Welche Fohlen werden/werden keine GP-Pferde? RR-Artikel

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  • katie
    • 12.08.2006
    • 425

    Welche Fohlen werden/werden keine GP-Pferde? RR-Artikel

    Ich habe gerade die aktuelle Reiter-Revue vor mir liegen in der das Thema des Monats "Charakterköpfe" ist. Unter Anderem wird dort folgende Aussage gemacht zum Thema "Wieviel Charakter verrät ein Fohlen?"

    ***

    Zitat:

    Ein Fohlen auf einer Schau abzustempeln, davor warnt Zuchtleiter Gert Gussmann aus Baden-Württemberg: "Der Tag der Fohlenschau ist eine Ausnahmesituation: Da mussten die Fohlen Anhänger fahren, Peitschen Knallen, Publikum ist da." Trotzdem hat er folgende Beobachtungen gemacht:

    Langweilige Fohlen:
    Pferde, die später im Grand-Prix-Dressursport zu finden sind, waren als Fohlen eher langweilig auf der Fohlenschau zu beobachten. Das kann ein Hinweis auf Nervenstärke sein, die für ein Dressurpferd enorme Bedeutung hat, vielleicht sogar ein bißchen Bereitschaft sich quälen zu lassen. "Die Dr.Jackson-Fohlen brachte man zum Beispiel bei der Fohlenschau nie dazu, sich spektakulär zu präsentieren. Heute sind Nachkommen dieses Hengstes zu 90% in S-Dressuren erfolgreich.", erzählt Gussmann.

    Spannige Fohlen:
    Fohlen, die dazu neigen, den Rücken wegzudrücken und wegzurennen, gelangen selten in die höchsten Dressurklassen. "Ein geschickter Reiter kann diese Eigenschaft in den Jungpferdeprüfungen noch kaschieren. Später nicht mehr."

    ***

    Wenn das so ist, wie oben beschrieben, dann doch "irgendwie das Falsche" gezüchtet? Denn ein Fohlenverkauf macht einen Züchter ja nicht erfolgreich, sondern die Sporterfolge ab Klasse S, oder nicht? Und jeder möchte Züchterprämien erhalten und erzählen können, mein Nachwuchs ist in S erfolgreich. Also sind "wenig spektakuläre Fohlen" doch kein Beinbruch und sind im Endergebnis die besseren Fohlen, da ggf. eher erfolgreich im späteren Sportleben? Natürlich immer den entsprechenden Reiter im Hinterkopf.

    Gibt es vielleicht Videos/Bilder von Totilas, Uthopia, Damon Hill, El Santo, Salinero etc. als Fohlen? Welche Fohlen glaubt Ihr, haben - immer den Reiter vorrausgesetzt - die Anlagen für S und mehr und warum? Und welche haben es nicht und warum?

    Es geht nicht darum, hier Fohlen zu verunglimpfen oder schönzureden, sondern die Aussage von Herrn Gussmann/Reiter Revue zu diskutieren!

    Ich freue mich auf eine interessante Diskussion
  • Korney
    • 05.03.2009
    • 3514

    #2
    "Bereitschaft sich quälen zu lassen" - was für eine Aussage! Liest sich gerade so, als ob Ziel wäre, phlegmatische Reitesel zu züchten.

    Ich glaube nicht, dass man anhand des Gangwerks in einer Fohlenschau auf den späteren Sporterfolg schließen kann. Das Gangwerk ist dabei wahrscheinlich das letzte, was Aussagen erlaubt. Viel wichtiger ist mMn der Charakter. Wie wach und aufmerksam ist das Fohlen? Traut es sich, sich von der Mutter zu entfernen oder klebt es ängstlich an ihrer Seite? Wenn es sich von seiner Mutter wegbewegt, wie verhält es sich dort so "ganz allein in der großen weiten Welt"?
    Vergleich dazu ein Ausflug unter die Psychos: "Die Fremde Situation" http://de.wikipedia.org/wiki/Bindung...ation.E2.80.9C

    Die Eigenschaften wie Wachheit, Intelligenz und Charakterstärke sind für einen Einsatz in höheren Klassen viel ausschlaggebender. Dort benötigt man Pferde, die nach vorne wollen, die an die Hand ran wollen und die den nötigen Biss haben, den Ansprüchen der höchsten Versammlung gerecht zu werden ohne dabei in Stress zu verfallen.

