Saufrecher Jährlingshengst, tritt, steigt, schnappt; was tun?

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  • Karino
    • 02.11.2009
    • 24

    Saufrecher Jährlingshengst, tritt, steigt, schnappt; was tun?

    Hallo,

    ich habe einen Jährlingshengst, mit dem ich bald nicht mehr weiter weiß. Er war schon immer recht frech (als 'Einzelkind' bei einem Züchter geboren, der nur eine Stute hat, die selber auch noch sehr dominant ist; Fohlen wurde natürlich vertüddelt ohne Ende), aber mittlerweile wird's echt unangenehm. Er läßt sich kein Halfter draufmachen (ohne ein Riesentheater, mit Aushauen, nach vorne und hinten, Steigen, usw., Wurmkur geben war eine Katastrophe. Derzeit giftet er gegen das Boxengitter, wenn man nur vorbeigeht und allmählich graut es mir vor der weiteren Aufzucht. Er läuft derzeit mit einem anderen Hengstfohlen zusammen (draußen, Box ist einzeln), das aber sehr friedlich ist. Also keine große Gegenwehr, wer Chef ist, ist klar...
    Ich sträube mich nun so ein wenig davor, dem Rat etlicher Bekannter (Profis mit Hengsthaltung, Ausbildungsställen, usw.) zu folgen, und ihm eine richtige Abreibung zu verpassen. Es ist nicht so, daß wir nicht zurückhauen, aber irgendwie hält er sich für Gottes Geschenk an die Menschheit... Und ein Pferd, das nicht mal ein Jahr alt ist, mag ich irgendwie auch nicht nach Strich und Faden vertrimmen.
    Also habe ich gedacht, vielleicht hilft es, ihn einfach mit den zweijährigen Hengsten (da sind zwei von hier, die beide nicht besonders hengstig sind, aber doch schon größer und weiter) laufen zu lassen. Eine Überlegung war, ihn zu den älteren Stuten zu stellen, aber die sind beide zum einen tragend und würden ihn zum anderen wahrscheinlich wirklich vermöbeln, das mag ich ihm auch nicht antun.

    Also, was macht man in so einem Fall? Kastrieren geht noch nicht, bin auch nicht sicher, ob das wirklich hilft. Er ist noch nicht hengstig, aber äußerst dominant und uns Erwachsenen gegenüber misstrauisch (er hat nun noch nicht wirklich viel auf's Fell bekommen, aber er ist leider auch smart und weiß sehr genau, wo er's machen kann), aber die Teenie-Tochter vom Nachbarn versucht ihn gerade zu zähmen (habe vor ein paar Tagen beschlossen, daß es Kraftfutter nur noch gibt, wenn er's aus dem festgehaltenen Eimer frißt; er ist sowieso zu fett, falls er nicht fressen würde und Heu und Stroh gibt's satt, aber für's Fressen reißt er sich zusammen...). Bei der Nachbars-Tochter klappt's, aber ein Halfter bekommt sie auch nicht drauf. Wir schon, aber eben mit Riesenbohei.

    Was wird aus so einem? Er hat ja schon die blöde Angewohnheit, einfach auszuhauen und zu steigen, wenn ihm was nicht paßt. Schnappen tut er auch, wenn man ihn nicht laut 'anquakt'. Ansonsten ist er auch optisch ein sehr 'feister' Typ. Dick und rund, sehr weit entwickelt. Wenn der kurze Schweif nicht wäre, würde man vom Seitenbild her glauben, er wäre schon dreijährig. Viel Hals, usw. Weiß nicht, ob das vielleicht mit irgendwelchen Hormonen zu tun hat, die er zu viel hat. Vielleicht würde das auch die Aggression erklären. Stuten interessieren ihn derzeit allerdings nur als potentielle Milchbar.

    Wäre schön, wenn ich hier ein paar Tips bekommen würde! Ich selber bin eigentlich weder ein Fan der Hei-Ti-Tei- und Räucherstäbchen-Methode noch von übertriebener Gewalt. Also hoffe ich, daß das mit normalen Mitteln zu regeln ist!!! Ist die Hoffnung, daß ihn vielleicht die zweijährigen Hengste auf seinen Platz verweisen, falsch und nützt das vielleicht gar nichts für sein Verhalten Menschen gegenüber? Mit anderen Pferden gibt's gar kein Problem (nee, klar, ist ja auch bislang Chef gewesen).

