Zwei Zaumzeugfragen

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  • dissens
    • 01.11.2010
    • 4063

    Zwei Zaumzeugfragen

    Zwei Fragen zu Konventionen bei Trensenzäumen, die sich aus Gesprächen mit meinem Gatten ergaben.

    1) Zügel: Gibt es eine "Regel", nach der rechter und linker Zügel eingeschnallt werden? Ich nehme meist den mit der Schnalle nach links, den mit der (Leder-)Lasche nach rechts, einfach, weil mir das so ... ergonomischer(?) erscheint. Aber vielleicht hat dazu ja mal jemand etwas in Stein gemeißelt?

    2) Das ist schwieriger ... und wohl auch kontroverser. Das Reithalfter (hannoveranisch, englisch, englisch-kombiniert...) - wozu wird es WIRKLICH benötigt? Und warum ist, wie ich woanders las, der "Trensenzaum nur vollständig MIT Reithalfter"? Ich habe letzthin meinem Mann auf die Frage nach dem Sinn des Reithalfters etwas despektierlich geantwortet, dass man es benötigt, um die Fehler der Reiterhand zu verdecken (Sperren wird verhindert/mindert). Sehe ich auch so.
    Meine Stute, die im Sommer zum Headshaken neigt, reite ich auch meist OHNE Reithalfter, wodurch sich Schnicken merklich mindert bzw. - je nach Witterung und Pollenlage - ganz ausschließt. Kein Sperren, keine Maulprobleme.
    Also - Eure Meinung?
    (Und, ja, ich weiß, auf Turnieren gelten da entsprechende Vorschriften - zumindest in der Dressur. In Springen bin ich manchmal ehrlich fasziniert, mit wie viel oder auch wie wenig "Zeugs am Kopp" geritten wird.)

    Danke für Eure eigentlich immer aufschlussreichen und informativen Antworten!
  • GinWally
    • 11.05.2010
    • 745

    #2
    zu 1. Ich glaube nicht, dass es da eine Regel gibt...

    zu 2. Hm, Dein Mann hat schon irgendwie recht. Einen anderen Sinn als Maul aufsperren zu verhindern kann ich mir gerade auch nicht zusammenreimen. Aber wahrscheinlich wird das "offiziell" so ein Sicherheitsding sein um Aufsperren und losrasen zu verhindern.
    Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

    Kommentar

    • Shalom
      • 28.05.2009
      • 839

      #3
      zu 1):

      Ich meine, da gibt es schon eine Regel, und zwar soll das längere Ende (ohne Schnalle) auf die linke Seite, weil die Zügel ja nach rechts herunter hängen. So habe ich es gelernt. Ob das irgendwo "geschrieben" steht, kann ich dir aber nicht sagen.
      http://www.magazin-pferderecht.de

      Foto Avatar: http://pony-royal.magix.net/

      Kommentar

      • Mirabell
        • 21.06.2010
        • 2027

        #4
        Zitat von Shalom Beitrag anzeigen
        zu 1):

        Ich meine, da gibt es schon eine Regel, und zwar soll das längere Ende (ohne Schnalle) auf die linke Seite, weil die Zügel ja nach rechts herunter hängen. So habe ich es gelernt. Ob das irgendwo "geschrieben" steht, kann ich dir aber nicht sagen.
        So kenne ich das auch - aber obs eine feststehende Regel ist ??

        Bei den Reithalftern schaue ich immer aufs Pferd. Entweder hannoversch - auch gern bei jüngeren, die ich nochmal ablongiere, dann kann man die Longe einfach durch Reithalfter und Gebisring schlaufen und schon zieht man nicht so stark und vor allem nicht nur am Gebiss... oder sonst ein englisches Reithalfter, den Sperriemen hab ich höchstens als Mariahilfsriemen am Sattel ...
        sigpic Luana v. Londontime - E.H. Argument - Futuro II

        Kommentar

        • Francis_C
          • 29.12.2009
          • 8557

          #5
          Interessanter Thread....

