Erfahrungen mit Kunsthorn?

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  • tinkertante
    • 24.07.2008
    • 264

    Erfahrungen mit Kunsthorn?

    Hallo,
    bin neu hier und suche Rat.

    Meiner Tinkerstute bröseln nach Eisenabnahme vorne die Hufe weg. Zunächst war alles weggebrochen bis zu den Einschlaglöchern - was zu erwarten war und noch relativ normal. Allerdings hört das Webbrechen jetzt leider nicht auf, sondern es bilden sich immer neue, kleine Risse, die dann die äußere Hornwand nach und nach wegbrechen lassen.

    Zur Zeit läuft eine Probe auf Pilze (Ergebnis dauert noch ca. 8-10 Tage). Wegen möglicher Bakterien arbeite ich seit gestern mit Jodogel.

    Um weiterem Ausbrechen vorzubeugen, bin ich jetzt auf die Möglichkeit von Kunsthorn gestoßen. Hat da jemand Erfahrung mit? Vor- und Nachteile? Wenn ich mehr darüber wüßte, dann könnte ich sicher auch leichter eine Entscheidung treffen...

    Wäre toll, wenn hier jemand wäre, der sich da auskennt
  • Charly
    • 25.11.2004
    • 6025

    #2
    ich würde nicht auf pilz tippen, sondern darauf, dass die Hufe falsch bearbeitet worden sind und sich nun spannungen im Huf befinden, die zu Rissen führen.
    Außerdem ist das Horn nun ganz anderen Belastungen als vorher ausgesetzt.
    der trockene Sommer ist auch eigentlich ein relativ ungünstiger Zeitpunkt, um von Eisen auf Barhuf umzustellen. Dies tut man sinnvoller im Frühjahr, wenn der Boden noch weicher ist und das Wachstum wieder anzieht.

    Kunsthorn kenne ich nur in Verbindung mit Eisen. Hier wird es benutzt, um wieder stbilität in den huf zu bekommen. ich glaube nicht, dass es der mechanischen Belastung eines unbeschlagenen Hufes standhält.

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    • tinkertante
      • 24.07.2008
      • 264

      #3
      Hallo und danke für deine Einschätzung.

      Das mit den Pilzen war halt nur eine Idee und ich will nichts unversucht lassen.

      Die Eisen wurden Anfang Juni abgenommen und seit der Abnahme habe ich (wenn es nicht geregnet hat) die Hufe in Pfützen gestellt um eine Feuchtigkeitsaufnahme zu bieten. Täglich von außen das Horn geölt habe ich außerdem (natürlich nicht die Sohle und den Strahl).
      Muß dazu noch anfügen, dass sie nur ca. 1 Jahr vorne Eisen hatte. Vorher war sie immer Barhuf, auch kleinere Risse hatte sie immer mal wieder, was lt. Aussage von mehreren Schmieden daher kommt, dass sie extrem harte Hufe hat und es somit schon ausreichen kann, wenn sie mal schräg auf einen Stein tritt oder irgendwo anschlägt.

      An falsche Bearbeitung glaube ich eher weniger, da mein Schmied bereits seit mehreren Jahren sowohl meine Stute als auch andere Pferde die ich kenne bearbeitet wo es noch nie zu solcherlei Problemen kam.

      Ob bei Kunsthorn anschließend beschlagen werden muß weiß ich nicht, lt. Werbung wohl nicht - zumindest nicht bei dem Material der Fa. Vettec. Auf jeden Fall werde ich mich da noch mal genauer erkundigen. Vielen Dank für den Hinweis.

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      • #4
        Nope, man kann Kunsthorn natürlich auch für Barhufe benutzen. Hab' ich mal gemacht, als der Pferd sich konsequent die Eisen ausgezogen hat, weite Teile der Wand ausgebrochen sind und alles bucklig gefroren war. Der hätte ohne gar nicht mehr rausgehen können.
        Hat gut funktioniert, wir haben die Löcher gekittet und einen künstlichen Tragrand gebaut. Wichtig ist, daß es jemand macht, der damit Erfahrung hat. Die Bereiche, auf die das Kunsthorn aufgetragen wird, müssen sorgfältigst gesäubert und entfettet werden. Dann muß das Zeug ausreichend lange aushärten, bevor das Pferd den Fuß wieder abstellt - wenn's ein Zappelphilipp ist, können die 5-10 min. ganz schön lang sein...
        Bei uns hat's (laß mich lügen, ist schon so lange her...) trotz schlechter "Außenverhältnisse" einige Wochen, ich glaube, so ca. 5, gut gehalten. Lange genug, um die Situation zu entschärfen.

