Junge "Stars", "Kracher"...

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  • Zettie
    • 06.06.2002
    • 366

    Junge "Stars", "Kracher"...

    Ich habe einen Bericht im aktuellen Sankt Georg gelesen, der mich sehr nachdenklich machte. Er handelte von dem Verschleiß junger Pferde für den Markt. Ich gebe zu, dass ich die dreijährigen Tretemeister von Bundeschampionaten oder Auktionen beeindruckend finde, aber ich habe mir noch nicht so extrem über den Punkt Gedanken gemacht, dass diese Pferde ja noch halbe Kinder sind und vielleicht total überfordert sind. Wenn ein junges Pferd geniale Grundgangarten aufweist, probieren viele Besitzer daraus profit zu schlagen. Der Käufer will natürlich den Kracher, und hat lieber ein Pferd dass imposant im starken Trab übers Viereck fliegt, er Anerkennung und Preise gewinnen kann, als eine Remonte, mit der man ja mehr Arbeit und vielleicht weniger Anerkennung hat. In der Zeitung war sogar ein Bild aus einem Auktionskatalog abgebildet, was einen 4 jährigen (&#33 in der Piaffe zeigt! Oftmals entpuppen sich diese Wunderpferdchen später jedoch als Flopps. Ich weiß, dass es auch Pferde gibt, die ganz oben mitgehen und von Auktionen stammen, aber wenn man mal sieht wieviele Pferde per Auktionen versteigert werden/ auf dem Bundeschampionat waren und wieviele davon wirklich weit kommen?
    Ich weiß eigentlich gar nicht mehr, was ich von Auktionen und auch dem Bundeschampionat halten soll. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die "Kleinen" ein schönes Leben führen, wo sie doch so wertvoll sind, sprich ein natürlich "pferdiges" Leben wird ihnen nicht gegönnt. Im Laufe der Zeit entpuppen sie sich als schwierig, wenn nicht sogar unreitbar. Fest steht, Talent haben sie Alle, und bei einer artgerechten Haltung und Ausbildung könnte sicher aus vielen von ihnen auch was werden.
    Was haltet ihr von diesem Thema? Wie steht ihr zu Auktionen, dem Bundeschampionat und dem Verschleiß von Youngstern?
    „Glück ist für die Pferde, wenn der Mensch sie versteht.“ Udo Bürger

    Avatar: Trakehner Hengst Herzruf *87 v. Königspark xx - Ginster
  • angel36
    • 18.07.2002
    • 2781

    #2
    Hi Zetti,

    ich bin auch sehr gegen das Verheizen junger Pferde. Man muß doch gar nicht bis zur Auktion oder BuCha gehen, was ist es denn anderes, wenn ein dreijähriges Pferd eine Reitpferdeprüfung gehen muß (das geht ja vielleicht sogar noch) und ein vierjähriges eine Springpferde-L? Die sind alle noch am wachsen, und wie sich das auf die Knochen auswirken mag, will ich lieber nicht wissen.
    Am Ende ist doch alles- mal ehrlich- ein finanzielles Problem. Längere Aufzucht kostet nun mal, und auch solide Arbeit und Ausbildung dauert nun mal, schließlich geht Muskelaufbau nicht von heute auf morgen, und man kann kein Pferd in zwei Monaten A-fertig reiten. Aber bezahlen will es keiner! Wenn das Pferd noch solide ein Jahr ausgebildet wird, dann muß es eben auch 4000€ oder wieviel auch immer mehr kosten. Gerade bei den Krachern sollte das kein Problem sein, die würden das schon wieder reinbringen. Aber ein durchschnittliches Pferd?
    Solange die Käufer dafür kein Bewußtsein entwickeln, solange sie nicht begreifen, daß ihre teuren Superkracher wahrscheinlich bald platt sind, solange ändert sich nichts. Genauso ist es doch mit der Körung zweieinhalbjähriger Hengste: da muß man mit eineinhalb anfangen, die zu longieren oder freizuspringen, damit sie die richtigen Muskeln aufbauen. Ab in die Box, massig Kraftfutter rein, damit sie so einen Hals kriegen... Soll ja zumindest oft so sein.
    Ehrlich, falls ich ein Pferd kaufen würde, dann eher ein rohes. Weil ich kein rechtes Vertrauen hätte, daß ein eingerittenes nicht schon eine Vergangenheit voller Kinderarbeit hatte. Käme natürlich auf den Verkäufer auch an. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, um Gottes Willen. Es gibt genug seriöse Züchter. Aber ich wäre immer erstmal mißtrauisch. Habe selbst den Reinfall bei einer Bekannten erlebt, die ein teures junges Pferd gekauft hat und es dann erstmal wieder geradebiegen mußte (sie versucht es immer noch, bedingt auch durch mehrere Verletzungspausen, das Pferd ist jetzt neun...)

