Weidepflege für Selbstversorger - wie kriege ich das in Griff?

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  • Calippo
    • 24.06.2007
    • 583

    Weidepflege für Selbstversorger - wie kriege ich das in Griff?

    Beim Anblick meiner Pferdeweide kriege ich jedes Mal die Krise - wie kann ich bloß meine Weidepflege richtig in den Griff kriegen?

    Ich halte als Selbstversorger 2 (Klein)pferde auf ca. 1,5 ha Weide, diese wird schon seit ca. 25 Jahren für Pferde genutzt. Dass das schon mal keine guten Voraussetzungen sind, ist mir bewußt. Ich habe die Weide in 4 Stücke eingeteilt, die zusätzlich noch täglich abgesteckt werden. Zu Beginn und zum Ende der Saison wird die Weide gemulcht und abgezogen, im Frühjahr gedüngt und gekalkt.

    Mein Problem ist, dass ich keine eigenen landwirtschaftlichen Maschinen besitze und somit für alle Tätigkeiten einen Bauern anheuern muss. Der einzige "Maschinenpark", der mit zur Verfügung steht, sind eine Rückenspritze und eine Motorsense. Und damit rücke ich Ampfer und Disteln zu Leibe, aber es ist echt eine Sysyphusarbeit.

    Ich habe schon Einzelhorstbekämpfung mit Simplex gemacht, das hat erst gut gewirkt, aber leider ist jede Pflanze im nächsten Jahr wiedergekommen und ich bin außerdem nicht unbedingt für die chemische Keule.

    In diesem Jahr mähe ich, was das Zeug hält - lassen sich damit auf Dauer Disteln und Ampfer vernichten? Ich werde leider auch nicht mehr jünger und durch diese ständige Tüddeln auf der Wiese komme ich kaum noch zum Reiten. Zumindest sind meine Pferde jetzt "knatterfest" und ich habe richtige Mukkis in den Armen bekommen.

    Ich gucke immer ganz neidisch auf die grünen, saftigen Wiesen der "Anderen", andererseits bin ich mir schon bewußt, dass meine Magerwiese für meine beiden Robusten viel besser ist als fettes Gras.

    Jetzt denke ich über eine Neuansaat im Herbst nach, zumindest auf der Hälfte der Fläche. Muss ich dazu erst komplett alles abtöten, damit Ampfer und Disteln nicht wieder durchkommen?

    Ab wann könnte so eine Einsaat denn wieder beweidet werden? Gibt es Grassaaten speziell für Robustpferde? Wenn ich nämlich hier in den Landhandel gehe, da gibt es nur die Mischung für Rinder und Kühe, was wahrscheinlich für meine Pferde zuviel sein dürfte.

    Mir fehlt irgendwie ein Plan, wie ich das Ganze dauerhaft in Griff kriegen soll.
    Ach ja, es wird kein Heu gemacht, die Wiese ist nur zum Fressen da. Andere Tiere wie Schafe oder Rinder kann ich auch nicht dazustellen. Und - ich sammle den Mist nicht ab!
    Ich halte den Auslauf und den Stall sauber, aber ich habe es aufgegeben, karrenweise Mist bei hochsommerlichen Temperaturen (okay, jetzt noch nicht!) über längere Strecken hin und her zu transportieren. Das kriege ich körperlich und zeitlich einfach nicht mehr hin! Sehr neidisch schaue ich immer zu meinem Nachbarn hin, dessen Stuten sich, 2 bis 3 Ecken auf der Weide ausgesucht haben und ausschließlich diese zum äppeln benutzen. Da ist das Absammeln natürlich einfacher. Meine beiden lassen einfach fallen,wo es sie überkommt Außerdem denke ich, dass es auch noch ein Leben neben den Pferden gibt.

