Wann "Schnullikram" (Decke) RUNTER?

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  • dissens
    • 01.11.2010
    • 4060

    Wann "Schnullikram" (Decke) RUNTER?

    Ich musste im Nachbarfaden lachen, als ich den Begrif Schnullikram las, daher übernehme ich ihn.

    Vorweg: Ich selbst MAG meine Pferde nicht eindecken. Und bislang ging es auch immer ohne, selbst mit dem alten (inzwischen verstorbenen) Herrn Wallach.

    Unseren "Neuen" (Wallach, 6jährig) bekamen wir aber im Dezember. Er war vordem dauerhaft eingedeckt und hat(te) entsprechend dünnes Fell. Decke ganz weglassen ging also nicht, es war ja klirrend kalt.
    Derzeit halte ich es so, dass er draußen weiterhin eingedeckt wird (Pferde sind von etwa 8 Uhr bis etwa 17 Uhr auf Koppel), außer, wenn die Temperaturen über 10° steigen und es trocken ist. Im Stall lasse ich die Decke konsequent runter. Dort ist es a) sowieso trocken, b) frostfrei. Ich hoffe, dass er auf diese Weise vielleicht noch etwas Fell "nachschiebt".

    So, jetzt zu meiner Frage: Wann, also bei welcher Witterung, welchen Temperaturen, welchen sonstigen Kriterien stellt Ihr um auf Frühjahr bzw. auf deckenlose Haltung? Verratet Ihr mir Eure "Faustregeln"?

    (Im nächsten Herbst bleibt die Decke natürlich weg, da soll er ordentlich Fell schieben - wie sich das gehört )

    Danke!
  • samira127
    • 20.07.2005
    • 2670

    #2
    oh ja, immer wieder diese ewige deckenfrage, ich glaube dazu gibt es schon einige threads aber ich antworte dir trotzdem.

    bei mir ist nur meine große stute und ein pony eingedeckt. das pony trägt die decke bei nass-kalten wetter da er dann probleme mit den knochen bekommt. ist halt nicht mehr der jüngste und so gehts im besser.

    meine große ist teilweise geschoren und steht damit im offenstall. sie trägt ab herbst eine regendecke wenn es nasser und kühler wird. ist meist so ab gefühlte 10-15°C. Meist merkt man ihr das dann im Rücken an das es Zeit wird. Sie ist da sehr empfindlich und auch deswegen trägt sie die decke. zur nächst dickeren decke wechsel ich meist so ab 5-10°C. ist dann eine wollfilzgefütterte decke oder dierekt die 200 g decke. kommt immer ein bischen auf die äußerlichen umstände an. ab 0°C kommt die nächst dickere decke drauf oder ich kombiniere zwei gefütterte. da beobachte ich mein pferd und entscheide so.

    im frühjahr mache ich es so das ab 15°C die decke ganz runter kommt. manchmal auch früher wenn die sonne scheint. schneller abdecken mag ich bei ihr nicht da sie sonst mit verspannungen im rücken reagiert.

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    • bayernspferde
      • 30.05.2010
      • 116

      #3
      Mir ging es mit meinem Wallach ähnlich. Er kam vorletzten Winter zu mir und war geschoren. Da musste ich ihn eindecken. Letzten Winter habe ich ihm eine Teilschur verpasst und musste ihn auch eindecken. Diesen Winter hat er genügend Fell um auch ohne Decke zu überleben. Trotzdem hat er eine ungefütterte Regendecke drauf, auch im Stall. Ich kann es einfach nicht lassen Wenn es dann aber irgendwann mal konstant um die 10 Grad hat, bleibt die Decke unten.

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      • abc10
        • 19.01.2009
        • 280

        #4
        halte es so, dass die junge stute eingedeckt ist, solange es unter 8, 9 grad hat. darüber nicht mehr. die große steht den ganzen tag über ohne draußen und es gab bisher nie probleme.

