Friedrich Butt ...eine der schillerndsten Figuren unter den Pferdezüchtern

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  • Sir Alfred
    • 19.02.2007
    • 2054

    Friedrich Butt ...eine der schillerndsten Figuren unter den Pferdezüchtern

    Friedrich Butt

    Er war eine der schillerndsten Figuren unter den Pferdezüchtern aus dem Land Hadeln.

    Leider war es ihm nicht mehr vergönnt zu erleben, wie gleich zwei von ihm gezüchtete Pferde an den olympischen Spielen in Hongkong teilnehmen.
    Ein bequemer, umgänglicher Mann war er nie, Friedrich "Fritz" Butt aus Bülkau. Der passionierte Jagd- und Rennreiter hatte schon immer seine eigenen Ansichten in Sachen Pferdezucht, kaum einmal stiessen seine für die Allgemeinheit "merkwürdigen" Ideen auf viel Gegenliebe bei Kollegen oder Verbandsoberen.
    Im Land Hadeln ist man konservativ und oftmals verbandsnah, kein Wunder bei den Züchtern der traditionsreichen Deckstellen Oberndorf, Altenbruch oder Ihlienworth. Nachkommen der Hengste Pik König, Don Carlos, Diskant oder Wöhler haben hier über Jahrzehnte den Züchtern zur Weltgeltung verholfen und ihre Kassen klingeln lassen.

    Da wird so einer wie Fritz Butt argwöhnisch betrachtet, der immerfort behauptet "Ohne Vollblut, keine Leistung". Und dann paart dieser "Revoluzzer" seine Halbblutstuten auch noch mit Vollbluthengsten an - DAS kann nicht gehen! "Fritz, Du musst mal die Augen aufmachen. Die reden alle nur über viel Blut, kaufen will die Keiner!" - so redeten Züchter und Bekannte auf den fanatischen Pferdezüchter ein. Doch Butt liess sich nicht beirren - Modetrends, dunkle Püppchen und exaltierte Damenkundschaft waren nicht sein Ziel. Er hielt auch nicht viel davon, Pferde auf Schauen beurteilen zu lassen, "Reitpferde können nur unter dem Sattel gut sein" betonte er stets und sein Umfeld schüttelte ständig den Kopf ob der Starrsinnigkeit des bülkauer Rauhbeins.

    Er gehörte nie zu den glattgebügelten Pferdezüchtern ohne Linie und eigener Meinung, sein Eigensinn stand ihm auch nicht selten in Sachen einträgliche Vermarktung im Weg. Doch schlussendlich sollte er Recht behalten: Mit Abraxxas (Ingrid Klimke) und Butts Leon (Andreas Dibowski) kann Fritz Butt gleich auf zwei Olympia-Pferde aus seiner Zucht verweisen, eine Tatsache die 99,9 Prozent der besserwissenden, gleichgeschalteten Züchterschaft für immer und ewig verwehrt bleiben wird.
    Er glaubte an Heraldik xx und paarte den hochgeschätzten aber durchaus nicht unumstrittenen Vererber mit Halbblutstuten an. Dies war zu dieser Zeit genau so unvorstellbar wie im Fall des überragenden Dressurvererbers Bolero (v. Black Sky xx - Bleep xx), schüttelte man damals den Kopf über das Unfassbare: Eine Halbblutstute mit einem Vollbluthengst anzupaaren? Nee, nee! Doch Bolero erwies sich auch als Glücksfall für die Hannoveraner, sein Name wird von Züchtern und Dressurreitern immer noch mit grosser Ehrfurcht erwähnt.

    Friedrich Butt kann sich über dies alles nicht mehr freuen. Doch seine Bedeutung ist weitaus größer als seine unmittelbare züchterische Hinterlassenschaft:
    Sein züchterisches Lebenswerk lehrt, dass nur derjenige der gegen den Strom schwimmt, die Möglichkeit hat, dem unendlichen Ozean der Mittelmäßigkeit zu entrinnen.
  • Belle
    • 06.12.2001
    • 719

    #2
    Zitat von Sir Alfred Beitrag anzeigen
    Friedrich Butt

    Er war eine der schillerndsten Figuren unter den Pferdezüchtern aus dem Land Hadeln.

