Pferd liegt viel und frisst wenig

[Gast]

Diese Phase hatte er vor einem halben Jahr schon einmal. Legt sich auch tagsüber oft hin oder steht teilnahmslos rum, ist matt, frisst kaum Heu.

Tierärztin konnte damals nichts feststellen und hat sein Verhalten durch Wachstumsschübe erklärt.

Nun frage ich mich - gibt es sowas wie Depressionen beim Pferd?

[alexandraF]

Vielleicht solltest Du einen Tierkommunikator hinzuziehen.

[ohle]

äh...

[Furioso-Fan]

Magenprobleme???

[Lafite]

Ja ich denke das gibts schon.
Von einer Bekannten das Pferd hatte das auch mit dem Pferd, immer wenns in Winter rein ging.
Der TA hat damals so ne Lichttherapie angeordnet. Es gab mal so Teile damals bei Tchibo für Menschen. Musste mal nach googeln.

[ohle]

Er hatte das im Frühsommer auch schon mal.
Ich kann das manchmal gar nicht mitansehen. Wir kommen vom Reiten, Box ist frisch gemacht mit viel Heu drin, ich stell ihn rein, er dreht sich zum Trog, legt den Kopf ab, Augen halb zu, Ohren auf halb Acht und dann steht er da so. Stundenlang.
Erst wenn es Kraftfutter gibt, wacht er wieder auf, dann frisst er auch gut. Anschließend frisst er über Nacht sein Heu.

[Salsa1204]

Habt ihr auf Borreliose testen lassen? das tritt doch auch Schubweise auf und die Pferde/Menschen sind oft schlapp bis hin zu depressionen,....

[ohle]

haben wir nicht! Danke für den Tip!

[Lori]

Hat er, wenn er da so steht, ein entspanntes Gesicht oder ein Schmerzgesicht?

Würde mal in Richtung Magenprobleme forschen ...

[ohle]

schwer zu sagen. Maul und Nüstern sind nicht wirklich fest. Aber auch nicht entspannt.

[GipsyRoyal]

Zähne?

Magengeschwür?

[ohle]

zähne sind neu gemacht inkl. Wölfszähne raus. Magengeschwür. Puh. Würde er dann auch so gierig Kraftfutter fressen? Gras frisst er auch.
Nur zwischen 12 und ich sag mal 20 Uhr (Beobachtung der Miteinsteller und des Stalldienstes) hängt er rum wie eine begossener Pudel und rührt nichts an.

Vormittags hat er gute Laune.

[Lori]

Wie ist denn der Tagesablauf? Fütterungen wann und wie? Reiten wann?

[ohle]

6 Uhr Heu und Kraftfutter (im Sommer eine Stunde früher), 6.30 Uhr (oder eben wenn es hell wird) bis ca 11.30 Uhr Koppel. Heu liegt dann schon in der Box. 12 Uhr Kraftfutter. Irgendwann nachmittags oder früher Abend reiten. Manchmal nochmal ein Paar Stunden Koppel am Nachmittag, je nach Wetter. 17 Uhr viel Heu + Stroh, 18 Uhr Kraftfutter.

Sein Mittagsheu rührt er nicht an, er frisst dann erst so ab 20 Uhr. Manchmal hat er dann morgens noch was drin.

[Lori]

Sprich - nach dem Koppelgang frisst er nix mehr?

Da würde ich dann mal die Koppeln "begehen" und gezielt nach Giftpflanzen Ausschau halten.
Das Pferd meiner SB hatte massive Magengeschwüre nach zuviel Herbstzeitlosengenuss (waren im Heu und er hat - im Offenstall - die liegengebliebenen HZLs gefressen, die die anderen Pferde aussortiert haben).
Hahnenfuss auf der Wiese? Die enthaltenen Scharfstoffe können ne ganze Weile "aua" machen. Sie verursachen Schleimhautreizungen (Maul und Magen) und es gibt Pferde, die das Zeug fressen (z.B. wieder der meiner SB - der frisst irgendwie alles - obwohls kein Haflinger sondern ein xx ist).
Beide Pflanzen würden evtl. auch auf das Auftreten der Symptome im Frühsommer und jetzt im Herbst passen. Die Herbstzeitlose bildet im Frühjahr/Frühsommer ihre Blätter und Fruchtstände, jetzt die Blüten. Hahnenfuss wird gerne mal im Frühjahr mitgefressen, wenn noch nicht viel wächst und jetzt - wo die Weiden oft mehr oder weniger kahlgemampft sind - fressens auch manche Kandidaten mit.

[ohle]

Hui... siehst Du, diesen Zusammenhang habe ich noch gar nicht beachtet. Ein Hoch auf dieses Forum!

Allerdings - er ist ja nicht der Einzige auf dieser Koppel. Aber der Einzige mit "Depressionen".

[Lori]

Vielleicht ist er halt der einzige, der sowas mitfrisst. Die meisten Pferde meiden diese Pflanzen ja zumindest in frischem Zustand. Manche Kandidaten (s. der xx meiner SB) fressen halt alles, was ihnen vor die Nase kommt

Pflanzenbestimmung jetzt im Herbst ist natürlich etwas mühsamer. Aber ob Hahnenfuss auf der Weide steht, sieht man ja im Sommer gut, wenn der im Sommer da ist, sind auch jetzt zumindest die Blätter davon noch vorhanden, auch wenn zwischenrein mal gemulcht/nachgemäht wurde.
Herbstzeitlose kann man sicherlich jetzt auch noch teilweise finden, die meisten werden allerdings schon verblüht sein. Im Frühjahr stehen dann so lanzettförmige Blätter (ähnlich Tulpenblätter) rum.
Jakobskreuzkraut würde mir spontan noch einfallen, wobei ich nicht genau weiss, was das Zeug ausser langfristig üblen Leberproblemen noch tut.

[ohle]

Also Jakobskreuzkraut kann ich ausschließen, Hahnenfuß wächst aber leider bei uns (trotz sehr guter Weidepflege und häufigem Partiellenwechsel). Sauerampfer wächst auch bei uns und ich habe bemerkt, dass er gerne mal am Rand an den Büschen rumnagt. Muss mal sehen, was da so wächst.

Herbstzeitlosen kann ich denke ich auch ausschließen, unser Stallbesitzer ist mit den Koppeln wirklich sehr pingelig.

Was macht man denn im Fall wenn er so viel Hahnenfuß frisst? Basenpulver?
Wie hat sich das von Dir besagte Pferd verhalten? Was habt Ihr unternommen?

[Hallihallo2]

Ich würde definitiv mal ein Blutbild machen!! Wir hatten mal einen ähnlichen Fall, die Stute hatte dann ganz schlechte Leberwerte, warum wissen wir nicht, wir haben eine Futterumstellung gemacht, Zusatzfutter für den Leberstoffwechsel gegeben und das wieder gut hinbekommen.
Aufjedenfall die Wiese nach Giftpflanzen kontrollieren (vor allem, wo zur Zeit das Jakobskreuzkraut sich überall so stark verbreitet), meist werden Giftpflanzen nicht aufgenommen, aber so etwas kann auch ins Heu kommen!!!! Wobei es auch genug andere Gründe für schlechte Laborwerte gibt...

[ohle]

Blutbild haben wir bei der letzten "schlechte-Laune-Phase" gemacht. Kupfer hat damals gefehlt, sonst war alles gut.