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        • Suomi
          • 04.12.2009
          • 4240

          #5
          dissens - ich fühle mit dir. Bin froh, dass ich das Problem nicht mehr habe - mir fiel es auch immer schwer abzuschätzen: wann Decke, welche Dicke der Decke, wann Decke runter...?

          Aber noch eine Frage an die Deckenexperten: In einem anderen Forum habe ich gelesen: wenn eingedeckt, dann immer eingedeckt (also im Herbst/ Winter). Und wenn die Decke runterkommt, dann definitiv. Dieses ständige Decke 'rauf, Decke 'runter wäre schädlich. Eure Meinung?

          Kommentar

          • Charly
            • 25.11.2004
            • 6007

            #6
            jetzt mitten im winter würde ich diese decke drauf/decke runter auch nicht machen (schon gar nicht, wenn das pferd eine gefütterte Decke drauf hat).
            grundsätzlich würde ich die decke nun drauflassen, bis die temperaturen regelmäßig über 10 grad plus sind. dann decke ich tagsüber aus, und nachts noch ein und wenn die werte nachts dann auch gemäßigt sind, lasse ich die decke irgendwann ganz ab (aber dann ist sie wirklich ab)
            ich denke, dass der ständige unterschied bei der temperaturregulation für den körper recht anstrengend ist und man uU damit evt. ein krankes pferd bekommt.

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            • Legolas
              • 08.04.2008
              • 451

              #7
              Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
              dissens - ich fühle mit dir. Bin froh, dass ich das Problem nicht mehr habe - mir fiel es auch immer schwer abzuschätzen: wann Decke, welche Dicke der Decke, wann Decke runter...?

              Aber noch eine Frage an die Deckenexperten: In einem anderen Forum habe ich gelesen: wenn eingedeckt, dann immer eingedeckt (also im Herbst/ Winter). Und wenn die Decke runterkommt, dann definitiv. Dieses ständige Decke 'rauf, Decke 'runter wäre schädlich. Eure Meinung?
              Also ich habe mehrere Decken, die ich je nach Temperatur wechsle. (Meine Stute ist auch geschoren und zusätzlich noch eine Frostbeule) D. h. ich variiere je nach Temperaturen. Zwischen Minustemperaturen und plus fünf Grad (pi mal Daumen) trägt sie eine Bucas All in One und eine gefütterte Stalldecke darunter. Über fünf Grad kommt die Stalldecke weg und sie trägt nur noch die Bucas. Wird es um die 10/12 Grad hat sie eine gefütterte Regendecke an. Allerdings kontrolliere ich regelmäßig die Temperatur unter der Decke. Angenehm warm unten drunter ist genau richtig. Und ich denke, dass ist das Problem mit Decke rauf, Decke runter. Zu warm/schwitzen unter der Decke ist krankheitsfördern, frieren natürlich genauso. Meine Prozedur ist sicherlich sehr aufwendig, allerdings habe ich damit die besten Erfahrungen gesammelt.
              Und sie ist wirklich ein kleines Weichei, hatte ich noch nie bei einem Pferd. Im Moment beim Putzen wird die Decke, je nachdem wo ich putze, mal vorne, dann wieder hinten runtergezogen. Würde ich sie kurzfristig ganz runterziehen, würde sie anfangen zu hampeln und zu guter Letzt tatsächlich auch zittern.

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              • cleopatras magic
                • 15.05.2007
                • 4751

                #8
                legolas: so ist es auch bei uns, decke rauf decke runter, beim putzen nur vorn übergeschlagen wir halten diese praktik schon lage so bei und fahren gut damit
                Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