    Gruß Katja

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    • Veracruz9
      • 26.03.2002
      • 3848

      #3
      Das Thema Auktionspferde hatten wir schon...
      Aber die 4 jährige in der Passage hab ich auch gesehen, hab mich erst gewundert warum ein so altes Pferd das schon Passage geht über die Auktion geht, das Alter hab ich erst später gesehen...

      Genauso 3 und 4 jährige im Starken Trab, geund ist es nicht, bedenkt man das der starke Trab ja eigentlich zur Klasse M gehört...

      Will mir da gar keine Gedanken drüber machen, denn solange die Pferde mit dem tollsten Trab noch das meiste Geld bringen und die Käufer auf den Auktionen nicht auf eine reelle Ausbildung achten kann man eh nicht viel mehr machen als an das Gewissen appellieren, wobei ich mich frage wo das Gewissen ist...
      Und Boykottieren, aber sonst...
      Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

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      • Anja
        • 09.08.2001
        • 671

        #4
        Ich denke, dass ist ein Problem der heutigen Zeit: jeder will Geld und Profit und das so schnell wie möglich. Pferde, die einfach ihre Zeit brauchen fallen da schnell unter den Tisch.
        Zetti hat was von den wenigen Spitzenpferden erzählt, die über die Auktion verkauft wurden - interessant ist, wenn man sich mal deren Verkaufspreise anschaut. Das waren nie die Preisspitzen, sondern einfach irgendwo im oberen Drittel verteilt.
        Zum Thema Bundeschampionat: Ich habe da mal einen Bericht mit Alexandra Simons de Ridder gesehen, die ganz klar gesagt hat, dass ihre Pferde 3+4jährig nicht aufs BC gehen, einfach weil sie denkt, dass das zu früh ist. Dagegen hat sie die Prüfungen für 5 und vor allem für 6jährige gelobt, da dort die ersten Eindrücke vor einer großen Kulisse gesammelt werden können. Wobei sie aber glaube ich auch erwähnt hat, dass da nicht unbedingt der Sieg zählt, sondern dass das Pferd gelassen und korrekt durch die Prüfung läuft.
        Diese Ansichten fand ich eigentlich sehr gut. Und ich denke, dass auch einige andere Pferdebesitzer diese teilen, denn ich bin immer wieder überrascht, welche 4 und 5jährigen plötzlich auftauchen, die man nie vorher sah. Und die, die 3jährig liefen sind plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Da fragt man sich doch, ob die Teilnahme am BC nicht einfach eine Vermarktungsstrategie war.
        Generell bin ich aber auch der Meinung, dass man 3- und 4jährigen ihre Zeit lassen sollte, vielleicht mal eine Reitpferdeprf., um zu schauen wie sie auf Turnieratmosphäre reagieren und dann erst Dressurpferde- bzw. Springpferdeprf..

