Pensionsstall - Preisstaffelung?

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  • sahen
    • 11.10.2005
    • 1045

    Pensionsstall - Preisstaffelung?

    Guten Morgen,

    mal eine Frage aus eigenem Interesse: In letzter Zeit beobachte ich zunehmend, dass die meisten Ställe die Preisgestaltung ändern: Grundpreis für Stall mit Gestellung von Heu und Stroh und jedes Fitzelchen Service wird dann gesondert berechnet. Misten, Weidenutzung und -service, Hallennutzung (im Ernst!), Kraftfutter, Decken- und Gamaschenservice, Medikamentengabe, Vorstellen beim Schmied etc.

    Ist das wirklich so gewollt? Schafft man sich als SB damit nicht mehr Probleme, als man löst? Und ergibt sich für die Einsteller wirklich eine Ersparnis, die sich lohnt? mAuch im Hinblick auf TA-Kosten?

    Gerade dem Selbermisten stehe ich sehr kritisch gegenüber: Erstens kann das ja dann jeder zu jeder beliebigen Zeit machen, was insgesamt die Staubbelastung im Stall exponentiell nach oben treibt. Zweitens sehe ich große Probleme mit der Menge und Qualität des Mistes und des Strohverbrauchs. Und drittens wird nciht immer jeder jeden Tag erscheinen können und irgendwann stehe dann doch die ersten Pferde auf mehr oder weniger gepflegten Matratzen, was auch wieder vermehrte Ammoniakbelastung für den gesamten Stall bedeutet.

    Wir handhaben es so: Es gibt einen Preis, und das ist ein Full-Service-Preis, es gibt keine Staffelung, keine Abstriche.

    Enthalten ist:


    Box, Anlagennutzung, täglich Misten
    Einstreu mit Stroh, alternativ auch Späne
    ganztägiger Weidegang, täglich und auch im Winter (dann mit Heuzufütterung), in festen Gruppen, auf großen Flächen, im Sommer 24 h am Stall möglich
    getrennte Herden für Stuten und Wallache
    Koppelservice (Rein- und Rausbringen) enthalten
    Paddocks möglich
    beste Raufutterqualität, keine Mengenbegrenzung
    Heulage / Futterstroh / Kraftfutter (Auswahl zwischen Hafer und Pellets) nach Wunsch
    Halle 20 x 40 m mit gepflegtem Boden (komplett erneuert in 2012) und großen Spiegeln
    Außenreitplatz mit Sandboden und Beleuchtung
    Parcours vorhanden, sowohl für eine Freispringstrecke in der Halle als auch für den Außenplatz
    beheizte Sattelkammer
    Führanlage
    Longierzirkel mit Beleuchtung, mit einem hochwertigen Teppischschnitzelboden
    Medikamentenservice, Gabe von Futterzusätzen und Sonderfutter ohne Aufpreis
    Aufhalterservice beim Schmied

    Aufpreis wird nur bei Späneeinstreu und Paddockhaltung fällig.

    Gemistet, eingestreut, gefegt und Heu vorgegeben wird nur, wenn alle Pferde draußen sind. Kraftfutter wird morgens und abends zu festgelegten Zeiten gefüttert, dazwischen ist Ruhe, kein Gescharre, nichts. Eigenes Kraftfutter wird beschriftet auf den Futterwagen gestellt und mit Medikamenten zuverlässig gegeben.

    Wir sind allerdings auch weiter weg von größeren Städten, sehr ländlich.