    Wie macht ihr das mit der Weidepflege, speziell jetzt die Selbstversorger mit nur wenigen Pferden?
  • Furioso-Fan
    • 12.08.2004
    • 10945

    #2
    Ich schaue auch mit Neid auf die gepflegten Kuhkoppeln meiner Nachbarn. Bei mir stehen auch 25 Jahre Pferde drauf, und da ist außer mal gekalkt nie irgendwas an Pflege passiert. Und so habe ich sie übernommen. Zunächst abgeäppelt, nachgesät, und gedüngt. Hier ist es entscheidend, daß die Grasnarbe nicht kaputt geht. Wir haben Moorboden, durch den vielen heftigen Regen an den Alpen ist sonst nur noch der blanke Kies und es wächst nie wieder was. Eigentlich müsste ich meinen Pferdemist 3-4 Jahre ablagern und dann drauffahren, weil die Erdschicht zu dünn ist durch den vielen Vertritt.
    Ich äpple ab, allerdings immer nur alle 1-2 Wochen (wenn ich mal den mist hochkomme, wenns nicht geregnet hat). Alle vier Wochen wird das Stück gemulcht und sofort mit heftig Volldünger traktiert, sonst wächst da außer Unkraut nix mehr. Sofohrt nachgesät und seis zur Not mit Hafer und Klee, um das Abschwemmen der Erdschicht zu verhindern. Alternativ Heublumen, ales Silo, Häckselstroh drauf, dann sofort nachsäen, absperren. Die 1,5ha, die Du hast, hab ich für 5 Pferde, also muss ich zufüttern. Koppel beim geringsten bischen Nässe sofort zumachen, damit sich nicht nur Unkraut ausbreitet. Das wär ein Gedankenansatz für Dich.
    Brennessel sense ich weg, Disteln gibts bei uns keine. Ampfer hält sich in Grenzen durchs regelmässige Mulchen, außerdem schneide ich regelmässig die Samenstände ab und pack sie in Pappsäcke zum Verkokeln.
    Düngen tu ich mit der Hand, ca. 4x im Jahr.
    Mulchen und Abschleppen tun mir meine netten Nachbarn.

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    • Tanja22
      • 19.08.2004
      • 2360

      #3
      Um den Ampfer in den Griff zu bekommen mußt Du regelmäßig und über Jahre mit Rückenspritze dabei bleiben. Dann bekommt man es in den Griff-damit haben wir Erfahrung.........die Weiden sehen jetzt gut aus, alle anderen Maßnahmen wie absensen oder mulchen helfen bei dem Zeug nicht.

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      • Syrah
        • 01.05.2009
        • 1741

        #4
        Warum sperrst Du denen nicht im Oktober ein Stück als Winterkoppel ab, spritzt alles tot (jaaa....), dann pflügen und neu ansäen, und zwar einmal längs, einmal quer, mit 60 kg pro Ha statt 40 kg. Das sollte man der Weide schon gelegentlich mal gönnen... Normalerweise hast Du dann schon im nächsten Mai genug Gras. Wir können uns jedenfalls gerade damit 'totschmeißen' und müssen das gelegentlich auch genau so machen...
        Of course, they say every atom in our bodies was once part of a star. Maybe I'm not leaving... maybe I'm going home.
        www.gestuet-hilken.de

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        • #5
          Ich habe exakt deine "Probleme". Nur das bei mir die Weide seit Jahrzehnten Grünland ist. Nie gepflegt worden, immer nur Powergülle und 4x Mähen im Jahr.

          Ampfer ist ganz schlimm hier, das spritze ich einzeln mit Round up weg. Seit Wochen...irgendein Pflänzlich überseh ich doch immer.

          Sense hab ich mir heute auch besorgt, damit werde ich Geilstellen weg machen. Für Brennnessel gilt entweder ebenso wegspritzen, wenn die scharenweise hoch kommen oder ich stech die raus.

          Ich habe es in Drittel abgeteilt bzw. diese Drittel nochmal in 2:1 als Tag und Nachtweide abgesteckt.

          Meine Winterweide habe ich Anfang Mai komplett dicht gemacht, gekalkt, teilweise musste der Boden neugesät oder zumindest nachgesät werden, ....die hat jetzt mindestens noch 6-8 Wochen "Urlaub".