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        • #5
          Ich denke auch, dass allein die Käufer den Einfluß haben, diese Entwicklung einzudämmen. Ich sehe zum Beispiel keine Grund, ein junges Springpferd anzureiten, bevor es wenigstens 3 1/2 ist. Wenn mehr Käufer kritisch die Ausbildung des angebotenen Pferdes hinterfragen würden, könnte sich eventuell beim einen oder anderen Züchter/Besitzer ein Denkprozess einstellen.
          Als Züchter mache ich auch eine etwas andere Rechnung auf. Sicher kostet jeder Monat extra, den das Pferd verbringt Geld, aber auf der anderen Seite wollen viele Käufer ein Pferd, dass möglichst bald einsetzbar ist und da macht es meiner Meinung nach auch wirtschaftlich Sinn, den kleinen mit 3 Jahren noch etwas unbeschwerte Weidezeit zu gönnen. Wenn ich dann ans Training gehe, versuche ich, mehr über die Qualität als die Dauer der Ausbildung den Marktwert zu steigern. Wenn ich ein Pferd anreite, egal wie alt, verbringe ich SEHR viel Zeit mit ihm. So 3 Stunden täglich können dabei im Schnitt schon rauskommen, wenn man gründliche Pflege und Betreuung, Aufwärmen, Schrittausritte, Verladetraining etc. berücksichtigt. Das muß ich dann aber auch nur etwa 2-3 Monate lang machen. Solange brauche ich in der Regel, bis ein 3-jähriges Pferd sicher im Schritt, Trab und Galopp zu reiten ist. Angeritten ist ein Pferd für mich aber auch erst, wenn man auch einen weniger erfahrenen Reiter damit loslassen kann, d.h. keine Zappelei beim Aufsitzen, Sicherheit im Umgang/Stallkultur, williges Annehmen der Hilfen.
          Wenn es ein wirklich qualitätsvolles Pferd ist, kommen die guten Grundgangarten von selbst. Die anderen finde ich, haben trotzdem ein Anrecht auf einen guten Start ins 'Berufsleben', nur dass man für sie dann eben auch bald einen Käufer finden muß, damit die Kosten das Pferd nicht ganz auffressen. Meiner Meinung nach wird sich sowieso viel zu wenig Gedanken über den Markt gemacht. Seien wir ehrlich, meist wird doch per Gießkannenprinzip auf 'Superkracher' gezüchtet und gehofft, auch aus einer mittelprächtigen Stute ein Topfohlen zu bekommen. Dann wird in diese wenigen sehr guten Fohlen viel Geld gesteckt, um sie publikumswirksam (Material/Qualifikationen etc) in Szene zu setzen. Es macht sich aber heute keiner mehr die Mühe, ein Mittelklassepferd sorgfältig bis sagen wir M-Niveau auszubilden obwohl es gerade diese Pferde sind, für die ein großer Markt da ist. Man suche mal ein Pferd, dass in der Lage ist, ansprechend sowohl eine M-Aufgabe als auch einen M-Parcous zu bewältigen, dabei anfängertauglich und auch noch gesund ist... Solche Pferde werden gesucht, wie die Nadel im Heuhaufen. Was angeboten wird sind aber nur jede Menge Fohlen, ein paar Jährlinge oder Drei- maximal Vierjährige, die vielleicht Potenzial haben, aber grottenschlecht ausgebildet sind. Meiner Meinung nach liegt das nicht an der mangelnden Qualität der Pferde, sondern daran, dass sich niemand mehr die Zeit nimmt (nehmen kann?) ein Pferd wirklich gut auszubilden.
          Wo sind unsere guten Amateure geblieben, die nach Feierabend noch ein zwei Pferde reiten und gelegentlich auch mal ein solches zu verkaufen haben?
          Ich schlage oft die Hände über dem Kopf zusammen, wenn ich mal wieder frohen Mutes zu einem als 'sehr gut geritten' angepriesenen Pferd fahre, dass sich als absolut versaut herausstellt. Scheinbar ist das Kriterium für 'gut geritten' einzig, dass der Kopf möglichst konstant hinter die Senkrechte zu ziehen ist, und das Pferd dabei im Kreis läuft

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          • steffi18
            • 11.12.2001
            • 800

