Schwere Kolik und Einschläfern

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  • Kati123
    • 25.02.2023
    • 6

    Schwere Kolik und Einschläfern

    Vorsicht lang….Ich musste vor 5 Tagen meinen Trakehner einschläfern lassen und schaff es irgendwie nicht, aus diesem Albtraum aufzuwachen. Vielleicht kann einer von Euch etwas Klarheit in mein Gedankenkarussel bringen.

    Kurz zu den Fakten: mein kleiner Schatz war – laut Videoaufzeichnungen – seit 1 Uhr nachts auffällig, gefunden habe ich ihn um 6:30 Uhr mit schwersten Kolikanzeichen.
    Mit Mühe nur auf die Beine bekommen und bis zum Eintreffen der TA geführt mit immer wieder Hinschmeißen und Wälzen. Aufgebläht wie ein riesiger Luftballon, keine Darmgeräusche, dehydriert/ Schleimhäute blass, kein Fieber, aber geäppelt hat er tatsächlich noch 3 kleine Ballen.

    TA hat ihn dann gespritzt (Buscopane Comp), er wurde etwas ruhiger. Dann rektale Untersuchung – rechts am Blinddarm extrem berührungsempfindlich. Nasenschlundsonde: kein Reflux, lediglich säuerlicher Geruch. Sie hat dann noch 1,5l Wasser durch die Sonde eingeführt. Danach ist sie gefahren, ich fing an zu führen, keine 5 Minuten später lag er wieder und war gar nicht mehr ansprechbar, viel schlimmer als vorher und das 20 Minuten nach der Spritze.

    Ich habe also die Klinik informiert, die leider über eine Stunde Fahrt bedeutet, den Hänger angekuppelt, die TA zurückgerufen, damit sie ihn irgendwie transportfähig bekommt…..als sie ihn gesehen hat, nur 35 Minuten nach der ersten Behandlung, meinte sie, dass Buscopane nichts bringen würde….wir haben ihn dann erlöst, was wiederum 45 Minuten gedauert hat, sie hat ganze 4 Dosen des Euthan.mittel verbraucht, zwischenzeitlich gecheckt, ob sie überhaupt die Vene getroffen hat….nach der 4. Ist er AUFGESTANDEN……stand wackelig vor mir, hat all seine Kraft zusammengenommen, nur um dann wieder in die Knie zu gehen und für immer seine Augen zu schließen…..

    Ich weiß, es bringt nichts, sich Gedanken zu machen und es ist auch nicht das erste Mal, dass ich ein Pferd gehen lassen muss. Aber mich quält die Frage, ob bei einer Symptomatik, die ja schon fast einem Darmverschluss gleich kommt, überhaupt Buscopane gespritzt werden darf – weiß jemand von euch, warum Buscopane bei einem Darmverschluss kontraindiziert ist? War das oder das Wasser der Grund, warum es deutlich schlimmer wurde? Hätte man nicht noch mehr machen können? Hätte man ihn nicht sedieren können, um ihn zu transportieren? Oder wäre das die absolute Quälerei gewesen? Und warum hat sie so viel beim Einschläfern verbraucht (ich weiß, es ist schwierig zu dosieren, aber 4x so viel!)……

    Ich weiß, „hätte“ macht absolut keinen Sinn…aber ich mach mir einfach Vorwürfe, nicht alles gegeben zu haben….
  • Carley
    • 25.01.2019
    • 1513

    #2
    Das tut mir total leid für dich! Ich kann dir da nur mein Mitgefühl aussprechen, leider musste in meinen Freundeskreis letztes Jahr 2 und dieses Jahr bereits ein Pferd wegen Kolik eingeschläfter werden, da war an Transport zur Klinik nicht zu denken. Ging bei allen sehr sehr schnell. Darmverschluss bzw Verschlingung. Absolut Furchtbar, vorallem da ohne Vorankündigung!
    Um deine Gendanken vlt zu beruhigen: Es ist nicht immer das Beste alles zu machen, was technisch geht. Manchmal ist es nur eine Verlängerung des Leidens.
    Allerdings finde ich wie er eingeschläfert wurde auch absolut gruselig!

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    • Kareen
      PREMIUM-Mitglied
      • 06.01.2001
      • 7463

      #3
      PN

      Kommentar

      • pathieV
        • 15.09.2007
        • 539

        #4
        Also wir hatten letzten Sommer Kolik, meine TÄ hat direkt gesagt, Klinik.
        Hat ihn zuhause untersucht, rektal und abgehört und sofort in der Klinik angerufen und uns angekündigt.
        Sien hat ihm noch Schmerzmittel gespritzt, aber keine Ahnung was, und dann haben wir aufgeladen.
        Ich versteh nicht, wenn dein Pferd so schlecht da stand, warum sie euch nicht direkt in die Klinik geschickt hat?

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        • Be_ttersweet
          • 25.11.2016
          • 183

          #5
          Hallo Kati, medizinisch kann ich dir leider gar nicht weiter helfen. Was ihr mitgemacht habt ist schrecklich, ich umarme dich unbekannterweise!