    Kommentar

    • Santica
      • 16.02.2009
      • 2230

      #3
      Interessantes Thema. Wollte eben schon schreiben, aber mein PC ist abgestürzt.

      Erstmal muß man unterscheiden, ob man für den Fohlenmarkt oder den Reitpferdemarkt züchtet. Bei Fohlen scheinen nur spektakuläre Bewegungen zu zählen, weg gedrückte Rückenpartien sind bei den herausgestellten Fohlen doch eher die Regel, ebenso bei den Auktionsspitzen. Wer sein Fohlen verkaufen will muss Lampenaustreter züchten - auf dem Rest bleibt man sitzen oder sie sind i.d.R. der sog. "Ramsch" auf den Fohlenauktionen. Sie aktuelles Beispiel in Verden, die Nr. 37.Ein spektakuläres Fohlen ohne Frage, aber wie schon öfters erwähnt - wer soll den denn sitzen? wird er sich später unter dem Reiter ähnlich bewegen? Wobei er auch mein absoluter Favourit war. Ein Einstaller von uns hat mitgeboten, aber bei dem Preis ist er ausgestiegen.

      Jetzt aber zum anderen Thema.

      Ich finde es etwas überspitzt darzustellen, daß nur ein langweiliges Fohlen GP-Qualitäten hat. Und nicht jedes langweilige Fohlen wird bis zum GP vordringen, auch nicht bei entsprechendem Beritt. Die Grundqualitäten und das Interieur sind hier meiner Meinung nach entscheident. Man kann nicht alles herausreiten und wenn das Pferd eher lethargisch ist, dann werde ich nicht die entsprechende Zündung für einen GP erreichen.

      Wie gesagt, das Interieur ist hier sicher entscheident, ob ein Pferd bei jedem "Pups" wegspringt oder Leistungen auf den Punkt bringen kann.

      Die Frage ist auch, warum läuft ein Fohlen spannig? Weil es gerade 3 Tage im Stall stand um möglichst spektakulär daher zu traben? Nein, das ist kein Einzelfall, sondern die Realität.

      Zwischen spannig, spektakulär, normal und langweilig gibt es einen Unterschied.

      Ich habe selber mal eine spektakulär daher trabende Stute 4jährig mit viel Go roh gekauft. Und da stimme dem Herrn Gussmann zu, sie war serienweise in Reitpferde und Dressurpferdeprüfungen platziert. Auch im M-Bereich war noch alles entspannt. Aber dann als es an die Serienwechsel ging, da vielen die Schotten. Tolle Traversalen, etwas spannige Galoppwechsel, aber in den Serien viel zu spannig, das machte ihr Kopf und ihr natürlicher Bewegungs- und Vorwärtsdrang nicht mit.

      Aber tolle Argumente des Herrn Gussmann, mit diesen kriege ich auch meine entspanntesten Fohlen wieder verkauft.

      Mir fällt sicher noch was zum Thema ein -

      Kommentar

      • moonlight^
        • 23.09.2005
        • 1616

        #4
        Aber es weiß ja auch jeder, dass viele Showstrampler sich weniger gut versammeln lassen und darauf kommt es doch später an. Außerdem liegt auf einer Fohlenschau doch das Hauptaugenmerk auf dem Trab. Die Gangart, die reiterlich am meisten verändert werden kann. Ich glaube es wird auch kein GP-Reiter auf einer Fohlenschau suchen außer der Stutenstamm ist so abgesichert, dass sich Talent erahnen lässt.

        Kommentar


        • #5
          Wenn das so ist, wie oben beschrieben, dann doch "irgendwie das Falsche" gezüchtet? Denn ein Fohlenverkauf macht einen Züchter ja nicht erfolgreich, sondern die Sporterfolge ab Klasse S, oder nicht? Und jeder möchte Züchterprämien erhalten und erzählen können, mein Nachwuchs ist in S erfolgreich. Also sind "wenig spektakuläre Fohlen" doch kein Beinbruch und sind im Endergebnis die besseren Fohlen, da ggf. eher erfolgreich im späteren Sportleben? Natürlich immer den entsprechenden Reiter im Hinterkopf.


