Sind viele Magenprobleme hausgemacht?

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  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4285

    Sind viele Magenprobleme hausgemacht?

    Beim Lesen des einen oder anderen Threads hier komm ich einfach nicht um den Gedanken herum, ob nicht viele Magenprobleme von den fürsorglichen Besitzern (oder Vorbesitzern) "herangezüchtet" werden.

    Wenn ich lese, was der eine oder anderen seinem Pferd an Zusatzfutter gibt, da komm ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Da werden -zig verschiedene Pülverchen probiert (den Hersteller freut's), oder allerlei obskure Sachen ausprobiert, die im Internet zu lesen sind.

    Vielleicht ist weniger manchmal mehr? Und nicht vergessen, dass das Pferd ursprünglich ein Steppentier ist, und kein Allesfresser.

    Ich hatte bis jetzt 3 Pferde. Von denen hatte noch NIE eins eine Kolik. Zufall, Glück oder einfach eine vernünftige, pferdgerechte Fütterung?

  • #2
    Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
    Und nicht vergessen, dass das Pferd ursprünglich ein Steppentier ist, und kein Allesfresser.
    Die meisten Erkrankungen kommen also von viel zu wenig Weidegang, viel zu wenig Bewegung.

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    • streeone
      • 26.03.2010
      • 1309

      #3
      Ich hatte bis jetzt 3 Pferde. Von denen hatte noch NIE eins eine Kolik. Zufall, Glück oder einfach eine vernünftige, pferdgerechte Fütterung?
      Unser altes Pferd ist an einer Kolik eingegangen. Zu der Zeit war er deutlich zu dick und hat deshalb Diätfutter bekommen und Heu.

      Was fütterst du denn?

      Bei uns haben die Pferde weniger Magenprobleme (es gibt immer Heu zur freien Verfügung. Wir haben nur eine Stute, die schon ihr ganzes Leben Probleme mit Koliken hat), aber dafür sind 95% wirklich, wirklich zu fett. Unser alter Wallach hatte schon immer die Veranlagnung dazu und hat deshalb immer sehr wenig Kraftfutter/Hafer bekommen, aber er wollte trotzdem nicht so recht abnehmen. Währenddessen bekommen die anderen Pferde bei uns im Stall weiter munter Müsli etc ohne Ende. Bei meiner kleinen Stute gehe ich deshalb auf Nummer sicher, denn ich will kein fettes Pferd und ich will ganz sicher nicht nochmal eins wegen Kolik verlieren: Sie bekommt Hafer (mit MiFu, Zinkpulver vom TA, Öl), Heu, Wiese. Ich denke, dass man damit nicht allzu viel verkehrt machen kann.
      Gash du Mont St. Pierre (Galapagos x Hutson)
      26.04.1990 - 07.02.2010

      Kommentar

      • Shalom
        • 28.05.2009
        • 839

        #4
        Ich meine, irgendwo mal gelesen zu haben, dass die meisten Koliken aufgrund falscher Fütterung und Haltung entstehen. Es gibt meiner Meinung nach auch Ställe, wo Koliken gehäuft auftauchen und solche, wo sie eher die Ausnahme sind. Zumindest ist das so ein Gefühl von mir.

        Probleme tauchen z.B. immer wieder da auf, wo Einstreu und Raufutter angeschmimmelt verwendet werden oder wo allgemein zu wenig Heu/Silage gegeben wird und die Pferde dadurch vermehrt Stroh fressen, finde ich.

        Ich versuche, darauf zu achten, dass das Raufutter möglichst vor dem Kraftfutter gegeben wird. Morgens wird das bei uns am Stall z.B. leider nicht so gemacht, da hat man nicht immer Einfluss drauf. Wenigstens ist es mittags und abends so, Kompromisse muss man immer machen, wenn man nicht Selbstversorger ist. Meiner bekommt zu den Raufutterrationen vom Stall zusätzlich ein bis zweimal täglich, je nachdem, wie ich es schaffe, ein engmaschiges Heunetz. Da sind fast immer noch Reste drin, wenn ich komme, auch morgens, also hat er Heu nahezu zur freien Verfügung.

        Nach dem Füttern warte ich immer mindestens zwei Stunden mit dem Reiten, wenn ich abends reite, gebe ich am Stall vorher Bescheid und gebe das Kraftfutter dann nach dem Reiten selbst.

        Ansonsten gibts immer Öl übers Futter und ab und an mal Mash.

