Bandscheibenvorfall und Reiten - geht das?

[aikenasou]

Hallo ihr Lieben,

hab Tetracepam (zumindest so was ähnliches, nur neuer, sprich ein Muskelrelaxanz) bekommen wegen Verspannungen und batsch habe ich nen Bandscheibenvorfall - heute frisch diagnostiziert.

Was mach ich denn jetzt?

Hat da jemand Erfahrungen? Reha, sprich Physiotherapie und dann wieder reiten? Oder gleich wieder weiterreiten? Pferd darf momentan sowieso nur Schritt und ein bisschen Trab gehen.

HILFE!!!

[aikenasou]

Danke! Kann ich gebrauchen - erst sind mir nach dem Umzug die Finger eingeschlafen - deshalb das Muskelrelaxanz und jetzt DAS!

Mein Orthopäde macht die Woche Abrechnung und hat mich am Do dazwischen geschoben - aber bis dahin sitze ich irgendwie auf heißen Kohlen!


Zum Glück ist es nur ein kleiner BSV, ohne neurologische Ausfälle. Aber weh tuts trotzdem - ich will nur eben nicht, dass es schlimmer wird, sondern das Ganze so schnell wie möglich wieder loswerden - hat da jemand Tips?

[Dori]

Habe damals Schmerzmittel genommen und weiter geritten so gut wie es ging.
In der zwischenzeit bekam ich 5x Spritzen in diesen Bereich, dann ging es mir besser zum Turnier brauchte ich noch ein halbes Jahr Schmerzmittel dann war es gut.
Extrem schwer bzw harte Pferde gehen jetzt nicht mehr, bin aber auch kein junger hüpfer mehr.

[aikenasou]

Bin aber noch ein junger Hüpfer!
27 für die, die´s interessiert

[tinkertante]

Hallo aikenasou,
zunächst mal gute Besserung

Wenn du akute Schmerzen hast, wäre ich mit Reiten zunächst vorsichtig. Taube Finger - also HWS? Dann wäre reiten im Schritt m.E. noch eher möglich als z.B. bei Probs im Lendenwirbelbereich...
Tretrazepam verändert u.U. auch das Reaktionsvermögen - was ist, wenn das Pferd einen unvorhergesehenen Satz macht?

[tinkertante]

Nochmal ich

Gerade wenn du so ein "junger Hüpfer" bist, solltest du die Bandscheibe sinnvoll auskurieren - immerhin möchtest du selbige ja noch rd. 50 weitere Jahre schmerzfrei mit dir herumtragen und dich von ihr tragen lassen...

[aikenasou]

HWS ist es nicht - sind "nur" Verspannungen, darum ja das Tetrazepam. Das habe ich aber sowieso nur nachts genommen. Hatte auch nicht das, sondern Mydocalm - das macht nicht soooo müde, war mir für tagsüber aber trotzdem too much. Ich werde das jetzt mal schön weglassen...

[aikenasou]

@ tinkertante: wie läuft denn genau "sinnvoll auskurieren" aus? Wieviel bringt manuelle Therapie? War heute sowieso beim Physiotherapeuten und der hat mal was manuelles wg. dem BSV gemacht.

Wird sowas denn wieder?

[Dany]

Hallo aikenasou

Hab drei Bandscheibenvorfälle (LWS) und bin auch erst 17
Ich hab die schon seit 2 Jahren, bin aber immer geritten (aber nicht täglich).
Physiotherapie ist, unabhängig vom Reiten, sinnvoll (mache die Übungen ca. 3-4 Mal die Woche), weil sie die (Bauch und Rücken) Muskulatur stärkt.

Generell würd ich sagen, kommt es darauf an, ob du Schmerzen beim Reiten empfindest. Ich war bei vielen verschiedenen Leuten (Ärzten, Therapeuten, etc.), die zum Thema "Reiten mit BSV" verschiedene Meinungen haben. Eine Therapeutin ritt aber selbst und die meinte, dass die Bewegungen des Pferdes an sich nicht schlecht für die Bandscheiben sind, falls man korrekt im Sattel sitzt. Ein Arzt (hat aber wenig Ahnung vom Reiten) hat gemeint, dass es riskant ist, wenn man runter fällt, da die Wirbelsäule mit BSV "geschwächt" ist und deshalb Verletzungen leichter möglich sind.

