Panik vorm Tierarzt

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • McFlower
    • 03.04.2002
    • 420

    Panik vorm Tierarzt

    Ich habe mit meiner vierjährigen WB-Stute ein fieses Tierarzt-Problem.

    Die Stute habe ich selbst gezüchtet und aufgezogen, sie kennt seit ihrer Geburt keinen anderen Tierarzt als die beiden Tierärzte meiner Stamm-Tierarzt-Praxis und hatte auch noch nie irgendwelche schlimmen oder lang andauernden Krankheiten. Das heißt, sie dürfte eigentlich keinerlei schlechten Erfahrungen mit Tierärzten gemacht haben. Charakterlich ist sie problemlos, eher manchmal etwas büffelig als überdreht, ließ sich sehr einfach erziehen, steckt bereitwillig auch mal einen Rüffel ein (Anraunzer oder Klaps), sehr menschenbezogen, immer freundlich, immer die Ohren vorne. In der Herde eher rangniedrig, aber vorwitzig, neugierig und kontaktfreudig.

    Ich bin waschechter Amateur und dazu noch ein potentieller Angsthase, trotzdem konnte ich sie problemlos alleine anlongieren und anreiten. Sie akzeptiert aber auch ohne mit der Wimper zu zucken andere Reiter, z.B. meine Reitlehrerin. Sie hüpft schon mal zur Seite, oder sprintet mal zwei, drei Galoppsprünge los, lässt sich aber immer wieder durchparieren und hat noch nie den Hintern gehoben. Unterm Sattel – problemlos. Hufschmied – problemlos. Verladen – problemlos. An der Hand – problemlos. Lässt sich von Kindern zur Weide führen. Beißt nie, tritt nie, steigt nie.

    Kommt der Tierarzt, mutiert dieses freundliche Pferd. Macht man bei Anwesenheit des TA´s die Boxtür auf und passt nicht auf, schießt die Stute regelrecht aus der Box und versucht, sich an mir und dem TA vorbeizudrängeln und zu fliehen. Spritzen jeglicher Art (auch Impfungen) sind ein Drama. Nur mit Bremse überhaupt machbar, die Stute rollt mit den Augen, hüpft und springt, keilt ungezielt nach hinten aus, versucht sich loszureißen, deutet steigen an. TA und ich sind hinterher schweißgebadet. Man muss dem TA zugute halten, dass er es schon im Guten versucht hat, mit Geduld, mit Tätscheln und Möhren, aber auch mit anschreien und Klapsen. Nichts nützt und es wird jedes Mal schlimmer.

    Der TA hält das Verhalten für frech und dominant und unerzogen und glaubt mir nicht, dass sich das Pferd problemlos reiten lässt. Er findet das Pferd charakterlich problematisch. Ich bin aber der Überzeugung, dass das Verhalten angstvoll bis panisch ist. Dafür spricht m.E. auch, dass die Stute nach der letzten Impfung einige Stunden Durchfall hatte und lurig wirkte (hatte kein Fieber). Am nächsten Morgen war alles wieder in Ordnung.
    Der TA ist sauer auf mich, weil ich mein Pferd nicht erzogen kriege, ich bin sauer auf den TA, weil er meinem Pferd einen miesen Charakter andichtet.

    Das geht so nicht weiter.

    Ich habe daran gedacht, für die nächste Impfung eine andere TA-Praxis anzurufen. Wir haben einen TA in der Gegend, der solche Problemfälle in der Bewegung impft, d.h. der Besitzer marschiert mit dem Pferd an der Hand los, strammen Schrittes den Feldweg entlang, der TA läuft nebenher und setzt irgendwann die Spritze an. Bekannte von mir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Was meint ihr dazu? Ist das einen Versuch wert?

    Eine befreundete Humanmedizinerin hat sich schon angeboten, mir einen ordentlichen Schwung Spritzen mit Kochsalzlösung mitzubringen, damit ich das Spritzen selbst üben kann. (An sich kein Problem, ich habe bei anderen Pferden schon öfter gespritzt). Was meint ihr dazu? Diese Ärztin meinte auch, dass es ein ähnliches Problem auch bei Menschen gibt: Wer vor Spritzen Angst hat, verspannt sich und dann tun die Spritzen auch tatsächlich ziemlich weh.

    Meinungen? Erfahrungen? Ratschläge?

