Hallo, die Frage hört sich an, als ob ein totaler Anfänger sie stellt. Allerdings habe ich eine neue Reitlehrerin und die will nun, daß ich Hufschlagfiguren mit völlig anderer Hilfengebung reite. Und das fängt schon beim Zirkel an. Ich bin völlig irritiert, v.a. weil andere es auch so gelernt haben wie ich. Meine Stute ist selbst bis M-Dressur ausgebildet. Aufgrund einer Nackenbandsverletzung, die mittlerweile aber ausgeheilt ist, hatten sich bei ihr Rittigkeitsprobleme wie Kopfschlagen und mangelnde Anlehnung eingestellt. So jetzt aber zur Hilfengebung. Ich soll sie auf dem Zirkel komplett nur am äußeren Zügel stehen haben. Sie an den Zirkelpunkten immer mit dem äußeren Schenkel von der Bande wegdrücken und sonst mit dem inneren Schenkel an den äußeren ran treiben. Soweit so gut. ABER - ich soll keinerlei Paraden mit dem inneren Zügel geben um die Innenstellung zu erreichen. Das widerspricht sich mit dem was ich bisher bei allen meinen Reitlehrern in den letzten 30 Jahren gelernt habe. Auch andere haben gelernt an den Zirkelpunkten kleine Paraden mit der inneren Hand zu geben um die Innenstellung zu erreichen. Meine RL sagt sogar, daß mit der inneren Hand NIE Paraden gegeben werden. Ich bin völlig verwirrt. lg, Santica
Zirkel reiten - Hilfengebung???
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Ja sollst Du den inneren Zügel dann hängen lassen oder was? Irgendwie musst Du doch eine Biegung nach innen erreichen. Frag am Besten nochmal nach wie du dann die Innenstellung hinkriegen sollst. Vielleicht war´s ja auch ein Missverständnis. Ich kenn das so: Den äusseren Zügel dran lassen, damit das Pferd nicht über die Schulter abtriftet und mit dem inneren Zügel "Kuh melken" :-) also Paraden geben um die Stellung zu erreichen. Innerer Schenkel am Gurt, äusserer Schenkel 1 Hand breit hinter dem Gurt. Also so kenn ich das zumindest...Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
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Je nach Ausbildungsstand variiert die "Hilfengebung". Einem jungen Pferd muss man deutlich zeigen, was man möchte, inneres Bein und äußerer Zügel sind anfangs für das Pferd noch unverständlich, deswegen gibt man auch nach innen eine deutliche Stellung, nimmt die Hände auch mal weiter aueinander und führt die innere Hand weiter in die Bahn hinein.
Irgendwann kann man die Hilfen dann immer weniger geben und man gibt eine kleine Stellung nach innen, wird aber locker und gibt nach, treibt mit dem inneren Bein und pariert dann außen ab.
Ich denke deine RL wollte mit anderen Worten sagen, dass man einen Zirkel eben nicht am inneren Zügel (ziehend) reitet, sondern eben diagonale Hilfen gibt - inneres Bein treibt an den äußeren Zügel, und dort fängt man die Bewegung je nachdem leicht ab, um das Pferd in der Spur zu halten, das Tempo zu kontrollieren, den Schwung zu erhalten/verbessern etc...
Innen kann man leicht parieren (Schwämmchen ausdrücken) wenn die Aufmerksamkeit verloren geht, eine neue Lektion erfolgen soll, bsp. Gangartwechsel, Volten, Richtungsänderung (durch den Zirkel, aus dem Zirkel wechseln etc.)
Biegung erfolgt auch nicht durch den Zügel, dadurch erreicht man die Stellung, Biegung immer mit dem Bein. Also natürlich wird eine Stellung gegeben, aber dann erfolgt das nachgeben innen und das treiben an den äußeren Zügel (s.o) Der Zügel soll natürlich nicht durchhängen/weggeschmissen werden oder ähnliches, sondern wird eben ohne viel Druck stehen gelassen, leichte Verbindung zum Maul, so dass man schnell reagieren kann, wenn wie schon gesagt, die Aufmerksamkeit verloren geht, die Stellung verloren geht oder neue Lektionen vorbereitet und eingeleitet werden sollen.Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!
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Zitat von Kat Beitrag anzeigenInnen kann man leicht parieren (Schwämmchen ausdrücken) wenn die Aufmerksamkeit verloren geht, eine neue Lektion erfolgen soll, bsp. Gangartwechsel, Volten, Richtungsänderung (durch den Zirkel, aus dem Zirkel wechseln etc.)