          zu1) Gibt es da eine geschriebene Regel? Es gibt ja auch verschiedene Zügel, z.B. die mit Karabiner am Gebiss oder die mit den Haken. wo es gar keine Schnalle ( im Sinne von Gürtelschnalle ) gibt. Ich kenne es nur so, daß Schnallen nicht am Pferdekörper reiben (und das Pferd nicht verletzen) sollten.

          zu 2) Es gibt, wenn man dasmal googlelt, sehr viele Kommentare dazu. Jedes Reithalfter wirkt ja auch irgendwie anders. Ein Punkt ist die Wirkung auf die Laden und verschiedene Druckpunkte am Pferdekopf. Aber ich bin mal gespannt, was hier noch für Erklärungen kommen. Hier die aus Wikipedia:

          Reithalfter

          Zu den Zäumungen der klassischen Reiterei gehört zumeist noch ein Reithalfter. Es soll dem Unterkiefer eine Stütze geben und gegen zu starke Einwirkung am Kieferknochen schützen. Außerdem gibt es dem Druck auf die Laden ein Gegengewicht und überträgt so einen Teil des Druckes auf das Nasenbein. Es verhindert das Aufsperren des Mauls, mit dem sich das Pferd den Hilfen entzieht. Es nimmt dem Pferd aber auch jegliche Möglichkeit, sich so übermäßiger Einwirkung der Reiterhand über das Gebiss zu entziehen. Eine Eigenschaft, die nur zu oft missbräuchlich verwendet wird.

          In der Westernreitweise wird in der Regel ohne Reithalfter geritten. Hier gilt das selbige als Hilfszügel. Es wird nur verwendet, wenn das Pferd sich angewöhnt hat, sich der Einwirkung durch das Gebiss grundsätzlich zu entziehen, indem es das Maul aufsperrt. Aufgrund dessen wird das Reithalfter hier üblicherweise als Sperrhalfter bezeichnet.
          Im Pferderennsport werden alle möglichen und gängigen Zäume verwendet und teilweise mit diversen Aufsätzen zu bestimmten Zwecken bestückt. (Siehe zB Artikel Trabrennsport, Abschnitt Zaum und Zügel)
          Entscheidend für die korrekte Einwirkung eines Reithalfters ist auch die Auswahl desselben unter Beachtung der Kopfform des betreffendes Pferdes.
          Eines ist offensichtlich. Wenn der Kiefer nicht aufgeht , dann kann man dem Pferd auf das Gebiss nicht bis zu den Ohren ziehen (klingt jetzt vielleicht etwas rabiat). Der Gedanke kam mir am Sonntag, als ich das Springen in Braunschweig im Fernsehen sah und ich doch ein paar mal gezuckt habwe, als ich die aufgesperrten Mäuler einiger Pferde sehen mußte. Die hätten danach ohne Reithalfter eine etwas größere Maulspalte gehabt.
          Avatar: Riddick C von Rock Forever NRW (*2011)

          Kommentar

          • GinWally
            • 11.05.2010
            • 745

            #6
            Es soll dem Unterkiefer eine Stütze geben und gegen zu starke Einwirkung am Kieferknochen schützen. Außerdem gibt es dem Druck auf die Laden ein Gegengewicht und überträgt so einen Teil des Druckes auf das Nasenbein.
            Das versteh ich nicht. Ist mit "Stütze" gemeint, dass einfach das Maul nicht aufgeht und warum schützt es dann vor zu starker Einwirkung?
            Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

            Kommentar

            • Fife
              • 06.02.2009
              • 4401

              #7
              der rechte Zügel ist mit Strippe, der Linke mit Schnalle.
              (das müßte analog zum Fahren sein. Da ist es auch immer beschrieben)

              Das spielt bei einer Trensenzäumung noch nicht die Rolle. Aber beim Vollzaum/Doppelzaum (= Kandarre) sind bei der klassischen Ausführung die Zügel li/re unterschiedlich lang, um die einhändige Zügelführung zu ermöglichen
              Zuletzt geändert von Fife; 14.03.2011, 09:06.

