Weide ruiniert -- was tun??

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  • Schimmeltier
    • 15.01.2019
    • 1100

    Weide ruiniert -- was tun??

    Hallo, ich frage hier mal um euren Rat. Ich bin nämlich alles andere als ein Wiesen- Fachmann.

    Im Sommer vor 3 Jahren habe ich eine gute Weide durch Kalkdünger (im Landhandel empfohlen kohlensaurer gekörnter Kalk) nachhaltig geschädigt. Der Boden war "lehmiger Sand" und seitdem wächst einfach kaum was an Gras nach. Auf einem ca. 400qm großen unbehandelten Stück hingegen wächst das Grün wie eh und je.

    Die Weide wird nur von Mai bis Oktober genutzt, es ist eine richtige Kulturweide und es handelt sich nicht um die von mir öfters erwähnten, wilden Buschlandkoppel.

    Was sollte ich tun, um die Weide wieder einigermaßen in Schuss zu kriegen?
  • Ph. Levy
    • 05.01.2022
    • 3

    #2
    Hallo Schimmeltier
    Kohlensaurer Kalk ist für Pferdeweiden eigentlich gut. Es hilft auch gegen Parasiten, wie Würmer. Inwiefern hast du die Weide geschädigt? Zu viel Dünger zum falschen Zeitpunkt? Wenn du im Hochsommer gedüngt hast, ist das Gras wahrscheinlich verbrannt, oder? Wenn das so ist, würde ich jetzt im Frühjahr nachsäen und die Weide schonen (keine Pferde drauf lassen) bis das neue eingesäte Gras gut eingewachsen ist und sich eine trittfeste Grasnarbe gebildet hat. Du kannst ein paar Mal das Gras abmähen (nicht tiefer als 5 cm) und das Schnittgut liegen lassen, sofern es nur dünn liegt. Ich dünge meine Koppeln mit Kompost, der im Frühjahr dünn aufgebracht wird und lasse die Weiden immer wenn sie abgefressen sind abhoppern (das macht man mit einem Gerät namens Grashopper). Das Ding mäht, sammelt die Pferdeäpfel und das abgemähte ungefressene Zeug auf, walzt gleichzeitig leicht und belüftet die Grasnarbe. Seither habe ich saftig grüne Wiesen, die richtig gepflegt sind. Ich bilde mir auch ein, dass ich weniger Dünger brauche.

    Kommentar

    • Jule89
      • 26.04.2010
      • 1217

      #3
      Vielleicht noch ein kleiner Zusatz: Nimm doch mal Bodenproben und lasse die untersuchen (LUFA, Landwirtschaftskammern, Landeskontrollverbände, Agrolab...) auf den Untersuchungsanträgen kannst du den Umfang ankreuzen, viele Labore bieten zB die Bestimmung der Bodenart (Sand, Lehm, Ton, Schluff) an, die Bestimmung des Humusanteils, Stickstoffgehalt des Bodens und auch Bestimmung von Ca (Kalk), P, Mg, Zn, Cu, B an.

      Mit diesen Ergebnissen kannst du gezielter düngen/kalken oder Pflegemaßnahmen betreiben. Kalken und Düngen sollte man generell nur nach Bodenprobe und wenn man weiß, welche Bodenart vorliegt und welche Nutzung angestrebt ist.

      Kommentar

      • Schimmeltier
        • 15.01.2019
        • 1100

        #4
        Danke für die Tipps zur Verbesserung der Weide.

        Die Düngung (mit Kalk) erfolgte damals zur richtigen Zeit bei genügend feuchter Witterung. Die Weide hatte im Winter nie Pferde gesehen, sie war bis Dato gut in Schuss und unkrautfrei --- nur eben auch nie gedüngt worden . Deshalb ließ ich mich ja im Landhandel vom "Düngemittelfachverkäufer" beraten, was das Beste für die für Pferde genutzte Weide wäre. Der Fachmann hielt übrigens gar nix von einer Bodenuntersuchung ( "das können Sie sich schenken").

