Warum Trakehner?

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  • #21
    Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
    Aber jedes Pferd ist ein Individuum, dessen Charakter von soviel abhängt, Aufzucht, elterliche Prägung, menschliche Prägung etc.
    Genau darüber habe ich hier schon vielfach geschrieben, aber leider sehen das die wenigsten Leute so.
    Die Hand des Aufzüchters,Halters, Pflegers,Ausbilders,Reiters - darin spiegelt sich ein Pferd.
    Und durchgezüchtete blütige Pferde brauchen eine andere Hand, im Vergleich zum groben, nahezu kaltblütigem Pferd.

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    • #22
      Zitat von Firun Beitrag anzeigen
      Ganz hinten haben die Trakehner sicherlich viel Blut. Aber ansonsten sind sie auch recht blutleer (geworden) die letzten Jahre...
      Werden sie dann zu gröberen Pferden, mit weniger Willen, Feinheit,Intelligenz? Wieviele Generationen dauert dies?

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      • Tiger
        • 10.12.2009
        • 1777

        #23
        Mich stört das immer noch nicht ausgemerzte gerade Vorderbein.

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        • #24
          Zitat von Tiger Beitrag anzeigen
          Mich stört das immer noch nicht ausgemerzte gerade Vorderbein.
          Z.B. der Romadour II, Westfale, hatte auch dieses gerade Vorderbein. Vor etlichen Jahren galt dies als Spitzenklasse, es war gewollt und wurde prämiert. Er ist Vater, Großvater,Urgroßvater usw. von unzähligen Spitzenvererbern, ist bei jetzigen hochklassigen Hengsten in der Mutterlinie verankert. Kanntest Du den Romadour II ?

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          • Tarissa
            • 27.02.2003
            • 1058

            #25
            Weill es Trakehner sind!!!
            Sie sind besonder , speziell und rauben einem den letzen Nerv, aber sie gehen für einen durchs Feuer Wissen schon den Weg bevor man ihn selbst Registriert sind Eisenhart und Unverwüstlich, sensibelchen und sebstbewusst nebenbei noch klugscheisserisch veranlagt ;-) ...
            Zu gut Deutsch das beste was es für Geld zu kaufen gibt und wenn du einen hast gibst du ihn nicht mehr her, zu klug zum Reiten und Schade für die Koppel *fg*.
            Wir lieben diese Rasse die SChönheit Intelligenz und Habitus vereint, und wir sind alle MORDSSTOLZ DARAUF !!"!!!!!
            Avatar: Alaskatraum v.Abdullah-Habicht

            und bietet ein pferd dir freundschaft an sieht dich groß mit seinen Augen an so versinke in ehrfurcht denn wir haben es nicht verdient

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            • #26
              Zitat von Tarissa Beitrag anzeigen
              Weill es Trakehner sind!!!
              Sie sind besonder , speziell und rauben einem den letzen Nerv, aber sie gehen für einen durchs Feuer Wissen schon den Weg bevor man ihn selbst Registriert sind Eisenhart und Unverwüstlich, sensibelchen und sebstbewusst nebenbei noch klugscheisserisch veranlagt ;-) ...
              Zu gut Deutsch das beste was es für Geld zu kaufen gibt und wenn du einen hast gibst du ihn nicht mehr her, zu klug zum Reiten und Schade für die Koppel *fg*.
              Wir lieben diese Rasse die SChönheit Intelligenz und Habitus vereint, und wir sind alle MORDSSTOLZ DARAUF !!"!!!!!
              Wenn man aber einen Warmblüter mit genügend !!! Blut aus dem Hintergrund,immer wieder über einige Generationen auf die guten und besten Blüter, unter dem Sattel hat, ist dieses Gefühl höchstwahrscheinlich genau gleich.

