Milz entfernen?

[Martini_dry]

Hallo ihr Lieben,

Ich habe eine informative Frage. Dem Pferd von einer bekannten geht es momentan nicht so gut. Leidet unter ständigen Koliken und plötzlich zu akuter krasser Gewichtsabnahme. Er ging nach Ostern für ein paar Tage in eine Klinik zum großen Check was da los ist. Die haben nun rausgefunden dass die Leberwerte unter anderem sehr schlecht sind. Gamma GT um fast das 4fache erhöht. Gestern kam ein noch ausstehender Laborbefund und die Tieräztin sagte sie vermutet Milztumore. Dies könnte man aber nur mit Bestimmtheit sagen wenn man aufmacht und nachschaut. In 2 Wochen werden nochmal die Laborwerte untersucht ob unter Ernährungsumstellung dort etwas besser wird. Jedenfalls sagen die, wenn sie aufmachen und die Vermutung würde sich bestätigen, würden sie ihn nicht mehr aufwachen lassen und die Besitzer müssten bei dieser Diagnose Abschied nehmen. Ein anderer Tierarzt hingegen sagt man könnte die Milz auch rausnehmen und er könnte auch so leben. Natürlich eine Zwickmühle, die die Familie in den Wahnsinn treibt. Die Klinik sagt sie machen es nicht.

Ich selbst hab noch nie gehört, dass ein Pferd ohne Milz leben kann. Aber kenn mich mit diesem Thema zum Glück auch gar nicht aus.
Habt ihr da Antworten für?

LG Martina

[Arame]

Kann leider nicht weiter helfen, allerdings steht da in dem Artikel auch, dass es wohl ohne Milz geht: http://pferde-klinik.info/_download/...ere_Organe.pdf

[Charly]

ich denke theoretisch müßte es gehen, aber welchen sinn sollte es haben?
die milz ist das Blutspeicherorgan, wenn es dort einen Tumor gibt, wird dieser über das blut 100%ig gestreut haben. in kurz oder lang werden also weiter Organe probleme bekommen.
hinzu kommt, dass eine Bauchop auch nciht ohne ist. ob das pferd danach wieder fit wird und vor allem für wielange?
ich finde die aussage der Klinik gut, mit der OP würden Sie sicherlich mehr geld verdienen, aber nützen würde es dem PFerd vermutlich nichts.

[Neuzüchter]

gehe da mit Charly

nicht alles was medizinisch möglich ist ist auch sinnvoll umsetzbar. Versucht das Pferd zu päppeln so lange es geht und wenn es nicht mehr geht lasst ihn gehen.

Jetzt kommt erstmal Sommer. Weide ist ernährungsphysiologisch in den meisten Fällen gut und Sonne hilft Gemüt und Abwehrsysthem.

Selbst wenn die OP gelingt. Und eine Bauchhöhlen OP ist wirklich ein große Sache zumal wenn der Stoffwechsel - der ja mit den ganzen Medikamenten klar kommen muss - schon angeschlagen ist. Es bleibt ja immer die Frage ob das Tumorgeschehen auf die Milz beschränkt ist.

Ich weiß von Hunden die so operiert wurde und ein paar Monate später wegen anderer Tumoren euthanasiert wurden. Für ein paar Wochen dem Pferd eine Tortour antuen würde ich nicht.

[Donnalouisa]

Hunde haben sehr oft Milztumoren. Die Milz wird entfernt und der Hund kann problemlos ohne dieses Organ leben- denke, das geht auch beim Pferd. Wenn der Tumor bösartig ist, kann er natürlich gestreut haben. Ist er gutartig, kann er zwar sehr groß sein, aber keine Metastasen verursachen und in einem solchen Fall ist eine OP sinnvoll- jedenfalls beim Kleintier. Es ist nicht so, daß Milztumoren zwangsläufig metastasieren, weil die Milz ein Blutspeicherorgan ist.
Es ist nur für mich unklar, warum erhöhte Leberwerte ein Hinweis auf einen Milztumor sein sollen.
Einem Pferd mit akuter Lebererkrankung eine Narkose zuzumuten ist sicherlich gefährlich- zumal die Diagnose ja scheinbar auf wackligen Beinen steht.