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  • #41
    Na ja, die Hälfte ist schon übertrieben, das gebe ich wohl zu.

    Bei den Vollblutfamilien kenne ich mich nicht genügend aus um etwas dazu sagen zu können.
    Aber wenn ich nur mal davon ausgehe, wieviele Pferde ich jährlich sehe.
    Wenn ich auf einem Turnier bin habe ich fast immer eine Liste der Abstammungen neben mir liegen.
    Spektakuläre Abstammungen aber ganz normale Pferde. Ich denke mir dann immer: möchte ich den haben?
    Und in 85 % aller Fälle sage ich nein.
    Es liegt sicher Einiges an der Ausbildung und an der Art des Reitens, aber sicher nicht alles. Manchmal sind auch gute Stuten darunter, mit tollen Abstammungen, die dann aber konsequent falsch angepaart werden.
    eben nur nach dem Papier.

    Fazit für mich: Es laufen viel zu viele durchschnittliche Pferde herum mit denen weiter gezüchtet wird.
    Zu viele Züchter können kein Pferd erkennen. Sie züchten rein nach Papier. Darum haben sie auch Angst einen Vollblüter einzusetzen. Sie können mit dem Papier nichts anfangen und Halbblutfohlen mit unbekannten Vätern sind so gut wie unverkäuflich.

    Kommentar

    • monka
      • 22.02.2010
      • 2539

      #42
      @caspar

      was sind für dich spektakuläre Abstammungen?

      Kommentar

      • OBdB
        • 05.11.2008
        • 2545

        #43
        Zitat von caspar Beitrag anzeigen
        Na ja, die Hälfte ist schon übertrieben, das gebe ich wohl zu.

        Bei den Vollblutfamilien kenne ich mich nicht genügend aus um etwas dazu sagen zu können.
        Aber wenn ich nur mal davon ausgehe, wieviele Pferde ich jährlich sehe.
        Wenn ich auf einem Turnier bin habe ich fast immer eine Liste der Abstammungen neben mir liegen.
        Spektakuläre Abstammungen aber ganz normale Pferde. Ich denke mir dann immer: möchte ich den haben?
        Und in 85 % aller Fälle sage ich nein.
        Es liegt sicher Einiges an der Ausbildung und an der Art des Reitens, aber sicher nicht alles. Manchmal sind auch gute Stuten darunter, mit tollen Abstammungen, die dann aber konsequent falsch angepaart werden.
        eben nur nach dem Papier.

        Fazit für mich: Es laufen viel zu viele durchschnittliche Pferde herum mit denen weiter gezüchtet wird.
        Zu viele Züchter können kein Pferd erkennen. Sie züchten rein nach Papier. Darum haben sie auch Angst einen Vollblüter einzusetzen. Sie können mit dem Papier nichts anfangen und Halbblutfohlen mit unbekannten Vätern sind so gut wie unverkäuflich.
        Es gibt doch in der Pferdezucht kaum etwas pesönlicheres, etwas subjektiveres, als gute Abstammungen. Und wenn Du sagst 'falsch angepaart, dann solltest Du eigentlich sagen 'für mich nicht richtig angepaart' ...

        Und wieso können durchschnittliche Stuten keine guten Nachkommen bringen, wenn sie 'richtig' angepaart werden ?
        Otmar

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        http://obdb.free.fr
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        Kommentar

        • druenert
          • 25.11.2009
          • 2074

          #44
          Zitat von OBdB Beitrag anzeigen
          Wie erklärst Du denn dann, dass es in VBZ so nicht der Fall ist ? Dort unterliegen die Familien Schwankungen - die guten der 60/70/80iger Jahre haben abgebaut, die mittelprächtigen wurden besser oder schlechter je nach dem, und auch einige unbedeutende haben von sich Reden machen.
          Ich habe vor vielen Jahren den von mir sehr verehrten Maas J. Hell gefragt, wielange es seiner Meinung nach dauern würde, um aus einem Durchschnittspferd ein Spitzenspringpferd zu züchten. Seine Antwort: 3 Generationen, sofern man wirklich konsequent selektiert.

