Junghengst anreiten - wann ideal?

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  • Diest
    • 05.09.2011
    • 150

    Junghengst anreiten - wann ideal?

    Hallo,

    ich bin momentan am herumüberlegen und komm einfach zu keinem Entschluss... hier sind sicher viele User mit Hengsterfahrung, ich würd mich sehr über eure Meinung freuen!

    Grundsätzlich reite ich meine Pferde alle nicht vor 4 an, schonende Vorbereitung durch Longe- und Bodenarbeit, dann vielseitiger Aufbau, die Belastung langsam gesteigert, um sie nicht zu überfordern, damit schonend die korrekte Tragekonstitution aufgebaut wird, um in korrekter Haltung laufen zu können. Damit habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht, alle entwickelten sich zu rittigen, tollen Partnern.

    Nun ist mein Junghengst, ein Connemara (Marvellous Simon x Spinway Keepsake), heuer (im Juni) 3. Er ist selbstgezogen und soll auch auf der Körung vorgestellt werden, im Idealfall wird er als Deckhengst für unsere Stuten eingesetzt, sollte er nicht gekört werden, wird er kastriert.

    Er ist sehr typvoll, kräftig und hat im Winter einen enormen Entwicklungsschub gemacht. In den Sommermonaten stand er immer 24h Weide in einer gemischten Hengstgruppe aller Altersklassen, ausserhalb der Weidesaison steht er in meinem Stall zuhause - in einem großzügigen Offenstall mit 4 jungen Wallachen, hier wird er "bleiben", auch nach Körung/Anreiten etc.

    Nun wurde mir von vielen Seiten geraten, einen Hengst unbedingt dreijährig anzureiten, da sie vierjährig schon soviel "stärker" sein sollen, und es gut ist, wenn sie da schon Grundzüge kennen und dadurch besser unter Kontrolle gebracht werden könnten. Das beschäftigt mich jetzt sehr - ich kenne den Unterschied zwischen 3- und vierjährigen Hengsten, der zum Teil doch deutlich sein kann, vor allem wenn gedeckt wird.

    Andererseits ist mir mein Bub sehr wichtig, er soll auf keinen Fall überfordert oder "verbraucht" werden. Andererseits hab ich nur 47 kg, bin klein und zierlich, und eine glaube ich sehr behutsame Reiterin mit viel Jungpferdeerfahrung.

    Er geht im April zur Körung geht, und wird momentan schonend vorbereitet - Freispringen, Anlongieren, lange hügelige Spaziergänge...

    Auch wenn er schon so "weit" wirkt für einen 3j, ist er ja doch noch so verdammt jung, jetzt loszulegen, ... Ich überlege, ihn erst vierjährig anzureiten, ihm nach der Körung noch einen Weidesommer zu gönnen ... EIGENTLICH das, was jedes meiner anderen Youngsters so "bekommen" hat und das was ich als "das einzige richtige" empfinde, alles andere fühlt sich einfach "falsch" an. Andererseits bleibt der Faktor "Hengst/Hormone" ... Da er aber vom Boden aus ein so höfliches, anständiges, liebes Pony ist - er wird doch nicht im Handumdrehen zur hormongesteuerten Bestie werden; aber macht der "Hormoneinschuss" soviel aus, dass es besser wär, davor anzureiten?

    Ach ja, decken soll er, wenn gekört, erstmals vierjährig!

    Was denkt ihr dazu? Sorry wenn manches womöglich etwas konfus wirkt, ich mach mir momentan sehr viele Gedanken dazu, und bin nicht ganz sicher, was das Beste für ihn, uns ist.

    ein paar Fotos:









    _________________
  • basquiat
    • 02.10.2005
    • 2836

    #2
    Ist der knuffig !

    Ich bin ganz deiner Meinung, lass dich durch die "Profis", die 2 1/2jährige reiten nicht verunsichern! Zumindest würde ich bis Herbst 3jährig (also 3 1/2) warten, wenn er 4jährig decken soll. Nur als Beispiel: Ich hatte 2 Araberhengste hier, die waren auch schon über 4 und absolut brav beim Anreiten. Aus der gleichen Zucht 2 Stuten, schon 6 und 7 (die sollen ja angeblich auch sooo selbstbewusst....schlechter zum anreiten sein in dem Alter), die waren auch nicht anders als ganz Junge (soll heißen nicht widerspenstiger).

