Brauche Euren Rat

[Scoob]

Hallo, meine Stute hatte vor 3 Wochen eine Totgeburt. Die Klinik konnte sich nicht erklären warum. Trächtigkeit war unauffällig, Stute immer fit. Seit der Geburt nahm die Stute stark ab und fieberte. Sie wurde mehrmals gespült, nach einigen Tagen gynäkologisch alles top jedoch weiter Fieber. In der Klinik wurde sie total auf den Kopf gestellt, Ultraschall Bauchraum, Gastroguard, verschiedene Antibiotika, Röntgen vom Thorax... Die Tierärzte können sich das Fieber und das Abmagern nicht erklären. Das einzige was auffällig war war das Bild der Lunge. Hier sah man Schatten. Das Pferd hat nie gehustet oder ähnliches. Wurmkur wurde auch gemacht. Jetzt steht sie die 3. Woche in der Klinik, frisst nur etwas Kraftfutter, fast kein Heu. Sie wirkt so müde, ich denke es ist Zeit sie gehen zu lassen.Alles kam so plötzlich, ich verstehe es einfach nicht. Sie war immer eher übergewichtig und verfressen. Jetzt hat sie diesen leeren Blick. Vielleicht könnt ihr mir irgendetwas raten.

[cleopatras magic]

Das ist alles sehr traurig, ich glaube aber nicht, das man hier aus der ferne dir nein Tipp geben kann. Niemand kennt dein Pferd so gut wie du selbst.

Wenn die behandelten ta nicht sagen können was los ist, würde ich evt noch ne zweite Meinung einholen, aber entscheiden kannst nur du. Wünsche euch viel kraft

[Scoob]

Die Tierärzte stehen in Kontakt mit meiner Haustierärztin. Sie weiss auch nicht mehr weiter. Mittlerweile geht man davon aus dass die Stute durch diese Erkrankung das Fohlen verloren hat. Ich will nicht dass sie leidet, ich denke dass ich bald eine Entscheidung treffen muss.

[Neuzüchter]

Abgesehen davon, dass mein Pferd niemals drei Wochen diagnoselos in einer Klinik bliebe, wenn das Pferd leidet muss es gehen dürfen. Die Entscheidung ist schwer, man fragt sich ob man alles versucht hat und die realistische Antwort kann nur "nein" sein. Niemand hat je "alles" probiert und selbst wenn alles möglich wäre käme es immer noch auf die Reihenfolge an.

[Furioso-Fan]

Gibt es die Möglichkeit mal anzutesten, ob und wie sie auf ein frisch geborenes Fohlen reagiert?

[samira127]

gibt es beim pferd denn auch so etwas wie tumormarker im blut um zu gucken ob da was ist? was sind es für schatten auf der lunge? bronchioskopie gemacht worden? und trauer durchs fohlen und abschiebung in die klinik kann es nicht sein? wenn es vertretbar ist würde ich die warscheinlich nach hause holen in di ebekannte umgebung und gucken was dann passiert. gyn technisch ist sonst aber nichts mehr? was macht das blutbild (entzündungszeichen im blut? sonstwie auffällig?). frisst sie sonst gras oder mash? verschiedene futter/müslisorten probiert?

wie alt ist das tier denn überhaupt? erstes fohlen oder schon erfahrene zuchtstute? hormone normal oder komplett aus dem takt durch die fehlgeburt? in welcher zeit hat sie verfohlt? habt ihr vom fohlen ne obduktion machen lassen?

[Browny]

wenn die TÄ keine Idee mehr haben:
wie Samira wäre mein Versuch wohl auch: heim holen, raus lassen, gucken, ob sich etwas tut...

[Scoob]

Fohlen wurde obduziert, alles ok. Sie frisst hauptsächlich Müsli, Mash aber leider wenig Heu.Und das müsste sie fressen. Zu Hause war sie zwischendurch weil die Tierärzte auch meinten das würde ihr gut tun. Sie steht in einem Laufstall mit angrenzendem grossen Sandpaddock. Hat leider nichts gebracht, der Zustand verschlechterte sich.In der Klinik darf sie auch jeden Tag raus. Blutbild hatte einige Abweichungen, zu wenig Eiweiss, den Rest weiss ich nicht mehr. Bronchoskopie wurde gemacht, ergab etwas Schleim. Für alles weitere müsste eine Biopsie gemacht werden. Das will ich nicht, es besteht die Möglichkeit einer Blutung. Es wäre das erste Fohlen gewesen, sie hat es wohl nicht einmal angekuckt nach der Geburt. Wie gesagt, Fohlen war ganz normal, Geburt einfach. Die Ärzte sind sich sicher dass es nichts mehr damit zu tun hat.

[Furioso-Fan]

Ich würde sie heim holen.
Meine herzallerliebste Schimmeline war 2005 mit Kolik in der Klinik. Nach der OP hat sie nicht gefressen. Erst dann, als ich Heu von zuhause (!) gebracht habe und viel bei ihr war, hat sie angefangen zu fressen. Und das, obwohl sie eine sehr gute Esserin immer war.
Sie hat ihren Freund vermisst, der im übrigen auch fast das Fressen eingestellt hatte, als sie in die Klinik musste. Er hat erst dann gefressen, nennenswert, als sie über dem Berg war. Er hat das gespürt.

