Kotwasser - was hilft wirklich?

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  • Chillon
    • 26.08.2008
    • 126

    #61
    Die Crux ist ja auch noch, dass bei schlechten Zähnen auch die Nahrung nicht mehr wie gewohnt aufgeschlossen werden kann und man schon aufgrund dieser Tatsache eigentlich mehr füttern müsste. Und dabei ist Öl wirklich die einfachste Methode, dass die Kalorien auch im Pferd ankommen, denn es muss nicht gekaut werden :-)

    Mein alter Vollblüter, der Zeit seines Lebens eher große Mengen Kraftfutter verstoffwechselt hat (zusätzlich zu Heu satt wohlgemerkt), hatte in seinen letzten Jahren auch einen weitgehend desolaten Zahnstatus - er war deutlicher deutlicher Überbeisser, was seine Zahnsituation trotz regelmäßiger Kontrollen und Behandlung immer übler werden ließ.
    In seinen letzten Jahren hatte er nur noch ca. 10 Backenzähne und die auch noch ungünstig verteilt, so dass er nicht mehr mahlen, sondern bestenfalls quetschen konnte. Außerdem hatte er EOTRH und eine Kiefergelenksarthrose und ein so besch*** Röntgenbild, dass der Doc sich nicht mal traute, ein Maulgatter reinzumachen aus Angst, dass ihm der Unterkiefer entgegenkracht...

    Er lebte ca. 4/5 Jahre praktisch von ca. 6-8 kg hochwertigem Kraftfutter (Quetschhafer und Seniormüsli) und 200 ml Öl täglich, verteilt auf 3 Mahlzeiten. Zudem hatte er pro 24 Stunden eine große volle Krippe Heucobs in seiner Box (gewässert locker 10 kg), entsprechend also der "normalen" Heuportion.

    Er hate natürlich auch ein Heunetz hängen, weil er sich damit immer noch beschäftigte, auch wenn er nur Röllchen kaute und es wieder ausspuckte. Aber die so angeregte Speichelproduktion verhindert eine Übersäuerung des Magens, wie man sie bei den hohen Kraftfutterdosen sonst sicherlich bekommen würde. Im Sommer war die Weide sein Heunetz, aber auch das Gras bekem er nur noch zu geringem Teil herunter, auch hier war das mehr Röllchenkauen und Beschäftigungstherapie.

    Eine weitere positive Tatsache ist, dass er der Typ "Genussfresser" war, d.h. er verteilte sein Fressen über den ganzen Tag und schlingt die großen Portionen nicht einfach rein.

    Vermutlich kam er deshalb mit dieser völlig unorthodoxen Fütterung gut klar, aber ohne diese Fütterung wäre er nicht knapp 30 geworden. Der TA, der die Problematik von Anfang an kannte, konnte es immer gar nicht glauben, wenn er ihn sah, wie gut er dastand. Er hatte in seinem ganzen Leben nie eine Kolik.....

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    • diealtekitti
      • 04.07.2007
      • 541

      #62
      Meine Stute ist auch so ein verdauungsproblematisches Pferdchen. Sie leidet, genau wie bei Tante´s Pferd, unter Kotwasser in Verbindung mit Heulage. In unserem Stall...wir sind eine dreiköpfige Haltergemeinschaft...wird jetzt wieder Heu dazugefüttert. Sie bekommt jetzt ca. 1/3 Heulage und 2/3 Heu. Das Kotwasser ist fast weg. Zusätzlich füttere ich AGROBS Haferwiese. Ich bilde mir ein, dass dadurch das Kotwasser noch weniger geworden war. Mehrmals die Woche bekommt sie dann AGROBS Mash mit Bentonit. Zurzeit ist bei uns das Kotwasser verschwunden.

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      • Ramzes
        • 15.03.2006
        • 14680

        #63
        Die Pferderevue ist das offizielle Organ des Österreichischen Pferdesportverbandes (OEPS) und Österreichs größtes Fachmagazin für Pferdesport und -zucht.