          Du hast sicher alles getan, was soll man als Laie anderes tun, als schnellstmöglich einen TA holen und sich drauf verlassen, dass er das Richtige tut.

          Ich hab mal von einer Miteinstellerin ähnliches vom Einschläfern bei Kolik gehört. Keine Ahnung, ob da was falsch gelaufen ist, oder bei Kollik, schwerem Unfall, bei sehr schlechtem Allgemeinzustand und in Folge eingeschränktem Kreislauf, das Mittel anders oder schwächer wirken kann.

          Bei uns in der Nähe gibt es eine Klinik, die viele Kolik-OP’s machen und ich weiß nur, dass des öfteren Pferde nicht mehr operiert werden, weil sie zu spät gekommen sind (manchmal gar nicht anders möglich, weil Koliken eben nicht immer sofort entdeckt werden und nicht jeder so nah an einer Klink wohnt, dass er schnell dort sein kann oder auch, dass der Haus-TA zu lange behandelt, bevor er zur Klinik rät) und dass viele Pferde die OP bzw. die Tage danach nicht überleben, was rückblickend auch eine Quälerei ist.
          Man will natürlich alles versuchen, aber nicht immer tut man dem Pferd damit Gutes.

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          • Kati123
            • 25.02.2023
            • 6

            #6
            Zitat von Carley Beitrag anzeigen
            Das tut mir total leid für dich! Ich kann dir da nur mein Mitgefühl aussprechen, leider musste in meinen Freundeskreis letztes Jahr 2 und dieses Jahr bereits ein Pferd wegen Kolik eingeschläfter werden, da war an Transport zur Klinik nicht zu denken. Ging bei allen sehr sehr schnell. Darmverschluss bzw Verschlingung. Absolut Furchtbar, vorallem da ohne Vorankündigung!
            Um deine Gendanken vlt zu beruhigen: Es ist nicht immer das Beste alles zu machen, was technisch geht. Manchmal ist es nur eine Verlängerung des Leidens.
            Allerdings finde ich wie er eingeschläfert wurde auch absolut gruselig!
            ..das denke ich eigentlich auch, dass es in unserem Fall wohl nur eine Verlängerung gewesen wäre, da wir ihn so spät gefunden haben....so hatte er seinen kleinen Freund, unser Shetty Heinz (er stand die ganze Zeit mit gesenktem Kopf an seinem Kopf und hat ihn immer wieder "angenast"), direkt neben sich und er durfte zuhause sterben....trotzdem könnte ich innerlich einfach nur schreien...

            Kommentar

            • Kati123
              • 25.02.2023
              • 6

              #7
              Zitat von pathieV Beitrag anzeigen
              Also wir hatten letzten Sommer Kolik, meine TÄ hat direkt gesagt, Klinik.
              Hat ihn zuhause untersucht, rektal und abgehört und sofort in der Klinik angerufen und uns angekündigt.
              Sien hat ihm noch Schmerzmittel gespritzt, aber keine Ahnung was, und dann haben wir aufgeladen.
              Ich versteh nicht, wenn dein Pferd so schlecht da stand, warum sie euch nicht direkt in die Klinik geschickt hat?
              Da hast du vielleicht Recht, wobei wir hier von einem zeitlichen Versatz von 30 Minuten sprechen. Nur denke ich, dass wir ihn auch dann nicht so weit bekommen hätten, dass er 1,5 hrs durchhält bis in die Klinik.

              Kommentar

              • Kati123
                • 25.02.2023
                • 6

                #8
                Zitat von Be_ttersweet Beitrag anzeigen
                Hallo Kati, medizinisch kann ich dir leider gar nicht weiter helfen. Was ihr mitgemacht habt ist schrecklich, ich umarme dich unbekannterweise!

                Du hast sicher alles getan, was soll man als Laie anderes tun, als schnellstmöglich einen TA holen und sich drauf verlassen, dass er das Richtige tut.

                Ich hab mal von einer Miteinstellerin ähnliches vom Einschläfern bei Kolik gehört. Keine Ahnung, ob da was falsch gelaufen ist, oder bei Kollik, schwerem Unfall, bei sehr schlechtem Allgemeinzustand und in Folge eingeschränktem Kreislauf, das Mittel anders oder schwächer wirken kann.

                Bei uns in der Nähe gibt es eine Klinik, die viele Kolik-OP’s machen und ich weiß nur, dass des öfteren Pferde nicht mehr operiert werden, weil sie zu spät gekommen sind (manchmal gar nicht anders möglich, weil Koliken eben nicht immer sofort entdeckt werden und nicht jeder so nah an einer Klink wohnt, dass er schnell dort sein kann oder auch, dass der Haus-TA zu lange behandelt, bevor er zur Klinik rät) und dass viele Pferde die OP bzw. die Tage danach nicht überleben, was rückblickend auch eine Quälerei ist.
                Man will natürlich alles versuchen, aber nicht immer tut man dem Pferd damit Gutes.
                ...auch unbekannterweise tut eine Umarmung gut! Danke...
                Ich hatte heute noch ein ausführliches Gespräch mit der Klinik, die eben auch meinten, dass es mitunter eben schwierig sei, die korrekte Dosis zu finden....und auch, dass seine Chancen wohl eher schlecht gestanden hätten...wie auch immer, wahrscheinlich bleibt einem nichts weiter zu tun, als nächstes Mal schneller zu sein und auch sofort aufzuladen....

