Geistig zurückgebliebene Pferde - gibt es sowas ?

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  • Sabine2005
    • 17.06.2005
    • 7791

    Geistig zurückgebliebene Pferde - gibt es sowas ?

    Gibt es Pferde, denen man eine geistige "Zurückgebliebenheit" nachsagen kann ?

    Ist Euch sowas schon mal vorgekommen - bzw. wird sowas im Fachjargon irgendwie anders genannt ?

    Ich habe im Moment im Bekanntenkreis ein solches Pferd - 3. jährig inzwischen.

    Die Geburt war kompliziert - mehr dazu weiß ich allerdings nicht.

    Mir ist bewußt, daß ich keinen Vergleich mit einem Menschen ziehen kann, nur wann immer man mich fragt, wie ich dieses Tier beschreiben würde, würde ich als erstes sagen "Der ist geistig nicht ganz da" oder "Das ist ein Autist unter den Pferden".

    Das Pferd selber ist jetzt 3 jährig und von ihr selber gezogen. Der war aber nie - auch als Fohlen nicht - großartig an Artgenossen interessiert und hatte auch nie einen normalen Spieltrieb mit gleichaltrigen Pferden.

    Aus der Aufzucht hat sie ihn letztes Jahr aus der gleichaltrigen Truppe rausgenommen, da er einfach komplett geschnitten wurde von den anderen (er wurde noch nicht mal vermöbelt oder gejagt - die anderen Pferde machten nur ewig einen großen Bogen um ihn).

    Auch in der jetztigen Herde (6 Pferde im Alter von 3-15 wobei ein Gleichaltriger dabei ist) steht er wieder im Abseits - ohne das er Bisswunden, Tritte etc. aufweist.

    Holt man ihn vom Paddock, hat man das Gefühl, der erschreckt sich, wenn man ihn runterholen will und den Führstrick einhakt. Er reagiert aber auf Ansprache irgendwie gar nicht.

    Diverse Routinesachen wollen einfach nicht in seinen Kopf.
    So muß man ihn täglich mit ganzer Kraft vom Tor wegdrücken, damit man dieses überhaupt öffnen kann, um durchgehen zu können.

    Es kommt keine Reaktion, wenn man die "Kumpels" vom Paddock nimmt und er mal kurz alleine ist. Es gibt kein "nach den Kumpels krähen", oder aufgeregtes zum Tor laufen und hibbelig darauf warten, auch abgeholt zu werden.

    Der Blick geht irgendwie ständig ins leere bei diesem Pferd.

    Seine Umwelt nimmt der nicht wirklich wahr.

    Tierärztlich wurde er schon x mal durchgecheckt von unterschiedlichen Ärzten.

    Augen, Ohren, keine Verwurmung, Blutwerte in Ordnung (also nichts, was auf irgend ein Organleiden hinweisen würde) - im Grunde genommen weiß meine Freundin gar nicht, wo sie denn ansetzen soll.
    Derzeit probiert sich eine Tierheilpraktikerin dran - die ist aber auch mehr oder weniger ratlos.

    Geistig verzögert ? Entwicklungsgestört ? Zu wenig Sauerstoff bei der Geburt bekommen ? Wie auch immer man das nun bei einem Pferd nennen würde - kennt ihr sowas ?

    Sie weiß jetzt im Augenblick halt nicht, was sie mit dem Burschen machen soll.

    Das wäre nach jetztigem Stand kein Pferd, mit dem man reiterlich irgendwas anfangen würde.

    Aber ob da jetzt noch 1-2 Jahre länger auf der Weide was bringen würde, ist halt auch fraglich.

    Hat jemand einen Rat, was man da für einen Spezialisten drauf los lassen sollte ?
  • Arielle
    • 23.08.2010
    • 2852

    #2
    Was wiegt der denn?
    http://www.zuechtergewerkschaft.com/

    Kommentar

    • Greta
      • 30.06.2009
      • 3921

      #3
      Hört sich zwar fies an, aber in der Natur wäre er längst gefressen worden.....
      Allegra von Flake aus der Amica

      Kommentar

      • Sabine2005
        • 17.06.2005
        • 7791

        #4
        Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
        Was wiegt der denn?
        Kann ich nicht sagen. Der ist optisch aber kein Klappergestell.