          Also, auch mir ist ein konsequent leistungsmäßig durchgezüchteter Stamm natürlich lieber, weil erbsicherer. Auch bin ich für eine konsequente Selektion der Zuchtstuten. Ich denke aber, dass viele Leute zu sehr an ihren Vorurteilen kleben, die sie mit bestimmten Pedigrees verbinden. Unsere Vorurteile bestimmen zu einem großen Teil unsere Wahrnehmung. Dementsprechend bekommen viele "unpassende" Abstammungen überhaupt nicht die Chancen, die sie verdient hätten. Ich plädiere sehr dafür, bei allem "Abstammungsexpertentum" das jeweilige Pferd nicht völlig aus dem Blick zu verlieren. Bücher zu wälzen ist etwas anderes als ein Pferd wirklich beurteilen zu können.

          Das von Tesio in der VBZ beschriebene o.g. Phänomen finde ich äußerst interessant. Große Leistungsstämme blühen irgendwann auf, halten sich eine Weile und bauen dann wieder ab. Dafür kommen neue nach gleichem Muster. Dies gilt sicher nicht nur für die VBZ, sondern für die WBZ gleichermaßen. Ich frage mich woran dies liegt. Als Erklärung fällt mir hierzu nur die stets begrenzte Weisheit der menschlichen Zuchtplaner ein.

          Kommentar

          • OBdB
            • 05.11.2008
            • 2545

            #45
            Reine Abstammungsanpaarungen sind natürlich Unsinn !

            Aber ich bin der 'Erste' der 'zugibt' bestimmte Abstammungen aus meinen Überlegungen auszuschliessen, weil sie mir nicht passen. Dies heisst aber absolut nicht, dass ich meine Stute nicht beurteile und entsprechend diesem Resultat versuche anzupaaren.

            Auf der anderen Seite, wieviele Züchter versuchen sich durchzumogeln mit Halbblütern oder anderen Blutpferden, weil sie zwar erkennen (oderman sagte es ihnen), dass Blut fehlt ... aber zum Blüter oder Veredler gehen sie trotzdem nicht ...
            Otmar

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            Kommentar


            • #46
              Zitat von druenert Beitrag anzeigen
              Ich denke aber, dass viele Leute zu sehr an ihren Vorurteilen kleben, die sie mit bestimmten Pedigrees verbinden. Unsere Vorurteile bestimmen zu einem großen Teil unsere Wahrnehmung. Dementsprechend bekommen viele "unpassende" Abstammungen überhaupt nicht die Chancen, die sie verdient hätten. Ich plädiere sehr dafür, bei allem "Abstammungsexpertentum" das jeweilige Pferd nicht völlig aus dem Blick zu verlieren. Bücher zu wälzen ist etwas anderes als ein Pferd wirklich beurteilen zu können.

              Das von Tesio in der VBZ beschriebene o.g. Phänomen finde ich äußerst interessant. Große Leistungsstämme blühen irgendwann auf, halten sich eine Weile und bauen dann wieder ab. Dafür kommen neue nach gleichem Muster. Dies gilt sicher nicht nur für die VBZ, sondern für die WBZ gleichermaßen. Ich frage mich woran dies liegt. Als Erklärung fällt mir hierzu nur die stets begrenzte Weisheit der menschlichen Zuchtplaner ein.
              Zu 1 das ist genau das, was ich meine.
              zu 2 ich denke hier kommt das Unkalkulierbare in der Zucht zum Vorschein.

              Es wäre doch zu einfach, wenn man sagen könnte ich paare die Stute XY mit Hengst AB an.
              Beide leistungssicher und seit Generationen durchgezüchtet, und heraus kommt Totilas II oder ein neuer Shutterfly. Hier hat die Unbekannte "Reiter" doch zu viel Gewicht.

              Monka, spektakuläre Abstammungen sind für mich Abstammungen, die gerade "in" sind. Cornet x Corado z.B. oder Sandro Hit x Donnerhall, nur mal als Beispiel.

