Blauer Zungen World Cup

[con]

Aber Hauptsache wir kleinen Amateur Dressurreiter werden mit 5er Noten abgestraft, wenn sich unsere Pferde kurzzeitig in einer Aufgabe mal etwas aufrollen oder kurz zu eng werden.

"Losgelassenheit und Anlehnung ist eine Frage der Dressurklasse"
(frei nach: Hochverrat ist eine Frage des Datums)

[Carole]

@Con : ja Nee das ist schon klar !

Was ich damit aber sagen wollte ist, dass das bei den internationalen Reitern akzeptiert und sogar mit guten Noten belohnt wird !
Da traut sich kein Richter 'ne 5er Note zu geben, weils Pferd zu eng oder aufgerollt ist !

[duene]

Für mich ist das traurigste an der ganzen Geschichte eigentlich das P.Kittel eigentlich ein sehr schön anzusehendes Reiten praktiziert hat. Ich habe ihn schon oft und das auch schon seit einigen Jahren immer wieder auf dem Abreiteplatz gesehen und es war immer sehr faires und lockeres Reiten. Erst seit einiger Zeit hat sich seine Reitweise um 180 Grad gedreht, zeitgleich gingen international seine Erfolge richtig los. Woran das wohl liegen mag?
Also ist diese ganze Diskussion mal wieder total überflüssig, man sieht doch welche Pferde die guten Noten bekommen. Da kann man tausendmal nach Sanktionen, mehr Macht für die Stewards und was weiss ich nicht noch alles rufen, nur die Richter, die sowas honorieren tragen meines Erachtens dafür die Verantwortung.

Dann warst Du auf anderen Abreiteplätzen als ich. Habe schon immer gedacht, dass ich bei dem auch nicht Pferd sein möchte. Vielleicht ist seine Hemmschwelle in der Öffentlichkeit gesunken, aber wenn man ihn so beobachtet hat, dann konnte man schon immer auf seine Trainingsmethoden schließen. Diesen Positiv-Hype um ihn konnte ich nie wirklich nachvollziehen.

Im Übrigen muß ich Dir Recht geben. Solange die Richter ihr Urteil nicht ändern, werden die Reiter es auch nicht tun. Warum auch? Success sells.

[heyman]

Dazu ein interessantes Update beim St. Georg: http://www.st-georg.de/news/detail.p...D=6173&class=6

Und noch eine Anmerkung: Ich zetere ja immer gerne, dass wir die gleichen Probleme im Reitsport schon vor 20 Jahren hatten. Allerdings fiel mir gestern mal so auf, wie sehr wir heute vom technologischen Fortschritt profitieren. Das Internet bietet uns heute die Möglichkeit, uns weltweit über diese Vorfälle auszutauschen. Handy-Kameras ermöglichen uns, von fast jeder Veranstaltung Bilder/Mitschnitte anzuschauen und darüber zu diskutieren. Und uns unsere eigene Meinung zu bilden.

Vielleicht ist ja doch noch nicht alles verloren....

Grüße, heyman

[Furioso-Fan]

Vor 20 oder 30 Jahren waren allerorten Schlaufzügel auf den Dressurabreiteplätzen zu sehen.
Und ich gebs auch gerne zu, ein einziges Mal habe ich damit auch abgeritten, weil mir mein Fuchs in der A vorher abgedreht und über die kleinen weißen Blöcke ist.
An DEN Anschiss, daß ich es gewagt habe, ungefragt mit Schlaufis abzureiten, einen Anschiss von mindestens drei Leuten, da werde ich mich noch im Sarg dran erinnern...

[CoFan]

Sehr erfreulich !!

Das ist inzwischen auch schon eine dpa Meldung wert, obwohl es sich nicht um einen deutschen Reiter handelt .....

http://de.eurosport.yahoo.com/28102009/30/weltverband-ermittelt-dressurreiter-kittel.html

[Horsian]

Die FEI hat bei Epona nach Berichten gefragt: http://epona.tv/uk/news/?no_cache=1

[Aimee]

@con:
Eine Stute läßt sich sowas nicht lange gefallen und Hengste..... sind nur Wallache mit Hormonen

[con]

..oder liegt es daran das Stuten daher bei sowas auch schneller durchdrehen und ausgemustert werden?