          Am nervigsten ist wirklich das Kaputttreten vom Boden beim aktuellen Sauwetter.

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          • Calippo
            • 24.06.2007
            • 583

            #6
            Ich sehe schon, ich stehe nicht alleine da mit meinen Problemen!

            Tanja, welches Mittel hast du genommen, um den Ampfer in Schach zu halten? Ich habe Simplex benutzt, nach anfänglichen Erfolgen (ich habe es genossen zu sehen, wie er dahinschrumpfte) sind jetzt alle Horste wieder da - also, da muss meine Spritze wohl wieder ran.

            Syrah, das mit der Neueinsaat habe ich mir auch schon überlegt. Eine Winterkoppel brauche ich nicht, ab ca. Mitte November ist die Weide dicht und die Pferde ziehen um ans Haus.
            Ich befürchte nur, dass ich nach einer Neueinsaat umkomme im Gras, es ist ja schon jetzt so, dass die Pferde eigentlich alles gar nicht schaffen. Schon jetzt steht das Gras auf den Stücken, die dieses Jahr noch nicht beweidet wurden, kniehoch. Aber okay, wenn man gut portioniert, fressen die ziemlich alles gleichmäßig ab. Meine Sorge ist nur, dass man eine Neuansaat doch ein Jahr lang nicht beweiden kann, dann habe ich nur die halbe Fläche und wenn es dann mal ein trockenes Jahr wird, muss ich ganzjährig Heu zufüttern. Das möchte ich dann aber doch lieber nicht.

            Kann man eigentlich auch per Hand nachsäen? Ich meine, mit so einem Rollwägelchen für den Garten? Muss die Grasnarbe dazu vorher "aufgeritzt" werden oder kann man das Saatgut einfach so drauf streuen?
            Oh mann, ich habe so viele Fragen, vielleicht müsste ich doch mal irgendwo ein Weideseminar besuchen, um genau zu erfahren, was eigentlich machbar ist und was nicht.
            Die Bauern hier sind ja sehr nett und hilfsbereit, kennen aber eigentlich nur noch das Weidemanagement im großen Stil, sprich totspritzen, Umbruch, und 4 Schnitte im Jahr. Hat aber auch kaum noch einer Grünland als Weide.

            Kommentar

            • Tanja22
              • 19.08.2004
              • 2360

              #7
              Wir nutzen Round up. Simplex ist für die Flächenausbringung (was Du ja nicht machst) für Pferdeweiden nicht zugelassen.
              Interessant ist noch, dass Du nach einer Simplex Behandlung Deinen Pferdemist 2 Jahre nicht auf z.B. Kartoffeläckern (alles, was mehr als ein Blatt hat) aufbringen darfst.
              Du darfst im gleichen Jahr kein Heu auf dem Land machen etc.-die Auflagenliste (http://www.raiffeisen.com/pflanzen/p...5702-00_00-001) war uns zu suspekt und man hat uns dringend davon abgeraten.

              Nun, Round up ist auch nicht ungefährlich-ist wie erhängen oder erschießen, die Auflagen sind aber nicht so extrem, weswegen es bei uns, auch wenn wir eh keine Flächenbehandlung machen, für das entschieden haben.

              Wir hatten wirklich tote Stellen von Ampferfeldern, sicher 15x20m die größte-weswegen rausreißen nicht machbar war.
              Mein Mann stapft jedes Jahr über die Weiden und behandelt mit der Rückenspritze. Von Jahr zu Jahr wurde es weniger und jetzt haben wir gaaanz vereinzelt mal welche. Wirklich dran bleiben, dann bekommt man das gut in den Griff.

              Ansonsten managt mein Vater die Weiden, wir machen Heu selber und er ist für das Grünland, also Düngen, Kalken etc. zuständig, da halte ich mich raus, er ist der Profi;-))
              Aber nachsäen bringt am Besten was, wenn hinterher gewalzt wird-sonst fliegt Dir die Hälfte des Saatgutes vom Land.