    LG Liesl
    Gestüt Pferdeschule Riegersburg

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    • #3
      Ende Dreijährig finde ich ideal. Wenn's schonend gemacht wird gern auch im dreijährig im Frühjahr mit anschließender 'aktiver Erholung' auf der Weide über den Sommer. Bis vierjährig zu warten schadet sicherlich nichts, kann aber sein, dass er da nicht mehr ganz so schnell lernt wie mit drei, weil die Persönlichkeit schon weiter gefestigt ist. Ich finde, Lernen und körperliche Arbeit muss man auseinanderhalten. Mit ersterem würde ich nicht warten bis er vier ist.

      Kommentar

      • chilii
        • 08.02.2011
        • 8089

        #4
        Wir haben unseren jetzt 4 jährigen Wallach , allerdings Warmblut. Dreijährig kurz an geritten und dann den Sommer noch mal auf die Koppel entlassen. Jetzt den Winter über schieben wir ihn kontinuierlich an. Funktioniert prima.

        Freunde züchten Ponys, die entscheiden je nachdem wie der Kandidat drauf ist und entwickelt ist wann sie anreiten. Denke das kannst du am besten selbst beurteilen.

        Ich persönlich würde ihn -wenn er körperlich und geistig den Eindruck erweckt so weit zu sein - kurz mit den Grundbegriffen vertraut machen und ihm dann noch einmal eine Weide Saison gönnen.

        Kommentar


        • #5
          Generell bin ich der Meinung, sie "sagen" es, wenn sie soweit sind.
          Wenn er schon sehr selbstbewusst ist, dann würde ich frühzeitig damit beginnen ihn andas Reitergewicht zu gewöhnen.
          Es spricht nichts dagegen einen 3jährigen gelegentlich ins Gelände zu reiten.
          Schädlich halte ich häufiges Longieren und in der Halle reiten.

          Kommentar

          • Diest
            • 05.09.2011
            • 150

            #6
            Danke für eure Gedanken dazu... es bestärkt mich darin, einfach auf mein Geühl zu hören - er will, "muss" kopfmäßig arbeiten, ist unheimlich eifrig und leistungsbereit, darin liegt aber auch die Gefahr, zu überfordern.

            Ich werd ihn erstmal weiter an der Longe und im Freispringen bewegen, auch Muskelaufbau für die Körung, dazu weiterhin spazierengehen, um ihn an möglichst viele Umweltreize zu gewöhnen.

            Ich denk, ob ich ihn nicht nach der Körung anreite, im Sommer bisserl Gelände, um dann nach einer Winterpause 2013 ernsthafter zu starten....

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            • dissens
              • 01.11.2010
              • 4060

              #7
              Vorschlag zur Erweiterung des Repertoires: Hast Du ein cooles Führpferd? Dann könntest Du den jungen Mann auch immer mal wieder als Handpferd mit ins Gelände nehmen. Zunächst nur an Halfter/Trense(?), später dann auch gesattelt.
              Ist gut für die Muckis und die Kondition, lässt ihn viele Umweltreize kennenlernen (und am Führpferd lernen, dass die nicht schlimm sind) und ... schlagt mich, aber ich denke, auch Pferde lernen am "Modell". Will sagen: Er kann an seinem Kumpel nebendran sehen, dass "Reiter obendrauf" offensichtlich okay ist.

              (Disclaimer: Habe ich selbst aber noch nicht mit einem Hengst gemacht, nur mit Wallachen/Stuten.)

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              • Diest
                • 05.09.2011
                • 150

                #8
                Die Idee ist spitze, aber leider nicht vernünftig machbar, die 3 anderen in seiner Gruppe sind zu jung, bzw. ein Wallach im Gelände selbst ein totales (Über-)sensibelchen. Mit einem Wallach aus der Gruppe nebenan trau ich mich's nicht

                Wir gehen einmal wöchentlich ca. 1 Stunde spazieren, zeitweise auch mitten durch den Ort... mit sicherem Begleitpferd vom Boden aus - dem er aber auch schon mal vorwegstapft, die coole kleine Socke

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                • dissens
                  • 01.11.2010
                  • 4060

                  #9
                  Schade. Aber ehe Du unterm Sattel 'ne Klopperei zwischen zwei Pferden schlichten musst, ist es sicher besser, auf derlei Experimente zu verzichten.

                  Kommentar

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