        Kotwassersyndrom , Feldstudie Prof. Ellen Kienzle ..
        , ...stressbedingt ?! , vermehrt ältere Wallache
        ,...“ tritt bei Sportpferden praktisch nicht auf “


        Pektine



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        • christel-air
          • 14.12.2004
          • 1426

          #64
          Bei meinem ist es im Alter auftgetreten, er bekommt Heulage aber das schon immer wegen seiner Stauballergie.
          Ihm hilft eine Schaufel Gurbe Futter gut, dazu hab ich mal eine Entgiftungskur durchgezogen und er bekommt ein Zusatzfutter mit Betonit.
          Auf Heu umstellen wäre vermutlich das einfachste gewesen, geht aber leider nicht. Allerdings ist er auch schon 29 und hat außer dieses bisschen Kotwasser keinerlei Probleme (außer Übergewicht im Sommer)
          Qui-Lana *2011 von Qui Lago aus der Karamia von Goethe

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          • Roullier
            • 31.05.2009
            • 1147

            #65
            Vielleicht ist das für einen von Euch hilfreich

            Unser Pferd (Oldenburger, sportlicher Typ,eher sensibel, wird liebevoll Monki genannt) hat seitdem wir Ihn kennen, Kotwasser.
            Sommer wie Winter, mal weniger, mal mehr. Wobeis im Sommer eher weniger ist.

            Folgendes wurde schon alles probiert:
            • Bierhefe
            • Leinvital
            • Magensaft
            • Brottrunk
            • Rübenschnitzel
            • Gastro+ von Havens
            Nach Gabe des jeweiligen Zusatzfutters war’s jeweils für die ersten Tage besser, verschlechterte sich aber wieder schnell, wobei das Leinvital (deukavallo) noch am besten half!
            Da er eh in die Klinik musste wurde dort eine Gastroskopie gemacht.
            Folgendes wurde festgestellt:
            Gastritis/Magenulzera
            glanduläre Schleimhaut entzündet und ulzeriert, geringgradige Beteiligung der kutanen Schleimhaut im Bereich der Curvatur.
            Diese wurde medikamentös behandelt.
            Der Plan der Klinik sah wie folgt aus:
            • leichte Bewegung
            • Stressfaktoren reduzieren
            • keine gehäckselte Luzerne
            • 1,8 KG Hafer auf 2-3 Portionen
            • 500-800g Heucobs mit 200 ml Öl
            • Vitamin E
            • 300 Sojaschrot
            • 1,5 2,0 KG Heu / 100 kg Lebendgewicht
            • Mineralfutter
            Während der Medikamentengabe war das Kotwasser weg. Eine Woche nach Absetzen des Präparates trat es wieder vermehrt auf.
            Klinik wollte lieber noch mal Gastro machen und Medis verkaufen (joar, nö, lieber nicht).

            3 Wochen haben wir uns das Schauspiel angeschaut und dann mit dem Ausschlussprinzip angefangen,
            bis wir am Ende auf Heu ohne Ende und einer Handvoll gequetschten Hafer waren mit dem Ergebnis:
            er hat‘s noch immer.

            Wir haben daraufhin eine Kotprobe ins Labor schicken lassen. Ergebnis: Disbalance der Darmflora.
            Unser Tierarzt hat uns eine Dose Lactobac dagelassen. Beim Futter sollten wir auf möglichst niedrigen Zuckergehalt achten.

            Damit nu der Genesung auch nix, wirklich gar nix im Weg steht, habe ich mich an eine andere TÄ gewandt,
            die mit Futtermittelberatungen beim örtlichen Händler Ihre Brötchen verdient.
            Ich habe Ihr alles zukommen lassen was ich hab.
            Sie empfahl mehrere Produkte, unter anderem Gurbe Due Evo, Agrobs Müsli, Espasette, Rüschnis (zuckerfrei) usw.

            Grundsätzlich sagte Sie, dass man erstmal Heu satt+ zuckerfreie(!) Rüschnis+ Öl+ Mineral versuchen kann.
            So setzen wir das auch derzeit um und nehmen langsam Esparsette dazu.
            Das Pferd ist Symptomfrei und wird auch wieder munter.

            Luzernecobs oder Häcksel empfiehlt Sie nicht, da das den Magen reizen kann, behandelt (als Pellets z.B.) wäre das kein Problem.
            Wobei wohl bis heute nicht so ganz klar sei, wie gut Luzerne dem Pferd tut, da es wohl nicht ausreichend erforscht sei.

