Depressionen bei Pferden

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  • streeone
    • 26.03.2010
    • 1309

    Depressionen bei Pferden

    Hier das Thema für Suomi.

    Bei der alten Stute meiner Freundin wurden Depressionen diagnostiziert.

    Folgendes Verhaltensmuster haben wir festgestellt: Die Stute (19) steht mit einem alten Friesen (20) und unserer kleinen Stute (fast 4) im Offenstall. Die Kleine ist Chef, dann kommt der Friese und dann die Alte. Insgesamt ist es keine disharmonische Gruppe, aber die alte Dame steht trotzdem meistens in der Ecke, lässt sich von Heu und Futter vertreiben, wofür die anderen beiden nicht mal die Ohren anlegen - die Stute flieht, sobald ein Pferd auf sie zukommt. Außerdem läuft sie sehr schlecht (hat auch ein paar körperliche Wehwehchen, aber keine akuten Schmerzen) und sie traut sich zum Schlafen nicht in die Hütte. Leider wurde sie letzte Woche von einem der beiden ziemlich gebissen.. sonst kam es bisher kaum zu Verletzungen.

    Vorgeschichte: Die Stute stand vorher einige Jahre mit einem alten Pony zusammen, das dann aber im Alter von 34 Jahren auf dem Paddock gestorben ist. Danach kam unser alter Wallach zu ihr und die beiden waren wirklich die dicksten Freunde. Leider ist unser Wallach Anfang des Jahres gestorben und seitdem trauert die Stute sehr. Erst hat sie stark abgenommen (das haben wir wieder im Griff) und bis jetzt bist sie einfach nicht mehr die Alte geworden. Sie konnte sich von unserem Wallach nicht verabschieden (er wurde in der Klinik wegen Kolik eingeschläfert - wir haben ihn mitten in der Nacht in die Klinik gebracht und er ist eben nicht mehr zurück gekommen) und blöderweise hat meine Freundin direkt ein neues Pferd auf das Paddock gestellt (nämlich den Friesen). Im Nachhinein wissen wir, dass die Stute eine Zeitlang alleine hätte stehen müssen, damit sie den Verlust verarbeiten kann.

    Diagnose: Meine Freundin hat sich kaum getraut, beim TA anzurufen, weil man schwierig nach einer Therapie für ein unglückliches Pferd fragen kann. Immerhin ist die Stute entsprechend ihrer medizinischen Vorgeschichte (sie hatte seitdem sie 3 ist ungefähr jede Krankheit, die ein Pferd so haben kann...) und ihres Alters relativ fit. Sie ist einfach nur nicht "normal", wiehert nicht mehr, wenn man kommt etc. Aber der TA fand die Situation gar nicht seltsam, sondern meinte, dass das ganz klar Depressionen seien. Die Stute konnte den Tod ihres Freundes nicht verarbeiten und hat sich sehr in sich selbst zurückgezogen. Deshalb kann man sie im Moment überhaupt nicht mit anderen Pferden vergesellschaften, solange sie nicht diese Kopfsache überwunden hat. Der TA meinte sogar, dass die Depressionen bis hin zur Selbstaufgabe führen können (Verweigerung der Nahrungsaufnahme usw).

    Hat sonst noch jemand Erfahrungen mit Depressionen bei Pferden oder anderen Tieren?

    Wir sind noch auf der Suche nach dem richtigen homöopathischen Mittelchen zur Unterstützung der Genesung... also wenn jemand Tipps hat, immer her damit
    Zuletzt geändert von streeone; 28.12.2010, 20:05.
    Gash du Mont St. Pierre (Galapagos x Hutson)
    26.04.1990 - 07.02.2010
  • Korney
    • 05.03.2009
    • 3514

    #2
    Mmh.. schwierige Situation! Das einzige was mir einfällt ist, ihr das Gefühl zu vermitteln, sie sei die einzig wichtige für euch!
    Am besten ihr verwöhnt sie so oft wie möglich mit Dingen, die sie sehr gerne mag. Auch wenn sie es euch zur Zeit nicht zeigen kann. Würde in so einem Fall viel Spazierengehen, viel Bodenarbeit machen. Alles Dinge, bei der sie ständig euch als Bezugspersonen in der Nähe hat. Gebt ihr Sicherheit und lobt sie viel, denke, dass das ihr Selbstwertgefühl wieder steigern wird.