    Vielen Dank!

    Karino
  • daylight1984
    • 30.12.2009
    • 1329

    #2
    Eine solche Erfahrung habe ich noch nicht gemacht, aber ich denke du als Mensch hättest es bestimmt einfacher wenn er in der Herde rangniedriger wäre. Nicht unbedingt Schlußlicht aber eben auch nicht Chef. Ein Versuch mit den älteren kann ja nicht schaden, aber wenn er dort auch die Führung übernehmen sollte...also wenn es meiner wäre, würde ich mir dann doch stark überlegen ihn zu verkaufen.

    Ich hoffe meine Antwort konnte dir weiterhelfen.
    sigpic www.gestuet-unter-den-birken.com

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    • bagatelle
      • 09.01.2006
      • 1628

      #3
      Warum wird solch ein Pferd nicht in eine entsprechende Herde gestellt? Wenn schon als Fohlen so viel falsch gelaufen ist...wie und wer soll ihm denn nun wo er merkt wieviel Kraft er hat die Grenzen zeigen? Da hilft nur Konsequenz und Strenge, eine klare Rangordnung und "Gegner" an denen er sich messen kann.
      Das hat nix mit verprügeln zu tun.
      Wäre es meiner würde ich umgehend eine entsprechende Hengstherde/-haltung suchen und weg dahin. In einen Reitstall kann er noch früh genug.
      Das ihn andere Pferde erziehen ist auch nur eine Seite der Geschichte, wenn dann Menschen ihn wieder betüdeln ist er zwar mit Pferden sozialisiert aber im Umgang nützt das wenig.
      Zuletzt geändert von bagatelle; 19.02.2010, 18:47.
      www.vermeer-galoppclub.de
      www.ex-galopper.com

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      • rubia
        • 09.12.2002
        • 3250

        #4
        Sehr richtig!! Das kommt manchmal davon, wenn man Fohlen nicht artgerecht aufzieht, v.A. bei Hengsten!!
        Rapphengstfohlen v. Royal Classic x Carprilli

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        • tk-reitpony
          • 29.03.2008
          • 1063

          #5
          also ich würde beides machen, er muss einfach die grenzen beim menschen kennen und zur not mit etwas härteren Bandagen (man muss ihn ja nicht gleich grün und blau prügeln, aber steigen, beissen und hauen geht nicht), beim Führen ne Gerte mitnehmen zur Sicherheit und zur not einsetzen

          wir haben die letzten jahre auch immer gute erfahrungen gemacht, in unserer Junghengstherde (sind zwar Ponys, aber auch die können aufmüpfig werden) einen älteren mitlaufen zu lassen (hatte sich beim ersten mal durch zufall ergeben und haben wir beibehalten) das klappt ganz gut, der ältere erzieht die jüngeren.

          Als Jährlinge hat man noch ne chance das hinzukriegen, da die noch so groß und kräftig sind, später wirds komplizierter und anstrengender.
          Zuletzt geändert von tk-reitpony; 19.02.2010, 20:29.
          www.tk-reitpony.de

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          • countess
            • 20.02.2008
            • 2256

            #6
            ehrlich gesagt hätte ich da keine skrupel, den mal so richtig zu vertrimmen, vorausgesetzt es ist wirklich nur frechheit.ich denke mir, in der herde würde ihm dasselbe widerfahren, wenn er sich da so frech benehmen würde.

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            • marquisa
              • 08.02.2006
              • 3410

              #7
              liebe/r karino!

              dein kleiner verhält sich völlig normal...