                Kommentar

                • Ramzes
                  • 15.03.2006
                  • 14562

                  #9
                  Interessant wäre tatsächlich mal eine wissenschaftlich begleitete Studie zum Thema Decken .
                  Meiner Ansicht ist der größte Einfluß psychologischer / gefühlter " wind-chill " der Besitzer .
                  Bei Pferden im härterem Training auch im Winter ( z.B. National-Hunt Saison o.ä.) , Turnierpferde Hallensaison , Vorbereitung Körung etc. ( ...um im " Lack " zu bleiben ) ist ein Scheren angebracht und das Eindecken zwangsläufig , insbes. bei Außenboxen / Kaltstall o.ä.
                  Nun ist die Frage , arbeitet die nun tatsächlich eingedeckte Pferdepopulation so hart im Winter ? Sind alle Stallbauten echte Kaltställe ??
                  Antwort : eher nicht .
                  Also welche anderen Gründe könnten dafür verantwortlich sein ?
                  - ein gewisser Gruppenzwang
                  - eine völlig falsche Einschätzung des Thermoregulationsvermögens beim Pferd
                  - eine Übertragung des eigenen " fröstelnden " Verhaltens 1 : 1 aufgrund mangelnder Abhärtung ( wenig Bewegung draußen , unpassende Kleidung (sieht zwar bei den meisten sexy aus , aber ohne passende Skiunterhose ...bibberbibber ) aus Angst vor Übergewicht zu geringe Kalorienaufnahme bei sehr kaltem Wetter , statt Heißgetränk aus der Thermosflasche - Cola etc.) Das trifft natürlich nicht auf alle Deckendecker zu , Tendenz aber vorhanden.
                  - ein stärker ausgeprägter Fürsorgetrieb , Angst etwas falsch zu machen.
                  - Offenstall und Scheren schließt sich meiner Ansicht nach komplett aus .
                  - eine gewisse Bequemlichkeit beim Putzen , Decke läßt sich eher vom Matsch befreien als das Pferd
                  - eine gewisse Bequemlichkeit/ Zeitmangel ( echt o. " gefühlt " ) was das Abreiten / Cool-down nach der Reiteinheit betrifft .
                  - " Schnullifax " wird zur Mode für Anzieh-Pferdchen ( ...was könnte man mit dem ganzen Schnullifax-Geld alles sinnvoll machen : Reitkurse z.B. )

                  Wie haben früher die Pferde eigentlich ihr Arbeitspensum im Winter überstanden ?

                  Was passiert mit einem Pferd physiologisch , das eigentlich immer gegen zu viel Temperatur durch Eindecken " ankämpfen " muß .
                  Was passiert mit der Atmungsfähigkeit der Haut ? Es dürfte wohl kaum ein anderes Tier gäben , wo die Haut eine derartig große Rolle im gesamten Stoffwechsel hat , wie beim Pferd .
                  Wie verändert sich Haut ( Mikroflora)- "Deckenschmalz" und Immunabwehr durch ständiges Eindecken ?
                  Welchen Einfluß hat eine behandelte Decke , z.B. Nanosilber , chem. Textil-"aufrüstung " ?
                  Zuletzt geändert von Ramzes; 28.01.2011, 10:00.

                  Kommentar

                  • Fife
                    • 06.02.2009
                    • 4314

                    #10
                    Wie haben früher die Pferde eigentlich ihr Arbeitspensum im Winter überstanden ?

                    Keine Stalldecke ! Außer bei kranken Pferden
                    Bei der Arbeit:
                    Nierendecke bis das Pferd Betriebstemeratur hat.
                    Nierendecke wenn das Pferd Pause macht/steht.
                    Bei sehr großer Anstrengung = Pferd ist komplett nass und im Freien = entfalteter Woillach.
                    Der Woillach ist bei der Arbeit als Satteldecke benutzt oder wärmt dem Fahrer.
                    In Stall: Pferd mit Stroh abrubbeln/trockenreiben mit BEIDEN Händen => Beiden wirds warm.
                    danach Stroh auf die Nieren und mit Woillach abdecken bis trocken
                    danach mit grober Bürste das Fell glätten
                    => dem Pferd juckt keine Fell um wälzt sich nicht.

