen? Will nicht bestreiten, dass dies nützlich sein kann um gewisse Effekte zu verdichten (Holsteiner Zucht liefert das beste Beispiel!). Aber warum gibt es dann überhaupt noch so viel Outcross im Sport?
Die Globalisierung der Pferdezucht hat nicht geschadet, solange wirklich das Beste aus allen Ländern erhalten blieb. Ich denke man muss sich anhand sporterfolgreicher Pferde einfach eingestehen, dass nicht immer die Top-Anpaarungen, sondern auch oft ungewöhnliche (Nabab's Son), Negativvererber (Gotha) oder nicht mal geplante Anpaarungen (No Father's Girl) vorn stehen. Sind die Erfordernisse bei Sport- und Zuchtpferden wirklich so unterschiedlich?
Mir ist klar, dass es genug Gegenpositionen gibt, aber ich habe mal bewusst provokativ formuliert und hoffe auf rege Beteiligung.
Zitat von OBdB
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Denn obwohl wir Züchter uns sicher nur zähneknirschend eingestehen mögen (wo wir doch stundenlang über Hengste philosophieren und diese zu unzähligen Veranstaltungen begleiten): Die Abstammung wird immer nur einen Bruchteil der Rolle spielen bei der Frage, ob das Nachwuchspferd mal sportlich ganz oben mitmischen kann!
Dagegen wird als Grundvoraussetzung die gesunde Aufzucht und dann später vor allem der Beritt und das richtige Turniermanagement zu 90% über Olympia-Kandidaten entscheiden. Warum fangen wir also nicht hier an zu optimieren, anstatt ewig an den 5-10% rumzubasteln, die wir durch eine geschickte Anpaarung herausholen können? (Weil sonst die Zucht reizlos wäre, aber die Übertreibung veranschaulicht das Beispiel!)
Heute wird insbesondere beim Springpferd die Abstammung verkauft, das dazugehörige Fohlen gibts quasi gratis obendrauf. Oft genug entäuschen auch die interessanten Abstammungen. Aber manche Abstammungen sind wohl nur dadurch erst in den Sport gelangt, weil es in den Ohren der Reiter klingelt, wenn sie die Namen hören.
Warum aber dieser Fetisch mit Linienzucht, Stutenstämmen, Sex-Balancing und dergleichen? Will nicht bestreiten, dass dies nützlich sein kann um gewisse Effekte zu verdichten (Holsteiner Zucht liefert das beste Beispiel!). Aber warum gibt es dann überhaupt noch so viel Outcross im Sport?
Die Globalisierung der Pferdezucht hat nicht geschadet, solange wirklich das Beste aus allen Ländern erhalten blieb. Ich denke man muss sich anhand sporterfolgreicher Pferde einfach eingestehen, dass nicht immer die Top-Anpaarungen, sondern auch oft ungewöhnliche (Nabab's Son), Negativvererber (Gotha) oder nicht mal geplante Anpaarungen (No Father's Girl) vorn stehen. Sind die Erfordernisse bei Sport- und Zuchtpferden wirklich so unterschiedlich?
Mir ist klar, dass es genug Gegenpositionen gibt, aber ich habe mal bewusst provokativ formuliert und hoffe auf rege Beteiligung.
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