Voltigieren - pferdgerecht?

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  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4284

    Voltigieren - pferdgerecht?

    Dass sämtliche Voltigierpferde die unser RV in den letzten Jahren hatte früher (meistens) oder später (ausser einem extrem zähen Exemplar)platt sind, gibt einem doch schon zu denken.

    Wirft bei mir die Frage auf: Ist das Voltigieren an sich überhaupt pferdgerecht (wenn man es so nennen darf). Gleichmässiges Galoppieren in relativ engem Radius, immer dieselbe Hand, und dann noch lässige 150 - 200 kg (oder sogar noch mehr) die gleichzeitig auf dem Rücken und Hals rumturnen. Gut okay - vielleicht ist's manchmal auch weniger - aber bei 2 Personen à 50 kg macht das auch 100 kg.

    Da wird in diversen Foren drüber gestritten, was denn nun das maximale Gewicht eines Reiters sein darf, um seinem Pferd nicht zu schaden.

    Wenngleich ich der Meinung bin, dass das Voltigieren hervorragend dazu geeignet ist, ein Gefühl für's Pferd zu entwickeln was einem beim Reiten sitztechnisch zu gute kommt, denke ich doch, dass es wirklich grenzwertig ist, mehrere Leute auf dem Pferd herumturnen zu lassen.
  • haras
    • 31.01.2012
    • 670

    #2
    Finde es u.a. sehr bedenklich dass die Turnier/innen keinen Helm tragen. Aussagen wie " die lernen , wie man fällt " zählen für mich nicht , da immer etwas unvorhergesehens passieren kann.

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    • Bohuslän
      • 26.03.2009
      • 2442

      #3
      Oha, das Thema ist für mich ein heißes Eisen.
      Meine Kinder haben beide sehr früh mit Voltigieren angefangen und für mich ist es nach wie vor immer noch die beste Art Kinder mit dem Pferd vertraut zu machen. Bei den Anfängern spielt sich eh das meiste im Schritt ab und die Kinder haben viel Spaß dabei. Es ist ein Mannschaftssport und Teamgeist wird bei den Voltis groß geschrieben. Sorgfältiges Aufwärmen und Gymnastik sind Pflicht und werden nicht als lästiges Übel empfunden.
      Schwierig und auch für mich fragwürdig wird das Voltigieren wenn es ambitioniert und leistungsorientiert wird. Und ich muss zugeben, dass ich froh war als meine Tochter sich mit 10 Jahren für Reitstunden entschied und den Voltigiersport an den Nagel hing. Denn auch in dem Verein war es wie von Suomi beschrieben so, dass die Voltipferde spätestens nach ein paar Jahren platt waren.

      Wenn der Großteil der Übungen im Galopp absolviert werden und dass auch noch zu 2. oder 3., spätestens dann wird es für das Pferd zum sehr einseitigen Hochleistungssport. Und leider ist es in vielen Vereinen noch so, dass die Voltipferde zu wenig Ausgleich haben. Wobei bei Ausgleich kein Koppelgang gemeint ist. Nein, ich denke ein Volti-Turnierpferd muss dressurmäßig sehr intensiv und gezielt gearbeitet werden. Eben damit die einseitige Belastung keine negativen Folgen hat.

      Darüber hinaus war es seinerzeit so, dass es schon bei der Ausbildung der Trainer happerte. Das Wissen rund ums Pferd und seine Bedürfnisse kam eindeutig zu kurz. Keine Ahnung wie es derzeit ist. Meine Erfahrungen liegen gut 15 Jahre zurück.
      http://www.reutenhof.de