    Ich bin wirklich gefrustet.
  • laconya
    • 22.07.2006
    • 2848

    #2
    Also in gewisser Weise muß ich deinem Tierarzt recht geben....wenn ein Pferd versucht aus der Box zu laufen und einen umzurennen ist das für mich zwar ein Zeichen von Panik aber auch von zu wenig Respekt dem Menschen gegenüber.Trotzdem kann sich so ein Pferd natürlich in anderen Situationen völlig normal und brav verhalten.Es findet dann ja auch nichts beängstigend.Wir hatten auch schon ähnliche Fälle bei uns im Stall.Eine Freundin hat auch ein völlig Tierarzthysterisches Pferd.Ich glaub zweimal oder so hat sie selbst geimpft und dann ging das auch nicht mehr.Problem hat sie dann gekriegt als sie mal Kolik hatte......da mußte sie aufladen und zu einem Betrieb fahren der einen Zwangsstand hat.Auch keine Lösung....
    O.k. mal ganz konkret: Das nächste Mal würd ich einfach mal nen anderen TA impfen lassen und gucken ob sie da auch so ist.Sonst würd ich selbst impfen und zusehen ob man irgendwas in Richtung PNH oder so mit ihr macht.Mit nebenher laufen und impfen klingt lustig und mag ja auch mal sinnvoll sein,aber es behebt nicht die Tierarztphobie deines Pferdes.

    Kommentar

    • Veracruz9
      • 26.03.2002
      • 3848

      #3
      Wenn deine STute sonst immer so einfach im Umgang ist und immer artig und nur bei TA so - liegts wohl nicht an der Erziehung.

      Vielleicht mag sie den Geruch vom TA nicht, nach kranken Pferden, vielleicht hat er mal nach Blut gerochen oder so was sie damit verbindet.

      Daher mal einen anderen TA vielleicht und am besten gleich morgens als erstes?

      In verspannte Muskeln stechen ist un angenehm schmerzhaft, daher ist das mit der Bewegung viellleicht nicht schlecht, jedoch wenn sie dann losdüst ist draussen nicht so schön.

      Wie gesagt einfach mal einen anderen TA der nicht schon vorher so angespannt ist.

      Deine TA haben sicher auch Angst vor der STute wenn sie sich so gebärdet und sind verspannt, du bist verspannt, die STute ists.

      Vielleicht mal alle austauschen zum nächsten impfen, TA und Halter.
      Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

      Kommentar

      • Hard
        • 19.04.2005
        • 690

        #4
        Wir hatten einen ähnlichen Fall im Stall und da hat die Besitzerin selber gespritz, d.h. der Tierarzt kam zum impfen, bleib aber ein Stück weg und die Besotzerin hat geimpft. Ähnlich wie von Laconya beschrieben ging das aber auch nur 1-2 mal. Dann hat sie immer freiwillige im Stall gesucht, die das Pferd noch nicht kannte. Bei Kolik oder ähnlichem war er aber immer sehr brav.
        Vielleicht wäre es eine Überlegung das Pferd vorher ein paarmal leicht zu sedieren (übers Futter). wir hatten eine Stute, für die war alles ok, wenn es ein paarmal geklappt hat. Also z.B. Hufschmied oder verladen.