        Und Vorsicht auf glatten Böden (Asphalt, Pflaster), wenn das Pferd das nicht gewohnt ist. Das ist ungefähr so, wie wenn ein Pferd das erste Mal beschlagen ist (ohne Stifte und Stollen). Es ist ein bißchen rutschig und der Vierbeiner muß sich daran erst gewöhnen.

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        • tinkertante
          • 24.07.2008
          • 264

          #5
          Hallo,
          das hört sich doch schon recht positiv an.
          Bei uns wäre es vermutlich ähnlich - es muß einfach jetzt erst mal genug Huf in Ruhe nachwachsen können. Wenn dann hin und wieder ein Riss auftritt und etwas ausbricht, ist das ja kein Drama - nur jetzt ist der Huf viiiiel zu kurz, sie geht (obwohl nicht empfindlich) extrem fühlig und kommt auf hartem Boden kaum vorwärts.

          Insofern hört sich deine Erfahrung für mich sehr positiv an. 5 Wochen wär schon echt gut.... und ruhig stehen kann sie eigentlich, das sollte nicht unser Problem sein.

          Weißt du noch, welches Material bzw. von welcher Firma das Material war, welches bei deinem Pferd verarbeitet wurde?

          Kommentar

          • tinkertante
            • 24.07.2008
            • 264

            #6
            Nachtrag:
            Zur Zeit haben wir ja aufgrund der Jahreszeit eher keine glatten Böden und reiten kommt für mich eh erst wieder in Frage, wenn die Hufe wirklich o.k. sind - bis dahin ist Weidegang angesagt

            Kommentar


            • #7
              Jo. Vettec.
              Der Spaß ist allerdings nicht ganz billig...

              Geritten bin ich in der Zeit auch nicht, aber der Offenstall-Auslauf war teilweise gepflastert (und dann gab's natürlich noch Schnee + Eis), da hat der Pferd schon ein Momentchen gebraucht, bis er das geänderte Bremsverhalten raus hatte. Also vielleicht mit dem fertigen Vettec erst mal kontrolliert über Pflaster/Asphalt führen, damit das Pferd merkt, daß das anders ist und sich nicht bei der ersten Gelegenheit auf die Nase legt.

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              • tinkertante
                • 24.07.2008
                • 264

                #8
                Jepp - Ratte, hört sich gut an

                Zur Zeit haben wir ja noch Weidesaison, die mit etwas Glück bei uns bis in den November gehen kann. Bis dahin sollte genug Huf nachgewachsen sein. Und probeweise führen und geradeaus ggf. an der Hand mal etwas traben - klar, auf jeden Fall... wenns denn weiter nix ist.

                Kommentar

                • tinkertante
                  • 24.07.2008
                  • 264

                  #9
                  ...und was ist schon billig?

                  Die ganzen Tinkturen, Öle, Zusatzfutter usw. kosten auch jede Menge Geld - da kommt es halt auf Vettec letztlich auch nicht mehr an. Viel wichtiger ist, dass sie wieder einigermaßen laufen kann.

                  Kommentar

                  • tinkertante
                    • 24.07.2008
                    • 264

                    #10
                    So - hier mal eine Zwischennachricht:

                    Habe soeben die Diagnose vom TA erhalten: Hufpilz!
                    Also kein Wunder, dass alles wegbröckelt und nichts ordentlich wachsen kann.

                    Habe in einem anderen Beitrag was von "Cornucrescine" gelesen, über Google aber nichts finden können. Bitte gebt mir mal etwas Nachhilfe, was das ist und wo ich das bekomme.

                    TA kommt morgen vormittag und dann wird als Erstmaßnahme geimpft. Außerdem hat mir der Schmied empfohlen, zunächst mal täglich jeden Huf 4-5 Minuten in Rivanollösung zu stellen, denn das kann weiter eindringen, als das "nur" aufgepinselte Jodogel, welches ich ergänzend dann (wenn der Huf wieder trocken ist) trotzdem weitermachen soll.

                    Am Donnerstag ist Schmiedtermin, dann werden wir weitersehen, ob und wie ggf. beschlagen werden kann bzw. Kunsthorn zum Einsatz kommen kann, was ich aber wegen des Pilzes im Augenblick als fraglich ansehe.

                    Kommentar


                    • #11
                      THM Hufstabil. Teuer zwar, aber es bringt was
                      Barhufpfleger
                      Und dann evtl mal über Hufschuhe nachdenken

                      Kommentar

                      • BirgitS
                        • 05.09.2006
                        • 751

                        #12
                        Desinfizierend wirkt auch Hypona Hoof Balsam.

                        Unterstützend für das Wachstum kann man z.B. Nutri Labs Hoof Support Paste am Kronrand einmassieren. Stinkt wie die Hölle, wirkt aber wahre Wunder.
                        Take the time it takes so it takes less time.