              "normal" bedeutet in diesem fall distanzlos

              er hat nicht zu unterscheiden gelernt,ob jetzt ein mensch oder ein pferd vor ihm steht und testet jetzt an euch aus,was er im normalfall an seinen artgenossen ausprobiert.

              es nützt jetzt nichts,darüber zu lamentieren,was in seiner frühesten jugend schiefgelaufen ist,aber du musst jetzt handeln.

              als erstes muss für eine artgerechte aufzucht unter gleichaltrigen im rahmen eines herdenverbandes gesorgt werden.
              dazu brauchst du nicht zwingend eine horde jungpferde,aber dein zwerg benötigt adäquate sparringspartner,an denen er seine kräfte messen kann.

              zudem muss jetzt klargestellt werden,dass emnschen im rang höher stehen und er sich in ihrer gegenwart vernünftig benimmt und sich altersentsprechend händeln lässt.

              du wirst wohl nicht drumherumkommen,ihn zeitnah entsprechend einzuweisen;ein scharfes "dudu" wird da wohl kaum ausreichen.

              im anschluss gehört das pferd in oben erwähnte gesellschaft,lasst das tägliche tuddeln bleiben und lass ihn pferd sein.

              habe keine angst davor,dass er euch dann nicht mehr "lieb" hat,du hast noch genügend zeit,ihn wieder "anzufüttern".

              wenn du diese chance jetzt verpasst,wirst du dir sehr wahrscheinlich ein lebenslanges problem aufhalsen.

              ich kenne einen heute 4-jährigen,bei dem die vorgeschichte nach dem gleichen muster abgelaufen ist:

              er schlägt heute sporadisch unmotiviert um sich,zwickt seine leute ständig am ärmel und ist mittlerweile auch gegen die gerte relativ abgestumpft,da er zu häufig zu lasch gemaßregelt wurde und es ihm inzwischen überhaupt nichts mehr ausmacht.obwohl seine besitzer sich täglich größte mühe gegeben haben,ihn liebevoll zu erziehen.

              das bedeutet,du musst dein pferd jetzt resensibilisieren.

              ob er jemals ein smartes und charmantes bürschchen werden wird,steht in den sternen,aber jetzt hast du die chance,das ruder rumzureißen.

              ist er erst mal zwei nummern größer,wird die sache nicht nur lästig,sondern gefährlich.

              also:

              einnorden und leviten lesen und erst mal ab in die herde und finger von dem pferd.
              nach gebührender zeit des abstandes langsam und freundlich an das erziehungsprogramm anknüpfen.

              sehe das in so einem fall ganz pragmatisch und eigennützig: liebr er hat momentan ein wenig respekt vor dir,als du vor ihm.

              die tatsache,dass du beschreibst,er verhalte sich misstrauisch gegenüber menschen zeigt,dass er sie nicht einordnen kann.
              in einer herde gibt es immer ranghohe tiere,die das hoheitsrecht innehaben,und die leben in friedlicher korrespondenz zu den rangniedrigeren artgenossen. die rangniedrigeren fühlen sich in dieser position nicht zwangsläufig ständig mies und untergebuttert,sofern sie sich mit ihrer position abgefunden haben und nicht ständig drangsaliert werden.

              Kommentar

              • Rübchen
                • 23.12.2009
                • 1133

                #8
                Wenn eine Hengstaufzucht in größerer Gruppe, ggf. auch mit zweijährigen nicht möglich ist, würde ich ein älteres Pferd dazustellen. Vielleicht habt ihr einen dominanten Wallach, der hier "behilflich" sein kann. Bei meinem Senior hat sich meiner sogar als 3jähriger Hengst hinten angestellt - böse gucken hat merkwürdigerweise gereicht. Er schien eine dermaßen dominante Ausstrahlung zu haben, dass man alles und jeden dazustellen konnte.

                Wenn er gegenüber Menschen sich dermaßen rüpelig benimmt, würde ich - Jährling hin oder her - auch energisch durchgreifen. Es läuft doch in einer Herde nicht anders ab. Kein älteres Pferd würde sich so etwas bieten lassen. Und ansonsten würde ich, bevor noch etwas ernsthaftes passiert, zur Kastration raten.

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                • mimi
                  • 25.03.2008
                  • 29

                  #9
                  also ich lege ganz großen wert darauf, das gerade Hengste in einer größeren Herde kommen weil, sie sich gegenseitig erziehen, das ist dann nachher einfach dadurch haben sie dann auch respekt vor Menschen. Es gibt natürlich auch Ausnahmen die auhc in einer größeren Herde immer Chef sind.