[Schnuddel]

Auch wenn ich nicht glaube das aus dem Ermittlungsverfahren gegen PK jetzt irgendeine Lehre gezogen wird, aber warum wird jetzt gegen ihn ermittelt, wenn eine holländische Dressurlady uns schon seit Jahren mit solchen Bildern belästigt. Nur weil deren Pferd nicht die Zunge rausstreckt?
Oder weil sie einen Background hat gegen den sich niemand zu wehren traut?
Das ganze ist doch eine total verlogene Situation in der jetzt einer an den Pranger gestellt wird und alle anderen mit dem gleichen Reitsystem sind froh das sie endlich mal aus der Schusslinie sind.
Man muss sich wirklich fast schämen Dressurreiter zu sein.

[con]

bald kannst du das "fast" streichen...

[Tarissa]

nein , ich finde es gibt genug die es noch pferdegerecht machen , und die dürfen zurecht stolz sein auf ihre arbeit und ihre pferde , aber leider scheint sich niemand mehr für solche pferde und deren ausbilder so richtig zu interressieren :-( ,viel mehr will man eine andressierte spektakuläre bewegung mit dauerhafter piaff ,passagae sequenz vielleicht gibt es irgendwann für diese"speziellen reiter" eine kür die nur aus diesen lektionen besteht :-( :-/

[Gast]

SuperPrix: Leitfaden zur Dressur des 21. Jhs


http://pixofthelitter.net/pixofthelitter_007.htm
__________________

Die Planung steht schon.

[Jian]

Ist doch schon mal ein guter Anfang, wie EPONA.tv auf die Anfrage der FEI antwortet.

Im letzten Absatz ihres Schreibens an die FEI heisst es dass “Es interessant wird zu sehen, ob die FEI sich dazu entscheidet das tatsaechliche Problem anzugehen, naemlich dass der derzeitige Zustand bezueglich des Wohlergehens der Pferde im Reitsport unertraeglich ist, oder ob der Verband sich damit zufrieden gibt, sich auf diesen gesonderten Vorfall (P. Kittel) zu konzentrieren, welcher zufaelligerweise von der Kamera belegt wurde.

[con]

nein , ich finde es gibt genug die es noch pferdegerecht machen , und die dürfen zurecht stolz sein auf ihre arbeit und ihre pferde , /

Natürlich hast Du da Recht!
Aber bei vielen "Laien"bekannten trau ich mich bald nicht mehr zu sagen das ich Dressur reite (bzw es versuche), denn ich kann denen nicht guten Gewissens erzählen das der Dressursport eben nichts mit dressieren gemein hat, sein höchstes Ziel darin besteht das Pferd den natürlichen Anlagen gemäss zu fördern und in Harmonie mit dem Reiter diese zu vervollkommnen blabla -und dies an der Spitze auch durchgängig so gelebt und bewertet wird.
Dann sehen die irgendwann mal so ein Blaues Zungen Bild oder kriegen Geschichten a la 150 Peitschenschläge in 30 min mit, oder haben das schon gesehen. Das wirkt dann leider für ALLE sehr unglaubwürdig, auch die, die es richtig machen.

[duene]

Soviel zu dem Thema:

European champion Edward Gal withdrew right before entering the ring. He had warmed up Sisther de Jeu but the mare bit her tongue and was bleeding from the mouth. For that reason Gal scratched.

Quelle: eurodressage.com

[insider]

Soviel zu dem Thema:

European champion Edward Gal withdrew right before entering the ring. He had warmed up Sisther de Jeu but the mare bit her tongue and was bleeding from the mouth. For that reason Gal scratched.

Quelle: eurodressage.com

Dass sich ein Pferd mal auf die Zunge beisst, kann ja mal passieren.
Viel schlimmer ist es doch, wenn die Zuge blau ist und sie dazu noch gestreckt wird.
Auch beim Abreiten in Windsor war die Zunge von Kittels Hengst blau und der Reiter hat zwischendurch angehalten und die Zunge mit der Hand wieder ins Maul gedrückt.

[Gast]

@judyM & Miri555
Genau das habe ich auch gedacht! Der Kittel war mir vor 1-2 Jahren immer mal wieder positiv auf dem Abreiteplatz aufgefallen. Schrittpausen am langen Zügel, Stirnlinie an der Senkrechten und entspannte Pferde ließen mich den Namen positiv vermerken.
Damit hat sichs mittlerweile echt. Einfach nur erschreckend wie schnell das gehen kann!

Und ganz ehrlich, hab am Abreiteplatz schon viel brutalere Aktionen von Reitern gesehen. Das sind mittlerweile keine Einzelfälle mehr, sondern nimmt unglaublich schnell überhand. Hab von vielen internationalen Reitern üble Bilder auf Abreiteplätzen gemacht. Und nur wenige werfen einem böse Blicke zu wenn man Fotos macht oder filmt. Logisch, ist doch normal, was die da machen!