                        Kommentar

                        • tinkertante
                          • 24.07.2008
                          • 264

                          #13
                          Nachdem nun einige Wochen vergangen sind, wollte ich für Interessierte einen kurzen Zwischenbericht geben:

                          Der Schmied sah sich außer Stande, am kompletten Huf Kunsthorn anzubringen. Seiner Aussage nach würde man das nicht sinnvoll und einigermaßen dauerhaft zum Halten bekommen - was für mich durchaus nachvollziehbar war.

                          Er hat statt dessen vorgeschlagen, vom TA einen Kunststoffgips drummachen zu lassen. Eine super Idee - am Donnerstag ist/wäre der Gips vier Wochen drauf, heute habe ich gesehen, dass die erste kleine Stelle durchgelaufen ist. Ergo kommt morgen der TA und wird wohl einen neuen Gips draufpappen.

                          Immerhin kann sie damit zwar tapsig, aber schmerzfrei laufen (auf die Weide und zurück) und wenn noch mal vier Wochen mit Gips ins Land gegangen sind ist vielleicht genug Huf nachgewachsen um einen Beschlag drunter zu bekommen.

                          Kommentar

                          • tinkertante
                            • 24.07.2008
                            • 264

                            #14
                            @athene

                            Hufschuhe hatte ich besorgt - leider kann man da die Tragezeit nur langsam steigern und diese Zeit hatten wir nicht.
                            Sie hat dann an einem WE als ich nicht vor Ort war die Schuhe prompt zu lange angehabt und sich obendrein an zwei Stellen heftig wundgelaufen - damit war dann das Thema Hufschuh erstmal wieder "gestorben".

                            Im Augenblick reibe ich auf anraten des TA in den Kronrand jeden zweiten Tag Lorbeeröl mit einer alten Zahnbürste ein. Von allen anderen Sachen hat er mir abgeraten solange der Gips drum ist, denn der soll ja tunlichst lange halten.

                            Kommentar

                            • Julia
                              • 03.03.2008
                              • 24

                              #15
                              und, wie geht es deinem pferd jetzt, hat es was gebracht mit dem gips?

                              mein pferd hat auch sehr bröselige hufe und die glasurschicht blättert weg

                              gruß julia
                              Avatar: Hengstfohlen von Hohenstein x Rubin Royal x Donnerhall

                              Kommentar

                              • tinkertante
                                • 24.07.2008
                                • 264

                                #16
                                Hallo Julia,
                                danke der Nachfrage - nicht wirklich super, aber sie scheint auf dem Weg der Besserung. Jedenfalls ist sie lustig und hat wieder Spaß an der Bewegung.

                                Der zweite Gips wurde Ende September abgenommen, die Hufe waren extrem weich geworden und auch der Strahl war ziemlich matschig, aber wenigstens war es etwas gewachsen. Leider fing es ziemlich sofort wieder an zu bröseln und ich habe sie Anfang Oktober 10 Tage in der Klinik gehabt.

                                Dort wurde täglich in einer Desinfektionslösung gegen den Hufpilz gebadet. Parallel dazu gab/gibt es Hufkur und dieses Cornucrescine zum einreiben in den Kronrand. Bis Mitte November war nur wenig ausgebrochen und wir konnten wieder Eisen druntermachen. Diese halten nun schon fast vier Wochen.

                                Man sieht deutlich, dass der Huf geschädigt ist, aber was von oben nachwächst sieht deutlich besser aus. Es wird halt dauern, bis der komplette Huf einmal durchgewachsen ist. Im Augenblick hoffe ich nur täglich, dass sie sich nicht die Eisen abtritt und somit womöglich wieder Horn wegbrechen würde.

                                Kommentar

                                • tinkertante
                                  • 24.07.2008
                                  • 264

                                  #17
                                  Sind die bröseligen Hufe bei deinem Pferd immer schon so gewesen? Falls nein, lass Horn auf Pilz untersuchen.

                                  Ansonsten, kann ich die Hufkur von Farriers Formular empfehlen. Nicht billig, aber gut. Und wegen der Glasurschicht kannst du auch das Cornucrescine nehmen. Am besten täglich in den Kronrand mit einer Bürste eimassieren und gleichzeitig mit dem, was so in den Borsten hängenbleibt den ganzen Huf abreiben. Das Zeug schützt auch etwas bei den nassen, matschigen Böden gegen zu viel Feuchtigkeit.

                                  Kommentar

                                  • Bina1
                                    • 27.06.2008
                                    • 1209

                                    #18
                                    @Julia
                                    Wasch die Hufe mal täglich mit 10% Kochsalzlösung richtig aus
                                    Sei freundlich zu den Unfreundlichen, sie benötigen es am meissten.

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