              Es gibt sehr gute Weideseminare oder Du gehst einfach mal zu Raiffeisen-ich bin sicher, da kann Dich einer kompetend beraten und ggf. sogar jemanden vermitteln, der mal Grund in deine Wiese reinbekommt.

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              • cleopatras magic
                • 15.05.2007
                • 4752

                #8
                kalkstickstoff ist die halbe miete. wir düngen seit jahren so und haben die unkräuter im griff. alle unsere koppel sind unterteilt, wir haben 6 koppeln insgesammt, diese werden zu fressen abgesteckt.

                sobald eine koppel komplett abgefressen ist, mähen wir nochmal nach - wir lassen nicht bis auf die grasnarbe fressen - nach dem mähen düngen wir sofort nochmal nach, um somit nochmal kräftig anzuschieben. wir haben einen feste grasnarbe die auch mal was aushält, jetzt bei solchen verhältnissen sind sie aber auch nicht drausen.

                wir haben lehmböden, die sehr karg mit wachstum sind...

                spritzen mit simplex machen wir zusätzlich noch zum gg.zeitpunkt

                laß mal deinen boden nach nährstoffen untersuchen dann weißt du woran du bist, wir waren erschrocken das wir stickstoffarme / saure böden hatten

                alle deine o.g. probleme hatten wir auch.... geilstellen kann man nie ganz vemeiden, regelm. abäpfeln ist hilfreich
                Zuletzt geändert von cleopatras magic; 01.06.2013, 19:40.
                Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

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                • corinna12
                  • 28.05.2013
                  • 2

                  #9
                  Habt Ihr noch nutzbare Koppeln? Glückwunsch!
                  Bei uns stehen die Koppeln seit gut 14 Tagen gut 10 bis 15 cm unter Wasser. Ich weiß noch gar nicht wann wir unsere 3 wieder rausbringen können. Im Moment geht gar nichts und im Moment sieht es nicht nach schneller Besserung aus.
                  Dafür ist alles dicke grün - die letzten Jahre war um die Zeit eher alles trocken :-((

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                  • riti
                    • 01.12.2009
                    • 388

                    #10
                    Abäppel ist ein absolutes MUSS.

                    Gerade wenn du nur 2 Ponies hast, ist es überhaupt kein Aufwand, wenn man es täglich macht. Jetzt, wo du es wahrscheinlich über einen langen Zeitraum nicht gemacht hast, hat es natürlich keinen Sinn mehr, damit anzufangen. Wenn du aber in der nächsten Saison eine gut vorbereitete Wiese hast (gemulcht, geschleppt, den Winter über geruht) würde ich keinesfalls mehr darauf verzichten.
                    Bei zwei Ponies kann höchstens eine Karre pro Tag zusammenkommen, eher weniger.
                    Und auf einer kleinen Fläche (du steckst ja ab) findest du auch alles so schnell, dass du in einer halben Stunde damit durch sein dürftest.

                    Und es macht unheimlich viel aus. Nein, es verhindert nicht den Auswuchs von Disteln, Ampfer und dem ganzen Mist. Aber es wächst weniger Geilgras, und vor allen dezimiert es die Würmer. Die Pferde haben mehr Gras zum Fressen zur Verfügung.

                    Ich würde nie mehr darauf verzichten, habe es einen Herbst wegen Dauerregen (entsprechend Matsch, Wiese unter Wasser, kein Durchkommen mit der Karre) auf einer Fläche nicht mehr gemacht, und das im folgenden Frühjahr sehr bereut, als ich diese Fläche dann gesehen habe.

                    Ich halte momentan 3 Großpferde auf jeweils rd einem Hektar. Das kann man noch gut bewältigen und trotzdem noch reiten. Je nachdem, wie groß die Fläche und wie weit die Entfernung zum Misthaufen, plane ich 0,5 bis 1 h pro Tag fürs Abäppeln ein.

                    Wenn die Entfernung zum Misthaufen zu weit wird, kann man sich auch eine Ecke der Wiese aussuchen, wo man den Mist dann zwischenlagert, bis der Bauer ihn mit dem Trekker abholen kann.