          Genau das ist das Problem, der Großteil der Züchter orientierte sich in letzter Zeit immer mehr am Fohlenmarkt. Da war in vergangener Zeit gutes und schnelles Geld mit spektakulären Fohlen zu verdienen. Man musste sich weniger Gedanken über die Ausbildung der späteren Pferde machen.

          Nun hat sich die Situation geändert, immer weniger Fohlen werden verkauft. Der Züchter muss die Pferde behalten und möglicherweise auch ausbilden. Und da sind es halt meistens nicht Mr. oder Mrs. Trabwunder die bei der Rittigkeit und bei dem für höhere Lektionen notwendigen raumgreifenden Galopp punkten. Die alten Züchter sagen, dass ein Fohlen immer die Gangart zeigt, die es am besten kann und das bleibt.

          Und ohne eine entsprechende Galoppade und Schub aus der HH wirst du nie im GP landen, egal wie schön das Pferd vorne traben kann.

          Was aber nicht heißen soll, dass hinter jeder schlürfenden Schlaftablette ein GP-Sieger steckt.

          Kommentar


          • #6
            Was aber nicht heißen soll, dass hinter jeder schlürfenden Schlaftablette ein GP-Sieger steckt.


            Hihi... schön gesagt.

            Und wie kann man dann ein Springpferd als Fohlen erkennen ?
            Das sind dann die, die immer über die Rails hüpfen ?


            Ich würde mir das nicht zutrauen, ein Fohlen auf seine spätere Eignung hin zu benennen, ohne das Papier gesehen zu haben.

            Kommentar

            • katie
              • 12.08.2006
              • 425

              #7
              Zitat von caspar Beitrag anzeigen

              Und wie kann man dann ein Springpferd als Fohlen erkennen ?
              Das sind dann die, die immer über die Rails hüpfen ?


              Ich würde mir das nicht zutrauen, ein Fohlen auf seine spätere Eignung hin zu benennen, ohne das Papier gesehen zu haben.
              Zu Springfohlen wird folgendes gesagt:

              Zitat:

              Lebenslustige Fohlen:
              Ein Springfohlen sollte Mut haben und Selbstständigkeit zeigen. Es braucht eine natüröiche Losgelassenheit, die auf ein ausgeglichenes Interieur hindeutet. Es sollte neugierig, lebenslustig und frech sein.

              Kampfbereite Fohlen:
              Züchter Harm Thormählen beobachtet das "Freispringen" der Jährlinge über Cavaletti: "Die, die früh abspringen, sind die Mutigen. Die noch einen Galoppsprung vor dem Absprung reindrücken, sind die Ängstlichen. das kann auch positiv werden, braucht aber einen entsprechenden Reiter und Zeit."

              ***

              Das mit der "Bereitschaft sich quälen zu lassen" interpretiere ich ein wenig anders als "phlegmatischer Reitesel". Die Pferde, die weit kommen sollen, müssen auch "arbeiten" wollen. Also nicht, wenn´s ein bißchen anstrengend wird (Versammlung) dicht machen, weils nicht mehr "einfach nur vorwärts geht". Aber das sind meist auch Pferde, die geritten werden wollen, also keine Selbstläufer. Wen sie das dann werden - geritten -, dann gehen diese Pferde vielleicht auch "an ihre Grenzen".
              Ich denke hier ist auch nicht das dahinschlurfende Fohlen gemeint, sondern das Fohlen, dass sich nicht so schnell z.B. durch einen Regenschirm beeindrucken lässt, sondern seinen eigenen Steifel durchzieht und locker (!) bleibt. Diese Fohlen sind aber meist tatsächlich nicht so spektakulär... Den "Go" haben sie aber trotzdem, wirken halt meist "brav".