Biegung erfolgt auch nicht durch den Zügel, dadurch erreicht man die Stellung, Biegung immer mit dem Bein. Also natürlich wird eine Stellung gegeben, aber dann erfolgt das nachgeben innen und das treiben an den äußeren Zügel (s.o) Der Zügel soll natürlich nicht durchhängen/weggeschmissen werden oder ähnliches, sondern wird eben ohne viel Druck stehen gelassen, leichte Verbindung zum Maul, so dass man schnell reagieren kann, wenn wie schon gesagt, die Aufmerksamkeit verloren geht, die Stellung verloren geht oder neue Lektionen vorbereitet und eingeleitet werden sollen.
Aber es ist kein Missverständniss. Sie will nur einen nachgebenden Zügel an der Innenseite. Kein Schwämmchen-drücken oder melken mit der inneren Hand. Ich habe mehrfach nachgefragt. Auch Schlangenlinien soll ich nur über das Bein reiten. Dat funktioniert einfach nicht ohne eine leichte Hilfe am Zügel beim Umstellen. Beim Umstellen nur übers Bein hebt sie sich raus - finde ich eigentlich kontraproduktiv.
Mit allem anderen bin ich ja super zufrieden mit ihr.
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Das ist allerdings komisch. Dann such Dir entweder ne andere Reitlehrerin oder mach´s einfach so, wie Du´s gelernt hast und hör in dem Fall nicht auf sie, wenn Du sonst zufrieden bist. Klär das aber mit ihr, sonst reitet sie nur ständig darauf rum und der Rest vom Unterricht geht unter.Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
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also ich reite auch schonmal ohne Zügel und versuche nur mit dem Körper und den Beinen zu lenken, bevorzugt beim aufwärmen im Schritt. So bekomme ich die Aufmerksamkeit recht schnell, kann mich selbst überprüfen,dass meine Gewichts- und Schenkelhilfen stimmig sind etc.
Evt. reitest du mit mehr Hand als Bein und Gewicht, kann man aus der Ferne ja schlecht beurteilen.
Um ein klärendes Gespräch mit deiner RL wirst du nicht drumherum kommen.
Sollte dies weiterhin ein Knack- und Streitpunkt bei euch bleiben, wäre es wirklich ratsam, nach einem anderen Trainer zu schauen. Ich hab leider die Erfahrung gemacht, zu lange bei einem RL zu bleiben, der durchaus gut war, aber einfach zu viel von meinem Pferd in zu kurzer Zeit erwartet hat, und auf meine Einwände gar nicht einging. Ein früheres Wechseln hätte mir einige Auseinandersetzungen mit meinem Pferd erspart und die ständige Frustration während des Unterrichts. Mit der neuen RL lief mein Pferd wie ausgewechselt, und sie passte einfach viel besser zu meiner Reiteinstellung.Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!
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Das Pferd muss mit seiner Wirbelsäule, die, wie Du bestimmt weißt, vom Kopf bis zum Schweif durch den gesamten Pferdekörper verläuft, einen Bogen bildet, der dem Bogen des Zirkels entspricht.
Beim Abwenden auf den Zirkel ist die Einseitige Gewichtshilfe - in dem Fall der innere Gesäßknochen- wichtig. Dadurch verändert man den Schwerpunkt von sich und seinem Pferd in Richtung der Gewichtsverlagerung.
Ansonsten spielen natürlich die Schenkel und auch der äußere Zügel eine wichtige Rolle, das haben die anderen ja schon ganz ordentlich erklärt.
Achja: wenn man am inneren Zügel "melkt" (?!) ist die Gefahr doch sehr groß, dass das Pferd sich verwirft
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aber nicht, wenn man den äußeren Zügel dran lässt. Das, was Du beschreibst würde ich als "Biegung" bezeichnen. Und was die betrifft hast Du völlig recht. Aber die Stellung erreicht man meiner Meinung nach nicht ohne den inneren Zügel. Und ohne Stellung keine BiegungDas Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
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ich persönliche halte nicht viel davon, ständig am Zügel zu spielen, die innere Hand muss nach erreichter Stellung einfach ruhig bleiben, kein wegwerfen, aber auch kein dauerndes parierenWas sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!
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Ich werfe mal das Stichwort "Drehsitz" in die Runde.
