Erfahrungen mit Überkorrektur?

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  • Fio1409
    • 14.10.2010
    • 485

    Erfahrungen mit Überkorrektur?

    Hallo an die erfahrenen Züchter unter euch- (und auch an alle anderen )

    Ich habe inzwischen mitbekommen, dass man bei Rindern mit Überkorrektur arbeitet- wenn die werte Milchkuh also ein zu steiles Hinterbein hat, dann nimmt man eben am besten einen Bullen, dessen Hinterhand zu stark gewinkelt ist- um das "überzukorrigieren".

    Bei Pferden dachte ich immer, dass man da möglichst einen optimalen Partner nimmt- eben einen Hengst, der die Mängel der Stute in besonders guter Ausprägung besitzt und sich dann hoffentlich durchsetzt. Sonst schwankt man immer von dem einen in das andere Extrem...

    Bei einem langen Hals könnte ich mir die Überkorrektur vllt. noch am ehesten vorstellen, wenn man dann aber konsequenterweise bei einem Karpfenrücken einen Senkrücken nimmt, kann ich mir das bei Leibe nicht vorstellen. (Jetzt mal aussen vor, dass man da sowieso über den Zuchtnutzen nachdenken sollte...)


    Gibt es Beispiele, wo ihr erfolgreich überkorrigiert habt oder habt ihr nur schlechte Erfahrungen gemacht?
    Vielleicht ist es ja auch so, wie ich ursprünglichg dachte, dass man das generell nicht machen sollte...

    Wäre super, wenn ihr dazu Meinungen habt und das ganze vielleicht sogar mit Fotos untermauern könnt- Mutter, Vater und eben Fohlen...

    Liebe Grüße, vielen Dank für eure Mühe!


    P.S.: Es ist möglich, dass ich hier nicht umgehend reagieren kann, habe noch einige Prüfungen hinter mich zu bringen- schaue aber alle 2 Tage mindestens =)
  • Finy
    • 14.02.2006
    • 1975

    #2
    also ich hab ja von Genetik nicht wirklich viel Ahnung, aber ich kann mir nicht vorstellen dass das funktioniert wie beim Farben mischen... blau x gelb = grün??? Schimmel x Rappe gibt ja auch keinen Schecken ;-)... denke eher, dass die Nachkommen jeweils enweder / oder von Hengst und Stute mitbekommen. Ich würde meinen es macht am meisten Sinn sich beim Hengst an das optimale zu halten...aber ich lass mich da gerne belehren...wie gesagt, kenn mich ja nich aus :-D

    Kommentar


    • #3
      Bei Pferden ist man drauf gekommen, daß das nicht funktioniert.
      Bei Rindern wird man das vermutlich auch noch.
      Bisher wurde ja hauptsächlich nach Milch- opder Fleischleistung gezüchtet.
      Zuletzt geändert von Gast; 11.02.2011, 12:27.

      Kommentar

      • Fife
        • 06.02.2009
        • 4401

        #4
        Ich denke das Problem einer Überkompensation ist in einen Zucht wo sehr ausgeglichen ist, eher gering ist. Evtl ist da die dann mögliche Varianz sogar von Vorteil.
        = Aber ist das in der Pferdezucht gegeben?

        Bsp:
        Stute mit 160 mit nem Hengst von 185 Stockmaß anpaaren in der Hoffnung/Ziel das Produkt daraus wird 172,5cm groß. Das wird wohl schief gehen.

        Kommentar

        • Neuzüchter
          • 09.04.2003
          • 2159

          #5
          Gerade das mit der größe könnte ja fast noch klappen außer vielleicht die 160cm Stute ist ein aus dem Maß gewachsenes Pony und der 185cm kommt aus der schweres Warmblutzucht. Anders Gesagt man muß schon auf ein paar mehr Generationen gucken.
          Tatsächlich habe ich bei unserer Stute die Ehr flache und breite Hufe hat beim Hengst einen Hang zum Zwanghuf in Kauf genommen. Das nachwuchspferd hat schöne aber sehr kleine Hufe ...
          Auch Freizeitpferde sin Profis!

          Kommentar

          • Fio1409
            • 14.10.2010
            • 485

            #6
            Zitat von caspar Beitrag anzeigen
            Bei Pferden ist man drauf gekommen, daß das nicht funktioniert.
            Bei Rindern wird man das vermutlich auch noch.
            Bisher wurde ja hauptsächlich nach Milch- opder Fleischleistung gezüchtet.
            Wenn man sich die Bullenkataloge so anschaut, geht es da wie in der Zuchtwertschätzung auch positiv und negativ-Abweichungen von der Norm-
            Strichkanal weiter außen, innen, Euterform, Melkbarkeit und weiß der Geier was. Beckenbreite...da gibts bestimmt 15 Kriterien- nicht nur "viel Fleisch" oder "wenig Fleisch..." um es mal übertrieben darzustellen. Aber sicherlich hat alles mit Milchleistung bzw. nutzbarkeit oder eben Fleischnutzen zu tun.