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              • Imzadi
                • 03.01.2010
                • 277

                #27
                Vorab - ich bin bekennender Trakehner Fan.
                Einen grossen Unterschied bezüglich des Charakters zu anderen Rassen habe ich nicht feststellen können. Bei ALLEN Rassen - wie auch Menschen - gibt es umgängliche, bekloppte , kooperative, starrsinnige, nervöse, gelassene, leistungsbereite, faule...Vom Bewegungspotential her findet man bei anderen Warmblutrassen durch die grössere genetische Varianz eher zahlenmässig stärkere Exemplare, denke ich. AAAAAAABER: Die schickeren, edleren Pferde sind es allemal. Und ich will mich jeden Tag an dem Pferd - auch optisch - dessen Box ich bezahle, erfreuen können, als immer wieder aus Gewohnheit zu denken: Naja, sie hat ja einen Kopf wie ein Eimer, aber wenigstens läuft sie ordentlich...

                Zufällig habe ich ein bewegungsstarkes, bildhübsches, menschenbezogenes, superbraves, kinderfreundliches, nervenstarkes, äusserst rittiges Trakehnerteil :-) und möchte keinen "normalen Warmblüter".

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                • angel36
                  • 18.07.2002
                  • 2782

                  #28
                  Ich hab ja einen Trakehner gezogen (aus meiner ox-Stute), und erst dadurch angefangen, mich mit dieser Rasse zu befassen. Inzwischen würde ich auch nach nix anderem mehr schauen, wenn ich ein Pferd suchen würde. Fühle mich der Rasse verbunden, ohne jetzt den Finger genau darauf legen zu können, was mich dazu gebracht hat... ist einfach so.

                  Mein Junior, inzwischen sieben Jahre alt, macht mir als Reitpferd einfach Spaß. Er ist rittig, kann sich durchaus anständig bewegen, er ist vielseitig und ehrlich, dazu eine Schmusebacke sondergleichen und ein schicker Typ.
                  Im Moment trägt er mich, die ich nach schlechten Erfahrungen mit anderen Pferden ziemlich ängstlich bin, durch unsere Springstunden (und er war auch Anfänger, d.h. hat keine größere Springerfahrung mit einem sicheren Reiter gesammelt, von ein paar Kreuzen abgesehen), einfach ansteuern und er macht es. Ich hab ihn auf unserem ersten Ausritt zuhause schon als Führpferd geritten (unser "Begleit-WB" machte an verschiedenen Stellen den Max). Für mich ein Werbeträger seiner Rasse, weil absolut amateurtauglich.
                  Wenn ich mal wieder ein Pferd suche, gucke ich nach einem Trakehner, keine Frage. Hätte dabei auch bestimmte Linien bevorzugt im Auge, andere würde ich vielleicht eher meiden... aber ich bin sicher, ich finde ein passendes Pferd.

                  (Würde ich vielleicht auch in einer anderen Rasse, zugegeben - aber da gucke ich gar nicht mehr groß hin...)

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                  • Fife
                    • 06.02.2009
                    • 4403

                    #29
                    Zitat von Firun Beitrag anzeigen
                    Ganz hinten haben die Trakehner sicherlich viel Blut. Aber ansonsten sind sie auch recht blutleer (geworden) die letzten Jahre...
                    da muß ich dir widersprechen:
                    wenn in einer Population der Blutanteil über mehrere Generationen, sagen wir mal bei 50 % liegt, dann wird auch dieser Anteil so hoch bleiben. Es sei denn es werden die Vollblüter geziehlt wieder gemerzt.
                    => da führt dazu, daß ohne eine sichtbaren Vollblüter in einem Papier der Vollblutanteil immer noch auf diesem Stand bleibt.

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                    • Robin
                      • 24.12.2004
                      • 1819

