Taktfehler im Galopp - oder: was ist das?

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  • Calippo
    • 24.06.2007
    • 583

    Taktfehler im Galopp - oder: was ist das?

    Ich wende mich mal an die guten Reiter unter euch, weil ich seit einiger Zeit ein Problem mit dem Galopp meines Pferdes habe, sprich: ich kann ihn einfach nicht mehr sitzen, weder ausgesessen noch im leichten Sitz!

    Es handelt sich bei dem Pferd um einen 15jährigen Quarterwallach und bei mir um eine Mittfünfzigerin mit dem einen oder anderen Zipperlein, was das Reiten nicht gerade einfacher macht. Fakt ist, dass ich meistens nur noch im Schritt oder Trab durch das Gelände bummle, dafür dann aber auch 2-3 Stunden. Unterricht habe ich seit 5 Jahren nicht mehr, da ich keine Möglichkeit habe, mit dem Pferd irgendwo hin zu fahren.

    Ich beschreibe nun mal, was ich vom Boden aus sehen kann, z. B. beim Longieren:

    Der Galopp sollte ja ein Dreitakt sein, so sollte doch auf der linken Hand z. B. das linke Hinterbein, rechtes Vorderbein und linkes Vorderbein mit kurzer Verzögerung nacheinander auffussen. Bei meinem Pferd ist es nun so, dass das linke Hinterbein und das linke Vorderbein gleichzeitig auffussen, sieht aus wie eine Art Passgang im Galopp. Dabei galoppiert er aber ganz langsam und im Takt. Ist irgendwie schon schwierig zu beschreiben. Wenn man oben drauf sitzt, ist das ganze fürchterlich unbequem, man hat das Gefühl, dass man gleich aus dem Sattel geschleudert wird, so "straff" und ruckelig fühlt es sich an. Dabei läuft das Pferd auch schief, sozusagen auf 2 Hufschlägen. Auf der linken Hand ist es nicht ganz so schlimm wie auf der rechten.

    Diese Art zu galoppieren, nur nicht so extrem, hatte das Pferd eigentlich schon immer, er wurde mal im Pleasure-Reiten ausgebildet. Je älter er jedoch wird, desto schiefer und steifer wird das ganze. Ein Osteopath hat draufgeguckt und nichts festgestellt, Sattel wurde erst vor kurzem passend gemacht und ansonsten ist er so bekannt, gesund.

    Meine Frage: wie kann ich ihn trainieren, dass er wieder "weich" und taktmäßig wird? Ich bin reiterlich nicht so das große Licht und habe auch von Longenarbeit nur die Grundkenntnisse, Doppellonge z. B. würde ich mir gar nicht zutrauen. Im Winter habe ich viel Longenarbeit gemacht, speziell auf der rechten Hand, aber nur kleine Fortschritte erzielt. Mir steht leider auch keine Halle und kein Platz zur Verfügung, sondern eigentlich nur Gelände und ein Longierzirkel. Hätte jemand ein paar Tipps für mich?

    Wenn es mir gelingt, werde ich versuchen, ein Video bei Youtube einzustellen, wo man diese seltsame Art des Galopps dann mal sehen kann.
  • Kat
    • 12.05.2004
    • 3536

    #2
    Im Schritt und Trab keinerlei kuerzertreten vorn oder hinten?
    Hattest du nur einen Osteo da (was hat er gemacht?), keinen TA?

    Hat er Probleme beim uebertreten (Schenkelweichen, Vorhandwendung?) Tritt er da auf beiden Seiten gleichmaessig und kreuzt, oder huepft er dann seitwaerts? Rueckwaertsrichten klappt oder auch nur ausweichen und schief und krumm?
    Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

    Kommentar

    • SambaPepino
      • 25.03.2010
      • 43

      #3
      Hast du schon mal Probiert ein paar Stangen mit in die Gallopparbeit an der Longe mit einzubauen? Da er ziemlich langsam Galloppiert, denke ich das er eventuell so flach in der Galloppade wird, das er quasi nen mittelding aus Trab und Gallop geht. Ein Paar Stangen oder Cavalettis als In/Out würden ihn dazu anregen sich wieder mehr auf die Galloppade zu konzentrieren und auch wieder mehr durchzuspringen. Vielleicht wird es dann ja besser. Ansonsten vielleicht nochmal ne Zweite Meinung vom Chiro einholen... sind ja schließlich auch nur Menschen und übersehen vielleicht mal was....
      VLG
      Mein Pferd kann nicht lesen, nicht schreiben, nicht rechnen, dafür kann es perfekt Kreuzgallop und du?

      Kommentar

      • purple
        • 16.03.2007
        • 40

        #4
        Wie bewegt er sich denn auf der Koppel, galoppiert er dort auch auf diese Art? Ist er eher ein bewegungsfreudiges Pferd und hat sich dieses irgendwie verändert?