            #6
            Hi Leute!
            Ich war letzten Freitag auf einem turnier und habe mir eine reitpferdeprüfung angeschaut und mir ist richtig übel geworden.So,wie die 3 und 4 jährigen pferde dort präsentiert wurden,würde es mich nicht wundern,wenn sie in 1 oder 2 jahren platt sind.da war ein 4 jähriger weltmeyer,der eigentlich recht hübsch aussah.Anstatt ihn altersgemäß zu reiten,zog die Reiterin ihn so dermaßen zusammen,dass er sich fast in die Brust biss! Sein Schritt war so zackelig und kaputtgeritten,dass ich mich gefragt habe,wie man das schaffen kann bei einem 4 jährigen Pferd! Er musste auch schon total versammelt galoppieren.Dabei hat die reiterin nicht mal versucht ihn in die hand reinzutreiben,sondern einfach nur an den zügeln gezogen! Wir haben eine 3 jährige Stute von Wolkentanz I mit sensationellen Bewegungen,die wir momentan ausbilden.Anfang des Sommers war sie bei der stutbuchaufnahme und hatte danach erstmal Pause.Nun fangen wir an sie zu longieren,schön mit langen dreieckszügeln und über Stangen,damit sie schön locker wird und im takt geht.Am Ende wird sie ca. 4-5 Minuten an der Longe geritten,damit sie sich an Reitergewicht und Schenkel gewöhnt. Bis jetzt macht sie das alles ganz toll und Mitte nächsten jahres soll sie dann auf einem turnier eine reitpferdeprüfung gehen,damit sie die Turnieratmosphäre kennenlernt. Pferde schon mit 3 jahren "zusammenzuknallen" finde ich absoluten Blödsinn,weil man auf längere Sicht gar nichts davon hat!
            Avatar: Stand by Me *1997 Hannoveraner Wallach Sadenio-Agronom-Monaco-Götz

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            • Anna Schubert

              #7
              Viel hängt auch von den Richtern ab, dazu mal eine Geschichte..
              Pony 3jährig, nach SLp noch ein / zwei Reitpferde im Juli, sie ist erst im Juni 3 geworden. Richterin sagt, nettes Pony aber viel zu untrainiert, könnte schon weiter sein und besser bewertet werden, wenn sie mehr bemuskelt wäre, aber sehr gute Rittigkeit, GGA. Wassoll ich sagen? Das Pony ist grad 3, die muss nicht jeden Tag gehen...

              Anderes Pferd, Holsteiner von Coriano / Los Alamos. Richterin: Wieso hat der denn ne Hautabschürfung. Ich sag von der Koppel. Sie: Sportpferde gehören ja auch nicht raus.

              Der ist 4 Jahre und soll ruhig toben können, oder? Reultat war, dass er von dieser Richterin statt ner 7,5 im Gebäude, wie auf dem Turnier vorher nur ne 6,0 bekam.

              Was sind das für Meinungen?

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              • Ginella NB

                #8
                diese diskussion kam am montag auch auf, als heike kemmer hier in bayreuth einen einblick in ihre tägliche arbeit mit den jungpferden gegeben hat.

                für sie ist ein 6jähriges pferd noch JUNG.

                ihr bonny ist erst 4jährig das erste turnier gegangen und dann immer nur 2-3 stück im jahr. unter anderem hat er sich auch mal fürs BuCha qualifiziert. sie ist das aber nicht gegangen, weil er ihr dafür "Zitat: "zu schade war".

                dafür müssen die jungen pferde einfach viel zu viel leisten und es war damals schon abzusehen, das der wallach für größere aufgaben talentiert ist.
                da muss er nicht für so ein turnier "zitat: "verheizt" werden.


                erst als bonaparte 8jährig war, ist er voll ins turniergeschehen eingestiegen.
                dann aber halt gleich auf grand prix ebene.....


                ich denke, aus so einem berufenen munde sagt das sehr viel über die arbeit mit jungpferden aus.....
                auch wenn sie ausdrücklich betont hat, das zwischenzeitlich von den meisten richtern schon wieder mehr wert auf losgelassenheit und lockerheit wert gelegt wird.

                auch wenn manche nachbarländer die prüfungen gern so verändert hätten, das es darauf eben gerade überhaupt nicht mehr ankommt.

                das konnten die deutschen wohl gerade noch in letzter minute verhindern....
                Zuletzt geändert von Gast; 11.09.2008, 12:04.