                      #30
                      Einen großen Unterschied macht auch aus, ob ein WB in 1. oder 2. Generation Blut führt , was sich oftmals in mangelnder Rittigkeit deutlich macht, oder ein Trakehner regelmäßig immer wieder Blut bekommen hat.Mehr VB Einfluss macht im Übrigen auch schneller ein gerades Vorderbein.Je flacher die Bewegung, desto weniger Kraftaufwand bei schneller und langanhaltender Arbeit. Die großen Sieger unter den Rennpferden haben keinen aufwändigen Holsteinergalopp , weil sie das bei hohem Tempo ohne gesundheitlich Schaden zu nehmen gar nicht durchhalten würden.
                      Weshalb trauen sich die WB Züchter denn kaum noch an Blutzufuhr ran? Weil sich die Nachkommen ganz schlecht vermarkten lassen. Der Otto Normal Reiter will sich nach Feierabend nicht mit einem sensiblen, schlauen Pferd "rumschlagen". Es soll möglichst auf Knopfdruck funktionieren, ohne das man selbst viel Einfühlungsvermögen an den Tag legen muss. Notfalls lieber ein höherer Kraftaufwand beim Reiten, als frustiert absteigen, weil man sich selbst an diesen Tagen nicht so disziplinieren konnte, was die feine Hilfengebung angeht. Das nimmt ein Trakehner eben nicht hin. Da muss man auch mal alle 5 gerade sein lassen. Wer kann das schon oder besser wer will das schon? In unserer ehrgeizigen Gesellschaft muss man schließlich immer als Sieger hervorgehen. Nur keine Schwäche zeigen, aber die deckt ein Trakehner beim Reiter einfach schneller auf als jedes andere Pferd.
                      Ich als Berufsreiter kann nur sagen, ich freue mich immer wieder auf einem T. zu sitzen, diese feine Bereitschaft alles für mich zu geben zu spüren und am Ende des Tages glücklich und nicht groggi das Pferd in den Stall zu bringen um am nächsten Tag genauso motiviert an die Arbeit zu gehen.

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                      • cps5
                        • 07.07.2009
                        • 1607

                        #31
                        die Nachzucht wurde meistens beim Militär eingesetzt, aber nicht als Kanonenkarren-Ziehpferde.
                        Gerade das stimmt so nicht. Es wurden auch andere Pferde beim Militär eingesetzt als Trakehner bzw. Ostpreußen - ganz klar. Aber die Trakehner waren (auch) Zugpferde, insbesondere die extrem kräftig gebauten Rappen.

                        Man muss wissen, dass das riesige Land Ostpreußen hinsichtlich seiner Bodenbeschaffenheit sehr unterschiedlich sein konnte. Trakehnen und seine Umgebung selbst bestanden durch Trockenlegung eines Sumpfgebietes und Ansiedlung von (hauptsächlich) Glaubensflüchtlingen zur Kultivierung des Landes aus Flächen, die der Holsteiner Marsch ähnlich waren. Der Einsatz der Pferde in der Landwirtschaft und der schwere Boden ließen einen Typ entstehen, der dem der modernen Holsteiner ähnlich war. Und diese Pferde konnten auch eine ganze Menge ziehen. Auch die leichteren Typen in den kargeren Gebieten wurden zur Landwirtschaft herangezogen und waren harte Arbeiter. Das sind die Stuten, aus denen die Pferde für das Militär gezogen wurden. Ohne Körperkraft und auf Ausdauer und Genügsamkeit gezüchtet, hätten die Treckpferde die 25 bis 40 Zentner schweren Treckwagen auch kaum erfolgreich in den Westen bringen können.

                        Den kräftigen, dem Holsteiner ähnlichen Typ, der seine Wurzeln vor allem in der Trakehner Rappherde, aber auch den schwereren Pferden der braunen Herde hat, findet man genauso wie den leichten, vollblutgeprägten Typen. Der Trakehner ist die einzige Warmblutrasse, die nicht durch Veredlung von schweren Pferden (durch Vollblut) entstanden ist, sondern durch Verstärkung (!) eines wildpony-ähnlichen Pferdes (Schweike) mit zunächst orientalischem und dann englischem und anglo-arabischem Vollblut. Danach wurden dann zum Teil besonders schwere Hengste bevorzugt, um das Fundament nicht allzu leicht werden zu lassen. Insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg und dem Versailler Friedensvertrag, die den Abbau des Heeres und damit der Remonten mit sich brachten, als mehr Pferde für den Wiederaufbau und die Landwirtschaft benötigt wurden, setzte eine Verstärkungsphase ein, die allerdings eben nicht dazu führte, dass der Grundgedanke eines intelligenten, zähen Reitpferdes verschwand.