        Kommentar

        • Sabine2005
          • 17.06.2005
          • 7791

          #5
          Zitat von Greta Beitrag anzeigen
          Hört sich zwar fies an, aber in der Natur wäre er längst gefressen worden.....
          So sehe ich das auch. Ich sehe den ehrlich gesagt auch in Zukunft nicht unter dem Sattel.

          Kommentar

          • Arielle
            • 23.08.2010
            • 2852

            #6
            Zitat von Sabine2005 Beitrag anzeigen
            So sehe ich das auch. Ich sehe den ehrlich gesagt auch in Zukunft nicht unter dem Sattel.
            Die gleiche Meinung steckte hinter meiner (fiesen) Frage nach seinem Gewicht. Mit dem Hinauszögern einer harten aber unweigerlichen Entscheidung habe ich - ausnahmslos !!! - immer schlechte Erfahrungen gemacht!

            Im Übrigen hatte mein einziger und einstiger Einsteller ein ganz ähnliches Fohlen. Der war morgens im Stress auf der Koppel geboren, wahrscheinlich im Stehen und dann im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf gefallen. Immer so´n büschen deppert und ließ kein Chance zum Unfallbauen aus! Ist auch, glaube ich, auf dem Wochenmarkt gelandet.
            Zuletzt geändert von Arielle; 30.04.2012, 20:45.
            http://www.zuechtergewerkschaft.com/

            Kommentar

            • Pendragon
              • 23.10.2008
              • 830

              #7
              Habt ihr mal das Herz checken lassen - hatte mal vorübergehend einen ähnlichen Typ Pferd, total gelassen bis reaktionslos - dachte mir puh ist der ruhig für einen 4-jährigen. Allerdings kam wenig später raus, dass er einen Herzfehler hatte und im Hirn tatsächlich nicht viel Sauerstoff ankam und er denktechnisch auf Sparflamme lief...
              Avatar: Havanna - Hotline x Brentano x Lungau

              Kommentar

              • Sabine2005
                • 17.06.2005
                • 7791

                #8
                Zitat von Pendragon Beitrag anzeigen
                Habt ihr mal das Herz checken lassen - hatte mal vorübergehend einen ähnlichen Typ Pferd, total gelassen bis reaktionslos - dachte mir puh ist der ruhig für einen 4-jährigen. Allerdings kam wenig später raus, dass er einen Herzfehler hatte und im Hirn tatsächlich nicht viel Sauerstoff ankam und er denktechnisch auf Sparflamme lief...
                Wie wurde der behandelt und mit welchem Erfolg ?

                Kommentar

                • Pendragon
                  • 23.10.2008
                  • 830

                  #9
                  Gar nicht, der ist zurück zum Händler. Rausgekommen ist das auch nur durch Zufall, wollten ihn grundimmunisieren lassen zwecks Turnierteilnahme, beim ersten Impfen alles i.O, bei der Nachimpfung plötzlich Herzgeräusch. Meinen alten TA auch nochmal kommen lassen (eigentlich schon in Rente, aber total erfahren was das angeht, Geräusch bestätigt). Der alte hat dann mit Dr. Ende in Hannover telefoniert, Geräusch beschrieben, Eignung als Reitpferd mehr als in Frage gestellt, da jederzeit der Tod hätte eintreten können, also zurück zum Händler und anderes Pferd geholt. Denke, entweder wurde er weiterverkauft oder verwurstet.... :-S
                  Avatar: Havanna - Hotline x Brentano x Lungau

                  Kommentar


                  • #10
                    Ich hatte bisher 1x ein Fohlen, dem ich auch eine gewisse geistige Zurückgebliebenheit zuschreiben würde.
                    War jetzt nicht wirklich extrem - aber im Vergleich zu allen anderen Fohlen hatte es doch so manch komische Anwandlungen.......