        Die Bodenart ist mir bekannt, der PH- Wert mittlerweile auch und anhand der orangen Spitzen des nun sehr! schlecht wachsenden Grases konnte man durchaus einen Nährstoffmangel der Pflanzen vermuten. Diverse Wiesenblumen, Gelb- und Rotklee verschwanden im ( sehr heißen) Folgejahr 2020. Ich habe dann vor der Weidesaison 2021 handelsüblichen Blaukorn in richtiger Dosierung und etwas später auch Grassamen für Weideland nachgestreut. Um die kränkliche Weide zu schonen, ließ ich die Pferde nur 3 bis 4 Tage am Stück und nur tagsüber grasen.

        Das Gras kommt im Frühjahr einfach nicht aus den Puschen, und wächst im Sommer kaum nach. Es ist spärliches Gras mit jetzt hohem Weißkleeanteil! Das gefällt mir gar nicht!

        Ich folge dem Ansatz von Ph. Levy, und habe Kompost bzw. verrotteten Pferdemist auf die Koppel gebracht. Leider habe ich keine "Grashopper" zur Bearbeitung der Fläche, sondern nur eine leistungsfähige Schubkarre,-- und jede Menge Optimismus .




        Kommentar


        • Ph. Levy
          Ph. Levy kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Hallo Schimmeltier, Weißklee deutet darauf hin, dass der Boden zu stark verdichtet ist. Auch Gänseblümchen zeigen das an. Das Problem hat man bei Pferdeweiden oft. Ich hoffe, der Kompost bringt dein Gras zum Wachsen!
      • AnnieOne
        • 23.03.2021
        • 29

        #5
        Zitat von Schimmeltier Beitrag anzeigen
        Ich folge dem Ansatz von Ph. Levy
        Was besagt der, bzw. wie funktioniert das?

        Ich frage, weil ich tatsächlich ein ähnliches Problem mit meiner Koppel habe. Dem Rat des Baywa-Menschen gefolgt, der die Böden hier gut kennt (selber Bauer im Ort) und auf einmal wuchs nichts mehr. Bei mir war's Kalkstickstoff. Jetzt hab ich im vorletzten Herbst den Nachbarn mit der Wiesenegge drübergelassen, nachgesät (ging alles super auf) und (auf anderen Rat hin) anders gedüngt. Richtig gewachsen ist es trotzdem nicht. Ich führe es aber inzwischen zu gefühlten 70 Prozent auf die extrem trockenen Frühjahre (inzwischen sieben in Folge) hier zurück.

        Kommentar


        • Schimmeltier
          Schimmeltier kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Hallo AnnieOne , mittlerweile kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, dass das Aufbringen von gut abgelagertem Pferdemist/ Kompost die Lösung für meine Problem- Wiese ist. Dort, wo ich den mit Regenwürmen durchsetzten klumpigen Kompost auf die Weide verteilte, ist das Gras bzw. Klee fett grün und deutlich besser gewachsen als die Bereiche ohne Zusatz.
          Ich werde diese Saison erst ab Juni die Pferde DOSIERT! die Weide abfressen lassen, und weiter fleißig Kompost auftragen. Damit hoffentlich in ein, zwei Jahren der Spuk Geschichte ist, und die Weide wieder gutes Gras liefert.
      • Jule89
        • 26.04.2010
        • 1217

        #6
        Zitat von Schimmeltier Beitrag anzeigen
        Der Fachmann hielt übrigens gar nix von einer Bodenuntersuchung ( "das können Sie sich schenken").
        Was für ein super Fachmann...

        sicherlich muss man eine ausführliche Bodenuntersuchung nur zu Beginn einmal machen, wenn man den Boden gar nicht kennt. Das Standardprogramm empfiehlt sich ca. alle 3 Jahre (inkl. Spurenelemente), ABER was man wirklich immer machen sollte, ist Ca-P-N und vielleicht K zu überprüfen! Und man sollte auch wissen, welchem Nährstoffentzug die Weide unterliegt, um eine Ausgleichsdüngung vornehmen zu können. Nährstoffentzug bedeutet: Wieviel TM (Trockenmasse) Futter hole ich von der Weide runter (durch Abgrasen oder Heu/Silageproduktion oder beides) und wieviel Ca/P/Mg/N/K entziehe ich dem Boden dadurch!

        Kommentar

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