galopptraining - tempofeeling

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  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3294

    galopptraining - tempofeeling

    komme gerade mit meinem pferd aus hamm rhynern vom ersten "offiziellen" galopptraining des freundeskreis VS westfalen - weltklasse!
    wer eberhard (schulte günne) kennt weiss, dass er ohnehin sehr viel wert legt auf tempofeeling und schulen des verständnis' dafür, ein reiter sollte fühlen was 450 m die minute (gelände stil a) sind und wie man sie durchreiten kann.

    des meisters frage vorab an jede gruppe:
    was glaubt ihr wieviel prozent eines täglichen reitens (meist ohnehin nur in der reithalle/platz) ihr eigentlich mit galoppieren verbringt?
    die gängigste schätzantwort: 30%?
    das wären geschätzt bei einer 60min einheit reiten 20 minuten galopp - und nein, das liegt weit von der realität entfernt. die wahrheit liegt bei etwa acht minuten u das auch nur mit reichlich unterbrechungen in kurzen phasen.
    weit davon entfernt dem natürlichen bewegungsablauf u anspruch des bewegungstieres pferd gerecht zu werden.
    wieviel galoppiert ein pferd im natürlichen umfeld wenn es kann?
    food for thought.
    wenn ich an unsere fohlen u jungpferdeherde denke (u die sind schon reichlich eingeschränkt durch weidezaun) u überlege was da so am tag zusammenkommt wenn der funken überspringt, dann sind acht minuten mit unterbrechung eher mal untere grenze. und das sind keine im training stehenden pferde.
    der liebe gott hat das pferd nicht ohne grund mit DREI grundgangarten ausgestattet.
    man sollte sie entsprechend pflegen.

    nach dem warm machen u einer gepflegten trabrunde aussen rum zum "gewöhnen" gings dann los:

    die bahn in rhynern hat 720 m, die erste runde war gefordert 300/min - arbeitstempo.
    das war für mich der schwerste brocken weil mein ross sehr wenig verständnis für arbeitstempo hat wenn vor ihm eine freie bahn liegt - für alle anderen, die nicht regelmässig galoppiermöglichkeit auf gegebener rundstrecke haben (bei uns zu hause ist es auch nur die gewalzte aussenbahn eines ackers aber immerhin die möglichkeit auf konstanter strecke kontinuierlich "feeling" und vor allem kondition in jedem tempo anzureiten) war es ein idealer einstand einfach mal gelassen geradeaus zu galoppieren.

    vorgegebene zeit wurde bei jedem ritt bemessen u der reiter erhielt erste anhaltspunkte über "zu schnell" oder "zu langsam" in relation zur vorgabe.

    zweiter durchgang 450 m/min (üblich stil a und wohl das, was die meisten reiten) und da gings dann schon etwas gepflegter zur sache - gutes durchgaloppieren mit gebremsten schaum (für mich) einige fliegende zügel für leute die das nicht regelmässig machen u pferde die noch viel zu beschäftigt mit der neuen bahn u der anforderung an sich (durchgaloppierne will gelernt sein) waren u reichlich "aha" effekte bei allen teilnehmern nach bekanntgabe ihrer zeit u erneut "zu schnell" oder "zu langsam" erfühlt haben.

    dritter durchgang ging dann ans eingemachte, walhlweise 500 od 600 m/min (L oder mehr, vorher anzusagen) und bei fast allen pferden jetzt durchziehen erkennbar u reiter die dem anspruch gerecht wurden aus dem zuvor erlerntern (zu schnell od langsam) näher an die zeitvorgabe heranzureiten.
    gefühlter höhepunkt des abends für mich, die ersten 300m damit beschäftigt den übermütigen zossen bei dem hohen tempo (600m/min) vom wüsten buckeln abzuhalten (der turbo war offensichtlich gerade erst zugeschaltet worden), die nächsten 400m strich durchgaloppieren bei konstanz und kontrolle, graduelles tempo. ein absoluter traum, tiefes in den sattel knien, gute anlehnung und rhytmus pur. punktlandung 72 sek.