        Von unseren Pferden hatte erst einmal eins eine Kolik. Das war definitiv unsere Schuld. Wir standen den Winter über woanders. Wir wollten Einstreuen und dafür einen neuen Ballen öffnen, da gab es vom Stallbesitzer Ärger. Wir sollten zunächst die Reste vom Boden nehmen. Wollten keinen Ärger und haben zähneknirschend und mit Bauchschmerzen die kleinen fiseligen Reste eingestreut. Am nächsten Morgen hatte dann das Pferd Bauchschmerzen, und zwar richtig. Der Tierarzt hat haufenweise Strohhäcksel hinten rausgezogen, drei Tage war er zur Beobachtung in der Klinik. Sind nur knapp um eine OP herumgekommen!

        Unser dreijähriger bekommt recht viel Futter. Auch das macht mir manchmal Bauchschmerzen, ich würde das gern auf mehrere kleinere Portionen aufteilen. Bei uns wird aber nur dreimal täglich gefüttert, was will man da machen.
        http://www.magazin-pferderecht.de

        Foto Avatar: http://pony-royal.magix.net/

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        • Jule89
          • 26.04.2010
          • 1217

          #5
          Magenprobleme ist ganz schön schwammig ausgedrückt. Meistens rühren die von Magengeschwüren her, die nicht eindeutig erkannt bzw. diagnostiziert werden.

          Magengeschwüre können durch x-beliebige Dinge ausgelöst werden. Da sind Pferde ziemlich empfindlich. Die größten Fehler, die gemacht werden können, sind zum Beispiel die Fütterung zu hoher Mengen Kraftfutter nur ein- oder zweimal am Tag. Immer Besser ist mehrmals täglich füttern in kleinen Mengen. Das ist zwar nix neues, aber wie viele halten sich wirklich dran? Ist ja auch viel beqemer, nur 2x am Tag zu füttern. Wenn dann noch zusätzlich zu wenig Raufutter gefüttert wird (Heu) und die Box eventuell noch mit Spänen gestreut ist und nicht mit Stroh, an dem Pferde auch gerne knabbern, verdoppelt das natürlich die Gefahr von Magenproblemen. Nicht zuletzt können Magengeschwüre auch durch Stress hervorgerufen werden.

          Ob Magengeschwüre durch die 1001 Zusatzfuttermittel entstehen können, kann man so nicht sagen, aber Fakt ist: Diesen ganzen Zusatzkram braucht generell eigentlich kein Pferd. Wenn man so was benötigt, stimmt irgendwas in der Grundration nicht. Ein normales Pferd, das jeden Tag bewegt wird, kann von Stroh, Heu, ein bisschen Hafer(oder anderes), Mineralfutter und Wasser prima leben. Die meißten Pferde sind heutzutage viel zu fett. Anstrengend wirds für ein Pferd erst, wenn´s 4 Stunden am Tag arbeiten muss, oder bei laktierenden Stuten - die brauchen die Energie fürs Fohlen.

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          • #6
            Wenn Magenprobleme meist durch Stress enstehen, was ist für ein Pferd Stress ? Das fängt schon beim frühen Absetzen an, jüngere Fohlen die über eine Auktion gehen leiden wohl auch unter Stress. Dann auch junge Pferde wo häufig die Pferde-Bezugspartner wechseln, und wo ständig andere Menschen die Pferde versorgen, reiten. Pferde leiden enorm unter Stress, wenn sie hinter Gittern stehen müssen, viel zu wenig rauskommen und den Himmel sehen, den Wind um die Nüstern spüren dürfen, den ganzen Winter in einer Halle geritten werden.
            Stress kann sich auch bemerkbar machen durch Verspannungen, so wie bei uns ein steifes Genick oder Rückenschmerzen. Menschen bekommen Kopfschmerzen, Pferde vielleicht auch wenn ihnen an 23 Stunden die niedrige Boxendecke auf den Schädel drückt.

            Eigentlich hilft da nix anderes wie raus in die Natur ! Weide und Auslauf so viel wie irgend möglich.

            Kommentar

            • Jule89
              • 26.04.2010
              • 1217

              #7
              Das ist ja auch die natürlichste Haltungsform und deshalb mit weniger Stress verbunden als eine reine Boxenhaft.

              Kommentar


              • #8
                @ Shalom - ganz fein geschrieben! Mit den von dir aufgezählten Massnahmen deckst du schon richtig viel ab, damit es nicht zu Gastritis und Koliken kommt. Gutes Heu in ausreichender Menge ist das allerwichtigste. Genügend Bewegung, eine Herde, die passt und angemessene Kraftfuttergaben tun das übrige.

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