            Es bringt auch nicht viel, irgendein Gastroprodukt zu füttern. Die Deklaration auf dem Sack ist meist sehr allgemein gehalten.

            Sie sagt auch, dass das schon sehr langwierig sein kann. Naja, an der Zeit solls nu nicht scheitern.

            Warum wieso weshalb können wir uns nicht so ganz erklären. Wir haben nie am Heu gespart, immer gute Qualität in ausreichender Menge, Kraftfutter (Hafer) in Maßen ebenfalls gute Qualität.
            Wir hoffen, dass wir nu die Ursache gefunden haben, und die Therapie wirkt.

            Zuletzt geändert von Roullier; 04.02.2020, 09:04.

            Kommentar

            • Oppenheim
              • 27.01.2003
              • 3239

              #66
              Ich habe auch so einen Kandidaten... Reitpony, steht im Laufstall, mittlerer Rang. Er ist sehr gut drauf. Er hat Heu satt, ein bissl Stroh dazu, das wars. Also ich kann mir das überhaupt nicht erklären. Ich probiere es derzeit mal mit Mariendistelkraut-Pellets.
              Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

              Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

              Kommentar

              • Korney
                • 05.03.2009
                • 3514

                #67
                Ich habe im letzten Herbst auch wieder super Erfahrungen mit Esparsette Cobs bei Kotwasser gemacht.

                Kommentar

                • Roullier
                  • 31.05.2009
                  • 1147

                  #68
                  ....und rund 2 Jahre später kriegt besagtes Pferd wieder ganz normal Hafer und hat kein Bauchweh mehr. In der Zwischenzeit ist er ein mal umgezogen. Und DAS war genau das richtige für dieses Pferd. Raus aus der kleinen Vereinsanlage in die große weite Welt des Pensionsstalls. Immer was los, viel zu gucken, viele Reize. Was haben wir uns Sorgen gemacht... ob Er das gut verkraftet und sich schnell einlebt? Von der ersten Minute an fühlte er sich total wohl! Für Ihn war es genau das Richtige. Er ist schön rund und ist richtig Selbstbewusst , Neugierig. Er ist auch weniger Schreckhaft
                  Ich glaube, der war im alten Stall einfach "unglücklich". Am Futter kann es wirklich nicht gelegen haben....

                  Kommentar

                  • Filimann
                    • 16.02.2015
                    • 247

                    #69
                    Ich habe einen Wallach, bei dem stressige Situation zu Kotwasser führen. Silvester ist für ihn der Supergau, danach läuft es ihm zwei Wochen lang wie Bäche die Beine runter. Füttere ihm dann Flohsamen. Ob das hilft oder von selber besser wird weiß ich nicht, irgendwann läuft jedenfalls nichts mehr.

                    Kommentar

                    • usebina
                      • 22.01.2014
                      • 2154

                      #70
                      Mein Wallach hat auch kotwasser und wir haben für ihn so einiges probiert. Da er der erste und einzige in bisher 33 Jahren Pferdehaltung in Eigenregie ist, lässt man ja ne ganze Menge gefallen.

                      es hat im Endeffekt am heu gelegen, wir füttern jetzt 2. Schnitt, der etwas weicher ist und Zack Kotwasser weg.
                      unser bisheriges Heu hatte ich in keinster Weise in Verdacht,
                      da es aus dem Naturschutzgebiet kommt, in der Blüte gemäht und frei von „Unzeug“ ist.

                      Kommentar

                      • Suomi
                        • 04.12.2009
                        • 4284

                        #71

                        interessante Studie zum Thema Kotwasser, lesenswert

                        Kotwasser beim Pferd ist ein Symptom, das man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Eine aktuelle Studie zu Risikofaktoren und Tipps dagegen.

                        Kommentar

                        • usebina
                          • 22.01.2014
                          • 2154

                          #72
                          diese Studie ist mir auch ins Auge gefallen und deckt sich ein klein wenig mit meiner eigenen Erfahrung,(siehe Post #70) Das Kotwasser ist bei meinem seither wir anderes Heu füttern nicht mehr aufgetreten. somit seit einem Jahr symptomfrei. meiner kleinen Kolibristute geht es auch deutlich besser. Sie ist nicht mehr so aufgebläht und auch von Koliken sind wir bis jetzt verschont geblieben. (*klopf auf Holz).

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