              Für mich zählt bei einem Fohlen der entspannte Schritt und das "zutreten". Das heißt das Fohlen soll nicht zwingend den größten Trab zeigen, sondern aktiv sein Hinterbein benutzen und dieses unter seinen Körper bringen. Ein riesiger Trab bei dem aber das Sprunggelenk nach oben weggezogen wird und das Hinterbein dann quasi unter den Körper "fällt", weil nach vorn muss es ja, ist zwar im ersten Moment spektakulär aber m.M.n. nicht im Sinne der Versammlung.
              Galopp wird ja fast nie gezeigt, da dies wenn er denn gezeigt wird, als "Fehler" bei der Vorstellung gilt - was ich sehr schade finde.

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              • amimaus
                • 03.02.2004
                • 7020

                #8
                Den Artikel hab ich auch gelesen und finde es sehr spannend.
                Da ich noch nicht viele Fohlen gezüchtet habe kann ich auch noch nicht urteilen. Aber eines ist Gewiß meine beiden waren als Fohlen so unterschiedlich.
                Mein Halbblüter zurückhaltend... in schwierigen Situtationen stramm bei Fuß bei der Mutter, fremden Pferden gegenüber auch sehr vorsichtig.. Er ließ sich immer gut lenken wenn man ihm Sicherheit gab oder gibt !
                Klein Eddie hat von Anfang an seine großen Runden alleine gedreht.. er geht auf jedes Pferd zu und läßt sich auch nicht ins Boxhorn jagen, auch nicht wenn der dafür mal eine gepfeffert bekommt und springt früh ab wenn da mal ein hohes Grasbüschel ist..
                Eddie hat so seinen eigenen Kopf.. schnappt auch mal...

                Der Desirao hingegen.. ist so gelehrig.. kann Flehmen auf Handzeichen und gibt die Vorderfüße nach Vorne auf Handzeichen..

                Vom Typ her ist der Halbblüter mit Sicherheit der Edlere und wäre sicher als Fohlen an den Mann zu bringen gewesen.. bei Eddie bin ich mir da nicht sicher.. versucht hab ichs aber bei keinem von Beiden..

                Grundsätzlich denke ich das das Pferd vom Interieur das Alles mitmachen muss .. aber wie war das damals mit Elvis und Nadine C. ?? Hat er nicht auch immer und immer wieder gewisse Gespenster gesehen ?

                Der erste da fang ich ja bald mit Bodenarbeit an und ich bin schon sehr gepannt wie er sich unterm Sattel macht..

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                • Korney
                  • 05.03.2009
                  • 3514

                  #9
                  Eine wahre Begebenheit:
                  Züchter hat im selben Jahr zwei Hengstfohlen. Der eine (heutzutage würde man Strampler und Schönling sagen) viel Qualität und der andere lief so mit, unscheinbar bis langweilig. Die potenziellen Käufer interessierten sich aber nur für den ersten und wollten den zweiten nicht mal geschenkt haben. Da der Winter nahte und der Züchter keine Lust hatte, den zweiten über den Winter durchzufüttern, bot er beide nur im Doppelpack an, um den Stall wieder leer zu bekommen. Sozusagen war der erste der Versuch den Käufer zu überreden, den zweiten auch mitzunehmen Viele lehnten dankend ab, ein Profi schlug aber ein und nahm den Deal an.
                  Die Jahre vergingen und siehe da, der erste war bald zu nichts mehr zu gebrauchen. Den Gang hatte er zwar, aber nicht den nötigen Charakter, das Interieur stimmte nicht. Er hatte zu wenig Biss, war faul, dann wieder launisch, eher einer von der unrittigen Fraktion. Der zweite aber war ein Musterschüler. Er wollte lernen, setzte schnell und genau um und machte unterm Sattel Spass. Er war zwar nicht der Schleifensammler schlechthin, aber eine Platzierung war garantiert, weil er ehrgeizig war, Mut besaß und sich dafür begeistern ließ, für den Reiter zu arbeiten.
                  Vom Ersten hörte man schnell nichts mehr, aber den zweiten bildete der Profi weiter aus bis S und verkaufte ihn an eine Schülerin. Mit dieser war er im M und S Bereich erfolgreich bis circa 14-jährig. Dann wurde er per Schutzvertrag einer Juniorin zur Verfügung gestellt, die sich mit ihm von A bis S hochritt.
                  Der Gute musste letztes Jahr mit 21 Jahren wegen einer Kolik eingeschläfert werden. Hat bis zum letzten Tag für die Reiterin gekämpft und ging die Saison davor noch mit seiner Reiterin S-Dressur.