              Kommentar

              • Fife
                • 06.02.2009
                • 4401

                #8
                Zitat von GinWally Beitrag anzeigen
                Das versteh ich nicht. Ist mit "Stütze" gemeint, dass einfach das Maul nicht aufgeht und warum schützt es dann vor zu starker Einwirkung?
                eine Stütze erhälst du, indem beim öffnen des Mauls über das Sperrhalfter Kraft auf die Nasenrücken ausgeübt wird. => es ähnelt so der Wirkung eines gebißlosen Zaums.
                Der Anteil ist beim hannoverschen Reithalfter am größten und nimmt beim Kombinierten, weiter zum Englischen ab. Beim figure 8 = mexikanischen Reithalfter dürfte es gegen Null gehen

                Kommentar

                • GinWally
                  • 11.05.2010
                  • 745

                  #9
                  aber deshalb schützt es doch nicht vor zu starker Einwirkung. Dadurch wird dann doch zusätzlich Druck ausgeübt. Also nicht nur auf das Maul, sondern zusätzlich auch noch auf Nase und Unterkiefer.
                  Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

                  Kommentar

                  • Fife
                    • 06.02.2009
                    • 4401

                    #10
                    Ich denke die Altvorderen dachten zumindest so weit, daß bei erreichen eines Erfolges die annehmende Hilfe verringert wird. (wobei ich mir da bei der neuartigen "aufdieBrustziehen" nicht mehr sicher bin ob das allen Reitern geistig möglich ist)

                    Die Sperrhalfter wurden im Übergang von der barocken Reitkunst zu militärischen Massenheeren entwickelt weil da die Zeit für eine systematische langfristige Ausbildung zur Reit"kunst" nicht mehr zu Verfügung stand. Und sollte die Pferdemäuler vor den groben Händen der Rekruten bzw Schnellgewaschenen schützen.
                    Zuletzt geändert von Fife; 14.03.2011, 12:55.

                    Kommentar

                    • Ive
                      • 01.08.2008
                      • 1007

                      #11
                      Zu 2.

                      Es soll das Pferd davon abhalten, sich der Reiterhand zu entziehen, indem es das Maul öffnet-sperrt-. Leider haben sich diese furchtbaren Schwedischen RH stark verbreitet. Diese sorgen mit der Umlenkverschnallung dafür, das das Reithalfter nochmehr zugeschnürt wird. Manchmal so schlimm, das das Pferd gar keine möglichkeit hat, zu kauen oder sich einer harten Hand zu entziehen. Wenn das RH korrekt, d.h. 2 aufrechte Finger auf dem knöchernen Nasenrücken, verschnallt ist, dann kann es m.E. nicht schaden, nutzt aber auch nichts. Man kann es getrost auch weglassen.

                      Kommentar

                      • dissens
                        • 01.11.2010
                        • 4063

                        #12
                        Danke Euch soweit!
                        Ich sehe mich weitgehend in meinen Sichtweisen bestätigt.
                        Umso mehr, als ich heute im Reitsportgeschäft (die Kr...-Kette) stand und dort verwundert über Gurtzügel mit "Elastik-Einsatz" nachgrübelte.
                        Hrmpf - als ICH reiten lernte resp. damit anfing (fertig ist man ja nie), hieß es noch, die REITERHAND solle weich sein ...

                        Kommentar

                        • GinWally
                          • 11.05.2010
                          • 745

                          #13
                          Aber dissens, die, die nicht lernen wollen müssen doch auch diesem elitären Sport nachgehen können! Wie lustig ist es doch zu springen, hihi, es hoppelt so schön, wenn man nach dem Sprung in den Sattel knallt. Wo soll man sich denn festhalten wenn nicht am Zügel? Und wenn die keinen Elastikeinsatz haben, dann ruckt das so in den Ärmchen - nicht zumutbar für zarte Pfötchen. *ironie aus*
                          Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

                          Kommentar

                          • Rinchen
                            • 09.03.2010
                            • 6

                            #14
                            Zitat von Fife Beitrag anzeigen
                            der rechte Zügel ist mit Strippe, der Linke mit Schnalle.
                            (das müßte analog zum Fahren sein. Da ist es auch immer beschrieben)
                            Genau.
                            Schnalle links, Strupfe rechts.