                    Scheren gabs nur bei Jagdpferden und wurde intelligent und bedarfsgerecht ausgeführt.
                    Man schaut wo das Pferd am meisten schwitzt und schert dort einen Streifen. Dann schaut man ob das reicht.
                    Die gebräuchlichen Schermuster waren vielfältig angebildet. Heute seh ich das kaum noch.
                    Ist ja auch nicht schick mit nem "Zebra" zu reiten ;-)

                    Meine Omi sagte immer "Mode macht krank"
                    Zuletzt geändert von Fife; 28.01.2011, 10:04.

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                    • Ramzes
                      • 15.03.2006
                      • 14562

                      #11
                      Zitat von Fife Beitrag anzeigen
                      Wie haben früher die Pferde eigentlich ihr Arbeitspensum im Winter überstanden ?

                      Keine Stalldecke ! Außer bei kranken Pferden
                      Bei der Arbeit:
                      Nierendecke bis das Pferd Betriebstemeratur hat.
                      Nierendecke wenn das Pferd Pause macht/steht.
                      Bei sehr großer Anstrengung = Pferd ist komplett nass und im Freien = entfalteter Woillach.
                      Der Woillach ist bei der Arbeit als Satteldecke benutzt oder wärmt dem Fahrer.
                      In Stall: Pferd mit Stroh abrubbeln/trockenreiben mit BEIDEN Händen => Beiden wirds warm.
                      danach Stroh auf die Nieren und mit Woillach abdecken bis trocken
                      danach mit grober Bürste das Fell glätten
                      => dem Pferd juckt keine Fell um wälzt sich nicht.
                      Danke Fife , so kenne ich das auch noch .
                      Genau das wollte ich mal von jemand anderem hören , Danke !

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                      • dissens
                        • 01.11.2010
                        • 4060

                        #12
                        Ramzes, Fife, ich stimme Euch ja vollkommen zu. Und Pferde, die bei mir dauerhaft leben, BRAUCHEN auch normalerweise keine Decke (Ausnahme: Sie kommen wirklich mal klatschnass, also bis auf die HAUT nass, rein, dann kommt 'ne Abschitzdecke drauf, bis sie wieder trocken sind). Ich folge da dem Leitsatz einer früheren Reitlehrerin: "Fell hat Fell gelernt!"

                        Das Problem ist aber doch, dass ich den Großen Anfang Dezember übernommen habe und er seit Herbst IMMER eingedeckt war. Er hatte also gar nicht die Möglichkeit, das Fell zu schieben, das er gerade im Dezember gebraucht hätte (Ihr erinnert Euch? Es war SEHR kalt).
                        Also müssen wir uns für den Rest des Winters irgendwie behelfen. Für mich heißt das: So wenig Decke wie möglich (er darf und soll ja ein bisschen "nachschieben"), aber auch so viel und so lange Decke wie nötig.

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                        • Furioso-Fan
                          • 12.08.2004
                          • 10940

                          #13
                          Ende der siebziger Jahre:

                          - Pferde verbrachten bis auf Ausnahmen zwischen Oktober und April meist 20 Stunden und mehr in der Box. Zugerammelt wegen der Tränken, Innentemperatur höher als Außentemperatur, bei Außenboxen und Minustemperaturen Stall zu.
                          - ab Oktober Eindecken mit nicht wasserdichten Jutebauchlatzdecken oder Teil- oder Komplettschur
                          - Alternativ: Winterpelz. Das hieß, keine Geländeritte, da man Pferde prinzipiell trocken zurückbrachte, oder tw. nur ne halbe Stunde Schritt. Wurden die Pferde gearbeitet, stand ich nach stundenlangem Trockenreiten manchmal bis nachts um 1, 2 da, um trockenzureiben, Decken zu wechseln und zu überprüfen, ob das Pferd noch nachschwitzt. Dann kam die Decke, nicht atmungsaktiv mit Strohplacken drauf, und immer die Angst, ob das Pferd Zug abbekommen hat oder hustet. Um 5 oder 6 ging dann wieder der Wecker zur Schule.
                          Ich hab immer jeden beneidet, dessen Pferd geschoren war.