                    Aber wenn du nur 2 Ponies hast, kommst du wirklich mit 1 Karre täglich hin (musst dementsprechend nur 1x fahren). Man darf es nur nicht schleifen lassen - schon 2 Tage nicht abgeäppelt, und der Aufwand potenziert sich (vor allem durch zertretene und von Vögeln zerpflückte Haufen).

                    Also immer schon dran bleiben - aber den Stall mistet man ja auch täglich, denke ich. Das geht schon!

                    LG,

                    Kommentar

                    • Calippo
                      • 24.06.2007
                      • 583

                      #11
                      Tanja, Simplex wurde mir bei der Genossenschaft empfohlen, weil es "selektiv" wird, während Roundup alles umbringt, d. h. sprüht man mal daneben oder der Wind weht stärker, ist die Fläche dann im Anschluss ziemlich gelb und tot. Aber du hast recht, es wirkt! Ich hatte gedacht, dass, da wir kein Heu machen und der Mist auf Getreidefeldern landet, die Gefahr nicht so groß ist. Die Pferde kommen ja erst nicht auf das gespritzte Stück und die Pflanzen ziehen recht schnell ein. Bloß, dass sie dann auch im nächsten Jahr wieder erscheinen.

                      Riti, im Winter äppel ich komplett unseren Paddock sauber ab - und es sind täglich mindestens 1 Schubkarre, und zwar eine tiefe Baukarre. Ich habe auch schon gedacht, ob ich vielleicht zu viel füttere, aber auf der Weide kann ich das schlecht noch mehr beschränken. Und die Sommerweide werde ich nicht mehr abäppeln (habe ich früher aber mal 2, 3 Jahre gemacht und dann aufgegeben), weil es mir schlichtweg einfach zu anstrengend ist und ich nicht jeden Tag stundenlang mit den Pferden verbringen kann. Es ist unheimlich schwierig, die Äppel aus dem hohen Gras rückstandsfrei herauszupopeln, eine ganze andere Sache, als wenn man das von einem ebenen Sandpaddock holt. Ich kriege das einfach nicht mehr körperlich gebacken, weil auch der Weg zum Misthaufen ein paar hundert Meter sind und je nach Jahreszeit schon mal Schlammcatchen draus werden kann.

                      Die Verwurmungsgefahr sehe ich dagegen nicht ganz so eng, es sind seit Jahren nur meine beiden Pferde auf der Wiese, diese werden regelmäßig entwurmt. Bei der letzten Kotuntersuchung wurden keine Würmer festgestellt, zwar eine Momentaufnahme, aber zumindest sind sie nicht völlig verwurmt und sehen auch gut aus.

                      Das mit den Bodenproben ist eine gute Idee, werde unseren Bauern mal fragen, wo er die hinschickt und dann selbst Proben ziehen.

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                      • kyrabelle
                        • 05.07.2004
                        • 689

                        #12
                        Bei uns laufen mittlerweile 4 Pferde (2 gr. Warmblüter, 1 Vollblüter und ein Connemarapony-Mix) auf ca. 1 h Koppel, Weide wird portioniert. Ich äppel wirklich jeden Tag ab (mein Mann hilft mir am WE, unter der Woche bin ich allein), lasse ebenfalls nicht bis auf die Grasnabe abfressen. Sind die Pferd über das Weidestück drüber, wird nachgemäht. Den Ampfer reiß ich so gut ich kann selbst raus (geht übrigens gut, wenn es nass ist) und tatsächlich ist der kein großes Problem mehr. Brennessel wird gesenst und liegen gelassen, die Pferde fressen das sehr gern, wenns getrocknet ist. Chemie hab ich noch nicht benutzt, liegt aber daran, dass ich zwar Selbstversorger bin, aber die Weideflächen samt Paddocks und Boxen gemietet habe. Ist nicht mein eigenes Land. Unser Bauer hat dieses Jahr mit Kalkstickstoff gedüngt....haben wahnsinnig viel Gras derzeit. Grundsätzlich lass ich die Koppel auf, bei diesen Wassermassen hab ich jetzt aber doch zugemacht. Im Winter hab ich die "guten" Wiesen zu, die Pferde können sich dann auf den "Matschkoppeln" (die heißen nur so, sind aber keine....) austoben. Ebenso ist ein recht großer Sandpaddock vorhanden.