                            Kommentar

                            • Inserinna
                              • 13.04.2002
                              • 1470

                              #15
                              Und wie sieht es bei Pferden (oftmals Hochblütigen Pferden ) aus die stark pullen,
                              habe hier gerade so ein Beispiel , der sich ohne Reithalfter die Zunge blutig beißt wenn er nicht wenigstens ein "vernünftig" verschnalltes Reithalfter bekommt,
                              das kann übrigens nicht von der Hand kommen (falls jetzt wieder jemand diesen Kommentar fahren möchte),da das beim longieren passiert mit oder ohne Kappzaum, das ist vollkomen egal.
                              Unter dem Sattel passiert es schon mal wenn man eine neue Lektion beginnt und er sich dann aufregt,gibt man zu stark nach ist es dann passiert, bei diesem Pferd ist immer weniger, -mehr!
                              Verschiedentlich kann also ein Reithalfter das Pferd auch vor sich selber schützen, (außer natürlich man setzt sich erst gar nicht mehr drauf) ;o)
                              Avatar: Indian Lady von Perlenglanz x Hessenstein/Kaliber xx/Birkhahn xx

                              Kommentar

                              • Sabine2005
                                • 17.06.2005
                                • 7791

                                #16
                                Also ich bin schon mal in einer Dressurprüfung disqualifiziert worden, weil ich in der kombinierten Trense den Sperrriemen weg gelassen habe (den nutze ich im Training nämlich auch nicht).

                                Begründung der Richter: Der Trensenzaum ist nicht vollständig

                                Seitdem nutze ich den in der Prüfung zwar, der ist aber so locker verschnallt, daß er keine Wirkung hat weshalb mich einige Stewards in der Kontrolle auf dem Abreiteplatz auch schon verwundert angesprochen haben.

                                Kommentar

                                • Suomi
                                  • 04.12.2009
                                  • 4284

                                  #17
                                  Hm... wenn du das Riemchen, das den Sperriemen hält weggeschnitten hättest, dann wär's ein englisches Reithalfter gewesen, und damit auch korrekt? Oder sehe ich das falsch?

                                  Kommentar

                                  • Neuzüchter
                                    • 09.04.2003
                                    • 2159

                                    #18
                                    Zitat von Inserinna Beitrag anzeigen
                                    Und wie sieht es bei Pferden (oftmals Hochblütigen Pferden ) aus die stark pullen,
                                    habe hier gerade so ein Beispiel , der sich ohne Reithalfter die Zunge blutig beißt wenn er nicht wenigstens ein "vernünftig" verschnalltes Reithalfter bekommt,
                                    das kann übrigens nicht von der Hand kommen (falls jetzt wieder jemand diesen Kommentar fahren möchte),da das beim longieren passiert mit oder ohne Kappzaum, das ist vollkomen egal.
                                    Unter dem Sattel passiert es schon mal wenn man eine neue Lektion beginnt und er sich dann aufregt,gibt man zu stark nach ist es dann passiert, bei diesem Pferd ist immer weniger, -mehr!
                                    Verschiedentlich kann also ein Reithalfter das Pferd auch vor sich selber schützen, (außer natürlich man setzt sich erst gar nicht mehr drauf) ;o)
                                    Mein Halbblüter verletzt sich zwar nicht aber er tut sich auch leichter mit Reithalfter. Er geht - außer zum Turnier - auch ohne Sperriemen, aber es scheint ihm größere Sicherheit zu geben. Zu Anfang hatte er lange zusätzlich ein Halfter an und deshalb kein Reithalfter und damit war er sehr viel mehr mit dem Gebiß am rumspieln und unkonzentrierter.

                                    Ob das nun aber am Blut liegt weiß ichnicht sein Halbbruder ist auch so. Beide sind allerding ganz weich am gebiß und sehr leicht im Genick
                                    Auch Freizeitpferde sin Profis!

                                    Kommentar

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