Ich achte darauf, dass ich nicht übertreibe. Glücklicherweise hat Reiten meinem Rücken noch nie geschadet - im Gegenteil: am Pferd spüre ich keine Schmerzen und das ständige Ziehen in den Fuß (was ich früher fast jeden Tag hatte) habe ich am Pferd nie gespürt.

Ich mache jetzt Akupunktmassage, seitdem habe ich auch "außerhalb des Sattels" nahezu keine Schmerzen mehr...

So, das sind meine Erfahrungen. Ich hoffe, du kannst damit was anfangen

[tinkertante]

@aikenasou

Wenn du "nur" Verspannungen hast, dann ist es doch kein Bandscheibenvorfall?! Wurde geröngt?

Oder hast du dir eine Blockade eingefangen? Dann sollte diese durch manuelle Therapie wieder "entblockiert" werden - das machen viele Physiotherapeuten, aber auch etliche Orthopäden sind da versiert.
Mach dich schlau, wer bei dir in der Gegend in diesem Bereich einen guten Ruf hat. Wichtig ist auch das "Wie" - man kann das mit brachialer Gewalt "einrenken" - oder halt eben auf die sanftere (und oft langwierigere) Methode (was ich persönlich immer vorziehe).

Grundsätzlich aber denke ich, dass das wieder hinzubekommen ist - gerade wenn man dein junges Alter bedenkt (hört sich ja blöd an ). Selbst einen "richtigen" Bandscheibenvorfall kann man heutzutage in vielen Fällen sehr gut konservativ behandeln. Es dauert eben nur seine Zeit.

Schließe mich @Dany an...

[Sprinty]

jau, bin auch "geschädigt".
zwei vorfälle, L3/L4 und L5/S1 (letzterer echt schmerzhaft).
orthopäde und physiotherapeut waren ausnahmsweise mal einer meinung:
rauf auf´s pferd! stärkt die rücken- und bauchmuskulatur und ist allemale besser als nix tun. zusätzlich noch physiotherapie (sit-ups ohne ende) und massagen. und viel wärme....
mit dem zweiten vorfall lebe ich jetzt seit gut einem jahr, ab und zu zwickt es noch mal ordentlich, kommt aber von meiner faulheit bzgl. sit-ups

[Funkenmarie]

Hallo!
Habe durch einen schweren Reit unfall nen gebrochenen wirbel und außerdem noch eine Bandscheibe eingebüsst und ich reite auch wieder. Mein Freund Hat auch bandscheibenvorfall LW7.
Ich würde dir raten, solange der bandscheibenvorfall akut ist, also schmerz nicht zu reiten.

Bei einem bandscheibenvorfall gibt es zwei mögichkeiten:
1. die bandscheibe ist vollständig verrückt und drückt auf den nerv, aber ist im ganzen noch heil, dann phyiotherapie und leichte bewegung und chonung, also höchstens reiten im schritt, wenn du hoch kommst**gg**

2. Die bandscheibe ist gerissen und der flüssige bis gelartige kern tritt aus und drückt auf den nerv............dann kannst du dich nur absolut schonen und hoffen das es vorbei geht, dann würde ich nich aufs pferd steigen...

Grundsätzlich ist zu sagen, mach das was dir gut tut.

Aber wenn der vorfall ausgeheilt ist, kannst du wieder reiten wie vorher.....

Alles gut eund gute besserung

[aikenasou]

@ all: also es fing an mit Kribbeln in den Händen: Neurologe meinte, es sind Verspannungen im Bereich der HWS und Schultermuskulatur, daraufhin vom HA Muskelrelaxanz verschrieben bekommen.
Am nächsten Tag dann Schmerzen im LWS Bereich. Klar, dachte ich mir, das ist das ISG, das kenne ich ja schon...
Mo dann war CT Termin wegen der Skoliose, die ich habe und da hieß es dann, ob ich Beschwerden im Bereich der LWS hätte - "Ja, seit Samstag, ist wohl mal wieder das ISG, das kenne ich schon" - "Falsch, sie haben einen Bandscheibenvorfall"

So, das war jetzt die ganze Geschichte. Ich, Ärzte und Therapeuten sind sich momentan einig, dass der Vorfall früher oder später aufgetaucht wäre, aber wahrscheinlich jetzt aufgrund von dem Muskelrelaxanz in Erscheinung getreten ist.