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      • #4
        Hmm die Argumente kann ich nachvollziehen. Ich finde aber, dass sich gerade im Voltisport in den letzten 10/15 Jahren sehr viel getan hat und die Arbeit der Pferde deutlich weniger einseitig geworden ist. Ich bin jetzt nicht so 100% firm in der aktuellen Lage aber ich weiß, dass heute z.B. das Longieren der Pferde mit in die Gruppenbewertung eingeht und dass sowohl im Trab als auch im Galopp und auf beiden Händen longiert werden muss. Auch die Ausrüstung ist m.E. heute deutlich eher geeignet, das Pferd zu schonen. Als ich noch aktiv war (uff das ist lang her!) kamen z.B. die Rückendecken gerade erst auf und auch die Gurtpolster waren bei weitem nicht so gut ausgeführt wie das heute der Fall ist. Ich denke auch, dass es gerade bei den Einzelvoltigieren zahlreiche Pferde gibt, die 'es' doch lang gesundheitlich mitmachen. Denke, dass da sehr viel vom wie und wann abhängt. Soll nicht heißen, dass es nicht weiterhin schlecht gearbeitete Voltipferde gibt. Dennoch, wenn ich heute so in Hallen komme wo voltigiert wird, finde ich das Bild meistenteils weitaus pferdegerechter als den Schulbetrieb in den selben Hallen. Denke auch, dass die Pferde entsprechend ausgebildet werden und dass gute Voltigierer das Pferd im Verhältnis zum Gewicht eher gering belasten wenn man es mit anderen Pferdesportarten vergleicht allein schon, weil die Bewegungsabläufe deutlich flüssiger und weniger schnell sind. Wenn ich mich ohne Sattel auf mein handelsübliches Warmblut ächze, zerrt das heutzutage deutlich mehr an der Wirbelsäule als früher beim Voltigieren wo man doch stark gehalten wurde, sich gebremst von oben auf's Pferd sinken zu lassen (was vermittels Schwung des Galoppsprungs und Gurtgriffen auch möglich ist).

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        • pavot
          • 27.07.2003
          • 1331

          #5
          Könnte es vielleicht auch daran liegen, dass die die fast "durch" sind am Ende noch schnell zum voltipferd umfunktioniert werden, weil man da im Grunde nur noch Schritt und Galopp sieht ?

          Kommentar

          • Schresa
            • 09.12.2011
            • 95

            #6
            Zitat von pavot Beitrag anzeigen
            Könnte es vielleicht auch daran liegen, dass die die fast "durch" sind am Ende noch schnell zum voltipferd umfunktioniert werden, weil man da im Grunde nur noch Schritt und Galopp sieht ?
            Man sieht deutlich mehr!! Voltigierpferde werden auf Turnieren sehr viel stärker Kontrolliert als jedes andere Pferd. Auf jedem Voltigierturnier müssen ALLE Pferde durch die Verfassungsprüfung, bei der sie einzeln auf Asphalt vortraben und die Pässe kontrolliert werden. Haben sie die Verfassungsprüfung absolviert müssen sie auch im Wettkampfzirkel noch ausgebunden vortraben und dürfen erst dann entgültig starten.

            Es gibt grade bei den wirklich erfolgreichen Gruppen und Einzelvoltigierern durchaus Voltigierpferde, die in diesem Sport "alt" werden. Das ist aber -wie auch im Reitsport- eine Frage der Ausbildung und Abwechslung! Ein Springpferd, das jeden Tag mehrfach "kalt" durch einen S-Pacour gehetzt wird, wird in diesem Sport wohl auch nicht alt werden! Sind die Voltigierpferde aber reel und langsam ausgebildet, so "halten" sie durchaus auch lange Zeit! Natürlich gibt es auch immer Pferde, die nach kurzer Zeit ausfallen, aber das ist doch in jeder Disziplin so. Auch ein Dressur- oder Springpferd kann Schwächen haben, die man am Anfang nicht erkennt und die dann im Laufe der Zeit aber sichtbar werden und die Sportlichkeit starkt einschränken.
            Grundsätzlich hat der (deutsche) Voltigiersport wirklich einen großen Schritt nach vorne gemacht! So gibt es mittlerweile auf den größeren Turnieren 2 Richter, die ausschließlich das Pferd bewerten, wodurch die "Pferdenote" die Gesamtnote deutlich mehr beeinflusst.
            Auch sieht man wirklich immer weniger schlecht ausgebildete Pferde im Voltigiersport.
            Da graust es mir ehrlich gesagt mehr vor manchen Schulbetrieben, in denen die Pferde bis zum abwinken mehrere Stunden täglich im Unterricht laufen. Ih glaube auch so mancher Reiter kann im Rücken durchaus unangenehmer sein als mehrere Voltigierer
            Also es gibt im Reitsport wie auch im Voltigiersport solche und solche