                  Wie war das nochmal? Schönheit allein reicht eben doch nicht!...

                  Kommentar

                  • amimaus
                    • 03.02.2004
                    • 7020

                    #10
                    Ja so kanns gehen. Auch hier ein Züchter aus der Umgebung hatte ein häßliches Entlein... als Fohlen überhaupt nicht dran zu denken ihn los zu werden. Im Stall immer die Fegereste in die Box gefegt. Dann irgendwann fürn Schnäppchenpreis 2 jährig an einen Händler verkauft und dann später ausgebildet meinte ich gehört zu haben das da Dressurreiter aus dem ganz großen Sport dieses Pferd gekauft haben.

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                    • Elke
                      • 05.02.2008
                      • 11712

                      #11
                      Das Thema ist gut!

                      Es ist doch so, dass man meistens von den als Fohlen Hochgelobten im Sport kaum noch was hört.
                      Und andere kommen, sehen und siegen.

                      Das Gleiche gilt vielfach für die Auktionspferde und die Bundeschampions. Teilweise Hauruckausbildung und später unter rel. normalen Bedingungen nicht reitbar. Was nützen dann die überragenden GGA? Nix!

                      Kommentar


                      • #12
                        In einem anderen Thread habe ich schon (wie zu erwarten) Schelte erhalten, da ich das Vechta-Fohlen Nr. 37 trotz der wahnsinnigen Trabbewegungen als nicht als persönlichen Favorit empfand. (Auch hier trotzdem noch einmal Glückwunsch an den Züchter, der sich natürlich über den Erfolg freuen kann)
                        Nun hat sich herausgestellt, dass das Fohlen an den Besitzer von Parzival gegangen ist. Das Fohlen wird daher denke ich, optimale Auszuchts- und Ausbildungsbedingungen haben. Mit Interesse werde ich nun die Entwicklung dieses Fohlens beobachten (in der Hoffnung, dass es gesund bleibt). Quasi als Anschauungsbeispiel, ob die spektakulären Trab-Fohlen auch später die sind, die bei Pi und Pa glänzen.

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                        • sinola
                          • 26.12.2002
                          • 125

                          #13
                          Ich bin natürlich kein Zuchtexperte aber was mir gerade in diesem Zusammenhang auffiel:

                          ............ Und trotzdem werden sowohl in den Bildern und Videos der Auktions-Kollektionen als auch später dann vielfach die Fohlen bejubelt, die "spektakulär" sind .................

                          Bei den Oldenburgern habe ich mir ein paar Videos der letzten Fohlenauktion angesehen - die teuersten, diejenigen die (hier) besonders hervorgehoben wurden - und - das Fohlen, das für "nur" 3.500 € verkauft wurde.

                          Ich denke das könnte auch so ein Fall werden, in dem das Fohlen etwas verkannt wird. Es war etwas "pelzig", mit wenig spektakulären Bewegungen. Allerdings war die Mutterstute durchaus mit einem durchaus ansprechenden Bewegungsablauf ausgestattet.

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                          • katie
                            • 12.08.2006
                            • 425