Also die Verspannungen sitzen im Schulterbereich und der BSV in der LWS.

Samstag bin ich ja auch noch geritten, das Pferd darf sowieso nur Schritt und ein bisschen Trab gehen und da hatte ich auch fast keine Schmerzen.
Ich habe eben die Erfahrungen gemacht, dass mir manchmal bei Rückenschmerzen reiten ganz gut getan hat - aber momentan sagen alle Ärzte dass ich das bloß nicht machen sollte - viel zu rückenschädigend

Meine Überlegungen gehen jetzt dahin erstmal die Woche nicht zu reiten, brav zum Physiotherapeuten zu gehen (der macht momentan manuelle Therapie um den Vorfall ggf. ein wenig zurück zu bilden), Diclo zu futtern und erst, wenn auch ohne Diclo nix mehr weh tut, mich wieder auf´s Pferd zu "schwingen"

Sinnvoll?

Achso: am Do ist noch der Termin beim Orthopäden, mal schauen, was der sagt.

[aikenasou]

@ Dany: meinst du Akkupressur? Wenn ja, was machst du denn da genau? Hast du dir ein Buch gekauft oder hast du Tips vom Physiotherapeuten bekommen?

Achso und ein paar Kilos abnehmen wurde mir vom HA geraten - hatte ich mir auch schon gedacht :-(

[Dany]

Samstag bin ich ja auch noch geritten, das Pferd darf sowieso nur Schritt und ein bisschen Trab gehen und da hatte ich auch fast keine Schmerzen.
Ich habe eben die Erfahrungen gemacht, dass mir manchmal bei Rückenschmerzen reiten ganz gut getan hat - aber momentan sagen alle Ärzte dass ich das bloß nicht machen sollte - viel zu rückenschädigend

Meine Überlegungen gehen jetzt dahin erstmal die Woche nicht zu reiten, brav zum Physiotherapeuten zu gehen (der macht momentan manuelle Therapie um den Vorfall ggf. ein wenig zurück zu bilden), Diclo zu futtern und erst, wenn auch ohne Diclo nix mehr weh tut, mich wieder auf´s Pferd zu "schwingen"

Sinnvoll?

Achso: am Do ist noch der Termin beim Orthopäden, mal schauen, was der sagt.

Ich habe, wie schon erwähnt, auch nie Schmerzen beim Reiten.. mir haben auch einige abgeraten (interessanterweise aber die Therapeutin, die selbst reitet, nicht). Sie meinte, dass man Schmerzen hat, wenn einem etwas nicht gut tut... Schmerz ist, vereinfacht gesagt, eine Reaktion, um zu sagen "da stimmt was nicht". Wenn man keine Schmerzen empfindet, dann kann diese Tätigkeit (in dem Fall Reiten) auch nicht ganz falsch sein. Für mich klingt ihre Argumentation logisch und das konnte ich bei mir feststellen.
Viele Ärzte sagen aber de facto was anderes - was nicht heißt, dass die sich nicht auskennen, aber die meisten Orthos und andere Ärzte reiten nicht. Sie raten daher vorsichtshalber davon ab.

Das soll jetzt nicht heißen, dass man nicht auf die Ärzte hören soll... ich bin vor dem selben Dilemma gestanden und hab in erster Linie auf meinen Körper gehört (klingt seltsam, ich weiß)... Ich glaube, dass es bei jedem verschieden ist - einige halten Reiten mit BSV wegen der Schmerzen gar nicht aus, andere spüren überhaupt nichts, sobald sie auf dem Pferd sitzen.

Man kann auch einen Kompromiss eingehen zB nicht jeden Tag reiten.


Ich wünsch dir jedenfalls viel Glück und gute Besserung!!!

[Dany]

@ Dany: meinst du Akkupressur? Wenn ja, was machst du denn da genau? Hast du dir ein Buch gekauft oder hast du Tips vom Physiotherapeuten bekommen?

Achso und ein paar Kilos abnehmen wurde mir vom HA geraten - hatte ich mir auch schon gedacht :-(

Nein, ich meine Akupunktmassage nach Penzel.. das ist eine alternative Therapie... ganz ohne Nadeln und so.
Schau mal hier: http://www.apm-penzel.de/
Da findest du mehr darüber
Kurz gesagt, werden da die blockierten Energiebahnen wieder "freigemacht".

