Dragao das Figueiras (Lusitano) von Unico x Xaquiro

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  • Cocobell
    • 06.09.2019
    • 292

    Dragao das Figueiras (Lusitano) von Unico x Xaquiro

    Ich bin gerade per Facebook wieder zufällig auf diesen Hengst gestoßen. Der erste für die Warmblutzucht (Oldenburg) zugelassene Lusitanohengst, sportlich sehr erfolgreich mit Sascha Schulz.
    Hat den eigentlich mal irgendjemand genutzt, ist da was bekannt?


    Die Decktaxe beträgt unglaubliche 2000 € Teurer Spaß...
    Außerdem: MV Xaquiro ist auch Vater vom Dragao-Vater Unico, also Inzucht durch und durch? Gibt es hier im Forum Lusitanoexperten und kann jemand erklären, ob solche Verwandtschaftsverhältnisse bei den Lusitanos normal sind?

    Einen ähnlichen Thread zum Thema Outcross gibt es schon:
    Frisches BLut für den KWPN! Es geht darum die genetische Basis mit Lusitano und PRE zu erweitern.Hier die Meldung dazu: http://www.eurodressage.com/2018/03/30/k


  • Cocobell
    • 06.09.2019
    • 292

    #2
    Falls sich noch jemand berufen fühlt, meine Fragen zu beantworten, wäre ich sehr glücklich, es interessiert mich nach wie vor.

    Dragao steht, wie eurodressage meldete, bei Dressage Grand Ducal nun zum Verkauf. Neben ihm sind Sean Connery II und Freischütz (jetzt Wallach, ehemals Reservesieger OL) zu erwerben.

    Kommentar

    • Eisenschimmel
      • 31.12.2004
      • 2002

      #3
      Vor über zwei Jahren schrieb ich das: "03.04.2018, 21:36
      So ganz neu ist die Idee mit Lusitano- oder PRE-Einsatz in der Sportpferdezucht nicht ... vor über 10 Jahren gab es da schon einige "Experimente", deren (F1-)Ergebnisse seinerzeit auch auf der WM in Verden auftauchten. Einige Produkte aus dem Hause Kasselmann waren dabei, aber meist mehr auch nicht ... bald darauf verschwanden sie wieder in der "Versenkung" ...

      ... Die Zeiten, in denen die Pferde der iberischen Halbinsel Europas Pferdezuchten maßgeblich beeinflußten sind wohl einige 100 Jahre vorbei ...

      Gruß vom Eisenschimmel"

      Das sehe ich heute noch genauso ... es mag in ausgewiesenen Ausnahmefällen auch einmal klappen ... ich würde es nicht empfehlen, und man sollte sich auf jeden Fall bewusst sein, dass das Fohlen sehr wahrscheinlich nichts für den Verkauf ist ... mir wären solche "absoluten Outcrosse" zu sehr Wundertüte ... es kommt ja nicht von beiden Elternteilen nur das Positive und Gewünschte ... und abgesehen davon - ich habe neulich eine Kombination aus Lipizzaner-Stute mit modernstem Dressur-Hengst gesehen - warum muß man solche wunderbaren Reinzucht-Rassen mit hervorragenden und genetisch wirklich fixierten Eigenschaften und Merkmalen mit solchem genetischem Kuddel-Muddel vermeintlich moderner Sportpferde-Hengste verhunzen ...

      ... und in den Reinzuchten der Iberer sind teils sehr enge Inzuchten nicht ungewöhnlich ... klappt bei solchen wirklich seit teils Jahrhunderten konsequent durchgezüchteten Rassen sehr häufig und es gibt rel. wenig Ausfälle ...

      Gruß vom Eisenschimmel

      Kommentar


      • Cocobell
        Cocobell kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Vielen Dank
    • horsm
      • 08.02.2005
      • 2561

      #4
      Hallo Cocobell,

      der Hengst Dragao das Figueiras bietet sich insofern a) für die Dressur-Sport-Lusi-Zucht, wie auch b) für Kreuzung mit Dressur-Warmblut an, weil er für einen Lusi Größe und (Dressurpferde-)Bewegung mit bringt (und nicht zu vergessen: eigene Erfolge), was auch in seinem Pedigree abgesichert ist. Xaquiro (Quina-Linie) ist hier zu nennen (Inzucht), der dies immer wieder einbrachte und quasi als Stempelhengst eine Linie für diesen Lusi-Typ begründete (Bekannter Vererber-Sohn und Linien-Fortführer hier u.a. auch Spartakus und sein Sohn Escorial) . Xaquiro ist, so könnte man vielleicht sagen, der "Donnerhall" der Lusi-Zucht.