[riti]

Das tut mir sehr leid für dich, ich kann mir vorstellen wie es dir geht. Aus der Ferne ist es immer so leicht, zu sagen, lass es einschläfern ... das ist nicht leicht, man hofft bis zuletzt ...
Für mich klingt es nach ner Virus Infektion. Da gibt es ja diverse. Das müsste die Klinik feststellen können, aber immer gelingt das nicht. Auch Botulismus oder Graskrankheit kommen vielleicht in Frage.
Eine Freundin hatte eine Maidenstute, die vier Wochen nach Geburt eines gesunden Fohlens erkrankte, wir wissen bis heute nicht woran. Konnte nicht mehr richtig fressen oder trinken, nicht schlucken, Wasser lief aus der Nase, lag viel. Das Fohlen hatte die gleichen Symptome. In der Klinik konnte nichts festgestellt werden, beide waren nicht zu retten. Das Fohlen wurde noch in der Klinik eingeschläfert, die Stute zuhause, nachdem es ihr nach einer kurzen besseren Phase wieder schlechter ging. Und das Sterben war noch ein arger Kampf, obwohl es ihr so schlecht ging. (Weswegen wir heute nur noch schießen lassen).
Ich wünsche dir viel Kraft und dass es vielleicht doch noch besser wird. Immerhin frisst sie ja etwas ...

[Neuzüchter]

Wurden mal Blutgaswerte gemessen? Wenn sie einen Lungentumor hat ist das Fohlen evtl schon erstickt.

[BKM]

Wie alt ist die Stute?

[Gast]

Tut mir sehr leid, dass es Deiner Stute so schlecht geht.
Die Symptome sind ja leider sehr unspezifisch, da ist es für die Tierärzte natürlich auch sehr sehr schwierig.
Was sagen die Blutwerte genau? Gibt es Hinweise auf eine Blutung, auf eine Infektion, auf eine Vergiftung (Leberwerte)?
Bei den Symptomen würde ich ja, nachdem doch schon einiges gemacht wurde, am ehesten auf eine Infektion oder eine Vergiftung tippen.

Bevor Du entscheidest, die Stute ggf. einschläfern zu lassen, würde ich wohl als letzten Versuch noch einmal ungezielt nur nach Symptomen behandeln lassen, parallel Antibiotika und Cortison. Wenn das nach zwei, drei Tagen keinerlei Besserung bringt, kann man sie immer noch gehen lassen.
Bei einem Virus bringt das natürlich nichts, da ist man machtlos.

Bei uns im Stall steht ein Wallach, der von jetzt auf gleich ähnlich unklare Symptome hatte (wobei es da einen Tag lang hohes Fieber gab), Ratlosigkeit in der Klinik, der sehr erfahrene Haustierarzt hat dann als letzte Maßnahme wie oben beschrieben noch einmal tief in die Medikamentenkiste gegriffen und siehe da, Pferd erholte sich. Was er hatte, weiss nach wie vor niemand.

[muckischnucki]

Wie geht es dem Pferd?

[feuer-fee]

ist sehr grausam, wenn man helfen will und nicht kann. Tut mir furchtbar leid für Dich und Dein Pferd!

Meine Nachbarin hatte eine identische Geschichte mit Ihrer Stute. Genau alles identisch. Letztendlich hat sie die Stute auf die Wiese zuhause gestellt, diese bekamm nochmal ein Fieberschub, ist zusammengebrochen, hatte eine Attacke und das war es...
Die Besitzerin faßungslos die Stute noch obduzieren lassen- kam nichts bei raus, außer, dass die Lunge regelrecht flüßig war.

Keiner weiß wieso die Stute krank wurde. War sehr grausam. Wünsche Dir von Herzen, dass sich Deine Dame erholt!!!

[Scoob]

Wir mussten sie leider gehen lassen.

[Gast]

Ach verd*****, das tut mir wahnsinnig leid für Dich!

[feuer-fee]

Furchtbar Fühl Dich umarmt... Du hast alles getan was Du tun konntest. Tut bitter weh, ich weiß

[Scoob]

Danke, die Entscheidung war schwer. Es ging ihr aber immer schlechter mit Fieber über 40 Grad. Sie wirkte so traurig. Die Klinik war sich nach weiteren Untersuchungen sicher dass es ein tumoröses Geschehen war. Wir hätten noch eine Biopsie der Lunge machen können. Nach einer schlaflosen Nacht habe ich mich dagegen entschieden. Sie wurde genug gequält in all den Wochen. Sie wollte nicht mehr, sie war immer ein stolzes und sehr waches Pferd. Ich hätte eine Woche auf das Ergebnis warten müssen, das wollte ich ihr ersparen. Ich kann es aber noch immer nicht wirklich fassen...

[Gast]

Du hast im Interesse des Pferdes richtig entschieden, auch wenn es sich sooo schwer anfühlt.
Es ist nicht immer sinnvoll bzw. vertretbar, alles an Diagnostik zu machen, nur weil es möglich ist. Und hier wäre es wohl kaum noch hilfreich gewesen, sondern wie Du schon sagst, nur noch weitere Quälerei für ein schwerstkrankes Pferd. Wenn es einem Pferd so schlecht geht und man als die Person, die es am besten kennt, den Eindruck hat es kann nicht mehr, dann ist es Zeit, das Leid zu beenden.

Ich selbst habe einmal den Fehler gemacht, gegen mein eigenes Gefühl und meine Überzeugung einen Jährling nicht einschläfern, sondern die TÄ noch weiter "herumsuchen" zu lassen. Am Ende hat es das Leiden des Pferdes um 10 Tage verlängert und es ist dramatisch eingegangen, statt in Ruhe und ohne Panik eingeschläfert zu werden.
Es war mir eine Lehre, leider auf Kosten des Pferdes. Tut mir heute noch unsagbar leid.