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                        • Tanja22
                          • 19.08.2004
                          • 2360

                          #13
                          Bodenprobe würde ich bei Deiner zuständigen Landwirtschaftskammer einreichen (LUFA).
                          Die können auch einen Düngeplan mitgeben, meine ich.

                          Calippo, egal, ob Du Simplex oder Round up nimmst, es wird nur zu bekämpfen sein, wenn Du es regelmäßig und vor allem VOR der Blüte bekämpfst. Regelmäßig deshalb, weil man immer mal kleiner Pflanzen übersieht, die schön wachsen und DANN sich lustig vermehren.....

                          Ja, die Genossenschaft hatte uns damals auch für ein Grasstück Simplex zur Flächenbehandlung empfohlen......mein Mann wies den Mitarbeiter auf den Passus mit "Pferdeweiden nur im Streichverfahren" hin, da las er sich erst einmal hektisch den Beipackzettel durch.....alles wissen die nun auch nicht.
                          Zu seiner Verteidigung-zu diesem Zeitpunkt war dieser Passus nachträglich reingenommen worden.
                          Allerdings ist mir das Zeug tatsächlich unheimlich-was sich trotz Aufnahme durch das Tier, über den Verdauungstrakt in den Ausscheidungen so lange hält und in der Gülle noch über einem Jahr vernichtend wirkt-das soll tatsächlich IM Tier keine Langzeitschäden anrichten?

                          Kommentar

                          • Charly
                            • 25.11.2004
                            • 6025

                            #14
                            Ampfer treibt extrem nach, wenn er gesenst wird (ähnlich wie JKK). Da hilft nur, das zeug auszustechen (achtung, Ampfer hat eine recht lange wurzel)

                            Kommentar

                            • Calippo
                              • 24.06.2007
                              • 583

                              #15
                              Danke, Charly, dann habe ich ja bisher so ziemlich alles falsch gemacht Das der verstärkt austreibt nach dem Schneiden wußte ich gar nicht.
                              Hat sich meine ganze Arbeit also gar nicht gelohnt bzw. nur für den Ampfer. Wie dem auch sei, heute noch mal Großrazzia mit der chemischen Keule auf den Ampfer und Sense bei den Disteln und Nesseln. Die beiden letzteren habe ich dann den Pferden zum Fraß vorgeworfen, abgeschnitten werden die begeistert gefressen.
                              Dennoch, so allein auf 1,5 ha Weide und rund um mich zu wächst nur gräßliches Zeugs - das kommt man doch schon mal in die Versuchung, alles hinzuschmeißen und die Pferde abzuschaffen bzw. in Vollpension zu stellen.
                              Und das Gras ist so hoch, wer soll das alles fressen?

                              Kommentar

                              • madonna
                                • 13.01.2008
                                • 1154

                                #16
                                Wie wäre es mit 2 Schafen? Die kann man zum Winter lecker essen;-).

                                Kommentar

                                • cleopatras magic
                                  • 15.05.2007
                                  • 4752

                                  #17
                                  Zitat von Calippo Beitrag anzeigen
                                  Danke, Charly, dann habe ich ja bisher so ziemlich alles falsch gemacht Das der verstärkt austreibt nach dem Schneiden wußte ich gar nicht.
                                  Hat sich meine ganze Arbeit also gar nicht gelohnt bzw. nur für den Ampfer. Wie dem auch sei, heute noch mal Großrazzia mit der chemischen Keule auf den Ampfer und Sense bei den Disteln und Nesseln. Die beiden letzteren habe ich dann den Pferden zum Fraß vorgeworfen, abgeschnitten werden die begeistert gefressen.
                                  Dennoch, so allein auf 1,5 ha Weide und rund um mich zu wächst nur gräßliches Zeugs - das kommt man doch schon mal in die Versuchung, alles hinzuschmeißen und die Pferde abzuschaffen bzw. in Vollpension zu stellen.
                                  Und das Gras ist so hoch, wer soll das alles fressen?

