wiederkehrende Schlundverstopfungen

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  • nordlicht
    • 31.08.2009
    • 13

    wiederkehrende Schlundverstopfungen

    Hallo zusammen,

    mein 15-jähriger Wallach hat leider eine sehr gefährliche Neigung zu Schlundverstopfungen. Bisher hatte er bereits 3 massive Schlundverstopfungen - in 3 Jahren. Ob es bei Vorbesitzern schon ähnliche Vorfälle gab, läßt sich leider nicht feststellen. Genauso wenig die definitive Ursache. Die Abstände zwischen den Schlundverstopfungen waren ziemlich groß: Prinzipiell kann man sagen, dass er 1 Schlundverstopfung pro Jahr hat. Die restliche Zeit frisst er absolut unauffällig.
    Zahnprobleme wurden bereits als Ursache ausgeschlossen. Die Zähne wurden regelmäßig stets von professionellen Zahnärzten behandelt. In einer Klinik wurde außerdem eine Bronchoskopie durchgeführt, um eventuelle Vernarbungen als Ursache auszuschließen. Auch hier kein Ergebnis. Alle potentiell gefährlichen Futtermittel wurden aus dem Speiseplan gestrichen. Die Schlundverstopfung kann bei ihm sogar bei ausschließlicher Hafer und Heu Fütterung eintreten – wie ich leider inzwischen feststellen musste. Als Vorsichtsmaßnahme bekommt mein Pferd sein Heu nun sogar aus einem riesigen Heunetz gefüttert. 24 Stunden Raufutter Zugang ist ganzjährig auch im Auslauf und natürlich auf der Weide gesichert. Wir versuchen wirklich an alles zu denken. Trotzdem kam es letzte Woche wieder zu einer heftigen Schlundverstopfung.


    Die Tierärzte haben mir derzeit im Wesentlichen 2 Erklärungsansätze an die Hand gegeben:
    1. Zu hastiges Fressen. Prinzipiell muss ich allerdings sagen, dass es generell hastigere Fresser gibt, aber gut...
    2. Absackung vor dem Magen. Hier wäre die Prognose sehr schlecht. Allerdings ist mir bei dieser Option eigentlich auch schleierhaft wie ein Pferd bei so einer Prädisposition überhaupt „so alt“ werden konnte?
    Da man bei Option (2) auch keinerlei Behandlungsmöglichkeit hat, wurde mir von tierärztlicher Seite angeraten Stroh über das Kraftfutter zu geben, um die Schlingerei zu verlangsamen. Steine hatten wir auch schon...Gerne würde ich jedoch ein bisserl mehr dafür tun, um für diesen Spezialkandidaten künftige Schlundverstopfungen zu vermeiden. Vielleicht hat jemand hier im Forum Erfahrungen mit solchen Fällen gemacht?
    Meine derzeitigen Überlegungen gehen dahin, dass ich den Hafer mit Malzbier oder Weizenkleie vermischen könnte, um künftig eher Brei statt trockenes Futter dazureichen. Ganz auf Kraftfutter (Hafer) verzichten geht leider auch nicht.

    Über Ideen, Anregungen und Erfahrungen zu dem Thema würde ich mich sehr freuen! Ich habe bisher an keinem Stall einen ähnlichen Fall erlebt.
    Zuletzt geändert von nordlicht; 27.04.2010, 22:25.
    Wenn Reiten einfach wäre, würde es Fussball heißen.
  • danny de vito
    • 09.03.2006
    • 530

    #2
    Leidensgenossin hat mein stütchen auch nur leider engere zeiträume
    jetzt soll ich nur noch nass füttern (mit Heu hat sie kein problem )öl ist auch gut
    halt alles was flutscht !
    Ihr Futterplan sieht derzeit so aus Heu +und oder Grass,
    Mineralfutter mit eingeweichten Brot und etwas Hafer gemischt.
    Nun ja spezielle Pferde spezielle möglichkeiten
    und was hilft hat recht !!!
    leben und leben lassen

    avatar fohlen von sanyo aus der donna summer von danny de vito

    Kommentar

    • Ginella NB

      #3
      vielleicht den hafer mit sehr flüssig eingeweichten zuckerrübenschnitzeln vermischen?

      Kommentar

      • max-und-moritz
        • 04.06.2006
        • 3441

        #4
        Zitat von nordlicht Beitrag anzeigen
        (...) Absackung vor dem Magen. Hier wäre die Prognose sehr schlecht. Allerdings ist mir bei dieser Option eigentlich auch schleierhaft wie ein Pferd bei so einer Prädisposition überhaupt so alt werden konnte?
        Hallo,

        ich hatte vor ein paar Jahren ein Einstellpferd mit ähnlichem Problem, der war auch in dem Alter. Die Schlundverstopfungen waren zwar nicht so massiv, die hab ich jedes Mal selber wieder weg gekriegt, dafür z. T. täglich. Komischer Weise nie morgens sondern immer nur bei der Abendfütterung (gleiches Futter) und auch auschließlich beim Heu. Gierig gefressen hat der nicht.

        Das war ein Pony-Arabermix, und lt. Pferdezahnarzt war sein Gebiß nicht grad deal - sehr schmal und klein im Vergleich zum Kopf.

        Eine Absackung kann sich wahrscheinlich im Alter verschlimmern, ich kann mir vorstellen daß beim Pferd - wie bei uns - die Elastizität des Gewebes nachläßt.