    Nun meine Frage: Wie sieht es in anderen Ställen aus? Bewährt sich das Baukastensystem? ist am Ende die Verwaltung und der Verfolg, wer welche Sonderleistungen bezahlt / erhält ab einer gewissen Größe überhaupt noch überschaubar? Bringt es für Einsteller / SB echte Vorteile?
    www.lohmann-hannoveraner.de
  • pacyra
    • 19.01.2011
    • 217

    #2
    wenn alles extra kostet ist das ein Hinweis für mich dass diese Dienste nicht gern übernommen werden. Ich würde dann eher einen anderen Einsteller darum bitten (z. b. medikamentengabe), wenn ich mal keine Zeit habe

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    • Furioso-Fan
      • 12.08.2004
      • 10945

      #3
      Ich kann nur zu wei Leitungsposten etwas sagen, dem Misten und dem Rein- und Rausbringen.
      in meinem 1. Pensionsstall war das als Aufgabe der Einsteller geregelt. Jeder hatte x-Dienste zu erbringen, anderweitig kostete es Geld. Mit der Folge, daß gerade am Wochenende und an Feiertagen die Pferde manchmal um 3 schon in der Box landeten oder welche draußen gelassen wurden. Hier finde ich eine zentrale Regelung, Pferde kommen ALLE gleichzeitig raus und rein wichtig. Und das ist ja selten über Baukastensystem zu erreichen oder Weiden und Paddocks sind so hofnah, daß ein kein Problem mit dem Hin- und Her gibt.
      Misten kenne ich entweder nur als selbstverständlich selber (eher bäuerliche Betriebe) oder selbstverständlich vom Hof aus. Nur in einem Betrieb war es anders geregelt, da konnte man das als Leistung zubuchen.
      Gerade beim Misten bin ich sehr selten mit den Leistungen der SB zufrieden gewesen. Das geht durch alle Betriebe und hatte sehr viel damit zu tun, daß diese Leistung an Dritte delegiert wurde, und das eben mit viel wehcselnden Dritten, vom berühmten Polen bishin zum Einsteller, der sich was dazu verdiente. Was ich da teilweise als Misten bezahlen musste, spottete jeder Beschreibung und war gerade im Fall des deutsch nur selektiv mächtigen Polen ausgesprochen gefährlich, weil es dem völlig gleichgültig war, ob die Pferde im Dreck standen, ein Pferd geäppelt hatte oder die Tränken verstopft waren. Oder einem gerade frisch operierten Koliker verschimmeltes Heu und Stroh reinschmiss. (Ich weiss, daß es nette und zuverlässige polnische Hilfskräfte gibt! Das ist kein Generalverdacht!)
      Diese Leistung habe ich also versucht, immer selbst zu übernehmen. Und finde es gut, wenn die SB das akzeptieren bzw. anbieten.
      Mir ist natürlich bewusst, daß es ein problemfall sein kann. Natürlich habe ich auch schon Einsteller erlebt, und das auch selbst als SB, die mit den Resourchen so umgehen, daß einem der Schlag trifft. Ich würde daher immer vereinbaren, daß man das selber misten gewissermaßen mit einer Probezeit verbindet, ob es Abläufe stört, oder andere Probleme gibt.
      Wenn ein Betrieb ordentlich mistet und einstreut und man sich drauf verlassen kann, ok. Ich möchte aber trotzdem die Freiheit haben, vom paddock und aus der Box nach dem reiten den dreck rausnehmen zu dürfen, weil ich mein Pferd abends in einen sauberen Stall stelle.
      Deckenservice und Fliegenhäubchen wäre ich auch bereit, extra zu bezahlen, aber was ich nicht bereit wäre, wäre sowas wie Koppel, Paddock oder Hallennutzung - oder anständig Heu.
      Die Frage ist halt auch für den SB, hat er irgendwann nur noch Rentner ohne Hallengang, und muss die Kosten dafür dann auf die anderen Einsteller umlegen?
      Gut finde ich es, wenn man beim Kraftfutter sein eigenes gegebenenfalls füttern kann. Und einem der Grundpreis für Hafer oder Pellets abgezogen wird.
      Daß eingeweichtes Heu mit größerem Aufwand verbunden ist, ergo einer zusatzzahlung, sehe ich auch nicht als Problem an, wenn es zuverlässig gemacht wird. Leider habe ich das zuverlässig NIE in den Ställen erlebt, wo ich war. Also würde ich auch nur zahlen, wenn es wirklich als Leistung erbracht wird.
      Anstelle von Baukastensystem würde ich persönlich lieber der Hilfe im Stall, wenn sie mit meinen Pferden Mehraufwand hätte, einen situations- und leistungsbezogenes Bakschisch in die Hand drücken. Das habe ich bisher immer so gehalten, und soll auch ein Dankeschön für die zuverlässigkeit sein.
      Zuletzt geändert von Furioso-Fan; 03.10.2012, 07:58.