                          Und heute bin ich selig, daß mir die moderne Deckenindustrie für alles das richtige anbietet.
                          Ich halte meine Pferde aus Prinzip in Offenstallhaltung, sie werden bei 12 Grad Nachttemperatur konstant eingedeckt, können durchgearbeitet werden und zur Not pitschenaß rauss, da die Decken atmungsaktiv sind und eine Abschwitzfunktion haben.
                          Und bei meinem knappen Zeitbudget empfinde ich es als echte Erleichterung, gerade bei meinen Schimmeln auf Putzorgien zu verzichten. Decke ab, drüberbürsten, Sattel drauf, fertisch...

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                          • Fife
                            • 06.02.2009
                            • 4314

                            #14
                            Wenn wir aber die alten Methoden anwenden wollen haben wir verschiedene Probleme:

                            1. Gruppenverhalten = alle machens doch anders
                            2. Nierendecke = nicht geräuchlich. Die Alternative Woillach...
                            3. Woillach = gibts nicht mehr. Ich behelfe mich mit Walkloden. Notfalls in Meterware bestellen. Kanten franselt da nicht aus !!
                            4. Wo deponiere ich den Woillach? Der Platz unter dem Sattel ist modisch mit Straßschabracken belegt
                            5. Stroh gibts in vielen Fällen nicht mehr als Einstreu. Wenn eines da ist ist es gehäckselt.
                            6. beim abrubblen wird einem warm. Welcher moderne Reiter will schwitzen
                            7. beim abrubblen bricht Frau sich die Fingernägel und bekommt schwarze Ränder.
                            8. 2 Händer stehen nicht zur Verfügung. Eine ist immer mit Zigarette oder einer Tasse Kaffee belegt.
                            9. Wartezeit.

                            Kommentar

                            • Ramzes
                              • 15.03.2006
                              • 14562

                              #15
                              Während der Wartezeit können ´se doch mit ihrem i-pod rumsurfen und sich gegenseitig vollquatschen , warum der Gaul nicht geht wie beim Gal ! Duck und weg

                              Kommentar

                              • Ramzes
                                • 15.03.2006
                                • 14562

                                #16
                                Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                                Interessant wäre tatsächlich mal eine wissenschaftlich begleitete Studie zum Thema Decken .
                                Meiner Ansicht ist der größte Einfluß psychologischer / gefühlter " wind-chill " der Besitzer .
                                Bei Pferden im härterem Training auch im Winter ( z.B. National-Hunt Saison o.ä.) , Turnierpferde Hallensaison , Vorbereitung Körung etc. ( ...um im " Lack " zu bleiben ) ist ein Scheren angebracht und das Eindecken zwangsläufig , insbes. bei Außenboxen / Kaltstall o.ä.
                                Nun ist die Frage , arbeitet die nun tatsächlich eingedeckte Pferdepopulation so hart im Winter ? Sind alle Stallbauten echte Kaltställe ??
                                Antwort : eher nicht .
                                Also welche anderen Gründe könnten dafür verantwortlich sein ?
                                - ein gewisser Gruppenzwang
                                - eine völlig falsche Einschätzung des Thermoregulationsvermögens beim Pferd
                                - eine Übertragung des eigenen " fröstelnden " Verhaltens 1 : 1 aufgrund mangelnder Abhärtung ( wenig Bewegung draußen , unpassende Kleidung (sieht zwar bei den meisten sexy aus , aber ohne passende Skiunterhose ...bibberbibber ) aus Angst vor Übergewicht zu geringe Kalorienaufnahme bei sehr kaltem Wetter , statt Heißgetränk aus der Thermosflasche - Cola etc.) Das trifft natürlich nicht auf alle Deckendecker zu , Tendenz aber vorhanden.- ein stärker ausgeprägter Fürsorgetrieb , Angst etwas falsch zu machen.
                                - Offenstall und Scheren schließt sich meiner Ansicht nach komplett aus .
                                - eine gewisse Bequemlichkeit beim Putzen , Decke läßt sich eher vom Matsch befreien als das Pferd
                                - eine gewisse Bequemlichkeit/ Zeitmangel ( echt o. " gefühlt " ) was das Abreiten / Cool-down nach der Reiteinheit betrifft .
                                - " Schnullifax " wird zur Mode für Anzieh-Pferdchen ( ...was könnte man mit dem ganzen Schnullifax-Geld alles sinnvoll machen : Reitkurse z.B. )

