Eisen mit zwei Aufzügen oder einem?

[pathieV]

Ich hoffe das heißt so.

Ich hab jetzt aus verschiedenen Gründen den Schmied gewechselt, der hat einen guten Ruf, macht eh viele Pferde bei uns und wirkte auch Kompetent auf mich.

Nun haben wir nach dem Winter wieder Eisen drauf, vorne und hinten.

Beim alten Schmied war eh nur vorne beschlagen (wollte jetzt rund um Beschlag wegen Kutsche fahren) und da nur mit einem Aufzug vorne.
Der meinte, bei gesunden Pferden wie meinem, macht er das nur so.

Und jetzt der neue Schmied macht es eben mit zweien, rechts und links. Hab jetzt natürlich vergessen zu fragen, wieso.

Nun frag ich hier, macht das einen Unterschied? Ist es schlechter oder besser?

Pferd läuft wie eh und je.
Was ich interessant fand, der neue Schmied meinte, seiner Meinung nach ist meiner für die Zukunft eher ein kandidat der nur hinten Eisen braucht, weniger vorne.
Hinten sind die Hufe immer deutlich kürzer unter Belastung.
Der alte Schmied hat davon nie was erwähnt und nur vorne Eisen drauf, wenn nötig.
Da sind sich beide einig - wenn nicht nötig, dann barhuf. Find ich gut.

Ist jetzt auch nur ganz normaler Beschlag, kein Spezial Beschlag oder so. Normale Eisen ohne Schnick schnack.

[newbie]

Die zwei Aufzüge vorne haben vor allem daher einen schlechten Ruf, da dafür früher eben immer die Hintereisen nahm.
Hinterhufe haben eine andere (nicht ganz so runde, mehr längliche) Grundform.
Daher sind die Hinterhufe mit 2 Aufzügen versehen worden (wäre vorne einer, wären Ballentritte wahrscheinlicher, Hinterhufeisen werden meistens etwas nach hinten versetzt und das ginge mit einem mittigen Aufzug nicht).
So, hat man nun bei einem Pferd ein Hintereisen mit 2 Aufzügen drauf gemacht, dann hatte der Schmied natürlich viel Arbeit beim Umschmieden (wegen der anderen Grundform die eben schmaler ist). Häufig wurde das wohl nicht so super gemacht und die Eisen waren immer noch etwas eng für die Vorderhufe und dennoch draufgenagelt worden. Somit sind die Eisen mit 2 Aufzügen in Verruf gekommen ... sie würden die Hufe einengen und Zwang hervorrufen ... was aber eben wohl nicht an den Aufzügen, sondern an der Passform lag.
Lass dir vom Schmied mal ein Hintereisen und ein Vordereisen zeigen und halt die aneinander. Die Form ist ganz anders.

Bei Vordereisen mit 2 Aufzügen hat man halt etwas mehr Stabilität. Außerdem kann man dem Pferd das Abrollen erleichtern und leichter Zehenrichtung geben.

Nachteile hats wenn gut gemacht überhauptkeine.

So hats mir mein Schmied erklärt, nachdem ich ihm damals die gleichen Fragen gestellt hatte wie du jetzt hier

[pathieV]

Dankeschön für deine Antwort!

Dann wird das schon so passen. Werd nächstes Mal dann mal vergleichen und befragen.

Pferd läuft ja auch ordentlich und Hufe sehen für meinen geschmack auch prima aus.

Und wenn wieder Winter ist, kommen die eh runter.

Was mir bisher positiv auffällt: Er latscht sich nicht mehr vorne rein, das hatten wir früher doch häufiger mal.
Nur beim Reiten und ich nehme an auch nur beim galoppieren (habs ja nie gesehen während dessen) ist der sich vorne in die Fesselbeuge gelatscht und war alles offen.
Habs ja leider erst nach dem Reiten bemerkt, der hatte nie angezeigt.

Und bisher sind die Eisen auch noch dran, wir hatten vorher eben auch schon verbogenes Eisen, wie auch immer er das geschafft hat.

Glocken sind dennoch drum zum reiten, sicher ist sicher.

[maulwurf]

Mein Schmied hatte mir mal erklärt, dass es wohl leichter ist, ein Eisen mit 2 Aufzügen aufzunageln, da es beim nageln nicht so leicht verrutschen kann.
Auf jeden Fall hatte er sich gefreut, dass mein Stütchen vorne ordnungsgemäß mit 1 Aufzug beschlagen war.

Hatte aber nicht weiter nachgefragt, da wir eh auf barfuß umgestellt haben.