      Kommentar

      • silas
        • 13.01.2011
        • 4024

        #4
        Prima, gerade habe ich mich in einem anderen Thread positiv über ein derartiges Preissystem geäussert.

        Das System steht und fällt mit dem Grundangebot, welches im Festpreis enthalten ist. Aus den von Dir benannten Gründen würde ich das tägliche misten und die gesamte Anlagennutzung (Halle) mit einbeziehen wollen.

        Führanlage, Solarium ist dann pro Nutzung abzurechnen - fürs Solarium kann ein Münzautomat nützlich werden.

        Wie schon im anderen Thread geschrieben, im Falle meines Urlaubs oder einer eigenen Erkrankung, nehme ich gern einen kostenpflichtigen Service in Anspruch - ansonsten kann ich diese Dinge, wie eindecken oder Medikamentengabe gut vor meiner Arbeitszeit oder abends erledigen.

        Ich habe auch immer wieder Einsteller erlebt, für die es wichtig war, genau diesen Service geboten zu bekommen und die genau deshalb einen solchen Stall frequentieren. In ihren Tagesablauf passt eben ein morgendliches umdecken nicht, aber der Obulus wird gern gezahlt.

        In meiner Umgebung haben viele Pensionsställe auf dieses System umgestellt, wobei man sagen muss, dadurch stieg der Festpreis um ca. 1/3 an. Macht man sich bewusst, dass für diese Dienste mehr Zeit und Arbeitskraft benötigt wird und oft dann Hilfskräfte eingestellt wurden, dann ist dieser Punkt nachvillziehbar.

        Spätestens mit diesen Dienstleistungen kommt der SB auch in eine Haftung im Umgang mit dem Equipement der Pferdebesitzer, auch diesen Umstand gilt es zu berücksichtigen.
        Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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        • Nektarina
          • 19.12.2010
          • 438

          #5
          ...
          Zuletzt geändert von Nektarina; 02.06.2013, 22:17.

          Kommentar

          • sahen
            • 11.10.2005
            • 1045

            #6
            FF, aber die eigentlich wichtigen, die Gesundheit des Bestandes betreffenden Fragen (siehe oben), die mit dem selber misten kommen, nämlich Staub- und Ammoniakbelastung, wenn die Pferde in den Boxen stehen, sind nicht lösbar. Du kannst Dein eigenes Pferd ja, während Du die Box machst, rausstellen, das Pferd in der Nachbarbox ist Dir aber wurscht? Nein, das ist nicht fair den anderen Pferden gegenüber. Deswegen werde ich im Leben nicht damit anfangen, selber misten zu lassen.

            bei uns mistet übrigens seit 4 Jahren ein fester Mitarbeiter, dessen Arbeitskraft steht jeden Tag zur Verfügung und die wird nicht billiger, wenn er weniger mache muss = mehr "Selbstmister" da sind. Bisher gab es in all den Jahren noch KEINE Beschwerden übers Misten, ich würde mich jederzeit in eine beliebige Box in unserem Stall mit einer Decke zum Schlafen hinlegen.

            Ausnhame zum Komplettpreis: Wenn Jungpferde aus eigener Zucht zur Aufzucht bei uns bleiben, staffele ich die Preise die ersten drei Jahre, weil eben keine Anlagennutzung anfällt. Bei allen anderen ist es mir egal, die Anlagennutzung ist im Preis enthalten und es wird bei verminderter Nutzung auch nichts zum Abzug gebracht. Wer keine Halle braucht, kann ja einen der zahlreichen Ställe ohne Halle hier umzu wählen.

