Fütterungs dilemma

[sinola]

Hallo,

ich war auch lange (;-() nicht im Forum - aber dieses Thema passt gerade so gut.

Max-und-Moritz:

Ich habe ein Pferd im südlichen S-H stehen, bei uns füttern ALLE Leute, deren Pferde keine Silage/Heulage sondern Heu bekommen Heu dazu. Entweder tagsüber/abends selber oder es wird in diesen I...-Taschen vor die Boxen gehängt. Gelagert wird es dann in den Anhängern (wer braucht schon einen Pferdeanhänger um sein Pferd zu transportieren :-(( aber so hat man halt Platz für Heu.

Der SB füttert morgens und abends 1 Rippe von einem kleinen Ballen pro Pferd - egal wie klein oder wie groß das Pferd ist - egal ob Sommer oder Winter - egal wieviel oder wiewenig das Pferd arbeitet.

Einheits-Karnickel-Portion halt.

Dazu noch jede Menge Tonnen mit Müsli usw.

Die Härte kommt dann immer im Winter, wenn die Pferde bissi munterer werden weil es kalt ist - dann wird die Haferration drastisch gekürzt oder es werden (ohne den Besitzern vorher Bescheid zusagen !!) plötzlich Pellets gefüttert ................

Noch Fragen

[max-und-moritz]

Hallo Sinola,

bei Dir ist´s der Dauerstall, bei Daylight eine Situation mit absehbarem Ende.

Dein SB erlaubt das Selber-Füttern wahrscheinlich gern, er spart sich ja damit jede Menge Geld mit dem er kein Heu kaufen muß... Im Ernst: solchen Ställen sollte man den Rücken kehren, bloß ist das leichter gesagt als getan - Die Alternativen werden nicht groß sein, sonst könnte der das so nicht machen.

Viele Grüße, max-und-moritz

[suznQ]

@ Daylight - was mich noch interessieren würde. Ist deine Bereiterin an den Stall gebunden? Hat die vielleicht Einfluß auf die Fütterungsgeschichte? Was ich überhaupt nicht verstehe, dass da generell scheinbar am Heu gespart wird. Das ist immerhin noch das günstigste Futter - im Gegensatz zum Kraftfutter.
Und im Großraum Wien- Niederösterreich bekommt man doch echt sehr gute Heuqualität zu vernünftigen Preisen zu kaufen.
Kann da Deine Bereiterin vielleicht dem Stallbesi das einleuchtend erklären, was ein Pferd für Fütterungsbedürfnisse hat?

ABer generell zu Pferdeställen - ich sag mal salopp 70% sind mit schweren Mängeln in der Haltung behaftet. Entweder kein pferdegerechtes Futter oder viel zu wenig Auslauf, der Umgang mit den Pferden oder die Misterei. Wenn man von 10% der perfekten Ställe mit optimalen Haltungsbedingungen ausgeht, dann ist das schon gut gerechnet. Und sucht so einen mal. Die sind alle voll!!! Egal welche Preiskategorie. Man kann also davon ausgehn, wenn man Glück hat erwischt man die 20% Mittelklasse.
(die sonstigen Problemchen des Miteinanders will ich jetzt ausser Acht lassen)

Andererseits ist ein gutes Stallmanagement auch kostspielig. Da braucht man eben auch Personal, die mit Hirn ausgestattet sind und die sind halt auch teurer als "hirnlose" Ausmisthelfer.
Es kommt natürlich auch auf die Einstellung der Stallbesis an. Wenn die mit entsprechendem Pferde-Engagement dahinter sind, passt da auch der Stall.
Dass man nicht auf jeden einzelnen Sonderwunsch der Pferdebesitzer eingehen kann, sollte verständlich sein.
Allerdings sehe ich Dein Problem nicht als Sonderwunsch, sondern als Standard-Haltungsbedingung - und das sollte man doch unterscheiden!!!

[Daylight]

Die Bereiterin ist in dem Stall angestellt...daher ist da keine Schützenhilfe zu erwarten..
Es geht nicht um die Heukosten... Wie schon erwähnt: es ja auch nicht möglich die von mir selber gekauften Luzerne mittags zu füttern..

Bin aber "beruhigt" das es in anderen Ställen auch solche Probleme gibt. Für mich als simplen Einsteller ist sowas sehr merkwürdig vor allem wenn mir als Argument die fehlende Zeit der Stallburschen genannt wird.
An anderen Stellen wird diese nämlich meiner Meinung verplämpert...

[Ramzes]

Machen wir eh schon aber nur alle zwei Tage 2 Hände voll. Hätte Angst wegen dem vielen Eiweiss beim Ersatz einer Mahlzeit mit Luzerne

Da Hartog , Hippolyt etc. mit Hafer-häcksel verschnitten sind , ist der Proteingehalt wesentlich geringer als in reiner Luzerne . Da brauchst Du keine Angst haben ! Da bezahlst Du teure Rohfaser !

[Polanegri]

@ suznQ:
Wie kommst du darauf, dass Heu das billigste Futtermittel ist ?
Bei angemessen reichhaltiger Heufütterung ist das eigentlich immer der teuerste Posten !
Nur deshalb sind ja die Stallbetreiber so sparsam damit!

[suznQ]

Wenn ich jetzt 10kg Heu am Tag verfüttere (das ist eigentlich ne satte Ration und für Großpferd an sich ne reichliche Menge) dann kostet das bei 10-15cent pro kg ergo 1 bis 1,50€ pro Tag.
Bei Hafer bin ich bei 3kg auch schon fast auf dem Betrag. Und da handelt es sich im Prinzip um das ob ich jetzt 1kg Hafer mittags füttere oder 2-3kg Heu.

[max-und-moritz]

...Meiner Meinung nach wird aus 2 Gründen am Heu gespart und mehr Kraftfutter gefüttert:1. braucht Kraftfutter viel weniger Lagerplatz, und 2. ist das, was hinten beim Pferd raus kommt, ein winziger Klacks gegen die Haufen bei Heufütterung satt.

Diese beiden Posten fallen bei einem großen Stall, vielleicht noch in Stadtnähe, erheblich ins Gewicht.

Der Platz, an dem für teuer Geld eine Scheune gebaut werden muß, wird lieber mit Boxen vollgebaut weil er da Geld bringt. Der Mist, den 10 Kilo Heu verursachen, muß rausgebracht und ebenso gelagert werden, kostet Zeit und nochmal Platz.

Wenn man einen Grund sucht, warum jemand etwas in unseren Augen nicht so macht wie es auf den ersten Blick logisch ist, liegt man mit der Antwort "wegen Geld" meist nicht komplett falsch...

Drei mal um die Ecke gedacht macht es meist (für denjeneigen) Sinn.

Viele Grüße, max-und-moritz

[Polanegri]

Wenn man Hafer lose kauft in größeren Mengen kostet das Kilo vielleicht noch 25 Cent....
und ich rechne für ein Großpferd lieber 15 kg Heu und dafür nur ne´Handvoll Hafer.
Aber bei größeren Pferdebeständen wird der Lagerplatz wirklich schnell zum Problem.