                        In Trakehnen selbst war natürlich alles zu finden - von der extrem blutgeprägten (vor allem durch arabisches Blut) gemischten Herde bis zu der schweren Rappherde (die natürlich auch die Prunkpferde für die königlichen Kutschen lieferte). Aber ein Trakehner durfte eben nie nur für einen bestimmten Zweck taugen (also nur Kutschpferd oder nur Sportpferd). Er musste immer auch rittig sein und in der Landwirtschaft Verwendung finden können. Er musste hart und ausdauernd sein, aber auch leichtfutterig und fruchtbar.

                        Wie oben schon beschrieben, hat es eine - leider nicht allzu kurze - Zeit gegeben, in der Modezüchter nur auf Schönheit gezüchtet haben. Natürlich hat es bei den Trakehnern auch Hengste gegeben, die vor allem schön und leistungsmäßig nicht von besonderer Qualität waren. Bei einem Stutenbestand von etwa 1500 wirkt sich deren übermäßige Nutzung natürlich noch viel deutlicher aus als z. B. in Hannover mit dem mehr als zehnfachen Stutenbestand. Da können dann schon einmal ganze Jahrgänge qualitätsmäßig nach unten abgleiten, wenn nicht gegengesteuert wird. Hier hat der Verband aber zwischenzeitlich doch ganz gut die Kurve gekriegt, denke ich.

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                        • Tiger
                          • 10.12.2009
                          • 1777

                          #32
                          @ Annemarie- klar kenne ich Romadour II, bin ja Westfale...
                          Jedoch finde ich , daß er das gerade VB nicht so gravierend mitgegeben hat, wie es oftmals bei den T. zu finden ist.
                          Im Schritt und Trab mag es nicht so schlimm sein, aber wenn man eine sehr flache, wenig raumgreifende Galoppade hat, die daraus resultiert, mag es schon von Nachteil sein.
                          Für die Buschreiterei ist es pferdeschonender, einen ökonomischen Galopp zu haben- wie Robin schon sagt- auch für die Zeit ist es besser so, eine aufwendige Galoppade kostet!

                          Für den Dressur- und Springsport ist natürlich ein gescheiter Galopp unabdingbar!

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                          • Suomi
                            • 04.12.2009
                            • 4284

                            #33
                            Zugegeben... auch ich bin ein Fan des Trakehner Blutes - aber warum muss es immer gleich die Elchschaufel auf dem Hintern sein? Ich wollte mir zwei Mal einen reinrassigen Trakehner kaufen... und bin beides Mal bei einem Württemberger gelandet - die ja bekanntermassen viel Trakehner Blut führen.

                            Ich mag mein Pferd gern blütig, sensibel, aufmerksam, intelligent und mit genügend Härte. Aber darum muss ich nicht einen Trakehner haben.( cps5 hat's weiter vorne bereits geschrieben). Es ist arrogant zu sagen, dass NUR Trakehner diese Attribute in sich vereinen. Wenn ich euch meinen 18-Jährigen Württemberger Wallach (mit Trakehner, Hannoveraner und Vollblut-Vorfahren) als Trakehner vorstellen würde (vom Exterieur und Interieur) würdet ihr mir das glauben.

                            Daher - Trakehnerblut bitte gerne und reichlich... aber reinrassig muss er nicht sein! Denn schliesslich kommt's aufs Pferd an, und nicht aufs Brandzeichen.