            Eigenes Futter kann gern mitgebracht werden und, wie oben geschrieben, auf dem Futterwagen bereit gestellt werden. Wenn ich jedoch anfange, Gutschriften wegen eigenem Futter zu erteilen, bin ich nciht weit weg davon, dass sich dann andere beschweren,m ihre Pferde würden doch viel weniger als xyz fressen und deswegen wollen sie auch Gutschriften. Und schon fängt jeder an, dem anderen die Haferkörner vorzuzählen - so was macht die Stallgemeinschaft kaputt, das will ich nciht, also sind wir wieder beim Thema: Komplettpreis.
            www.lohmann-hannoveraner.de

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            • Nektarina
              • 19.12.2010
              • 438

              #7
              ...
              Zuletzt geändert von Nektarina; 13.06.2013, 12:29.

              Kommentar

              • Furioso-Fan
                • 12.08.2004
                • 10945

                #8
                Sahen, ich gehe davon aus, daß die Pferde bis auf Extremsituationen, draußen sind beim Misten, und es aufgrund der Stallsituation weder Staub- noch Ammoniakbelastung gibt. Ein Pferd, was beim Misten in der Box steht, heisst für mich, daß Saustall betrieben wird.
                ich habe in meinen jungen Jahren in einer TA-Klinik gearbeitet, und soweit es eben gibt, wenn sie nicht auf 3 Füßen standen - es wird nicht gemistet, wenn ein Pferd drinne ist.
                Wenn bei Euch ordentlich gemistet wird, so seid Ihr eine der wenigen Ausnahmen aus den Pensionsställen, die ich kenne.

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                • #9
                  Ich finde diese Staffelung gut, kann aber auch die Kritik mit den genannten Argumenten verstehen.

                  Nehmen wir alleine mal das Thema Rentner, unreitbare Pferde o.ä.. Da fand ich es schon ärgerlich, dass in den Preisen immer die ganze Infrastruktur drin ist, die ich nicht nutze aber andererseits eben gerne einen vernünftigen Stall hätte statt eines Offenstall-Modderlochs. Oder man jeden Tag Zeit und Lust hat das Pferd selbst zu versorgen, misten, füttern etc. aber gerne auch eine Halle nutzen möchte.

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                  • Nektarina
                    • 19.12.2010
                    • 438

                    #10
                    ...
                    Zuletzt geändert von Nektarina; 02.06.2013, 22:16.

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                    • sahen
                      • 11.10.2005
                      • 1045

                      #11
                      Klar sind bei uns die Pferde auch von früh bis abends draußen (aktuell von 7 bis 7, im Winter wird's aufgrund der Lichtverhältnisse auch mal kürzer, da wir die Herden dann vor der kompletten Dunkelheit in der Dämmerung reinlassen), aber genug Einsteller kommen eben auch erst abends zum Stall. So ab 19/20 Uhr, weil sie ggfs. vorher arbeiten müssen oder familiäre Pflichten haben.

                      Staub und Ammoniak entsteht nunmal bei jedem Misten, das liegt in der Natur der Sache. Genau so wie es beim Kehren staubt, auch wenn man befeuchtet. Wenn also jemand abends in den Stall kommt und dann mistet, dann werden die Pferde belastet. Dem beuge ich vor. Außerdem: Siehe Argumentation Mitarbeiter. Wir sind beide berufstätig. Ich könnte den Stall auch selbst machen (durch Traktor und befahrbare Stallgasse keine schwere körperliche Arbeit), aber ich WILL das nicht, gelinde gesagt habe ich mehr Spaß in meinem eigentlichen Job und leicht überqualifiziert für Stallarbeit wäre ich auch.
                      www.lohmann-hannoveraner.de

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                      • sahen
                        • 11.10.2005
                        • 1045

                        #12
                        Man muss vielleicht noch anfügen, dass unser großer Stall 27 Boxen und 4 OS-Plätze hat, die sind auch belegt. Das Staffelsystem ist in kleinen Ställen sicher einfacher zu managen, aber bei uns wäre mir das auch schlicht zu viel Aufwand, immer wieder die Leistungen und -änderungen zu kommunizieren.
                        www.lohmann-hannoveraner.de