            Kommentar

            • pavot
              • 27.07.2003
              • 1331

              #7
              Ich meinte jetzt auch eher die voltis die nicht auf Turnieren auftauchen sondern nur zu Hause im Kreis laufen.

              Wobei ich auch schon auf Turnieren (und zwar nicht den kleinen) voltipferde gesehen habe bei denen man sich schon fragen konnte, wie die eigentlich durch den vetcheck gekommen sind.

              Aber das hat man ja auch in anderen Disziplinen...

              Kommentar


              • #8
                Das ist wahr. Noch mehr Gedanken sollte man sich vielleicht um die "Turniere" machen bei denen gar kein TA anwesend ist... Rehekranke Führzügelponies und lahmende Springpferde sieht man meiner Ansicht nach eher beim Reitertag als beim LPO-Turnier. Denke, da ist die Zivilcourage jedes Vereinsmitglieds gefragt dass so etwas nicht vorkommt. Doof natürlich, wenn die Pflegefälle dem Vereinsvorstand gehören aber auch dagegen kann man etwas tun. Austreten z.B. oder sich so äußern dass man rausgeworfen wird

                Kommentar

                • pathieV
                  • 15.09.2007
                  • 539

                  #9
                  Wir hatten bei uns auf der Anlage den Preis der Besten im Volti.

                  Was mir sehr, sehr negativ aufgefallen ist: Fast alle Voltipferde waren so eng verschnallt in der Trense, oder / und hatten ständig die Zunge raushängen, so richtig raushängen. Die ganze Zeit. Und die war teilweise blau.

                  DAS fand ich sehr befremdlich und wurde in keiner Note widergegeben. Schade. Da müsste man was dran tun.

                  Ansonsten ging es den Pferden gut, die waren zwar alle etwas zu dick , aber sonst wirklich gut in Schuss.
                  Und wurde sich auch gut drum gekümmert, das muss man sagen.

                  Über die Haltbarkeit oder nicht, kann ich nichts sagen.

                  Ich weiß nur, dass bei uns ein pferd verkauft werden sollte, da waren Voltis da, haben probiert und fandens gut.
                  Haben aber NICHT gekauft, weil er Ton hat, und wenn er zu eng ausgebunden wird, kommt das eben.
                  Und dadurch können sie mit ihm nicht auf Turnieren starten.

                  Wie gesagt, dass eben fast alle so sehr eng verschnallt waren und/oder (häufig!) die Zunge raushängen hatten, fand ich sehr schade.
                  Ist ja ein deutliches Zeichen, dass irgendwas nicht stimmt und beim Reiten nicht gern gesehen.

                  Kommentar

                  • Samanta
                    • 07.03.2012
                    • 89

                    #10
                    Ich kenne auch einen Voltiverein, die es mit der Ausbildung der Voltipferde sehr genau nehmen. Alles wird in Ruhe gemacht. Voltigiert wird auf dem Pferd max. 2 mal die Woche (über den Sommer). Turniere der KLasse M vielleicht 5 mal pro Saison. Über den Winter turnen die Voltigierer hauptsächlich in der Halle und nicht auf dem Pferd. Die Pferde gehen auf die Koppel oder Paddock und werden ansonsten auf Freizeitniveau geritten. Das M-Voltipferd geht schwungvoll über den Rücken und ist auch nicht eng ausgebunden. Schlechte Ausbilder und Reiter gibt es leider in jeder Disziplin.

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