    Leider war es ihm nicht mehr vergönnt zu erleben, wie gleich zwei von ihm gezüchtete Pferde an den olympischen Spielen in Hongkong teilnehmen.
    Ein bequemer, umgänglicher Mann war er nie, Friedrich "Fritz" Butt aus Bülkau. Der passionierte Jagd- und Rennreiter hatte schon immer seine eigenen Ansichten in Sachen Pferdezucht, kaum einmal stiessen seine für die Allgemeinheit "merkwürdigen" Ideen auf viel Gegenliebe bei Kollegen oder Verbandsoberen.
    Im Land Hadeln ist man konservativ und oftmals verbandsnah, kein Wunder bei den Züchtern der traditionsreichen Deckstellen Oberndorf, Altenbruch oder Ihlienworth. Nachkommen der Hengste Pik König, Don Carlos, Diskant oder Wöhler haben hier über Jahrzehnte den Züchtern zur Weltgeltung verholfen und ihre Kassen klingeln lassen.

    Da wird so einer wie Fritz Butt argwöhnisch betrachtet, der immerfort behauptet "Ohne Vollblut, keine Leistung". Und dann paart dieser "Revoluzzer" seine Halbblutstuten auch noch mit Vollbluthengsten an - DAS kann nicht gehen! "Fritz, Du musst mal die Augen aufmachen. Die reden alle nur über viel Blut, kaufen will die Keiner!" - so redeten Züchter und Bekannte auf den fanatischen Pferdezüchter ein. Doch Butt liess sich nicht beirren - Modetrends, dunkle Püppchen und exaltierte Damenkundschaft waren nicht sein Ziel. Er hielt auch nicht viel davon, Pferde auf Schauen beurteilen zu lassen, "Reitpferde können nur unter dem Sattel gut sein" betonte er stets und sein Umfeld schüttelte ständig den Kopf ob der Starrsinnigkeit des bülkauer Rauhbeins.

    Er gehörte nie zu den glattgebügelten Pferdezüchtern ohne Linie und eigener Meinung, sein Eigensinn stand ihm auch nicht selten in Sachen einträgliche Vermarktung im Weg. Doch schlussendlich sollte er Recht behalten: Mit Abraxxas (Ingrid Klimke) und Butts Leon (Andreas Dibowski) kann Fritz Butt gleich auf zwei Olympia-Pferde aus seiner Zucht verweisen, eine Tatsache die 99,9 Prozent der besserwissenden, gleichgeschalteten Züchterschaft für immer und ewig verwehrt bleiben wird.
    Er glaubte an Heraldik xx und paarte den hochgeschätzten aber durchaus nicht unumstrittenen Vererber mit Halbblutstuten an. Dies war zu dieser Zeit genau so unvorstellbar wie im Fall des überragenden Dressurvererbers Bolero (v. Black Sky xx - Bleep xx), schüttelte man damals den Kopf über das Unfassbare: Eine Halbblutstute mit einem Vollbluthengst anzupaaren? Nee, nee! Doch Bolero erwies sich auch als Glücksfall für die Hannoveraner, sein Name wird von Züchtern und Dressurreitern immer noch mit grosser Ehrfurcht erwähnt.

    Friedrich Butt kann sich über dies alles nicht mehr freuen. Doch seine Bedeutung ist weitaus größer als seine unmittelbare züchterische Hinterlassenschaft:
    Sein züchterisches Lebenswerk lehrt, dass nur derjenige der gegen den Strom schwimmt, die Möglichkeit hat, dem unendlichen Ozean der Mittelmäßigkeit zu entrinnen.
    Quelle?
    Au revoir!

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