    Auch wenn ich eigentlich kein Fan davon bin: Vertüddelt sie ein bisschen!

    Kommentar

    • GinWally
      • 11.05.2010
      • 745

      #3
      Ohje, das ist ja traurig...
      Naja, was soll man da groß machen? Wahrscheinlich werdet ihr euch ohnehin schon sehr viel um sie kümmern. Bei Menschen wird Ablenkung geraten, vielleicht täte es ihr gut wenn ihr sie als Handpferd zum ausreiten mitnehmt oder so. Oder vielleicht ist ihr die 4-jährige auch zu stressig und sie sollte vielleicht besser alleine mit einem Wallach stehen, damit der sich um sie kümmert und kein "Nebenbuhler" dabei ist...
      Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

      Kommentar

      • streeone
        • 26.03.2010
        • 1309

        #4
        Auch wenn ich eigentlich kein Fan davon bin: Vertüddelt sie ein bisschen!
        Ja, an Aufmerksamkeit arbeiten wir schon. Auf "vertüddeln" steh ich leider auch gar nicht, aber da muss man wohl Abstriche machen. Wir müssen ihr wieder eine Aufgabe geben und wenn sie etwas richtig macht, ausgiebig loben, damit ihr Selbstwertgefühl steigt. Früher ist sie ganz ordentlich Dressur gelaufen, jetzt kann man sie leider gar nicht mehr reiten, deshalb arbeiten wir an einem Bodenarbeitsprogramm.
        Gash du Mont St. Pierre (Galapagos x Hutson)
        26.04.1990 - 07.02.2010

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        • Korney
          • 05.03.2009
          • 3514

          #5
          Das hört sich schon mal nach nem guten Plan an. Gebt ihr auf jeden Fall viel Zeit für alles! Solch sensible Pferde merken sofort, wenn man sie übergeht oder schnell schnell was von ihnen verlangt.

          Kommentar

          • streeone
            • 26.03.2010
            • 1309

            #6
            Oder vielleicht ist ihr die 4-jährige auch zu stressig und sie sollte vielleicht besser alleine mit einem Wallach stehen, damit der sich um sie kümmert und kein "Nebenbuhler" dabei ist...
            Wir haben überlegt, die Kleine wieder runter zu nehmen, aber das Problem ist, dass sie mit dem Friesen auch nicht glücklich war. Deshalb soll sie ja jetzt erstmal alleine stehen, weil sie wahrscheinlich gar kein anderes Pferd an sich ran lassen würde. Der Friese war nicht gemein zu ihr, aber er ist recht aufdringlich und lässt andere Pferde nicht in Ruhe, daum kassiert er auch schon mal ein paar von der Kleinen, aber die alte Dame haut nur vor ihm ab. In Frage käme also nur, Friesen und Kleine runter zu nehmen - tja, und dann erklär das mal unserem Stallbetreiber

            Die Stute steht jetzt tagsüber auf einem kleinen Einzelpaddock und nachts in der Box. Außerdem kriegt sie eben mehr Aufmerksamtkeit von allen Bezugspersonen. Hoffentlich reicht das...
            Gash du Mont St. Pierre (Galapagos x Hutson)
            26.04.1990 - 07.02.2010

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            • GinWally
              • 11.05.2010
              • 745

              #7
              Ich wünsch´s ihr und euch... Ist kein alter Opi da, der ein bisschen Gesellschaft leisten könnte? Das wär vielleicht was... So alleine isses ja auch langweilig...
              Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

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              • Cara67
                • 07.04.2008
                • 2482

                #8
                Homöopathisch: Ignatia (Globuli)

                Kommentar

                • teuflischer engel
                  • 26.03.2009
                  • 503

                  #9
                  aber vieleicht könnt ihr ihr auch ein fohlen dazu stellen , wenn die dieses bemuttern könnte hätte sie ne aufgabe
                  (Rechtschreibfehler dürft ihr behalten!)

                  Neid, Missgunst und Schlaugeschnacke muss sich erst erarbeiten.

                  Kommentar

                  • streeone
                    • 26.03.2010
                    • 1309

                    #10
                    Danke!