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                        • #13
                          Zitat von Nektarina Beitrag anzeigen
                          Dafür dass das Pferd aber nun Rentner ist kann der SB nichts. Dieses Thema hatte ich einmal in einem eigenen Thread. Ein Rentner macht ganz genau die gleiche Arbeit (und manchmal auch mehr weil der Besitzer eben fast nie hier ist).
                          Die Entscheidung ob Modderloch oder anständiger Stall liegt eben beim Besitzer, der SB jedoch kann nichts dafür dass das Pferd ein Rentner ist.
                          Und würde der SB nun auch noch anfangen, rauszurechnen dass das Pferd evtl. den Reitplatz / Halle nicht nutzt, dann könnte er den Betrieb nicht aufrecht erhalten. Schließlich kann er dann auch nicht dagegenrechnen dass der Rentner evtl. mehr auf der Koppel steht, mehr Heu benötigt als ein Reitpferd oder oder oder....
                          Renter war ein Beispiel. Im übrigen war das aus der Sicht des Besitzers geschrieben, warum es vorteilhaft ist, wenn ein SB das anbietet. Ob der SB das macht liegt doch in seiner Hand. Es geht hier in dem Thread ja nicht darum dass man an der Stallmiete feilscht, sondern ob Preisstaffelungen vorteilhafter sein können für den einzelnen. Wenn es für einen SB nicht wirtschaftlich ist, soll er es eben nicht anbieten.

                          Kommentar


                          • #14
                            Zeitlich berechenbare, täglich konstante Arbeiten wie Misten und Füttern können ja im Grundpreis enthalten sein... aber wenn dann jeder zweite Einsteller für die Koppel eine andere Decke braucht, Gamaschen rauf und runter haben will, Futter eingeweicht möchte, Pulver aus unterschiedlichen Dosen bereitstellt... dann wird das ganz schnell zeitlich einfach nicht mehr machbar - oder andere Leistungen werden gekürzt, wodurch Unmut entsteht.

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                            • Furioso-Fan
                              • 12.08.2004
                              • 10945

                              #15
                              Sahen, ich glaube Dir doch gerne, daß Ihr ordentlich mistet.
                              Meine Erfahrung persönlich aus etlichen Jahren Einsteller ist halt eine andere... dadurch daß ich teilweise vor eigener Pferdehaltung, teils parallel Stalldienst in kommerziellen Ställen geschoben habe, siehmt man vielleicht auch anders hin.
                              Ein Punkt ist sicher die Größe des Stalls und die Logistik. Und natürlich die Clientel der Reiter. Habe ich Sportreiter, die ihr Gerät ausm Stall ziehen und arbeiten wollen, möglichst noch mehrere, so werden die ihr Hauptaugenmerk sicher nicht auf den Appel ion der Box legen. Berufstätige, die nach 19.00 gestresst von der Arbeit kommen, und bis zum Stallschluss um 21 Uhr ihr Hoppa bespasst haben wollen, wollen sicher auch nicht mehr misten. Es gibt aber genug Clientel, Studenten, Mehrpferdebesitzer, die nicht aus reichem Haus sind, für die Selbstmisten (wenn sie heden Tag da sind), ein Kostenfaktor ist.

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                              • Diamond
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                                • 19.08.2012
                                • 528

                                #16
                                sahen, hier in der Gegend wollen die auch alles gesondert berechnen :/ ...
                                Sehe es auch so wie Du, finde es nicht gut.

                                Darf ich mal fragen was eine Vollpension bei Dir kostet *nur aus Interesse, gern auch per PN *

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                                • falko01
                                  • 07.04.2008
                                  • 543

                                  #17
                                  Zitat von sahen Beitrag anzeigen
                                  Guten Morgen,

                                  mal eine Frage aus eigenem Interesse: In letzter Zeit beobachte ich zunehmend, dass die meisten Ställe die Preisgestaltung ändern: Grundpreis für Stall mit Gestellung von Heu und Stroh und jedes Fitzelchen Service wird dann gesondert berechnet. Misten, Weidenutzung und -service, Hallennutzung (im Ernst!), Kraftfutter, Decken- und Gamaschenservice, Medikamentengabe, Vorstellen beim Schmied etc.