              Hier im Süden gibt es einige Züchter, die relativ viel Geld ausgegeben haben um Stuten mit zugegeben interessanten Abstammungen(Väter) im Norden zu erwerben. Diese werden dann wieder mit aktuellen und modernen Hengsten belegt. Und was kommt dabei heraus ? Viel zu wenig für den Aufwand. Ein Pferd das oft keinen zweiten Blick mehr wert ist. Ich möchte nicht wissen, wie oft die Hoffnung gekauft wurde, nur weil es ja vom Hengst AB abstammt.

              Othmar, das ist das Problem bei den Vollblütern, die meisten Züchter können mit den Abstammungen nichts anfangen. Und ein Pferd können erschreckend viele nicht erkennen. Leider auch viele Zuchvorstände nicht.

              Kommentar

              • cps5
                • 07.07.2009
                • 1607

                #47
                Und nicht nur die Unbekannte Reiter.

                Von allen Vollbrüdern, die ich kenne, waren sich nur Akzent I und Akzent II sowie Duden I und Duden II recht ähnlich und haben sich ähnlich vererbt.

                Bei den meisten anderen wurden quasi die Karten neu gemischt. Und auch in der Vererbung war nicht nur die unterschiedliche Stutenbasis, auf die sie trafen, Ursache dafür, dass zwei Individuen mit eigentlich derselben Genetik sich teils sehr unterschiedlich vererbten - bis hin zum direkten Gegensatz.

                Von daher kann man das (noch so gute) Papier drehen und wenden, wie man will: Eine erfolgreiche Zucht ist nicht möglich, ohne beide Elterntiere genau zu beurteilen. Das Papier hilft nur dabei, sich vorzustellen, welche Eigenschaften bei dieser speziellen Anpaarung hervortreten oder zurückgedrängt werden, wer also was vererbt. Da bleibt immer noch Spielraum für Überraschungen und Enttäuschungen, aber der Züchter mit dem objektiven Blick auf seine Stute und die Nachkommen, die er von potenziellen Partnern ggf. schon gesehen hat, wird erfolgreicher sein bei dem Erreichen des Pferdes, das er züchten möchte.

                Leider gibt es aber mittlerweile zuviele Züchter, die nur nach Marktlage gehen und ein gutes Papier anstatt ein gutes Pferd züchten. Es wird immer langweiliger die Auktionskataloge durchzusehen, da es immer wieder dieselben Namen sind, in verschiedenen Kombinationen. Diese Namen liest und hört man dann so oft, dass andere - selbst verdiente - Namen verschwinden oder gar nicht mehr erinnert werden.

                Von einem Oldenburger Züchter hatte ich mal gesprächsweise gehört, dass er den Hengst Traumdeuter nicht kennt (was dazu führt, dass er ihn natürlich auch nicht beurteilen kann). Nun ist Traumdeuter sicher nicht der bekannteste Name in Deutschlands Pferdezucht, aber wenn ich Oldenburger Pferde seit längerer Zeit züchte, müsste ich doch zumindest eine Ahnung haben, was dies für ein Hengst ist. Ob ich ihn nutzen möchte, steht dann ja auf einem anderen Blatt.

                Kommentar

                • Irislucia
                  • 22.11.2008
                  • 2519

                  #48
                  Zitat von OBdB Beitrag anzeigen
                  wieviele Züchter versuchen sich durchzumogeln mit Halbblütern oder anderen Blutpferden, weil sie zwar erkennen (oderman sagte es ihnen), dass Blut fehlt ... aber zum Blüter oder Veredler gehen sie trotzdem nicht ...
                  Eben fast immer zu denjenigen auf dem Papier hoch im Blut stehenden Pferden, die möglichst wenig von einem Blüter haben.
                  www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

                  Kommentar

                  • OBdB
                    • 05.11.2008
                    • 2545

                    #49
                    Zitat von Irislucia Beitrag anzeigen
                    Eben fast immer zu denjenigen auf dem Papier hoch im Blut stehenden Pferden, die möglichst wenig von einem Blüter haben.
                    ald ob dies in so einem Fall die 'Rettung' wäre ... auch ein hoch im Blut stehendes Pferd ersetzt keinen Blüter ... (von Ausnahmen und Glücksfällen einmal abgesehen).
                    Otmar

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