        Kommentar


        • #5
          Habt ihr denn mal irgendwas anderes mit ihr gemacht als Spritzen wenn der TA da war? Ich habe auch so ein paar Spezialisten die sich nur in der Bewegung impfen lassen aber fast immer ist das Problem dabei weniger das Pferd sondern das Geschöpf am anderen Ende des Führstricks.
          Der Gedanke, sie mit Kochsalzinjektionen peu à peu an die Spritzerei zu gewöhnen finde ich nicht schlecht jedoch läuft das der Maxime entgegen, Injektionen auf das unbedingt Notwendige zu beschränken (einen Spritzabszess kann sie auch nach NaCl entwickeln...).
          Anderes Problem: Wenn der auslösende Faktor mehr der TA ist als die Injektionen, wirst Du ihrem Verhalten so auch nicht Herr.
          Ich würde der Einfachheit halber einfach mal einen anderen Kollegen ranlassen um auszuschließen, dass es sich schlicht und ergreifend um einen Fall von ausgeprägter Antipathie handelt (gibt es ja...). Wenn der Kollege bereits überzeugt ist, dass Deine Stute ein auf klar gesagt 'fieses Viech' ist, mag das stimmen oder nicht, bedeutet aber in jedem Fall, dass er eigentlich nicht (mehr) die richtige Person ist, um Dein Pferd von seinem Verhalten zu kurieren.
          Viele Pferde lassen sich an Injektionen gewöhnen indem man sie für einige Zeit schlicht und ergreifend genügend festsetzt (erstmal ordentlicher Untersuchungsstand, später wenn das Verhalten abgestellt ist, reicht ein Anhänger zum 'Erinnern&#39. Das setzt allerdings einerseits entsprechend sichere Vorrichtungen voraus und andererseits große Konsequenz denn die Erfahrung, dass das Abwehrverhalten nicht zum gewünschten Erfolg führt braucht Zeit und wenn es zwischendurch wieder den alten Eiertanz gibt, setzt sich die Erkenntnis nie durch. Und dann muss man auch gefühlvoll vorgehen damit die Injektion eben tatsächlich mit minimalem Schmerzempfinden abgeht, sonst wird alles nur noch schlimmer und die Verletzungsgefahr für Mensch und Tier steigt von Mal zu Mal.
          Viele Injektionsphobiker haben auch einfach Probleme mit der so viel praktizierten 'Klopf-klopf-und-zack'-Technik und stecken die Injektion viel besser weg, wenn man die Kanüle langsam einführt. Anderen hilft es, wenn man vom Einstick durch das vorherige Aufziehen einer Hautfalte ablenkt. Manchmal hilft es auch schon, einfach eine andere Injektionsstelle zu wählen um den Teufelskreis zu durchbrechen. Zunächst solltet ihr auf jeden Fall mal feststellen, ob die Injektion oder der TA die Reaktionen hervorruft. Sonst kann man nicht zielgerichtet vorgehen.

          Kommentar

          • McFlower
            • 03.04.2002
            • 420

            #6
            Zitat von [b
            Zitat[/b] (Hard @ Feb. 21 2007,10:51)]Vielleicht wäre es eine Überlegung das Pferd vorher ein paarmal leicht zu sedieren (übers Futter).
            DAS ist ja mal ´ne Idee, darauf wäre ich im Traum nicht gekommen. Warum eigentlich nicht?

            Aber merkwürdig, dass es noch mehr so Fälle gibt. Ich dachte, ich hätte das einzige Pferd dieser Art. Meine alte Stute lässt sich sogar impfen, wenn ich obendrauf sitze, die wackelt noch nicht mal mit dem Ohr.

            Bodenarbeit nach Parelli oder sonstwem kann ich machen, finde ich sowieso prima, ist aber für dieses konkrete Problem eher nicht zielführend. Die Stute benimmt sich ja eigentlich oder lässt sich zumindest sehr schnell in ihre Schranken verweisen. Nur wenn der TA kommt, vergisst sie alles und sieht nur noch rot.

            Kommentar

            • LuLu
              • 08.12.2004
              • 513

              #7
              Laut unserer TÄ mögen viele Pferde den Geruch "Tierarzt" nicht, vielleicht liegt es auch daran?
              There´s such a lot of world to see...

              Kommentar

              • McFlower
                • 03.04.2002
                • 420

                #8
                @Kareen:

                Das Problem ist die Injektion selbst. Der TA war bisher erst einmal ohne Injektion da, zur Nachkontrolle eines Einschusses. Da hat sie zwar misstrauisch mit den Augen gekugelt, stand aber still.

                Die Person des TA´s kann nicht das Problem sein, es handelt sich um eine TA-Praxis mit 4 TA´s, von denen 3 verschiedene schon da waren. An mir kann´s auch nicht liegen, ich bin schon mehrfach beim Impfen gar nicht am Hof gewesen und habe andere Leute gebeten, das Pferd festzuhalten.

                Einen festen Untersuchungsstand haben wir leider nicht am Stall und ich mag sie ehrlich gesagt auch nicht zum Impfen mit dem Hänger woanders hinkarren. Da habe ich Angst, dass sie mir hinterher nicht mehr auf den Hänger geht. Ich bin heilfroh, dass sie sich gut verladen lässt, ich hatte schon mal ein Pferd mit Verladeproblem. Das brauche ich nicht noch mal.