            Scheinbar haben sie damit bisher aber gute Erfahrungen gemacht...

            Kommentar

            • Galoppa111
              • 03.12.2008
              • 1178

              #7
              Überkompensation ist ein schwieriges Thema... wenn man sich etwas tiefer hineindenkt, kann man da aber durchaus andere positive Überlegungen ableiten.

              Ich spring mal rüber zum Thema "Hund" - da kann ich das glaube ich anschaulicher beschreiben.

              Stell Dir vor, Du kreuzt einen Mops mit einem Collie.
              Das Ergebnis ist ein Hund, der sicher eine spitzere Schnauze hat als ein Mops, sicher größer ist und ein längeres Fell hat. Sieht vielleicht ganz putzig aus
              Wenn Du mit dem Hund jedoch weiterzüchtest, kann es Dir passieren, dass er vorrangig Collie vererbt, oder Mops, oder auch eine ausgewogenere Mischung aus beidem. Die Hälfte des DNA-Strangs ist Collie, die andere Hälfte Mops. Wie sich die DNA aber auffächert beim Weiterzüchten, weiß man aber vorher nicht, es könnte sein dass er nur den Collie-Anteil weitergibt - und es beim nächsten Zuchtversuch kann es genauso sein, dass er dann nur die Mops-Variante weitergibt. Würde man über 10 oder mehr Generationen konsolidieren, sprich mit lauter Mops-Collie-Mischungen weiterzüchten, entstünde erst eine gleichbleibende, neue Rasse.

              Zurück zum Pferd, macht es also am meisten Sinn, vom ausgesuchten Zuchthengst mindestens! die Mutter als auch den Vater zu kennen. Leider findet man viel zu wenig Material zu den Hengstmüttern, wie ich finde (wenn jemand weiß wo - bitte sagt es mir!).
              Man kann schon in etwa ableiten, warum ein Hengst so aussieht wie er aussieht, sprich welchen Anteil er von seinem Vater und von seiner Mutter erhalten hat, manchmal muss man auch noch einige Generationen weiter nach hinten sehen, um das Auftreten spezifischer Eigenschaften erklären zu können.

              Wenn Du also jetzt z. B. eine Stute mit (erblich bedingtem) Senkrücken hättest, ihr Vater aber keinen Senkrücken hat und es von der Mutterseite kommt, dann kann Deine Stute dem Fohlen entweder die positive Anlage des Vaters mitgeben oder die schlechte der Mutter - oder eine Mixtur aus beidem. Nur für den ungünstigsten Fall wäre eine Überkompensation angebracht. Gibt sie aber die gute Anlage des Vaters an das Fohlen weiter, oder eine nur leicht angesenkte Mischung, wird das Fohlen zu stark karpfenrückig, wenn die Überkompensation auf die korrekte oder nur leicht abweichende Anlage trifft.

              Also lieber nicht - sondern schauen, dass die Vorfahren des Hengstes ALLE einen starken, korrekten Buckel hatten, denn dann schafft man für den ungünstigen Fall einen Ausgleich und für den positiven Vererbungsfall der normalen Anlage kein neues Problem.

              Ob das jetzt jemand versteht? Ich hoffe ...
              Zuletzt geändert von Galoppa111; 12.02.2011, 11:09.
              Mut ist nicht immer lautes Gebrüll, manchmal nur eine leise Stimme, die spricht:
              "Morgen versuche ich es wieder."

              Kommentar

              • Fio1409
                • 14.10.2010
                • 485

                #8
                Zitat von Galoppa111 Beitrag anzeigen

                Ob das jetzt jemand versteht? Ich hoffe ...
                Wunderbar- damit hast du an sich das geschrieben, was ich in meinem Kopf nicht so unbedingt gut geordnet gedacht habe...
                Aber wieso macht man das dann bei Rindern ? =)

                Wenn man nun aber die Mutter (incl. Muttervater) mit korrektem Rücken kennt und den eigentlichen Vater mit ebenfalls ordentlichem Rücken...und väterlicherseits auch korrekter Ausprägung...(mütterlicherseits kennt man eben nicht...)- dann kann man ja schlecht sagen, wo es her kommt.
                Bei irgendwem muss es ja mal ausgeprägt gewesen sein...oder es ist eben als Mutation ganz neu aufgetreten...grummel.

                Also- an sich ist eine Zucht mit Hinblick auf eine optimale Konstruktion doch einfach am besten...


                Gibt es vielleicht jemanden, der Beispielbilder zu Überkorrekturen hat?

                LG!

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