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                • missjoy
                  • 25.06.2003
                  • 750

                  #9
                  Wir halten auch nichts davon , daß Pferde 3-4 jährig schon "Lampen austreten". Unser Zuchtziel ist mehr die Bedienbarkeit unseres Nachwuchses.
                  Leider müssen wir dabei des öfteren in Kauf nehmen, daß wir die Fohlen nicht so gut oder für kleineres Geld verkaufen, da die Abstammung nicht noch den Tretemeistern ausgesucht wird, sondern nach passenden Ergänzungen zu unseren Mutterstuten.
                  Interessant fand ich auch die Aussage zu einer unserer 5-jährigen Stuten, die 3-jährig für SLP ausgebildet wurde und die wir jetzt nach 2 Fohlen wieder unter den Sattel nehmen : "So´ne Alte wirste nicht los wenn die nicht schon was auf dem Zettel hat" ALT?
                  www.zuchthofboeckmann.de

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                  • Birdy
                    • 02.01.2006
                    • 1426

                    #10
                    Wenn ich bei diesem ernstem Thema mal ironisch werden darf:

                    Wenn der Züchter einen 3-4 jährigen verkauft der schon traben muss wie ein Donnerhall zu besten Zeiten ist abzusehen das der im Sport nicht alt wird und nach 5-6 Jahren steht der Käufer wieder auf dem Hof und braucht ein neues, das alte ist ja kaputt gegangen.

                    Lasst ihr eure 10-jährigen Kinder auf dem Bau arbeiten?
                    Ist ja schön wenn ein Pferd tolle Bewegungen hat aber das in dem jungen alter von dem Pferd zu verlangen.....Viele haben ihr Wachstum mit 4 noch nicht einmal abgeschlossenen, wurd schonmal hier geschrieben, wie sich das auf die Knochen auswirkt will ich garnicht wissen
                    Denny Crane, Ich war mal Kapitän meines eigenen Raumschiffs

                    Hey, hey Cornflakestime, Cornflakestime, wir wollen nie wieder Haferschleim

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                    • stefan
                      • 21.12.2004
                      • 3170

                      #11
                      das schöne ist, dass man sieht, dass es auch anders geht:

                      waioni unter ihrer besitzerin bundeschampion 2008


                      2 mal die woche dressurarbeit, den rest im gelände.

                      daumen hoch!

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                      • Hobbyzüchter

                        #12
                        ... am Rande einer Zuchtveranstaltung auf einem Gestüt:

                        Der Chefbereiter Dressur arbeitet ein Pferd: Kandarre - Piaffe,Passage!
                        Das Pferd will nicht so richtig. Bekommt vorne auf den Zahn und die Sporen richtig ... !

                        Kommt ein Bekannter vorbei und fragt ihn was das für ein Pferd ist.

                        Antwort: "Eine 5jährige! Die mache ich für xyz fertig."

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                        • yvi
                          • 09.07.2007
                          • 239

                          #13
                          Ich habe einen Kandidaten zuhause, der beides kennt.
                          dreijährig nur leicht anlongiert, sonst nur Weide, mit mitte vier schonend angefangen und dann mit nde vier schnellschnell zur auktion geschifft, nicht verkauft, weide und dann ein paar mal hin und her zu verschiedenen ausbildungsställen.
                          ende vierjährig habe ich ihn gekauft.

                          ich habe ein wahnsinnig braves, rittiges, ausgeglichens, vertrauensvolles pferd, ein echter schatz.
                          aber ich habe ein Jahr gebraucht, das er nicht in jeder Stressituation Durchfall bekommt, er ist mir kurz nach dem Kauf völlig eingefallen und es hat etwas gedauert, bis er wieder gut aussah und er wird beim verladen völlig gestresst.

                          Ich kann natürlich nicht sagen, dass es von der schnellen auktionsvorbereitung ec. kommt aber es liegt schon nahe.

                          Ich habe mir nun bei meinem Fohlen viele Gedanken gemacht.
                          Habe das Glück Privatperson zu sein und nicht vom verkauf zu leben.
                          Mein Fohlen steht seit seinem 10. Lebenstag in einer Herde von 7 Stuten + Fohlen auf gut 20 hektar abwechsulsreicher Weidefläche.
                          Es war wirklich schwer so ein Platz zu finden - viele Züchter hielten es gar für völlig unnötig Fohlen mit anderen Fohlen zusammen zu stellen.
                          zum Winter wird sie in einen tollen aufzuchtsstall gehen mit roßen Laufställen und täglichem Weidegag auf großen Flächen bei jedem wetter und in einer Herde gleichaltriger.
                          Ich werde sie frühestens mit drei anlongieren (sprich nicht im winter kurz bevor sie 3 wird sondern im frühjahr) und evtl. (je nach entwicklung) leicht anreiten und dann bis zum winter komplett wieder auf weide stellen.
                          turniere dreijähig finde ich völlig unnötig.