                Kommentar

                • Lockenkopf
                  • 27.03.2015
                  • 105

                  #9
                  Hallo Kathi!

                  Dein Verlust tut mir sehr leid! Und so ein dramatischer Verlauf ist für den Besitzer ein echter Alptraum!
                  Die Dosierung der Euthanasie Medikamente ist in Fällen in denen der Kreislauf schon so schlecht ist oft höher, weil die Medikamente einfach nicht mehr so gut durch den Blutkreislauf verteilt werden und entsprechend im Gehirn anfluten können.

                  Gesendet von meinem SM-A405FN mit Tapatalk

                  Kommentar

                  • Kati123
                    • 25.02.2023
                    • 6

                    #10
                    Zitat von Lockenkopf Beitrag anzeigen
                    Hallo Kathi!

                    Dein Verlust tut mir sehr leid! Und so ein dramatischer Verlauf ist für den Besitzer ein echter Alptraum!
                    Die Dosierung der Euthanasie Medikamente ist in Fällen in denen der Kreislauf schon so schlecht ist oft höher, weil die Medikamente einfach nicht mehr so gut durch den Blutkreislauf verteilt werden und entsprechend im Gehirn anfluten können.

                    Gesendet von meinem SM-A405FN mit Tapatalk
                    Ganz lieben Dank für deine Antwort!

                    Kommentar

                    • Calippo
                      • 24.06.2007
                      • 583

                      #11
                      So wurde es mir auch erklärt, als ich meinen Oldie nach einer Kolik einschläfern lassen musste. Es war ein auf und ab, aber zuletzt war klar, dass er es nicht mehr schaffen würde. Da war der Blutkreislauf schon im Keller und er bekam 2 von den Spritzen. Ist dann umgefallen und hat noch ein paar mal tief geschnauft, dann war es vorbei. Für mich ziemlich traumatisch, aber ich glaube, er war schon so weit "drüben" dass er nichts mehr gemerkt hat.

                      Kommentar

                      • Neuzüchter
                        • 09.04.2003
                        • 2159

                        #12
                        Manchmal geht es einfach nicht. Meine Stute stand am Haus. Als ich mit dem Hund losging war alles gut. 40min später erste Symptome. Sofort gespritzt (ich kann das selber) untersucht, Kollege dazu gerufen, Schmerzmittel, Infusionen, Sedation …
                        sie war mit nichts zu stehe zu bekommen, nicht mit gehen nicht mit stehen, nicht mit den anderen Pferden nicht ohne. Nach knapp drei Stunden haben wir es beendet.

                        ich habe sehr viel telefoniert danach und es hat lange gedauert bis die Frage verblasst ist, ab welchem Moment es vielleicht noch umkehrbar war. OP war für sie nicht möglich aus anderen Gründen, aber ich weiß auch von Pferden, die gefahren wurden u d es trotzdem nicht geschafft haben.

                        Die Stute war 18 Jahre bei mir und trotz aller Schmerzen sanft und Fromm bis zum Schluss, ich bin froh dass es so schnell ging, das hat mir die Entscheidung erleichtert.
                        Auch Freizeitpferde sin Profis!

                        Kommentar

                        • Lucca2003
                          • 15.01.2022
                          • 9

                          #13
                          dat tut mir ganz furchtbar leid, was für ein Alptraum.
                          Man fragt sich immer, ob man durch sein Handeln den Ausgang hätte ändern können - aber hier hört es sich danach an, dass Du alles schnell und richtig eingeleitet hast. Manchmal ist man traurigerweise einfach machtlos

                          Kommentar

                          • Kati123
                            • 25.02.2023
                            • 6

                            #14
                            Zitat von Neuzüchter Beitrag anzeigen
                            Manchmal geht es einfach nicht. Meine Stute stand am Haus. Als ich mit dem Hund losging war alles gut. 40min später erste Symptome. Sofort gespritzt (ich kann das selber) untersucht, Kollege dazu gerufen, Schmerzmittel, Infusionen, Sedation …
                            sie war mit nichts zu stehe zu bekommen, nicht mit gehen nicht mit stehen, nicht mit den anderen Pferden nicht ohne. Nach knapp drei Stunden haben wir es beendet.

                            ich habe sehr viel telefoniert danach und es hat lange gedauert bis die Frage verblasst ist, ab welchem Moment es vielleicht noch umkehrbar war. OP war für sie nicht möglich aus anderen Gründen, aber ich weiß auch von Pferden, die gefahren wurden u d es trotzdem nicht geschafft haben.

                            Die Stute war 18 Jahre bei mir und trotz aller Schmerzen sanft und Fromm bis zum Schluss, ich bin froh dass es so schnell ging, das hat mir die Entscheidung erleichtert.
                            ....einfach nur furchtbar, so machtlos zu sein...

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