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                            • Greta
                              • 30.06.2009
                              • 3921

                              #34
                              Also mich interessiert dies Thema grade sehr, weil ich ernsthaft über einen Trakehner als Deckhengst für meine jungen Stute nachdenke. Finde ich ganz toll, was hier so geschrieben wird. meine erste Stute war Vollblüter -Trakehner (By Rights xx Ilmengrund von Humboldt und eigentlich war Ihre Leistungsbereitschaft über jeden Zweifel erhaben....
                              Allegra von Flake aus der Amica

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                              • Ive
                                • 01.08.2008
                                • 1007

                                #35
                                Trakehner waren schon edle Reitpferde (und Wagenpferde), als Oldenburger oder Holsteiner noch wie Kaltblüter aussahen. Sie haben in der Grundsubstanz schon mehr Blut, als alle anderen Warmblutrassen. Wir haben ja 2 Trakehner, einen Anglo und eine Oldenbugerstute mit viel Blut (Mutter war 3/4 Blüterin). Der mit Abstand menschebezogenste ist der Anglo, gleichauf die beiden Trakkis und die Oldenburgerin hat zwar Leistungsmässig am meisten gebracht, aber wir sind ihr ziemlich egal.

                                Was die Vermarktung betrifft, es gibt bestimmt bessere Möglichkeiten, aber man muss bedenken, das dieTrakehner Bundesweit vertreut sind, und es nicht Landeszuchten (wie Hannover, Holstein ect.) gibt. Ausserdem ist die Population recht klein.

                                Ich bin zwar Trakehnerfan, aber das weil ich gererell blütige Pferde mag. Ich würde mir auch wieder einen Angloaraber, Shagya oder Vollblüter kaufen, sind auch keine schlechteren Pferde. Was die Bewegungsqualität betrifft, das gerade Bein stört mich gar nicht, ich lege Wert auf bequeme, weiche Gänge. Gerade die Entwicklung im Dressurviereck (mit diesen exaltierten Tritten) finde ich eher furchtbar und freue mich, wenn ich normal laufende Pferde sehe. Ich freue mich immer auf Turnieren, wenn ich Pferde sehe, die mir gefallen sind es meistens Trakehener

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                                • Robin
                                  • 24.12.2004
                                  • 1819

                                  #36
                                  Ive: Du sprichst mir aus der Seele

                                  Kommentar

                                  • miramax
                                    • 23.04.2010
                                    • 159

                                    #37
                                    Greta, die Stute war eine direkte By Rights xx??? Das ist seltenes Blut, und ich habe nur beste Erfahrungen damit gemacht. Oldenburg und Trakehner. Suchst Du jetzt für einen Nachkommen dieser Linie, oder eine andere Stute?

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                                    • cps5
                                      • 07.07.2009
                                      • 1607

                                      #38
                                      Dem sogenannten gescheiten Bergauf-Galopp kann ich ohnehin nicht so wahnsinnig viel abgewinnen. Für die erfolgreiche Absolvierung eines Springparcours ist er nicht weiter wichtig. Wer sich die erfolgreichen Springpferde anschaut wird jede Art von Galoppade dort finden: den räumenden, bergauf gesprungenen Galopp, die katzenartige, geschmeidige flache Galoppade, die etwas kurzen, aber wendigen und reaktionsschnellen Galoppaden der kompakteren Pferde usw.

                                      Bei der Dressur ist es etwas anders. Da ist Raumgriff doch überhaupt nicht mehr gefragt. Wie denn auch: Einen wirklich schönen Galopp (und darunter verstehe ich nun einmal z. B. das Aufcantern eines Vollblüters oder einen entspannten Galopp auf freier Ebene im leichten Sitz) kriegt man doch gar nicht in ein 20 x 60 m Viereck hineingepresst. Weil das Karnickel-Gehoppel einiger Pferde, das in den 80er Jahren noch als "praktische Galoppade" betitelt wurde, ein wenig sehr ausdruckslos war, hat man den Pferden eben eine entsprechende Aktion antrainiert und angezüchtet. Sieht zugegebenermaßen auch sehr schön aus, falls der Reiter diesen Galoppsprung auch über ein aktives Hinterbein hinauslässt. Das ist bei dem heutigen Festgezurre in der Dressur leider nicht immer der Fall. Und für den Raumgriff einer Galoppade ist nicht die Tätigkeit der Vorderhand maßgebend, sondern vielmehr die aktiv unter den Schwerpunkt reichende Hinterhand. Die kann durch leichtfüßiges Gleiten ebenso entstehen wie durch kraftvolles Hebeln. Es gab auch früher schon Pferde mit enormem Vortritt bei nicht so aktiver Hinterhand. Da wurde dann der Spruch ausgepackt: "Vorne wird getrommelt, und von hinten kommt keine Musik." Was nicht gerade schmeichelhaft gemeint für das Pferd war. Dass es heute anders ist, liegt allerdings weniger an einer von Natur aus inaktiven Hinterhand des Pferdes, sondern eher an der Mentalität des Reiters, der bloß jede Guck- und Schreckphase vermeiden will und daher bei gleichzeitigem Gasgeben mit dem Schenkel vorne mit der Hand die Bremse reinhaut.