                          Kommentar

                          • rooby94
                            PREMIUM-Mitglied
                            • 08.03.2006
                            • 12630

                            #14
                            bitte nicht alle besitzer/trainer/ reiter über einen kamm scheren!!!

                            wir hatten eine 3j stute. letzen april eingeritten, juli slp mit hervorragenden ergebnisen, grade in der rittigkeit. stute sollte vom verband aus zur eliteauktion.
                            ich hab eine nacht nachgedacht und dann aber abgesagt mit der begründung, dass sie erst noch ein halbes jahr in die weide soll- ist ja noch ein baby. und dann der auktionsstreß... sie ist nach der slp EIN turnier gelaufen, fertig. danach ab in die weide.
                            im dezember wieder ein sattel drauf und sie wurde 3-4 mal die woche geritten, jeden tag in die weide. märz ein turnier, april eliteauktion.
                            verkauft, zum glück zu einer tollen bereiterin. die hat ihr nach der auktion erstmal 4 wochen weideauszeit gegeben und sie auch danach nicht jeden tag geschrubbt. viel weide und dosierter turniereinsatz, es kam schon die frage auf "ja wo läuft denn die stute? man sieht sie gar nicht?"
                            westfalenwoche vorgestellt, da war sie 4. (?) sah gut aus, aber noch ausbaufähig. andere in ihrem alter wirkten wesentlich reifer und spektakulärer...
                            nominierung buchamp unter "ferner liefen". und auf dem buchamp hat sie es dann allen gezeigt. auf den punkt topfit, super präsentiert, immer cool und rittig- da hat sie alle anderen, die vorher anscheinend unendlich vor ihr lagen hinter sich gelassen.


                            so kann es also auch gehen. man kann auch junge pferde fördern und fordern und sie bleiben dabei glücklich !!!! wer an dem namen der PROFIbereiterin interessiert ist, ich kann ihn gerne weitergeben

                            Kommentar

                            • Donatelli
                              • 24.06.2004
                              • 1101

                              #15
                              Für eine Neuregelung des Systems bin ich schon lange!
                              Dreijährige gehören nicht auf ein Turnier, und schon gar nicht auf ein Championat.

                              Bei der Kommentierung einiger Dreijährigen auf dem BC ist mir ganz anders geworden. Da hieß es unter anderem: "ZU BRAV VORGESTELLT", oder
                              "GENICK NICHT HÖCHSTER PUNKT", wie bitte? Mir ist bei diesen Aussagen fast mein Brötchen im Halse stecken geblieben.

                              Ich für meinen Teil, werde in Zukunft solche Veranstaltungen nicht mehr besuchen! Meine Pferde werden erst im Frühjahr, wenn sie drei werden anlongiert und starten dann erstmalig vierjährig auf einem Turnier.
                              Stuten werden auf keinen Fall mehr oldenburgisch gebrannt, da die Stutenleistungsprüfung für auserwählte anfang Mai ist, und ich meiner Stute ein so frühes Anreiten bzw. Antrainieren nicht noch einmal zumuten möchte.
                              Das System der Hannoveraner ist da doch wesentlich pferdefreundlicher

                              Für mich kommen somit auch keine Hengstvorführungen mehr in Frage, wo Drejährige gezeigt werden und 2,5 jährige Hengst gesprungen werden. Ja, das gab es tatsächlich im letzten Winter. Und der Besitzer der Hengststation hat das auch noch mit stolz erschwellter Brust erzählt.

                              Wenn ich mir einen potenziellen Kandidaten für meine Stute ausgesucht habe, dann fahre ich in Zukunft persönlich hin und schaue mir das Pferd im Training an. Eine Hengstvorführung ist für mich sowieso wenig aussagekräftig.