                                  dann mach heu oder heulage oder silo.... es ist wie immer im leben, ohne fleiß keinen preis. du kannst noch so oft die giftspritze ansetzen, wenn du nicht deine kompl. weidepflege umstellst, dann siehst du auf lange sicht keinen erfolg.
                                  Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

                                  Kommentar

                                  • max-und-moritz
                                    • 04.06.2006
                                    • 3441

                                    #18
                                    Hab jetzt zwar nicht alles komplett gelesen, aber bei 1,5ha für 2 Pferde würde ich unbedingt einen Bauern fragen, ob er Dir einen Teil - ca. 1ha oder so - als Heu macht.

                                    Und zwar bevor Ampfer und Disteln Samen reifen lassen, also jetzt im Juni.

                                    Wir arbeiten auch ohne Spritzmittel, es ist wie Du schreibst viel Mühe, aber wir haben es über ein paar Jahre in den Griff gekriegt. Der Ampfer läßt sich teilweise mit der Wurzel rausziehen, bei Disteln ist es sehr wichtig, sie vor dem Aussamen zu kappen. Meines Wissens sind die Biester zweijährig, wenn nichts Neues nachwächst besteht Hoffnung.

                                    Von Umbrechen und neu einsäen halte ich persönlich nicht viel, da bringst Du nämlich auch den Ampfersamen, der tief im Boden liegt (und das tut er, versprochen...) an die Oberfläche. Da keimt er dann und Du hast die selbe Sch... wieder.

                                    Ich hab die Erfahrung gemacht, daß überall, wo frischer Humus hin kommt Ampfer wächst. Schau Dir mal bei Gelegenheit den Abraum von Häuslebauern an, die Haufen sind alle voll mit dem Zeug.

                                    Viele Grüße und noch mehr Erfolg, max-und-moritz



                                    Viele Grüße, max-und-moritz
                                    Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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                                    • #19
                                      Zitat von Charly Beitrag anzeigen
                                      Ampfer treibt extrem nach, wenn er gesenst wird (ähnlich wie JKK). Da hilft nur, das zeug auszustechen (achtung, Ampfer hat eine recht lange wurzel)
                                      Ja, leider.

                                      Spritzen spritzen spritzen. Kleine Pflanzen versuche ich zu stechen. Aber die großen haben teilweise armdicke Wurzeln und haben etwa 1qm Blattlaubauswuchs. Im Moment treiben die Pflanzen, die ich bisher übersehen habe, schon zum blühen aus. Habe da erstmal die Blütenstände gekappt und gehe heute nochmal mit der Spritze ran. Das Ergebnis sehe ich aber immer erst nach max. 2 Wochen.

                                      Ich habe mal auf einem Hof einen "Ampferstecher" gesehen. das ist eine Forke mit zwei engen Gabeln. Das Ding soll auch gut sein beim ausstechen, nur finde ich das nirgends zu kaufen.

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                                      • Redlight
                                        • 07.06.2010
                                        • 1802

                                        #20
                                        ...habe mir nicht jeden Beitrag ganz genau durchgelesen, aber wie macht ihr das mit der Rückenspritze? Wann lasst ihr die Pferde wieder auf die gespritzten Flächen? Was nehmt ihr da, Roundup?

                                        Wir lassen wegen unserer grossen Flächen immer 1x jährlich spritzen, sind aber mittlerweile so gut davor, dass es sich auch ehr lohnt mal die Rückenspritze umzuschnallen anstatt alles zu spritzen - zumal man dann ja auch eine Monokultur bekommt. Gerade mit Simplex, wo das irgendwo viel, haste nachher nur noch Gras. Keine Vielfalt mehr. Klee etc geht auch kaputt.

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