                                      Und wie oben schon geschrieben - für den freien Galopp bei einer Vielseitigkeit ist diese Kraft-Galoppade, selbst wenn sie durch aktive Hinterhand tatsächlich nach vorn rausgelassen wird, eher kontraproduktiv.

                                      Ich bin da ebenfalls 100prozentig bei Eve. Auch bei Suomi. Aber wenn ich die Eigenschaften suche, für die ein Trakehner steht, schaue ich natürlich zuerst einmal bei den Trakehnern, zumal ich sicher sein kann, dass ein Trakehner eben auch ein Trakehner ist und nicht irgendein Mix, der mit seinem Brandzeichen zuchthistorisch nichts oder nur noch wenig zu tun hat.
                                      Zuletzt geändert von cps5; 19.07.2011, 08:44.

                                      Kommentar

                                      • Greta
                                        • 30.06.2009
                                        • 3921

                                        #39
                                        @Miramax. Ja sie war eine direkte By Rights xx. Wir haben sie 23 Jahre lang gehabt...

                                        Aber ich muss gestehen, diese Linie hab ich nicht mehr

                                        War vielleicht ein Fehler, weil es wirklich tolle rittige Pferde waren die wir aus unserer Stute herausbekommen haben. Aber leider unverkaeuflich wenn man in Mecklenburg wohnt.... Eine Tochter von Diamond Hit ist noch in unserer Naehe, und eine Enkeltochter haben wir nach Belgien verkauft, wo sie Zuchtstute ist.
                                        Nein ich suche im Moment fuer 2 junge Stuten, die von SH bzw Don Schufro abstammen. Sie sollen im naechsten Jahr Eingetragen werden und eigentlich sollen sie Reitpferde werden.
                                        Ich dachte nur im ersten Jahr koennen sie auch ein Fohlen bekommen, weil man sonst eh zu viel macht.
                                        Allegra von Flake aus der Amica

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                                        • Handfeste
                                          • 28.04.2009
                                          • 14

                                          #40
                                          Zitat von Firun Beitrag anzeigen
                                          Die Frage ist sicherlich provokativ. Vorweg: Ich habe nichts gegen Trakehner!
                                          ...
                                          Noch einmal; ich bin vollkommen "unvoreingenommen".
                                          ...

                                          Ein weiterer Aspekt für den Dressurreiter ist natürlich auch das Gangpotential. Hier sind die Trakehner immer noch hinten an. Daher nun meine Frage: Warum sollte sich ein Dressurreiter bewusst nach einem Trakehner umschauen?







                                          Ich finde diesen Thread sehr interessant. Weil er dazu führt, sich Gedanken darüber zu machen, was Trakehner von anderen WB-Rassen unterscheidet. Denn dass sie „anders“ sind, darüber besteht ja doch weitgehend Einigkeit. Ich denke, dass Firun da viele Antworten hat lesen können. Ich habe vor mehr als 40 Jahren angefangen, zu reiten. Die meiste Zeit meines Lebens übrigens nicht auf Trakehnern, von daher sind mir die Unterschiede sehr geläufig. Heute habe ich sieben Trakehner – und eine andere Rasse kann ich mir nicht mehr für mich und meine Familie vorstellen.