    begeisterung bei allen teilnehmern, egal ob ponykind oder grosspferd, turniererfahren oder nicht, ein madel dabei die (zitat) "nur" M u S springen reitet u noch nie busch geritten hat u die spontan begeistert anfragte ob der freundeskreis sowas regelmässig veranstaltet. ähnliche resonanz bei allen teilnehmern u auch eltern die dazulernten u freude hatten an ihren sprösslingen die mit u an der aufgabe wuchsen, das ganze hatte einfach ein gutes schulisches konzept u eberhard wurde nicht müde zu erläutern warum u wieso, jeder bekam angebrachte kritik (positiv wie negativ, stets kritisch konstruktiv) u manch einer hat am leichten sitz reichlich dazu gelernt (leichter sitz ist mitnichten auf dem pferd "liegen").

    ich kann nur hoffen dass dieses galopptraining einzug hält als fester bestandteil in das programm des freundeskreises und man kann wirklich nur jedem potentiellen ausrichter empfehlen soetwas abzuhalten - ganz besonders auch für NICHTvs pferde u reiter - denn ich möchte behaupten gerade die spezialisten unter den (dressur)pferden profitieren von so einer trainigseinheit mehr als alles andere: weil es abwechslung schafft und den rücken so richtig fördert u fordert - muskelkontraktion auf hohem niveau. weil galopptraining eben nichts mit blinder raserei zu tun hat sondern kontrolliertem ablauf, rhytmusgefühl und tempofeeling schult - es macht gewaltig spass und die pferde nehmen es dankbar an (meines war jedenfalls aufs deutlichste motiviert und nur schwer davon zu überzeugen dass man immer dann aufhören sollte wenn es gerade am besten ist..)
    www.muensterland-pferde.de
  • Hristomatia
    • 10.09.2009
    • 596

    #2
    ganz toll was du da beschreibst und für das Vs reiten unabdingbar. Wir haben immer eine Strecke die wir ausmessen und dann regelmässig ein gewisses Tempo reiten lassen, damit Pferde und Reiter den Anforderungen gerecht werden können
    Avatar: Stufohlen v. Caruso Nero a.d. PrSt. Haustochter v. Schwalbenherbst

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    • Ive
      • 01.08.2008
      • 1007

      #3
      Ich freu mich auch jedesmal wenn ich im Süseler Baum auf die Rennbahn komme. Das gibt immer ein tolles Feeling und meine Stute ist schon sehr elektrisch beim Betreten der Bahn ;-). Leider sind solche Gelegenheiten eher selten (ist zu weit von uns weg), aber ich versuche auch sonst, sobald es der Boden zulässt, immer viel beim ausreiten zu galoppieren. Besonders zulegen und einfangen nur über Oberkörperverlagerung. Temporeiten ist unabdingbar, aber die wenigsten Ställe haben eine Galoppbahn. Was wirklich schade ist, denn das tut allen Pferden gut (nicht nur den Buschpferden)und macht ihnen den Kopf frei...

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      • #4
        mann, da fühle ich Neid in mir aufsteigen! Als ich noch in der Schweiz gewohnt habe, hatte ich in der Nachbarschaft eine Rennbahn, die wir immer, wenn wir wollten, benutzen konnten. Das war supertoll, hat den Pferden soviel Spass gemacht und den Reitern auch. Leider haben wir hier in Luxemburg sowenig Möglichkeiten. Keine Geländestrecken, keine Rennbahn etc. Auf jeden Fall habe ich noch nichts dergleichen gefunden. Beneide Euch sowas von!!!!

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        • #5
          Oh ja - so ne schöne lange Galoppstrecke wär was. Bei unserer Halbblut-Stute sind auch die Reitwege viel zu kurz. Die haben mal gerade die Länge für den Bremsweg. Im Moment machen wir bergauf Training. Aber da geht ihr - im Gegensatz zum Flachen - bald echt die Puste aus - also super Konditraining auch für die HH.
          Hab auch schon überlegt, ob ich nicht mal nach Riem fahren soll mit ihr, das wär die näheste Bahn.
          Aber hab keine Ahnung ob man da mal trainieren kann oder wie das abläuft.
          Weiß da vielleicht jemand was von Euch?

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