                    Es war auch eine Schwergeburt und meiner Meinung nach lies vielleicht wirklich die Gehirndurchblutung etwas zu wünschen übrig, weil es wegen seiner Größe wohl etwas lang im Geburtskanal steckte.
                    (Meine Einschätzung)

                    Körperlich war die aber nie unterentwickelt - eher im Gegenteil

                    Kommentar

                    • Sabine2005
                      • 17.06.2005
                      • 7791

                      #11
                      @ Alleinig

                      Was wurde aus dem Pferd ?

                      Kommentar

                      • Lindenhof
                        • 17.11.2004
                        • 2253

                        #12
                        @Sabine2005
                        Ich bin ja nicht unbedingt ein Freund von sowas, aber in einem solchen Fall würde ich tatsächlich mal eine Tierkommunikatorin holen, die einen guten Ruf hat... Ist bezahlbar und es wäre interessant, was rauskommt!
                        www.lindenhof-gstach.de

                        Kommentar


                        • #13
                          @ Sabine 2005

                          Kann ich nicht so genau sagen.
                          Hab sie als Absetzer verkauft, hatte sie danach erst noch in Pension und dann 2jährig aus dem Stall gegeben.

                          Danach hab ich auch nix mehr weiter mitbekommen. Ist aber noch nicht so alt, das die unterm Sattel schon wunder was leisten könnte.

                          Kommentar

                          • Sabine2005
                            • 17.06.2005
                            • 7791

                            #14
                            Ich hole das Thema nochmal hoch.

                            Hat heute zufällig jemand den Bericht über den Western Trainer Buck Dingsbums gesehen? Lief auf Servius TV.

                            Darin ein 3 jähriger Hengst, der laut Zuechterin bei der Geburt reanimiert werden musste.
                            Laut deren Tierarzt wäre im Laufe der Jahre auch eine geistige Zurückgebliebenheit bei dem Pferd erkennbar.

                            Das Pferd war nun bei Buck zum eigentlichen einreiten - welches aber schnell eingestellt wurde, da da Tier sich als aeusserst aggressiv herausstellte und den Trainer frontal Angriff und verletzte. Auch im sonstigen Umgang war dieses kein Schmusetier.

                            Das Pferd ist daraufhin wohl zur letzten Fahrt in den Hänger geladen worden.

                            Im Gespräch mit der Zuechterin kam raus, das dieser Hengst früh verwaist ist und sie aufgrund eines Rueckenleidens monatelang nichts mit dem Pferd gemacht hat (also kein Fohlen ABC etc). Außerdem haette sie zu Hause 18 Hengste, was bei Buck nur zu Kopfschütteln geführt hat mit der Aussage, sie selber haette wohl ein tieferes Problem, was es zu loesen gilt.

                            Als die Kursteilnehmer ihn ansprachen, ob er sich zu diesem Pferd aeussern würde, sagte er, das er das sehr bedauerlich findet. Hätte dieses Pferd in jüngsten Jahren intensive Betreuung gehabt, hätte es durchaus ein braves Reitpferd werden können im begrenzen Rahmen.

                            Ich hole das Thema nochmal hoch, da ich ja selber von einem Pferd bei uns auf dem Hof sage, der hat eine Form vom Down-Syndrom (sofern man da einen Vergleich anstellen kann).
                            Aggressiv ist der zum Glück nicht. Aber man hat den Eindruck, der erkennt einen nicht - es scheint als wäre man dem jeden Tag ein neues unbekanntes Gesicht.

                            Kommentar

                            • Dark-Angel
                              • 04.12.2008
                              • 1408

                              #15
                              @Sabine: Was wurde denn aus dem Pferd deiner Bekannten?

                              Kommentar

                              • Sabine2005
                                • 17.06.2005
                                • 7791

                                #16
                                Zitat von Dark-Angel Beitrag anzeigen
                                @Sabine: Was wurde denn aus dem Pferd deiner Bekannten?
                                Das Pferd ist ja noch da. Ist jetzt mit meiner zusammen eingeritten worden. War dabei nicht der Einfachste, was man aber auch begründen kann, das er soweit nix kennt, weil sich von uns eben keiner zu diesem Tier hingezogen fühlt.

                                Diverse potenzielle Pferdekaeuferinnen haben Abstand zum Pferd genommen mit der Begründung, das sie ihn "komisch" finden wuerden.

                                Dabei ist er schwarz mit Stern.