                    Doch, wir hätten ein paar Opis da, aber sie lässt ja keinen an sich ran! Sie wollte gestern nicht in ihre Außenbox gehen, weil hinter dem geschlossenen (!) Fenster auf der Außenseite ein Pferd rein geschaut hat. Ich glaube, wir müssen abwarten...
                    Gash du Mont St. Pierre (Galapagos x Hutson)
                    26.04.1990 - 07.02.2010

                    Kommentar

                    • GinWally
                      • 11.05.2010
                      • 745

                      #11
                      ohje, das klingt aber böse... Ich kann mich aber irgendwie einfach nicht damit abfinden, dass ein Pferd alleine sein will... Das muss doch erst recht auf´s Gemüt schlagen. Wenn Menschen Depressionen haben wollen viele ja auch alleine sein, aber es wird ja immer geraten, sie trotzdem zu vergesellschaften, damit sie sich nicht ganz aufgeben. Könnte mir vorstellen, dass das bei Pferden ähnlich sein könnte... Vielleicht könntet ihr ja wenigstens mit ihr und einem Opi immer wieder spazieren gehen, vielleicht freundet sie sich mit einem an...
                      Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

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                      • streeone
                        • 26.03.2010
                        • 1309

                        #12
                        Genau das gleiche denke ich auch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Pferd alleine stehen will. Mir wäre am liebsten, wenn sie auf das Nachbarpaddock von der Kleinen und dem Friesen könnte (im Moment stehen da leider 3 Ponies drauf..). Dann könnte sie über den Zaun den Kontakt halten, wenn sie möchte. Aber der Stress ist ausgeschaltet. Wir werden sie zum Spaziergehen auch mitnehmen, damit sie Kontakt hat. Aber TA hat gesagt, sie muss alleine stehen.

                        Zum Fohlen: Ein Absetzer sollte ja besser zu Gleichaltrigen, nicht dass sie auch noch ein Fohlen mit dem Unglücklichsein ansteckt
                        Gash du Mont St. Pierre (Galapagos x Hutson)
                        26.04.1990 - 07.02.2010

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                        • GinWally
                          • 11.05.2010
                          • 745

                          #13
                          Ach mensch, ist das blöd...
                          Das Pferd blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

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                          • streeone
                            • 26.03.2010
                            • 1309

                            #14
                            Ja, du sagst es...
                            Gash du Mont St. Pierre (Galapagos x Hutson)
                            26.04.1990 - 07.02.2010

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                            • streeone
                              • 26.03.2010
                              • 1309

                              #15
                              @Cara67: Weißt du dazu auch die Dosierung?
                              Gash du Mont St. Pierre (Galapagos x Hutson)
                              26.04.1990 - 07.02.2010

                              Kommentar

                              • Janeschka
                                • 23.10.2005
                                • 160

                                #16
                                Doch, ich glaube schon, dass ein Pferd alleine stehen will, wenn es eben trauert und damit einfach keinen an sich heran lässt. Wenn sie ein Paddock für sich hat, aber Pferde nebendran, dann kann sie selbst entscheiden, wann sie wieder Kontakt aufbauen möchte.

                                Und zum Thema Homöopathie. Das kam mir auch gleich in den Sinn, oder auch Bachblüten. Da aber bitte jemanden fragen, der sich damit auskennt. Es sollte schon das richtige Mittel rausgesucht werden - allein Depression als Symptom finde ich ein bißchen wenig, denn es geht hier ja um die Psyche des Pferdes. Da kommt dann auch die Potenz ins Spiel, die dann wahrscheinlich recht hoch ausfallen müsste. Daher bitte eine/n versierte/n THP befragen.
                                Avatar: Jana von Cornus-Bartholdy-Gunnar

                                Kommentar

                                • Ramzes
                                  • 15.03.2006
                                  • 14694

                                  #17
                                  [QUOTE=streeone;801952]Hier das Thema für Suomi.

                                  Bei der alten Stute meiner Freundin wurden Depressionen diagnostiziert.