                            #14
                            Zitat von Korney Beitrag anzeigen
                            Eine wahre Begebenheit:
                            Züchter hat im selben Jahr zwei Hengstfohlen. Der eine (heutzutage würde man Strampler und Schönling sagen) viel Qualität und der andere lief so mit, unscheinbar bis langweilig. Die potenziellen Käufer interessierten sich aber nur für den ersten und wollten den zweiten nicht mal geschenkt haben. Da der Winter nahte und der Züchter keine Lust hatte, den zweiten über den Winter durchzufüttern, bot er beide nur im Doppelpack an, um den Stall wieder leer zu bekommen. Sozusagen war der erste der Versuch den Käufer zu überreden, den zweiten auch mitzunehmen Viele lehnten dankend ab, ein Profi schlug aber ein und nahm den Deal an.
                            Die Jahre vergingen und siehe da, der erste war bald zu nichts mehr zu gebrauchen. Den Gang hatte er zwar, aber nicht den nötigen Charakter, das Interieur stimmte nicht. Er hatte zu wenig Biss, war faul, dann wieder launisch, eher einer von der unrittigen Fraktion. Der zweite aber war ein Musterschüler. Er wollte lernen, setzte schnell und genau um und machte unterm Sattel Spass. Er war zwar nicht der Schleifensammler schlechthin, aber eine Platzierung war garantiert, weil er ehrgeizig war, Mut besaß und sich dafür begeistern ließ, für den Reiter zu arbeiten.
                            Vom Ersten hörte man schnell nichts mehr, aber den zweiten bildete der Profi weiter aus bis S und verkaufte ihn an eine Schülerin. Mit dieser war er im M und S Bereich erfolgreich bis circa 14-jährig. Dann wurde er per Schutzvertrag einer Juniorin zur Verfügung gestellt, die sich mit ihm von A bis S hochritt.
                            Der Gute musste letztes Jahr mit 21 Jahren wegen einer Kolik eingeschläfert werden. Hat bis zum letzten Tag für die Reiterin gekämpft und ging die Saison davor noch mit seiner Reiterin S-Dressur.

                            Wie war das nochmal? Schönheit allein reicht eben doch nicht!...
                            Das unterstreicht die Aussage von Hern Gussmann ja komplett.

                            Hat denn vielleicht jemand Videos von Pferden die jetzt in S erfolgreich sind, also Fohlen?

                            Kommentar


                            • #15
                              Katie,

                              sieh dir doch mal die Belissimo M-Fohlen an. Die Fohlen punkten kaum auf Auktionen. Sind auch selten dort zu finden, dafür aber später in höheren Lektionen.

                              Kommentar

                              • chilii
                                • 08.02.2011
                                • 8116

                                #16
                                für meinen Geschmack sieht man von den vielen Sandro Hit Fohlen und Jungpferden im großen Sport nichts. Da sind nur sehr wenige zu finden für die vielen Nachkommen die er hat.

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                                • hannoveraner
                                  • 11.06.2003
                                  • 3273

                                  #17
                                  musste mal eben gucken, was da für ein Superhengst unterwegs ist in Sachen Vererbung. 90% ist ja eine unglaubliche Zahl. Laut Jahrbuch Zucht sind 6 von 104 eingetragenen Nachkommen des Hengstes in Deutschland S-Dressur platziert.....

                                  guckt die Fohlen an wenn sie sich nicht aufregen und wenn man dann mehr auf halbwegs losgelassenen Rücken bei deutlichem Antritt achtet, dann wirds interessant auch für den Sport. egal was vorne spaddelt. aber grundsätzlich wache Fohlen oder spektakuläre Trabmechanik zu verdammen, ist wohl auch nicht so der richtige weg....
                                  auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                                  Kommentar

                                  • Furioso-Fan
                                    • 12.08.2004
                                    • 10945

                                    #18
                                    Auf was beziehst Du die 90%? Und welchen Hengst meinst Du, Bellissimo oder SH?

                                    Kommentar


                                    • #19
                                      Zitat von hannoveraner Beitrag anzeigen
                                      musste mal eben gucken, was da für ein Superhengst unterwegs ist in Sachen Vererbung. 90% ist ja eine unglaubliche Zahl. Laut Jahrbuch Zucht sind 6 von 104 eingetragenen Nachkommen des Hengstes in Deutschland S-Dressur platziert.....

                                      guckt die Fohlen an wenn sie sich nicht aufregen und wenn man dann mehr auf halbwegs losgelassenen Rücken bei deutlichem Antritt achtet, dann wirds interessant auch für den Sport. egal was vorne spaddelt. aber grundsätzlich wache Fohlen oder spektakuläre Trabmechanik zu verdammen, ist wohl auch nicht so der richtige weg....
                                      Das hast du recht! Hier sollen auch nicht die Fohlen mit ansprechender Trabmechanik verdammt werden, aber andererseits kann man auch nicht nur aufgrund einer spektakulären Trabmechanik unbedingt auch die Fähigkeit des späteren Pferdes zur S-Dressur schließen.

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                                      • chilii
                                        • 08.02.2011
                                        • 8116

                                        #20
                                        wer verdammt die denn grundsätzlich?

                                        Kommentar

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