                                Ironischerweise - und das will uns allen nicht in den Kopf - hat ihn der Einreiter gekauft nachdem er sich wohl gut beim Freispringen angestellt haben soll. Bis März wird er wohl noch bleiben.

                                Nun, ich wuerde dieses Pferd nun keinem anderen besser anvertrauen als diesem Einreiter - aber ob der sich so entwickelt wie gewünscht, das bleibt ihm wohl zu wünschen

                                Kommentar


                                • #17
                                  ---
                                  Zuletzt geändert von Gast; 25.04.2015, 21:27.

                                  Kommentar

                                  • Browny
                                    • 13.11.2009
                                    • 2640

                                    #18
                                    ich fand es auch gut, dass in dieser doku deutlich wurde, was aus solchen pferden früher oder später wird... dies war dann hoffentlich ein abschreckendes beispiel für alle, die meinen sie müssten sich ein schwieriges pferd anschaffen, ohne den nötigen sachverstand zu haben...

                                    Kommentar

                                    • greyrodent
                                      • 04.08.2013
                                      • 1283

                                      #19
                                      *g*
                                      Die "Gurus" selber sind ja oft gar nicht das Problem, denn diejenigen, die _wirklich_ gut sind, werden ja meist eher zum "Guru" gemacht, als daß sie selber diesen Status anstreben...

                                      Anyway, zurück zum Thema. Bei dem goldenen Pferd im Buck-Film (ist schon bissi was her, daß ich den gesehen habe - muß Berlinale 2011 gewesen sein) war ein weiteres Problem, daß es eine Handaufzucht war und deshalb nie anständig sozialisiert worden ist. Zusammen mit dem bei der Geburt entstandenen Sauerstoffmangel-Hirnschaden eine hochexplosive Mischung. Natürlich hatte die Besitzerin auf gut deutsch nicht alle Latten am Zaun, aber das hat Brannaman ihr ja auch ziemlich deutlich auf den Kopf zugesagt und sie war am Ende immerhin soweit einsichtig, daß sie bereit war, das Pferd auf die ganz große Wiese zu schicken.

                                      Daß es auch bei Pferden höchst individuelle Unterschiede im Bereich der "intellektuellen Leistungsfähigkeit" gibt, halte ich für eine simple Tatsache. Nicht umsonst können die meisten Pferde keine Riegel aufmachen. Manche schon...

                                      Einfacher Test für "try this at home": Wasserkübel (ausreichend groß, daß das Pferd mit der Nase ordentlich drin rumrühren und ihn nicht versehentlich umstoßen, aber mit "geplanter Aktion" trotzdem umwerfen kann) hinstellen, mit Wasser füllen (Wassertiefe mind. 20-25 cm), Apfel reinschmeißen und sich eine Weile Zeit zum Beobachten nehmen. Die unterschiedlichen Problemlösungsstrategien verschiedener Pferde sind höchst interessant, das reicht von "nach wenigen Versuchen frustriert aufgeben" bis hin zu ganz gezielten Aktionen wie "Eimer umschmeißen", "so viel Wasser wegtrinken, daß man den Apfel auf den Boden drücken und so 'erwischen' kann" oder "Apfel an den Rand drücken und versuchen, ihn irgendwie seitlich ins Maul zu kriegen". Der Apfel sollte in der Größe dem Pferd angepaßt sein, für Großpferde also schon auch was größeres, weil sie kleine Äpfel sonst vorsichtig mit den Lippen umfassen können.

                                      Kommentar

                                      • Coyana_78
                                        • 18.05.2007
                                        • 8335

                                        #20
                                        Ich lese das erst jetzt.
                                        Erinnert mich ein wenig an meine Stute, die 4jährig in der Dose landete.
                                        Allerdings war dieses Pferd mit Artgenossen völlig in Ordnung.
                                        Jegliche Akzeptanz einer Ausbildung (angefangen beim Aufhalftern!) fehlte aber gänzlich. Konsequenz wurde mit Aggressivität beantwortet.
                                        Und da waren niemals ungeeignete Leute dran!

                                        Kommentar

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                                        Erstellt von willi1, 09.07.2021, 10:12
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