Ich bin durch Bekannte darauf gekommen. In Kombination mit den Übungen, die mir meine Physiotherapeutin gezeigt hat (also die Übungen mach ich 3-4 Mal die Woche zuhause) hilft das sehr gut.

[Britta-Lotta]

Eine Freundin von mir hat durch ihre Schwangerschaft einen Bandscheibenvorfall bekommen! Die Ärzte haben ihr geraten mit dem Reiten anzufangen!


Oh ha, nehm das nur nicht auf die leichte Schulter. Mein Vater hatte einen verschleppten Bandscheibenvorfall. Hat das alles nicht ganz ernst genommen. Dann eines Tages eine falsche Bewegung, konnt gar nicht mehr laufen. Abends ins Krankenhaus, verdacht auf Querschnittsslehmung durch abgestorbene Nerven. Not-OP. Krankenhaus --> Reha. Die OP war am 1.10. am 28.11. kam er aus der Reha Ich denke der Hausarzt hat es bei ihm damal auch unterschätzt. Jetzt kann er wieder laufenund Auto fahren, humpelt aber deutlich, hat noch Probleme mit der Blase (wird alles in Mitleidenschaft gezogen!) kann aber seinen Beruf als Fotojournalist wieder ausüben!

[Schanell_01]

Ich habe auch gerade einen frischen Bandscheibenvorfall, oder besser gesagt, ich mach schon seit ca. Oktober herum (ziehen im linken Oberschenkel bis zum Knie, gribbeln, etc.). So richtig ausgebrochen ist er Anfang Januar, seither reite ich auch nicht mehr. Anfangs, weil es von den Schmerzen her gar nicht möglich war, ich war froh, wenn ich zu Hause einigermassen den Tag auf der Couch überstanden hatte, von den schlaflosen Nächten ganz zu schweigen...Nun bin ich bis auf ein minimales "Zwicken" relativ schmerzfrei, solange ich nicht lange Strecken laufen musss. Reiten kann ich derzeit kurz im Schritt, weil ich da hinten im Rücken total steif bin und ich kann das Kreuz noch nicht einsetzen, sitze also im Entlastungssitz (mit relativ viel Oberkörper nach vorne) auf dem Pferd. Also an "normales" arbeiten im Sattel ist noch nicht zu denken.
Ich taste mich langsam ran.
Deswegen kann ich mich nur anschließen, handle nach Gefühl, wenn es Dir gut geht, probiers, wenn Du Schmerzen hast, mach erstmal Pause.

Bei mir waren die Meinungen übrigens auch verschieden, meine Physiotherapeuten sind der Meinung, reiten (zumindest im Schritt) wäre sogar Therapie, mein Orthopäde stand dem skeptisch gegenüber.

Als Therapie für mich mache ich Krankengymnastik, Massagen, Akkupunktur und Schmerztabletten.

Gute Besserung!

[oldenburger dressurpferde]

willkommen im club

bei mir ist auch sehr heftig gewesen,von einen tag auf den anderen konnt ich nicht mehr laufen,es ging gar nichts.tagelang.leider LWS.

man sagt ja,das die spanier (PRE und co) sehr rückenschonend sein sollen

[Robin]

Hallo zusammen,
habe sehr interessiert alle Beiträge gelesen.
Habe auch einen Bandscheibenvorfall in der HWS. Ursache ist wohl verschleiß, aber Auslöser wohl ein Autounfall mit Schleudertrauma.
Ich bin Berufsreiterin und hatte bisher kaum Probleme im HWS Bereich. IM Winter bei Kälte schon mal Muskelverspannungen. Jetzt schläft mir nachts der rechte Arm ein, allerdings bis auf den kleinen Finger. Richtig schmerzhaft. Lese ich Zeitung, muß ich den Arm immer wieder hängen lassen, sonst werden die Schmerzen arg stark.
Mein Arzt (keine Ahnung vom Reiten) hat erst mal Schmerzmittel und Muskelentspannungsmittel verschrieben. Soll nicht reiten. Wesentlich besser ist es nach 14 Tagen bisher nicht geworden.
Tendiere jetzt dazu, meine eigenen Pferde leicht zu bewegen. Beide älter und ruhig. Habe natürlich Angst, was meine berufliche Zukunft betrifft.
Was würdet ihr machen?