      Seit ca. 10 -15 Jahren gibt es in Portugal bei einigen Lusi-Züchtern eine neue Ausrichtung ihres Zuchtziels auf den Dressursport-Lusitano, der international mit den Warmblütern konkurieren soll und zunehmend auch kann und wird. Dafür suchen sie bei der Auswahl ihrer Zucht-Stuten und der Hengste entsprechend nach Größe (Ziel 170cm) und eben die größer angelegten Bewegungen incl. drei guten GGA (auch Schritt) zu etablieren, was ihnen auch zunehmend gelingt. Andere Beispiele hierfür der Hengst Rubi (Olympia-Teilnehmer - wird deshalb ebenfalls stark dafür eingesetzt - hat übrigens eine Xaquiro-Mutter) oder auch die Stuten Oxalis da Meia Lua und Batuta, sowie auch noch in zweiter Reihe Campeador (Bitta Rasche) und viele andere mehr. In Verden bei der WM der jungen Pferd sind auch wieder zwei am Start. Z.B. auch der port. Züchter Vasco Francisco Freire von "Dressur-Plus-Lusitanos" geht diesen Weg (dort u.a. mit dem Hengst Peralta, der auch einige Zeit in D stationiert war (Klosterhof Medingen) . Aushängeschild hier z.Zt. der PSL Hengst Coroado (Rubi* Xaquiro, also auch hier Inzucht auf Xaquiro) mit Reiterin Maria Caetano (über 80% in Kür Mechelen -siehe YouTube.

      Da wird sich nach meiner Einschätzung in der kommenden Dekade noch sehr viel entwickeln (wie auch immer man dazu stehen mag - die Züchter wollen ja auch ein Stück vom "Geld-Kuchen" abhaben und züchten "was der Markt wünscht"). In Portugal fürchtet man und hofft zugleich, dass die typische Lusi-Eigenschaften dabei nicht auf der Strecke bleiben. Was das Interieur angeht ist das sicherlich auch machbar, was aber die Versammlungsbereitschaft angeht wird mit der zunehmenden Größe und den größeren Hebeln und Rückenlänge für die Dressur-Sport-Bewegungen hier vermutlich rein physikalisch auch an Grenzen kommen. Auch die hohe Beweglichkeit, die auch darauf beruht, dass die Muskeln etwas schwächer und mit weniger Tonus aber dafür elastischer sind könnte verschwinden, wenn mehr Kraft dazu kommen soll.

      Die für uns z.T. auffällig hohe Inzuchtkomponente (übrigens in vielen Lusi-Pedigrees) ist dabei sicher auch ein Erfolgsfaktor bei den Lusi-Züchtern, sofern er die Grenze zum Untergang nicht überschreitet. Das ist den port. Züchtern durchaus bewußt, ist aber generell in der Zucht stärker verbreitet als in D (Holstein ist da auch zu nennen - sicherlich nicht so stark wie bei den Lusis). Dadurch haben sie in den letzen 30 Jahren eine ziemlich homogene Population gewonnen und sind den neuen gesteckten Zuchtzielen (in den 70er-80ern war das das Stierkampfferd) recht schnell näher gekommen. Die Selektion so mancher port. Züchter könnte man da aber auch als hart bezeichnen - gut für den Zuchtfortschritt , moralisch hinterfragbar.

      Dragao das Figueiras Pedigree beinhaltet außerdem einen hohen Anteil des Andrade-Blutes, welches (anders als das Veiga-Blut) ohnehin schon den größer angelegten und sich größer bewegenden Typus entspricht ( Icaro , Yacht und Firme sind hier zu nennen - auch hierauf Inzucht).

      Kreuzung Dressur-Sport-Lusi mal Dressur-Warmblut wird auch von einigen renomierten port. Züchtern neben der Lusi-Reinzucht (PSL = Pure Sang Lusitanien) zusätzlich betrieben.
      Aber hier muss man einen langen Atem haben und in Generationen denken (!) und nicht das Anfangsprodukt im Auge haben. Auch hier ist man z.T schon in der dritten Generation angelangt, mit einigen sehr guten Erfolgen, wobei experimentiert wird ob und welcher Anteil vom Hengst oder von der Stute kommt und wie dann die nächsten Genrationen zu anpaaren sind. Klasssische Fragen der Zucht halt - in der Pferdzucht sehr langwierig und auch eine hohe Investition. Wie immer bei Kreuzung ist der Anfang eher holperig (man denke an die F1-F2-Produkte schweres Warmblut * Vollblut) und der Erfolg zeigt sich erst viel später (siehe auch Oldenburger Sportpferdzucht nach der Umzüchtung) . Wer damit also liebäugelt ist entweder ein Gambler oder hat die ganz lange Vision vor Augen, und eine harte Selektionsphase vor sich. Generell könnte der Lusitano sicherlich einige gute Eigenschaften in die Warmblutzucht einbringen. Beim Erst- und Einzelprodukt kann man (wie immer in der Zucht) auch Pech haben und es vermischen sich die eher negative Eigenschaften.

      Kreuzung Lusi und WB ist züchterisch gesehen daher sicher nur etwas für den Züchter mit langem Durchhaltevermögen und erst in der fernen Zukunft wird man sagen können, ob das nur eine Randnotiz blieb oder ob sich das (vermutlich aber auch dann auch nur in einem kleinen Umfang da vermutlich eher nur im Ausland praktiziert) erfolgreich etabliert hat.

      Für Interessierte hier mal an Presse-link mit Bezug zu diesem Thema:
      https://www.eurodressage.com/2020/05...ent-and-future

      Gruss
      horsmän
      Zuletzt geändert von horsm; 19.01.2021, 16:01.

      Kommentar


      • anthea7819
        anthea7819 kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Vielen Dank für die Ausführungen.

      • Cocobell
        Cocobell kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Herzlichen Dank horsm für die sehr interessanten Ausführungen!

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