                                  Folgendes Verhaltensmuster haben wir festgestellt: Die Stute (19) steht mit einem alten Friesen (20) und unserer kleinen Stute (fast 4) im Offenstall. Die Kleine ist Chef, dann kommt der Friese und dann die Alte. Insgesamt ist es keine disharmonische Gruppe, aber die alte Dame steht trotzdem meistens in der Ecke, lässt sich von Heu und Futter vertreiben, wofür die anderen beiden nicht mal die Ohren anlegen - die Stute flieht, sobald ein Pferd auf sie zukommt. Außerdem läuft sie sehr schlecht (hat auch ein paar körperliche Wehwehchen, aber keine akuten Schmerzen) und sie traut sich zum Schlafen nicht in die Hütte. Leider wurde sie letzte Woche von einem der beiden ziemlich gebissen.. sonst kam es bisher kaum zu Verletzungen.


                                  Rangordnung - Offenstall ...auch ohne die Vorgeschichte ( ...Verlust Kumpel ) dürfte die Stute gerade bei den jetzigen Klimaverhälnissen durchaus ein Problem haben ,...mit vermenschlicht hereininterpretiertem " Selbstwertgefühl und Depressionen " hat das wohl weniger zu tun . Sie leidet unter der neuen Rangordnung , hat Stress , bekommt zu wenig Ruhe und Schutz vor der Witterung , zu wenig Ruhe beim Fressen . Durch das schlechte Laufen vergrößert sie von sich aus ihren Sicherheitsabstand , auch aus Angst vor weiteren Attacken ( Biss). Stark abgenommen hatte sie wohl weniger wegen "Trauer " als vielmehr durch die neue Rangordnung durch den unmittelbar neu hinzugesetzten Friesen.Mit dieser Kondition ist sie in den Winter gegangen.
                                  Und irgendwann ist der Punkt gekommen , wo die Kräfte fehlen , noch dazu mit schlechtem Laufen und im Winter , wo vermehrt Energie benötigt wird , um den Wärmeverlust auszugleichen .
                                  Klar , ...sie wird apathischer , sondert sich ab und verhungert dann irgendwann .
                                  Da sie jetzt alleine steht und nachts in der Box wird sie sich die nächste Zeit hoffentlich wieder etwas erholen .
                                  Wann hat der TA das letzte Mal die Zähne untersucht ? Die Dame ist immerhin 19 .
                                  Zuletzt geändert von Ramzes; 29.12.2010, 10:52.

                                  Kommentar

                                  • No Limit
                                    • 23.12.2009
                                    • 1499

                                    #18
                                    würde auch mal mit bachblüten arbeiten.

                                    Kommentar

                                    • Suomi
                                      • 04.12.2009
                                      • 4285

                                      #19
                                      Ich denke auch wie Ramzes, dass bei der Stute von streeone viele Umstände aufeinander treffen...wenn man nicht von dem Verlust des Kumpels wüsste, würde man es mit Sicherheit auf die Haltungsbedingungen (Stress usw) zurückführen, ohne die Diagnose "Depression" zu stellen.

                                      Ich bin mir nicht schlüssig...können Pferde überhaupt so etwas wie eine Depression haben? Existiert sowas überhaupt...oder interpretieren die Menschen da zu viel in die Tiere rein?

                                      Kommentar

                                      • Ramzes
                                        • 15.03.2006
                                        • 14694

                                        #20
                                        Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
                                        Ich denke auch wie Ramzes, dass bei der Stute von streeone viele Umstände aufeinander treffen...wenn man nicht von dem Verlust des Kumpels wüsste, würde man es mit Sicherheit auf die Haltungsbedingungen (Stress usw) zurückführen, ohne die Diagnose "Depression" zu stellen.

                                        Ich bin mir nicht schlüssig...können Pferde überhaupt so etwas wie eine Depression haben? Existiert sowas überhaupt...oder interpretieren die Menschen da zu viel in die Tiere rein?
                                        Denke , das letztere . Da hätte man eben früher handeln müssen , ..."Depression des Pferdes" klingt aber innovativer , als sich Fehler einzugestehen .

                                        Im Sommer wäre es nicht ganz so drastisch ( höchstens bei zu wenig Wasser , bei abgegraster Fläche leiden sie kollektiv) , im Winter , also im klassischen Sinne Winter ,
                                        baut da ein fußkranker Rangniederer mit Anspruch auf AOK-Chopper
                                        in Offenstallhaltung schnell ab .

                                        Kommentar

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                                        Erstellt von Theresa_C, 08.03.2021, 10:39
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                                        Erstellt von willi1, 09.07.2021, 10:12
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