Oder wie meine Wiener Reitlehrerin immer anmahnte: Den Zirkel vorwegreiten, D.h. Kopf nicht immer in Richtung Pferdehals, sondern zu dem Punkt, den man ansteuert. Dann hat man automatisch die richtige Zügelführung. Umso mehr man mit dem inneren Zügel arbeitet, umso mehr blockiert man das innere Hinterbein und die Lastaufnahme. Anstelle mit der inneren Hand zu arbeiten, sollte man lieber mit einseitigem Überstreichen oder Vorfühlen überprüfen, ob das Pferd korrekt mit dem inneren Schenkel an den führenden äußeren Zügel geritten wird.
Deine Reitlehrerin macht einen guten Job!
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Je nach dem, wie der Ausbildungsstand des Reiters und des Pferdes aussieht, kann man da sicher variieren. Aber den inneren Zügel so ganz ausser Acht zu lassen finde ich persönlich nicht richtig. Wenn das Pferd an den Hilfen steht und die Stellung und Biegung korrekt ist kann man am inneren Zügel sicher nachgeben. Aber um das Pferd dort hin zu bringen ist sind die Paraden innen meiner Meinung nach immernoch richtig und wichtig. Anhaltendes Ziehen und knebeln ist aber auch nicht ok.Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
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mh also die Frage, wie die Paraden Stellung bringen sollen, finde ich berechtigt. Halbe Paraden dienen der Vorbereitung der jeweils als nächstes zu reitenden Lektion - das Ankommen und Abwenden von den Zirkelpunkten ist aber keine Lektion, sondern sollte das logische Ergebnis des Reitens auf einer Kreislinie sein.
Bei ganz jungen Pferden brauche ich dabei immer wieder einen Impuls nach innen, da ich mit dem Pferd ungern vor der Wand lande :-) Ansonsten finde ich die 'unreiterliche' Unterscheidung ganz gut vorstellbar 'Abwenden ist ein kurzer Impuls, Stellung ist stabil' , innen Annehmen und Nachgeben (also dieser komische Ausdruck 'Schwämmchen drücken) ist nicht stabil und gibt auch keine Stabilität.
Allerdings finde ich, dass die Rolle des äußeren Zügels mitunter auch missverständlich erklärt wird. Der äußere Zügel muss den erwünschten Weg des Halses zulassen - häufig wird vom 'anstehenden äußeren Zügel' gesprochen und der Reiter hält ihn dann eben wirklich starr - dann kann das Pferd keine Stellung annehmen - dann brauche ich tatsächlich den inneren Zügel zum Abwenden und nach innen (gegen den äußeren Zügel) stellen - ist aber für das Pferd widersinnig und unangenehm und außerdem eine ganz unnötige Anforderung an die Koordination des Pferdes und des Reiters.
Abwehrreaktionen des Pferdes wie Verwerfen oder Taktfehler schleichen sich dann gern gerade bei feinen und fleißigen Pferden ein.
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Avinia, mit dem Drehsitz hast Du keinen starr außen feststehenden Zügel. Im Idealfall eh nicht, weil von einer weichen, federnden Verbindung gesproch wird. Dann muss man natürlich ein loses, nicht verkrampftes und fühl-fähiges Handgelenk haben, und allein das ist durch falschen Sitz - nach hinten gekipptes Becken -und falsch gelehrte Anlehnung schon bei so vielen Reitern ein Wunschgedanke, weil soviel an Aktion nicht aus dem Finger, und einem unabhängigen Finger oder Handgelenk mit ruhendem Ellenbogengelenk kommt, sondern aus der ganzen Schulter.
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Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigenAvinia, mit dem Drehsitz hast Du keinen starr außen feststehenden Zügel. Im Idealfall eh nicht, weil von einer weichen, federnden Verbindung gesproch wird. Dann muss man natürlich ein loses, nicht verkrampftes und fühl-fähiges Handgelenk haben, und allein das ist durch falschen Sitz - nach hinten gekipptes Becken -und falsch gelehrte Anlehnung schon bei so vielen Reitern ein Wunschgedanke, weil soviel an Aktion nicht aus dem Finger, und einem unabhängigen Finger oder Handgelenk mit ruhendem Ellenbogengelenk kommt, sondern aus der ganzen Schulter.
Fehler bemeckern nutzt gewöhnlich nichts, denn der Reiter macht ja nichts böswillig falsch.
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