                                  Ist das wirklich so gewollt? Schafft man sich als SB damit nicht mehr Probleme, als man löst? Und ergibt sich für die Einsteller wirklich eine Ersparnis, die sich lohnt? mAuch im Hinblick auf TA-Kosten?

                                  Gerade dem Selbermisten stehe ich sehr kritisch gegenüber: Erstens kann das ja dann jeder zu jeder beliebigen Zeit machen, was insgesamt die Staubbelastung im Stall exponentiell nach oben treibt. Zweitens sehe ich große Probleme mit der Menge und Qualität des Mistes und des Strohverbrauchs. Und drittens wird nciht immer jeder jeden Tag erscheinen können und irgendwann stehe dann doch die ersten Pferde auf mehr oder weniger gepflegten Matratzen, was auch wieder vermehrte Ammoniakbelastung für den gesamten Stall bedeutet.

                                  Wir handhaben es so: Es gibt einen Preis, und das ist ein Full-Service-Preis, es gibt keine Staffelung, keine Abstriche.

                                  Enthalten ist:


                                  Box, Anlagennutzung, täglich Misten
                                  Einstreu mit Stroh, alternativ auch Späne
                                  ganztägiger Weidegang, täglich und auch im Winter (dann mit Heuzufütterung), in festen Gruppen, auf großen Flächen, im Sommer 24 h am Stall möglich
                                  getrennte Herden für Stuten und Wallache
                                  Koppelservice (Rein- und Rausbringen) enthalten
                                  Paddocks möglich
                                  beste Raufutterqualität, keine Mengenbegrenzung
                                  Heulage / Futterstroh / Kraftfutter (Auswahl zwischen Hafer und Pellets) nach Wunsch
                                  Halle 20 x 40 m mit gepflegtem Boden (komplett erneuert in 2012) und großen Spiegeln
                                  Außenreitplatz mit Sandboden und Beleuchtung
                                  Parcours vorhanden, sowohl für eine Freispringstrecke in der Halle als auch für den Außenplatz
                                  beheizte Sattelkammer
                                  Führanlage
                                  Longierzirkel mit Beleuchtung, mit einem hochwertigen Teppischschnitzelboden
                                  Medikamentenservice, Gabe von Futterzusätzen und Sonderfutter ohne Aufpreis
                                  Aufhalterservice beim Schmied

                                  Aufpreis wird nur bei Späneeinstreu und Paddockhaltung fällig.

                                  Gemistet, eingestreut, gefegt und Heu vorgegeben wird nur, wenn alle Pferde draußen sind. Kraftfutter wird morgens und abends zu festgelegten Zeiten gefüttert, dazwischen ist Ruhe, kein Gescharre, nichts. Eigenes Kraftfutter wird beschriftet auf den Futterwagen gestellt und mit Medikamenten zuverlässig gegeben.

                                  Wir sind allerdings auch weiter weg von größeren Städten, sehr ländlich.

                                  Nun meine Frage: Wie sieht es in anderen Ställen aus? Bewährt sich das Baukastensystem? ist am Ende die Verwaltung und der Verfolg, wer welche Sonderleistungen bezahlt / erhält ab einer gewissen Größe überhaupt noch überschaubar? Bringt es für Einsteller / SB echte Vorteile?
                                  Das ist ja wohl der Traum aller Einstaller. Bei uns in der Nähe gibt es auch so einen Stall, kostet allerdings 460,00 Eur. Für unsere Region sehr teuer. Ich bezahle 185,00 Eur für Stallmiete, misten müssen wir selber, oder 20,00 Eur dazubezahlen, dann wird einmal pro Woche vom SB ausgemistet.

                                  Halle, Aussenplatz. Rein- und Rausbringen müssen wir selber, wird auch nicht angeboten. Wir Einstaller wechseln uns deswegen ab. Oja im Sommer müssen wir abends unsere Pferde selber füttern, wenn sie über Nacht im Stall sind ( wird auch unter den Einstallern geregelt).