[Chagall]

Hat sich das Kittelchen denn schon geäußert?

[daspin]

Dass sich ein Pferd mal auf die Zunge beisst, kann ja mal passieren.

Klar kann fast alles mal passieren. Aber, dass unter Turnierbedingungen gleich bei mehreren Kandidaten aus der gleichen Trainingsgruppe blutige (und blaue...) Zungen auftreten, hat doch nichts mehr mit "mal passieren" zu tun. Und wenn das in Verbindung mit zweifelhaften Trainingsmethoden steht, sollte man vielleicht mal über Ursache und Wirkung nachdenken.
Das das ganze bei P. Kittel dann so normal zu sein scheint, dass Zunge-wieder-reinstopfen und von Pflegerin Maul abwischen lassen schon zum Programm gehören zu scheinen, da wird einem doch echt übel.

Mir macht das Ganze sowiewo große Sorgen.
Erstens, weil mir die betroffenen Pferde leid tun. Aber vor allem auch, weil sich doch die Entwicklung des eigentlich so wunderbaren Dressursports immer mehr in die Richtung Dressiererei zu entwickeln scheint. Mit den Ergebnissen der EM hat das ganze ja auch noch den endgültigen höchstrichterlichen Genehmigungsstempel erhalten. Damit ist der Trend doch auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinaus festgelegt. Wer soll denn da jetzt noch korrigierend einwirken. Ich wüßte nicht, wer das leisten soll. Da müssen wir, glaube ich, erst noch viel mehr üble Videos von blauen Zungen und anderen Übelkeiten haben. Das blöde an der Sache ist doch auch, die Dressurwelt (aus Veranstaltersicht) reckt sich immer nach größeren Zuschauerzahlen und Attrktivität über den harten Kern des Fachpubliums hinaus. Und die häßlichen Bilder von den Abreiteplätzen und Trainings erreichen nunmal in erster Linie die Fachkreise.

Und das Thema "Abstimmen mit den Füßen" - eigentlich eine gute Idee. Das Problem daran ist, mir macht es Spaß, schöne Turniere zu besuchen. Wenn ich dann meine Eintrittskarte gekauft habe, gelte ich für die offizielle Besucherzahl, egal, ob ich bei der Schrubbfraktion die Tribüne verlasse oder nicht. Ob das dann beim Veranstalter ankommt, dass man gerade das, was er vielleicht als Zugpferd betrachtet, eigentlich gar nicht sehen wollte, ist mal fraglich. Ich frage mich auch, ob es denn Aufgabe der Veranstalter sein kann, das Feld nach ihrem Gusto zu selektieren. Wohl eher nicht, denn die Selektion sollte doch eigentlich der Sportlichen Entscheidung vorbehalten bleiben. Und wohin da der Zug gerade fährt, sehen wir ja. Solange im Viereck nicht abgestraft wird, kann das größte Gezeter Drumherum wohl keine korrigierende Wirkung mehr entfalten. Unser Weltverband scheint aber da auch kaum Anstalten machen zu wollen. Die Ermittlung gegen Kittel ist da doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. In einem Artikel auf Eurodressage hieß es da schon, die Kür soll noch mehr Stellenwert erhalten. Na danke, noch ein Schritt weiter entfernt von der klassischen Dressur. Selbst die Pflichaufgaben haben sich ja da schon immer weiter von entfernt.

Meine größte Sorge: Was kommt als nächstes? Ergreift der Schrubb- und Dressierwahn noch den Rest der Top-Reiterschaft, so dass es bald gar nichts schönes mehr auf internationalen Turnieren zu sehen gibt? Wann schwappt das ganze in das nationale / ländliche Dressurlager über? Habe da immer noch den tollen Satz von S. Janssen im Kopf "Bei uns macht das jedes kleine Dressurmädchen".

Klar kann man sich da persönlich verweigern, aber ich besuche gern Turniere und schaue schönes Reiten an, und ich reite auch im Rahmen meiner Möglichkeiten gern selbst Turnier. Wenn das nicht mehr auf vernünftige Weise möglich sein sollte, wäre das doch ein sehr schwerer Verlust. Aachen war bisher für mich immer ein Highlight des Jahres. Das Publikum hat da auch sehr deutlich seine Meinung zu den jeweiligen Ritten kundgetan. Die Ehrenrunde der Kür in diesem Jahr sprach auch Bände. Aber das wird wohl auch bald abgeschafft.

Sorry, jetzt ist es ein halber Roman geworden.