                                Wie haben früher die Pferde eigentlich ihr Arbeitspensum im Winter überstanden ?

                                Was passiert mit einem Pferd physiologisch , das eigentlich immer gegen zu viel Temperatur durch Eindecken " ankämpfen " muß .
                                Was passiert mit der Atmungsfähigkeit der Haut ? Es dürfte wohl kaum ein anderes Tier gäben , wo die Haut eine derartig große Rolle im gesamten Stoffwechsel hat , wie beim Pferd .
                                Wie verändert sich Haut ( Mikroflora)- "Deckenschmalz" und Immunabwehr durch ständiges Eindecken ?
                                Welchen Einfluß hat eine behandelte Decke , z.B. Nanosilber , chem. Textil-"aufrüstung " ?
                                Ausnahmen bestätigen die Regel , ...Dissens , bestimmt ist er dann im nächsten Jahr dran mit : Fell hat Fell gelernt .

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                                • Ramzes
                                  • 15.03.2006
                                  • 14562

                                  #17
                                  Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                                  Ende der siebziger Jahre:

                                  - Pferde verbrachten bis auf Ausnahmen zwischen Oktober und April meist 20 Stunden und mehr in der Box. Zugerammelt wegen der Tränken, Innentemperatur höher als Außentemperatur, bei Außenboxen und Minustemperaturen Stall zu.
                                  - ab Oktober Eindecken mit nicht wasserdichten Jutebauchlatzdecken oder Teil- oder Komplettschur
                                  - Alternativ: Winterpelz. Das hieß, keine Geländeritte, da man Pferde prinzipiell trocken zurückbrachte, oder tw. nur ne halbe Stunde Schritt. Wurden die Pferde gearbeitet, stand ich nach stundenlangem Trockenreiten manchmal bis nachts um 1, 2 da, um trockenzureiben, Decken zu wechseln und zu überprüfen, ob das Pferd noch nachschwitzt. Dann kam die Decke, nicht atmungsaktiv mit Strohplacken drauf, und immer die Angst, ob das Pferd Zug abbekommen hat oder hustet. Um 5 oder 6 ging dann wieder der Wecker zur Schule.
                                  Ich hab immer jeden beneidet, dessen Pferd geschoren war.

                                  Und heute bin ich selig, daß mir die moderne Deckenindustrie für alles das richtige anbietet.
                                  Ich halte meine Pferde aus Prinzip in Offenstallhaltung, sie werden bei 12 Grad Nachttemperatur konstant eingedeckt, können durchgearbeitet werden und zur Not pitschenaß rauss, da die Decken atmungsaktiv sind und eine Abschwitzfunktion haben.
                                  Und bei meinem knappen Zeitbudget empfinde ich es als echte Erleichterung, gerade bei meinen Schimmeln auf Putzorgien zu verzichten. Decke ab, drüberbürsten, Sattel drauf, fertisch...
                                  Furioso , Du reitest im Winter alle Deine Pferde jeden Tag regelmäßig flott im Gelände ß Alle Achtung .

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                                  • Fife
                                    • 06.02.2009
                                    • 4314

                                    #18
                                    Ausrüstung und Materialien der Stoffe aus dehnen Pferdedecken gefertigt werden.

                                    Da gilt im Prinzip das gleiche wie für Kleidung.