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                                  • Greta
                                    • 30.06.2009
                                    • 3921

                                    #18
                                    Aus gegebenen Anlass... Ich find eine Staffelung gut... Ich wuerd am liebsten nur Box, Einstreu und Hafer zahlen und alles andere extra..
                                    Ich bin jetzt grade in einen Stall gekommen wo alles (theoretisch) inclusive ist....
                                    Ich kann nur sagen Ha ha ha.....
                                    Das Heu sieht echt Mittelmäßig aus..Ich wuerde lieber mein eigenes von zu Hause mitbringen... Geht nicht, weil ich ja zahlen muss
                                    Dem Mineralfutter misstraue ich total... ich wuerde lieber mein eigenes von zu Hause mitbringen... Geht auch nicht...

                                    Das mit dem Koppel rein und rausbringen.... Theoretisch klingt das super... Mir wurde sogar gesagt wenn ich anrufe holen die mein Pferd rein bevor ich komme.... Naja das werde ich mal sehen....
                                    Leider haben die naemlich Schichten wo die Pferde rauskommen und dann scheinen sie die Halle auch noch fuer alles moegliche zu sperren.... Wenn mein Pferd nun in der Nachmittagsschicht ist und die Halle vormittags gesperrt ist, faellt vermutlich Koppel flach, weil ich ja nur nachmittags reiten kann.....

                                    Wenn ich extra zahle, zahle ich in solchen Faellen eben nicht.... Bei einem Inclusivpreis bin ich immer die Dumme.....

                                    Darum bin ich fuer einen Basicpreis und alles andere extra.....

                                    Achja, ich hab sogar die Wahl ob mein Pferd ganztaegig auf eine Koppel mit 15 anderen Pferde kommt oder halbtags alleine auf einen grossen Graspaddock.... Aber die Koppel faellt fuer mich flach, weil ich keine Lust auf Schlagverletzungen von fremden Pferden habe... Und Paddock siehe Problematik oben...
                                    Zuletzt geändert von Greta; 03.10.2012, 10:59.
                                    Allegra von Flake aus der Amica

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                                    • Greta
                                      • 30.06.2009
                                      • 3921

                                      #19
                                      Ach noch eine Frage... Redet Ihr hier hauptsaechlich von Staellen wo die Leute eher nicht reiten??? Weil ich es mir stressig vorstelle, wenn die Herde morgens um 7 rauskommt (bekommen die vorher Kraftfutter??) und dann den ganzen Tag lang Leute kommen um zu Reiten und dann immer die Pferde aus der Herde rein und rausholen..... Sowas waere mir zu risikoreich und gefährlich... Das bringt naemlich immer Unruhe und Verletzungsrisiken...
                                      Darum koennte ich mir sowas gar nicht vorstellen...

                                      Ich fand beim Besichtigen das Stalles das Modell eigentlich gut... Die Haken sehe ich erst jetzt wo miein Pferd da steht... Und ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich nicht z.T. fast angelogen wurde... Das mit den Paddocks wurde mir jedenfalls, bevor ich kam positiver vorgestellt als ich es jetzt erlebe....
                                      Allegra von Flake aus der Amica

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                                      • sahen
                                        • 11.10.2005
                                        • 1045

                                        #20
                                        @Greta: Einsteller wie Du wären für mich auch kein Klientel, Pferde sind für mich Herdentiere und fühlen sich bei vernünftigem Eingliederungsmanagement in einer Herde am wohlsten. Generell klingt aus jedem Satz für mich der Unterton "mir kann man es eh nicht recht machen" raus. Darf ich bei den so unglaublichen Kpompromissen, die Du meinst, eingehen zu müssen, mal vorsichtig fragen, warum Du nicht schon längst Selbstversorger bist?

                                        Da ich keine PN schicken kann, hier unser Preis: Unter 250 €....
                                        www.lohmann-hannoveraner.de

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