                Kommentar

                • McFlower
                  • 03.04.2002
                  • 420

                  #9
                  Mir ist noch was eingefallen. Der TA kommt auch zur Zahnkontrolle, es musste aber bisher noch nichts an den Zähnen gemacht werden, er hat also bisher nur ins Maul geschaut. Das ging ohne nennenswerten Widerstand und ohne Bremse. Misstrauisches Augenrollen, zwei Schritte rückwärts und dann steht sie.

                  Wurmkuren gebe ich selber, auch kein Problem.

                  Letztens hatte ich den Sattler da. Voller Hof, hektischer Sattler mit Zeitverzug. Satttel drauf, Sattel runter, Sattel drauf, Sattel runter, zwei verschiedene Sättel probegeritten. Reiter aufgessen, Schritt, Trab, Galopp. Wieder runter, neuer Sattel drauf, Reiter wieder drauf, Schritt, Trab, Galopp. Eigentlich blöde Bedingungen. Ohne Probleme.

                  Kommentar

                  • rooby94
                    PREMIUM-Mitglied
                    • 08.03.2006
                    • 12634

                    #10
                    Wir haben in unserem Stall 50 Pferde und Ponies.
                    Bei unseren eigenen ist doch tatsächlich keiner dabei, der unserer TA ans Leder will....
                    Die, dich sich aber daneben benehmen, sind die Pensionspferde. Und warum? Weil die nie im passenden Moment einen auf den Deckel kriegen... "Der ist immer gaaaanz artig" "Der beißt nicht richtig, meint es auch nicht so" "Nicht schlimm, wenn er austritt, hat ja hinten keine Eisen" Diese Pferde sind meist lieb und harmlos, wenn man nichts von ihnen will. Aber wehe, wenn!
                    Dann steht nämlich MUTTI daneben und ist völlig empört von ihrem Liebling : "Also das hat er NOCH NIE gemacht!" Die werden immer nur gehätschelt und getätschelt und kenne ihre Grenzen leider nicht. Das muß dann ein armer TA ausbaden...

                    Sorry, aber genauso hört sich dieses Geschichte für mich auch an. Wir haben mit Sicherheit auch Vierbeiner, die sich was schöneres als ne Spritze vorstellen können- aber die kriegen dann halt die Augen zugehalten/ gebunden o.ä. oder mal nen akuraten Tritt in den Hintern!!!

                    Was jetzt nicht heissen soll, dass ich wie ein Terminator den ganzen Tag durch den Stall laufe... Aber ich finde es immer besser, unsere Vierbeiner benehmen sich- wäre mir auch viel zu schade um Schmied, TA oder sonst wen!

                    Kommentar

                    • Charly
                      • 25.11.2004
                      • 6025

                      #11
                      MC Flower, kann es nicht auch sein, dass das Pferd einfach kein Vertrauen zu den TÄ hat?
                      Wenn die kommen, tut es weh?
                      Hat dein Pferd in seinem Leben schon einmal ein positives Erlebnis mit dem TA gehabt?
                      Ich habe auch ein Super Sensibelchen, die früher den TA, wenn sie AUA hatte, an der Stelle sich von dem TA nciht anfassen ließ. Ich konnte dran, andere Leute, die sie kannte , auch.
                      Bei uns hat sich das entscheidend geändert, als der TA auf einmal nicht mehr nur der böse Mann war, sondern auch mal was positives getan hat.
                      Er ist nämlich nun mein SB und der tut auch mal die Pferde raus oder füttert etc. d.h. er gehört nun einfach zum Inventar dazu und sie kennt ihn.
                      Und ganz wichtig, der TA muß ruhig bleiben.
                      Ich denke , genau wie du, dass sie eher panisch als "unerzogen " ist.

                      Kommentar

                      • angel36
                        • 18.07.2002
                        • 2782

                        #12
                        Meine Stute ließ sich jahrelang problemlos impfen.

                        Dann bekam sie einen akuten Borrelioseschub und mußte täglich 2x in den Muskel mit einem ziemlich ekligen, zähen Antibiotikum gespritzt werden. Das ging immer reihum: Hals, Brust, Kruppe, Oberschenkel. 10 Tage, 8 Tage Pause, 10 Tage. Am Anfang wars ok, dann wurde sie grillig, dann grantig, dann gefährlich. Man braucht eine Bremse, das ganze Programm eben.