                                    - Schlechte Rohstoffe und Erfahrung in der Bearbeitung bedingen eine größeren Einsatz von Ausrüstung.
                                    - Waren aus Fernost oder dem indischen Subkontinent haben den Makel von Kinderarbeit
                                    - Waren aus Fernost werden vor der Containerverschiffung mit Nervengiften unbekannter Zusammensetzung begast. Todes und Krankheitfälle beim öffnen der Container sind bekannt.
                                    - Nanotechnologie wird von vielen als Risikotechnik angesehen. Die Reaktionen auf Körperzellen sind wenig erforscht un unvorhersehbar.
                                    - Und eigentlich bin ich leid über so nen Scheiß zu schreiben. Info gibts da zuhauf aus anderen Quellen

                                    ich versuch möglichst natürliche Materialien an mir zu tragen. Und meinem Pferd versuche ich das gleiche zu gönnen.
                                    Motto: lieber weniger und dafür gut.
                                    => da bin ich eben öfter unmodern.

                                    Beispiel 1:
                                    Anorak aus Baumwolle. Nicht imprägniert. Aus Langstapelbaumwolle. In der Schweiz gewoben. In Deutschland geschnitten und genäht. Früher hatte das schweizer Militär diesen Stoff verwendet. Der Stoff ist so dünn, da kannst beinah durchschauen. Nach 6 Stunden Dauerregen immer noch dicht. Moderne Reitjacken haben nach einem Drittel der Zeit durchgesabbert.

                                    Beispiel 2:
                                    (Abschwitz)decke aus Walkloden: reine Wolle gefilzt. Kanten fasern nicht aus. Regendicht, Wasser dicht, Wasserdampf wird nach außen geleitet. Trocknet ein Pferd schneller als Plastik von heute und ohne das Pferd zu überhitzen (Wärmestau unter der Decke)
                                    Zuletzt geändert von Fife; 29.01.2011, 06:39.

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                                    • Jil
                                      • 23.07.2009
                                      • 37

                                      #19
                                      Also, ihr übertreibt es nun auch etwas - nur weil etwas neu ist, ist es doch nicht gleich schlecht und früher war bestimmt die Pferdehaltung auch nicht pferdefreundlicher - siehe der Post von Furioso-Fan.

                                      Wir machen es fast so wie Furioso-Fan.Unsere leben in Aussenboxen, die immer ca Aussentemperatur haben, und werden ab Herbst eingedeckt, aber nicht geschoren. Würden wir nicht eindecken, so wie früher, wäre an richtiges Arbeiten mit den Pferdchen nicht zu denken. So schieben sie nicht wahnsinnig viel Fell, aber doch soviel, damit man ohne Nierendecke etc. ausreiten kann. Dank des "verminderten" Winterpelzes schwitzen sie auch bei richtiger Arbeit nicht extrem und falls sie nach dem Trockenreiten doch noch etwas nass sind, auch kein Problem.

                                      Und ja, jedenfalls ich reite auch im Winter (fast) jeden Tag, 90% davon draussen.

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                                      • Furioso-Fan
                                        • 12.08.2004
                                        • 10940

                                        #20
                                        Ramzes, früher ja. Da ging ich ja noch zur Schule oder war am studieren.
                                        Jetzt beschränkt sich das Geländereiten aufs WE, aber ich habe das, als ich noch voll aktiv geritten bin, auch im Winter ausgeübt. Grips drunter, mich dick eingepackt, und 2-3 Pferde den Tag über verteilt oder als Handpferd mitgenommen und raus. Nach 5 Tagen Halle hatte ich meist schon den Koller.Jetzt bin ich alt und mach Winterpause.
                                        Und hab ich mal Zeit, muss nicht stundenlang misten, reparieren, Heu fahren, Misttransport organisieren, hat sich bestimmt einer von den Eseln ein Eisen abgezogen.
                                        Sowas lassen sich meine Herrschaften immer vorm WE einfallen

                                        Kommentar

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