        Kommentar

        • Calippo
          • 24.06.2007
          • 583

          #5
          Ui, das geht ja schnell mit den Antworten!

          at Kat: also, ich sage das jetzt mal so: die Grundgangarten sind nicht die allerbesten was den Raumgriff betrifft. Ich denke aber mal, dass das eher rassetypisch ist und er mitunter einen ganz erstaunlichen Trab zutage fördert. Der Schritt ist zwar ganz regelmäßig, aber er tritt maximal in die Spuren der Vorderhufe, nicht drüber. Wenn man ihn läßt, geht er am liebsten seinen Bummeltrab, bei den Westernreitern wohl auch "Jog" genannt. Kann man prima drauf sitzen, bloß man kommt so gar nicht von der Stelle.
          Seitengänge, Vorhandwendung usw, können wir beide - ähm - kaum. Dafür geht das Rückwärtsrichten prima, geradeaus und wenns sein muss, auch mal länger.

          Das mit der Stangenarbeit ist eine gute Idee, da werde ich mich mal schlau machen, welche Abstände man für den Galopp legen müßte.

          Der Osteopath hat anläßlich eines Sammeltermins angeschaut und abgetastet. Außer einer "Verhärtung" im Nacken hinter den Ohren (wurde mit ao einer Art Bestrahlung/Ultraschall behandelt) hat er nichts gefunden. Aber vielleicht sollte ich doch noch eine zweite Meinung einholen.

          Kommentar

          • Kat
            • 12.05.2004
            • 3536

            #6
            ob er kreuzen kann, kannst du ja auch vom Boden aus testen. Einfach mal die Hinterhand herumschieben und er muss dabei kreuzen.

            Stangen: 3m-3,50 je nach Galoppsprung waere fuer ein In-Out korrekt. Da musst du einfach mal schauen was fuer ihn passend ist. Stangen unbedingt festmachen, damit er nicht mitsamt der Stange wegrollt, falls er drauftritt, besser Cavalletti nutzen, oder diese Poles vom Kraemer/Loesdau etc...
            Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

            Kommentar

            • SambaPepino
              • 25.03.2010
              • 43

              #7
              Das mit der Stangenarbeit ist eine gute Idee, da werde ich mich mal schlau machen, welche Abstände man für den Galopp legen müßte.
              3m-3,50m Je nachdem wie groß der natürliche Gallopsprung deines Pferdes ist, aber das ist in etwa der Standart... Probier es einfach aus, verstellen kannst du es immernoch... Stellst du sie enger versammelt sich dein Pferd mehr, wenn du sie weiter auseinander legst muss es sich strecken und den Raumgriff erweitern... wenn dein Pferd es noch nicht kennt, fang langsam an... erst eine Stange, dann 2, dann drei... nicht mehr... fürn Anfang! Nachher auch unterm Reiter, dann merkst du sofort ob eine Besserung eintrifft... Ich finde man fühlt es schneller, als das man es sieht... Bis da hin viel Erfolg
              Stangen unbedingt festmachen, damit er nicht mitsamt der Stange wegrollt, falls er drauftritt, besser Cavalletti nutzen, oder diese Poles vom Kraemer/Loesdau etc...
              Stimmt hatte ich noch vergessen... ich nehm immer Tiefgestellte Cavalettis.... Oder welche auch Klasse sind, sind diese Schaumstoffbalken in Gelb oder Blau (weiß nicht wie die heißen) da können sie auch mal drauftreten oder gegentreten und sie mal mitschleifen.... Nachteil... musst du ständig wieder Korrigieren da sie leichter verrutsch!
              Zuletzt geändert von SambaPepino; 10.04.2010, 19:20.
              Mein Pferd kann nicht lesen, nicht schreiben, nicht rechnen, dafür kann es perfekt Kreuzgallop und du?

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              • Rossi
                • 16.08.2009
                • 153

                #8
                Das Pferd ist eher nicht "krank", der Galopp ist leider Veranlagung. Spar dir medizinische Diagnosen und schon den Geldbeutel. Ich kenne es von mehreren Exemplaren.
                Steifheit im Rücken, wahrscheinlich durch Alter und Reitvermögen verstärkt, und ein nicht losgelassenes Gehen, sprich nicht durchs Genick gehen, und die mangelnde Reitkunst fördern leider diese Art des Gehens.
                Unterm Reiter ist es nur extremes Vorwärts in die Hand hinein zu korrigieren, was man a reiten und b auch fühlen und korrigieren können muß.
                Also für dich leider aussichtslos, und sowieso nicht in Schnelldurchgang zu schaffen.
                Longieren mit diversen Gymnastikhindernissen und vom Pferd abwechslungsreiche Denkübungen dadurch verlangen, wie schon geschrieben, könnte helfen, aber auch da beim Erkennen konsequent sein. Sprich die richtigen Momente unterstützen können.

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