Florestan-Manie

[Benjie]

Es gibt schon viele die Reitpferde gut gehen und wenn man sie Fünfjährig ein wenig mehr anpackt den Dienst quitieren.
Wir reiten ja wenigstens unsere Stuten nach der ersten Bedekung mindestens 2 1/2 Jahre bevor wir sie wieder Besamen

[lexikothek]

Ja, aber mal im ernst.

wieviele züchter haben den mumm ihren fohlen des hals durchschneiden zun lassen, wenn sie sehen, das ist eine krampe oder der hat dauernd was?

jeder hat doch schon mal ein solches "montagsauto" (sehr treffend chantal) im stall gehabt, fohlen, die dauernd was haben...

oder junge pferde, manche pferde kann man gar nicht angucken und schon sind die lahm oder haben irgendwas anderes. ist es da nicht sinniger, diese pferde vom markt zu nehmen statt sie als freizeitpferde zu verkaufen?

auch diese heute gott-sei-dank selten gewordenen unreitbaren pferd, die haben in der zucht nix verloren: ergo: rübe ab..

ich kann meine beiden vollblutstuten mit 13-14 jährigen mädels ins gelände schicken und dann kaffee trinken gehen, weil die kopfklar sind und auf den beinen eben auch, nix stolpern und stürzen.

die erste stute ist bis 7jährig gelaufen und hat glasklare beine. die andere war ein bißchen langsam und kam 4jährig in die zucht (vollblut) bevor ich sie vor 2 jahren gekauft habe. aber vollblutstuten m,it 16-17 jahren, da sieht man schon was sache ist, was anderes kann ich nicht brauchen.

ich will harte, leistungswillige und leistungsfähige pferde mit blut und herz, das was ich "Arbeitspferde" nenne. pferde mit solider qualität, die sowohl in einem a-l parcour als auch im gelände und auf dem viereck zurechtkommen. das reicht mir dann schon (unbescheiden?)

lexi

[Kareen]

Zitat[/b] (lexikothek @ Dez. 18 2004,14:21)]jeder hat doch schon mal ein solches "montagsauto" (sehr treffend chantal) im stall gehabt, fohlen, die dauernd was haben...

Zum Glück aber erst ein Mal und das Tier hat es leider auch nur bis zum dritten Lebensjahr 'gemacht'.
Wenn sich die 'Montagspferde' häufen, stimmt m.E. schon vorher was nicht in der Zuchtwahl. Man sieht das ja auch an den Stuten. Wenn ich sehe, dass da mit teilweise unter 10jährigen, völlig platten Stuten gezüchtet wird (und das nicht vom ach so harten Sporteinsatz sondern vom Rumstehen), wundert mich bei der Nachzucht denn auch nix mehr.

@Benjie: Weiß nicht. Finde, wenn sie Ende 4-jährig gut L laufen und auf dem Weg nach M sind, kann die Arbeitshaltung schon mal nicht wirklich schlecht sein. Ob hinterher Serienwechsel auch noch drin sind und der Kopf beim Piaffieren kühl bleibt, sieht man doch eh' erst dann. Ehrlich gesagt, wenn man einen 5/6-jährigen schon 'treten' muß, damit 'ne ordentlich DPF M rauskommt, ist das sowieso kein Pferd für mich. Ich mag's lieber wenn das m.o.w. ohne Kraftaufwand geht. Da sind wir dann wieder beim Thema xx-Einsatz...

[Benjie]

Wenn sie vierjährig L gehen ist das auch schon viel. Ich mein auch nicht das sie Getreten werden sollen. Aber es ist schon ein unterschied ob man bei Reitpferden aussenrum reitet oder mit dressurmässiger Arbeit beginnt. Ich red da mehr vom last aufnehmen und von der Mitarbeit als von Pi & Pa.

[Kareen]

Klar, das seh' ich genauso. Denke aber, bei entspr. Entwicklungsstand kann man mit solcher Arbeit (sagen wir mal Beginn Versammlung) gut schon Ende 4-j. anfangen. Dann kann man Ende 5-jährig u.U. ein reell DPF-M-fertiges Pferd haben und das ist eigentlich doch genau die Sorte Pferd, die am Markt ach so gefragt ist (bedienbar, mit soliden Turniererfolgen, rel. weit ausgebildet).
Wenn ich davon ausgehe, dass einem 3-jährigen 3-4 Monate guter Arbeit reichen, um die Basics zu peilen und schon mal ein/zwei Materialplatzierungen zu kriegen bin ich bei ca. 2000 € Ausbildungskosten Ende Dreijährig. Wenn er dann 4-jährig wieder angeschoben wird - sagen wir mal im Februar - und von sagen wir Ende August bis Januar nochmals pausiert kostet mich das 4-j. Jahr nochmals 7 Monate = ca. 3500 € und wenn alles glatt läuft ist er dann DPF-L-tauglich und kann sich 5-j. auf den Weg nach M machen. Sagen wir wieder er fängt im Februar an, dann hat er mich Ende August insgesamt etwa 9T an Ausbildungskosten gekostet. Bei einem wirklich vielversprechenden Pferd lohnt das immer. Bei einem, welches nur mittelprächtige L-Kapazitäten hat, selbstverständlich nicht. Das heißt aber ja nicht, dass ein Amateur mit entspr. Erwartungshorizont nicht sehr zufrieden mit so einem Pferd sein kann. Es rechnet sich nur nicht, so eins wer-weiß-wie-lange unter Beritt zu halten. Insofern finde ich an dem Ansatz, diese Pferde so früh wie möglich zu niedrigem Kurs abzugeben, nichts Schlechtes. Vereinzelt gibt es ja auch tatsächlich noch fähige Amateure, die es genießen, sich ein nettes Pferd selbst hinzureiten und ich finde genau dieser Markt wird im Moment von uns Züchtern als Allgemeinheit eher schlecht bedient weil wenn man ehrlich ist vielen Kollegen doch sehr das Augenmaß für Preisgestaltung abgeht.
Vor kurzem hatte ich gerade wieder so einen Fall. Halbbruder (rechte Seite) zu einem Hengst, den alle kennen - ich sag' jetzt nicht wer aber das Tier ist mehrfacher BC - Das Tier wird jetzt 4, qualitativ naja, nichts womit ich für's große Viereck werben würde. Preisvorstellung 30T Euro. Hello? Reality calls?