                        So. Spritzen mag sie nun gar nicht mehr, ich bete immer, dass die halbjährliche Impfung das einzige bleibt, was wir machen müssen. Neulich brauchten wir mal Blut... das Pferd zur Salzsäule erstarrt vor Entsetzen. Als ich sie akupunktieren lassen wollte, attackierte sie die Akupunkteurin. Ihr soll man nur wegbleiben mit Nadeln! Und es wird auch nicht wieder besser- das ist ein Schock fürs Leben.

                        Ich hab das jetzt nur geschrieben, um zu zeigen, dass es nicht immer an der Erziehung liegt!


                        Kann man eigentlich (mit einer Salbe oder einem Spray) lokal die Stelle betäuben, in die die Injektion erfolgen soll, und damit den Schmerz nehmen? Habe so was mal gehört... Kareen, geht das?

                        Kommentar

                        • laconya
                          • 22.07.2006
                          • 2848

                          #13
                          Eine Lokalanästhesie würde ja nur die Oberfläche betäuben können.Die Nadel ist aber doch deutlich länger.....
                          Sind das alles männliche TÄ oder auch was weibl. dabei?Wird sie in die Brust geimpft oder in den Hals?
                          Die Idee mit den "Spritzübungen" find ich übr. auch blöd.Da wird sie Dich wohl auch bald nicht mehr mögen

                          Kommentar


                          • #14
                            Also so eine Borelliose-Behandlung ist schon hardcore. Verständlich, dass sie Spritzen nunmehr kategorisch ablehnt. Ich gehe da in letzter Zeit nur noch oral dran (muss man aber natürlich vorsichtig bei vorgehen wegen der möglichen Auswirkungen auf die Darmflora).
                            Re. betäuben: Richtig die Kanüle muss in den Muskel. Was da weh tut ist im wesentlichen der Durchstich durch die äußere Haut. Wie aber schon verschiedentlich beschrieben tut wohl auch der Stich in die verkrampfte Muskulatur weh und dann gibt es natürlich noch Arzneimittel die bei der Applikation brennen. Wer schon mal im Krankenhaus war, erinnert sich vielleicht noch an die i.m. Prämedikation die höllisch gebrannt hat?
                            Sowas spritzt man empfindlichen Pferden natürlich äußerst ungern. Die Empfindlichkeit ist wirklich sehr sehr unterschiedlich.
                            So eine Kanülenphobie kann sich leider sehr schnell verselbstständigen und ist dann von dem tatsächlichen Injektionsvorgang völlig unabhängig. Menschen mit Zahnarztphobie leiden ja auch schon ganz erheblich wenn sie nur schon im Behandlungsstuhl sitzen...

                            Den Vorschlag mit dem Sedieren finde ich nicht so gut. Was man oral geben kann ist im wesentlichen Acepromazin wovon man wegen der unerwünschten Wirkungen soweit es geht die Finger lassen sollte. Es führt auch meiner Erfahrung nach nicht zu einem positiven Lernvorgang (darum ist auch das so gern praktizierte 'Pülverchen-Geben' vor dem ersten Aufsitzen eigentlich dummes Zeug und wirkt wohl eher weil die Leute drumherum dann ruhiger sind). Eher im Gegenteil die Pferde empfinden den Rausch als negatives Erlebnis (wissen ja auch nicht was vor sich geht) und Probleme mit Angstzuständen scheinen sich nach der Behandlung eher zu verschlimmern.
                            Was an Medikation funktionieren dürfte muss leider entweder selbst per Injektion verabreicht werden (haha...) oder es ist nicht in pferdetauglichen Stärken verfügbar oder es fällt unter BTM-Gesetz und irgendwo müssen da ja auch die Relationen gewahrt bleiben

                            Kommentar

                            • angel36
                              • 18.07.2002
                              • 2782

                              #15
                              Mal vom Thema abschweifend:

                              Wir haben die Borreliose-Behandlung eigentlich gegen den Rat des TA machen lassen. Er meinte, es bringt eh nichts, und die Risiken (Impfabszess) stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Abgesehen davon, dass er nicht glaubte, dass die Symptome (Lahmheit) überhaupt von einer Borreliose kamen (obwohl ein ausführlicher Test vorlag, den das Labor als Beweis für einen akuten Schub der Borreliose interpretierte und eine Behandlung empfahl).