                                          Intelligenz und Menschenbezogenheit , Sensibilität und Rittigkeit, Härte und Vielseitigkeit – das sind die schon genannten Gründe, weswegen wir Trakehner-Fans unsere Pferde schätzen. Dass andere Rassen diese Eigenschaften auch in Anspruch nehmen, mag sein – unsere Pferde HABEN sie. Und unsere Reiter sind deshalb auch eine besondere Spezies. Um diesen anspruchsvollen Pferden gerecht zu werden, begegnen sie ihren klugen Pferden mit menschlicher Intelligenz, ihrer Sensibilität mit großem Verantwortungsgefühl und ihrer Vielseitigkeit mit viel Spaß am Pferdesport auf allen Ebenen. Und da liegt auch die Essenz der Antworten auf Firuns Frage, warum ein Dressurreiter nach einem Trakehner Ausschau halten sollte: Weil er glaubt, wegen seiner Intelligenz, Feinfühligkeit und Verantwortung dem Pferd gegenüber der Richtige für diese Rasse zu sein.

                                          Ich habe bisher noch keinen, wirklich keinen, gesunden Trakehner gesehen, der nicht locker in allen Sparten auf A/L-Niveau würde mithalten können. Je weiter es dann in den Klassen nach oben geht und die Spezialisten gefragt sind, teilen sich auch die Trakehner in Dressur oder Spring-lastige Pferde, weniger wegen ihrer Gene, sondern meist wegen der reiterlichen Schwerpunkte ihres Beritts. Auf den Turnieren sind sie zu wenig vertreten, das finde ich auch. Das liegt aber nicht an ihrem Vermögen, sondern daran, dass es eben nicht so leicht ist, die richtigen Reiter mit der nötigen Horsemanship für diese Pferde zu finden, wenn man sie nicht selbst vorstellen kann/will. Dass sie auf Grund ihrer Historie als kluge, ausdauernde Militärpferde, bzw. als landwirtschaftliche Helfer auf den eher leichten Böden Ostpreußens nun nicht innerhalb einer halben Generation in Gänze zu dem derzeit sehr modernen Vorne-raus finden, kann ich persönlich nicht so schade finden. Es ist eine Modeerscheinung, die hoffentlich bald wieder verschwindet.
                                          Und für die meisten Reiter ist ein rittiges, sitzbares Pferd richtiger als ein Aktionstraber!

                                          Es ist arrogant, wenn man die Vorzüge seiner Pferde lobt? Nein. Es gibt ein Recht auf Ungleichheit. Das Anderssein der Trakehner auf Spinnerei zu begrenzen, das ist arrogant. Und wer die Vorzüge der Trakehner nicht schätzt, dem ist es ja unbelassen, sich anderswo zu orientieren. Meine ich ganz wertneutral und „unvoreingenommen“.

                                          Die Diskussion über die Vermarktung der Trakehner führen wir verbandsintern sehr aktiv. Wir sind nur ein kleiner Haufen, die viel beschworene Trakehner Familie, da wird gerne und mit viel Herzensblut diskutiert, manchmal auch gestritten. Solche Diskussion lassen uns nicht in Traditionen einschlafen, sollten aber m.E., damit sie konstruktiv sind und nicht in die Verteidigung gegen Rumgestänker ausarten, da geführt werden, wo sie hingehören: in den Kreis der Mitglieder des Trakehner Verbandes – da wo alle, die von den Ergebnissen dieser Diskussionen betroffen sind, sich zusammen geschlossen haben.

                                          @Warum möchtest Du diese Diskussion führen, Firun? Vielleicht solltest Du es dabei belassen, dass Du, wenn Du im Internet einerseits nicht wenigstens die Verbandsseite mit den Verkaufspferden und der Telefonnummer der Vermarktungsbeauftragen gefunden hast oder Dich die Begegnung mit den Pferden nicht überzeugt hat, einfach nicht die/der Richtige für einen Trakehner bist – es gibt auch tolle Pferde bei den anderen Wb-Rassen. Oder suchst Du einen Marketingauftrag?


                                          Edit kämpft mit der Technik - und mit der Orthographie
                                          Zuletzt geändert von Handfeste; 19.07.2011, 11:57.
                                          "Gott schütze uns vor Sturm und Wind und Pferden, die aus Trakehnen sind" - Altes Gebet der feindlichen Kavallerie

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