                              Kommentar

                              • rooby94
                                PREMIUM-Mitglied
                                • 08.03.2006
                                • 12630

                                #16
                                kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen.

                                ich habe auf dem buchamp unmengen 3 und 4j gesehen und fand die benotung fast ausschließlich durchweg konsequent. aber gut, jedem das seine.

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                                • Kat
                                  • 12.05.2004
                                  • 3533

                                  #17
                                  der RL der mir mit meiner Stute geholfen hat, dass sie den Reiter wieder akzeptiert, meinte mal zu mir: frühes Training ist nicht unbedingt falsch, es kommt auf das Pferd an. Der eine verkraftet es gut, und braucht es auch in gewisser Hinsicht, da es wohl manche gibt, die sonst sehr aufmüpfig werden, andere bekommen psychische und physische Probleme. Tja, aber ich hab mich dann gefragt, woher man das vorher wissen möchte.
                                  Kenne einige, die ziemlich über die Uhr gedreht sind, meine ist eine davon.
                                  Aber ich denke schon, dass man auf den Charakter des Pferdes achten sollte. Eben immer aufmerksam bleiben muss, wie ein Pferd auf intensiveres Training reagiert. Trotzdem natürlich altersgemäß reiten und vorstellen.
                                  Das Geld leider eine größere Rolle spielt, als die Eignung eines einzelnen Pferdes 3j. schon so reif zu sein, um zum Turnier zu gehen und das problemlos wegzustecken ist tragisch und sicherlich nicht im Sinne einer guten Pferdeausbildung.
                                  Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                                  Kommentar

                                  • Donatelli
                                    • 24.06.2004
                                    • 1101

                                    #18
                                    @rooby:
                                    Ja, Du hast Recht, es gibt die verantwortungsvollen Ausbilder, die junge Pferde schonend aufbauen. Aber, davon gibt es leider noch nicht genug
                                    Ich sehe die einzige Chance deshalb nur in einer Systemänderung.
                                    Mein Vorschlag wäre ja erst ab Vierjährig auf´s Turnier, und stattdessen einige Prüfungen für 7-jähre einzuführen, z.B. S-Dressur auf Trense....

                                    Zum Bundeschampionat:
                                    Meine Freundin war einige Tage vor Ort und hat eine Menge Prüfungen gesehen. Ihrer Meinung nach hat sich bei den Dreijährigen noch nicht so viel geändert. Immer noch viel zu viel vorwärts und oben dran.
                                    Wenn die Pferde etwas flacher eingestellt waren und nicht im Stechtrab vorgestellt wurden, gab es gleich schlechtere Noten.....
                                    Und ich habe die Kommentare live über Clip-my-horse gehört.....

                                    Kommentar

                                    • horsm
                                      • 08.02.2005
                                      • 2561

                                      #19
                                      Meine Meinung zu diesem Thema:

                                      Da die Fähigkeit und die Gedult, Pferde korrrekt zu reiten und auszubilden beinahe überall verloren gegangen ist, schafft man/frau es nur noch mit angeborenen Superstrampler und Rittigkeitskanonen einigermaßen Eindruck zu schinden.

                                      Die FN und Zuchtlobby sieht es gerne, denn das belebt den Absatzmarkt.

                                      So haben alle was davon, nur die Pferde nicht.

                                      Kommentar

                                      • Inserinna
                                        • 13.04.2002
                                        • 1469

                                        #20
                                        Ich muß zu meiner (ist es jetzt eine Schande?) gestehen,
                                        das ich meinen 6 j. noch nicht mit hatte zum Turnier,da er immer noch etwas Angst vor anderen Pferden zeigt und ich ihm etwas mehr Zeit zum wachsen geben wollte (ist jetzt 175 cm stkm. und ein ziemlicher brummer geworden),
                                        habe ihn im Augenblick L fertig und werde über den Winter mit prof. Hilfe weiter schonend ausbilden und ihn dann nächstes Jahr (wenn nicht wieder irgendwas dazwischen kommt) mitnehmen!
                                        Zuletzt geändert von Inserinna; 12.09.2008, 15:16.
                                        Avatar: Indian Lady von Perlenglanz x Hessenstein/Kaliber xx/Birkhahn xx

                                        Kommentar

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