                              Im Nachhinein hatte er wohl Recht. Ich denke heute, dass die Behandlung nur den akuten Schub beendet hat (das allerdings sehr schnell und effektiv). Richtig "weg" kriegt man es aber nicht, die Bakterien verkapseln sich wieder und warten auf die nächste Chance. Als die Stute nach einem knappen Jahr wieder einen Schub bekam, war klar, dass eine erneute Spritzenkur nicht in Frage kam. Die Sache wurde mit Entzündungshemmer (=Symptombekämpfung) und etwas mehr Geduld geregelt.

                              Ich wußte nicht, dass man die Antibiotika auch oral geben kann... interessante neue Erkenntnis!

                              Und Stichwort lokale Betäubung: wenn im Wesentlichen der Stich durch die äußere Haut weh tut... das könnte man doch dadurch regeln, oder? Natürlich hilft es nichts, wenn das Pferd schon beim Anblick des TA auch die Muskulatur verkrampft... aber wenn das erst beim Einstich folgt, dann vielleicht doch?

                              Kommentar

                              • McFlower
                                • 03.04.2002
                                • 420

                                #16
                                Hallo,

                                erstmal vielen Dank an Kareen für ihren fachlichen Rat und an alle anderen für ihre Meinung. Ich glaube, ich werde zum nächsten Impftermin probehalber einen anderen TA holen und das Problem vorher mit ihm besprechen. Vielleicht hat der ja ein besseres Händchen oder eine zündende Idee.

                                Ich habe absolut nichts gegen Festsetzen einzuwenden, auch nichts gegen "Augen verbinden" oder einen Tritt in den Allerwertesten, hauptsache Injektionen sind ohne Gefahr für den TA und mich durchführbar. Wie es dem Pferd dabei geht, kommt erst an zweiter Stelle.

                                Na ja, der nächste Impftermin ist erst in 5 Monaten, hoffentlich kommt vorher nichts dazwischen. Ich kann ja dann mal berichten.

                                Kommentar


                                • #17
                                  Halt uns mal bitte auf dem Laufenden

                                  Kommentar

                                  • moonlight
                                    • 04.06.2002
                                    • 4269

                                    #18
                                    Vielleicht solltest Du dem neuen TA vorher NICHTS erzählen, damit er ganz unverkrampft an die Sache herangeht. Sagen, das Pferd ist ein wenig ängstlich, und dann mal sehen, ob sie sich anfreunden.

                                    Kommentar


                                    • #19
                                      Hihi: Gute Idee, aber was wenn Stutchen sich schon beim Reinkommen in Miss Piggy nach Nagelabbruch verwandelt? Dann steht sie als Tierhalter ziemlich doof da oder? Diese 'komisch, das hat sie noch niiiiiee gemacht'-Gesichter kenne ich *LOL*

                                      Kommentar

                                      • moonlight
                                        • 04.06.2002
                                        • 4269

                                        #20
                                        Zitat von [b
                                        Zitat[/b] (Kareen @ Feb. 22 2007,17:33)]Hihi: Gute Idee, aber was wenn Stutchen sich schon beim Reinkommen in Miss Piggy nach Nagelabbruch verwandelt? Dann steht sie als Tierhalter ziemlich doof da oder? Diese 'komisch, das hat sie noch niiiiiee gemacht'-Gesichter kenne ich *LOL*
                                        Hihi, ich auch...

                                        Kommentar

                                        Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                                        Einklappen

                                        Themen Statistiken Letzter Beitrag
                                        Erstellt von Schimmeltier, 14.05.2025, 20:34
                                        5 Antworten
                                        431 Hits
                                        1 Likes
                                        Letzter Beitrag muckischnucki  
                                        Erstellt von MadeleineW, 08.05.2025, 11:00
                                        4 Antworten
                                        414 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag Conny2011
                                        von Conny2011
                                         
                                        Erstellt von MadeleineW, 08.05.2025, 12:00
                                        0 Antworten
                                        108 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag MadeleineW  
                                        Erstellt von Princess2013, 16.04.2025, 18:53
                                        1 Antwort
                                        244 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag remo
                                        von remo
                                         
                                        Erstellt von janett, 01.03.2025, 06:52
                                        10 Antworten
                                        670 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag janett
                                        von janett
                                         
                                        Lädt...
                                        X