        Viele Grüße, max-und-moritz
        Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

        Kommentar


        • #5
          Was meinen die TÄ denn zum Speichelfluss? Ist der normal? Ansonsten kann man den vielleicht medikamentös anregen wenn zu wenig gebildet wird, oder die Ausführungsgänge irgendwie darstellen um zu gucken ob die vielleicht enger sind als normal. Das Krippenfutter kann man wenn er es akzeptiert auch mit etwas Paraffinöl versetzen damit es besser 'schlupst', kann aber natürlich auch weiter 'hinten' die Passage beschleunigen was nicht immer erwünscht ist. Zum Glück hatte ich noch nie so einen Fall deshalb auch kein dezidiertes Pharma-Wissen in dem Bereich parat. Aber auf jeden Fall muss man in alle Richtungen denken und wenn dem Speichel z.B. Schleim fehlt oder zu wenig da ist, kann man da sicherlich etwas dran drehen oder eben Schleimstoffe substituieren. Leinsamenschleim drängt sich da auf, der lässt sich ja auch relativ einfach beschaffen und hat für gewöhnlich keine unerwünschten Effekte (bitte Blausäure-Gehalt beachten oder eben aufkochen um diese zu entkräften). Und wie gesagt das Rauhfutter könnte man auch entsprechend präparieren. Schöner wäre natürlich, man bekäme das Problem ursächlich und dauerhaft so in den Griff, dass er keine Spezialdiät benötigt.
          Halt uns bitte auf dem Laufenden, das ist interessant!

          Kommentar


          • #6
            Wir hatten vor 15-20 Jahren mal einen 4jährigen mit regelmäßiger Schlundverstopfung. Der hatte dann 3 Ziegelsteine in seiner Krippe und nasses Heu in 4-6 kleineren Portionen, damit haben wir das damals in den Griff bekommen. Der war allerdings ein "Schlinger" und das ist wie gesagt auch schon Jahre her...

            Kommentar

            • Artemis
              • 15.07.2003
              • 1097

              #7
              Kraftfutter immer eingeweicht füttern, dann kannst auch Müsli und Pellets füttern und bist nicht nur auf Hafer angewiesen. hatten einen bei dem gings nur so. Dannach hatte er aber auch nie wieder eine Schlundverstopfung. Haben immer am Abend das Futter für Morgens und Morgens das für Mittag und Abends eingeweicht.

              VOn Bekannten ein Pferd, der bekom immer Schlundverstopfung vom Heufressen, das letzte Mal sogar auf dem Hänger, da hat er dann soviel Dreck in die Lunge bekommen, dass er 2 Wochen später erlöst werden mußte, weil nichts mehr geholfen hat.
              http://www.Reiterhof-Bad-Fuessing.de

              Kommentar

              • nordlicht
                • 31.08.2009
                • 13

                #8
                Vielen Dank für die interessanten Tipps und Denkanstöße!!

                Ich hoffe mit eingeweichtem Kraftfutter und eventuell wässrigen Rübenschnitzel kriegen wir es hin, dass dies nun die letzte Schlundverstopfung war. Paraffinöl können wir leider nicht verwenden, da mein Pferd eher schwerfuttrig und außerdem noch mäkelig ist. Der Speichelfluß an sich wurde nie untersucht. Ich werde es aber mal bei meinem Tierarzt ansprechen!
                @ Max-und-Moritz: Ja, bei uns traten die Schlundverstopfungen auch ausschließlich bei der Abendfütterung auf. Außerdem habe ich festgestellt, dass das Problem ausschließlich im Fellwechsel auftritt?!
                Wenn Reiten einfach wäre, würde es Fussball heißen.

                Kommentar

                • max-und-moritz
                  • 04.06.2006
                  • 3441

                  #9
                  ...das mit dem Fellwechsel weiß ich nicht mehr sooo genau, der hatte das ja immer mal wieder einige Tage hintereinander. Komisch war halt daß es nie in der Früh war, aber gerne mal 3 Tage hintereinander abends.

                  Ich frag die Besi mal, ob das nochmal aufgetreten ist, das interessiert mich jetzt schon!

                  Viele Grüße, max-und-moritz
                  Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                  Kommentar

                  • Roger
                    • 09.08.2001
                    • 437

                    #10
                    Wenns Abends auftritt, nicht direkt nach dem in die Box bringen füttern.
                    Erst wenn es allgemein ruhiger ist und das Pferd ruhig ist.
                    Evtl. erst mal Wasser trinken lassen.

                    Kommentar

                    • max-und-moritz
                      • 04.06.2006
                      • 3441

                      #11
                      ...ich kann mir schlecht vorstellen, daß ein Pferd, das in die Box gebracht wird und da kein Heu findet (während die anderen fressen), in der nächsten Stunde ruhiger wird.

                      Viele Grüße, max-und-moritz
                      Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                      Kommentar

                      • Roger
                        • 09.08.2001
                        • 437

                        #12
                        Stimmt natürlich was Du sagst.
                        Ich ging davon aus, daß die Schlundverstopfung vom Kraftfutter kommt und daß Heu vor dem Kraftfutter angeboten wird.

                        Kommentar

                        • Marion1987
                          • 24.11.2009
                          • 125

                          #13
                          Hallo,
                          na mein Pferd hatte auch schon eine böse Schlundverstopfung.
                          Nach dem Vorfall haben wir sein Kraftfutter immer vorher schon aufweichen lassen im Wasser und haben in seinen Trog große Kieselsteine reingelegt, damit er lange hin und her schieben muss, bis er alles auf hat. Er frisst dadurch wirklich langsamer, wobei wir ihm mitlerweile wieder unaufgeweichtes Futter geben.

                          Lg

                          Kommentar

                          • max-und-moritz
                            • 04.06.2006
                            • 3441

                            #14
                            @ Roger: das war ja das Üble, der kriegte das manchmal täglich nur vom Heu.
                            Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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