                  Kommentar


                  • #10
                    Ich würde den unbedingt auch in ne große altersgemischte Herde mit älteren Wallachen geben. Der lernt da ziemlich schnell sein Benehmen!! Ich wette, dass der nach 2 Monaten nicht wieder zu erkennen ist!
                    Kannst sicher probieren mit den 2-Jährigen, aber unbedingt nen älteren Wallach dazu! Aber in ner Herde wärs definitiv besser.

                    Nur Kastrieren nutzt da gar nichts. (ich kenn solches Verhalten auch von Stuten mit ähnlicher "Lebenslaufbahn"!!)
                    Und ein so junges Pferd hat im Prinzip noch keine Führungsrolle zu übernehmen und ist dann eigentlich mit so ner Position, wo er alles tun und lassen kann, total überfordert. Weil so ein junger Hups eigentlich eine Umgebung braucht in der er sich geborgen fühlt im Sinne von geführt werden. Die brauchen ihre Grenzen!!!

                    Ich find sowas immer wieder arg, wenn ein Pferd völlig "zweckentfremded" wird und als Fohlen als so ne Art Babyersatz herhalten muss. Dann kommt nämlich genau sowas raus. Eine gemeingefährliche unberechenbare Riesenwaffe.
                    Und wie heißts so schön, was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!! (oder wenn, dann auf die etwas unangenehmere Art)
                    Zuletzt geändert von Gast; 19.02.2010, 20:58.

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                    • Nane
                      • 02.02.2010
                      • 2988

                      #11
                      Stimme suznQ absolut zu. Wir hatten auch mal eine absolut dominante Jährlingsstute aus domimanter Mutter, die mit 8 Monaten anfing, ihre Grenzen auszutesten, allerdings nie bösartig, sondern immermal neue "Spiele" erfindend.Lief dann in einer gemischten Herde, auch mit tragenden Stuten, ordnete sich absolut unproblematisch ein, da ihr die Grenzen gezeigt wurden und im Stall wurde sie nach dem Motto "Zuckerbrot und Peitsche" behandelt. Wußte sehr schnell, wer ihr Herr ist. Aufzucht verlief unproblematisch weiter.
                      SF Diarado-Ramiro Z

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                      • Karino
                        • 02.11.2009
                        • 24

                        #12
                        Wieso als Babyersatz? Wo habe ich Reitstall geschrieben?? Er wird, abgesehen von der Fütterei, nicht betütert...
                        Ich werde ihn jetzt mit den Zweijährigen zusammenstellen und noch einen dreijährigen Wallach dazu. Ältere gibt's hier nicht. Wie gesagt, wir haben eine kleine Zucht, keinen Reitstall. Wie kommt ihr darauf??

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                        • Karino
                          • 02.11.2009
                          • 24

                          #13
                          Und wieso hat das mit dem Format oben nicht geklappt?? Vom Text, meine ich.

                          Klappt schon wieder nicht, das mit dem Format...

                          Und nun doch wieder. Ich glaub, mein PC spinnt.
                          Zuletzt geändert von Karino; 20.02.2010, 02:35.

                          Kommentar

                          • Browny
                            • 13.11.2009
                            • 2640

                            #14
                            aber er steht nachts alleine in der box, oder?

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                            • Pony
                              • 05.01.2006
                              • 903

                              #15
                              Ein Absetzer bis zum 2J. gehört in die Herde, Hengste zu Hengsten, Stute zu Stuten.
                              Und auch nichts nachts alleine in eine Einzelboxe, denn das sozialgefüge wird dadurch unterbrochen.
                              Genau sowas hat den hengsten ihren schlechten Ruf mit eingebracht! Einzelaufzucht, vermenschlichung, verweichlichen.....etc.......es sind aber Hengste mit hohen sozialen Bedürfnissen, die ausgelebt werden müssen, Tag und Nacht! Überlass die Erziehung der Herde, und übernimm deren Verhalten wenn du mit ihm umgehst,- dann weiß er warum er eine geklatscht bekommt und begreift das hier jemand ranghöherer ist als er selbst; all das aber muß er erst bei gleichartigen erlernen. Im ersten Winter nach dem Absetzen laufen Stuten und Hengste bei mir im Laufstall zusammen,- und manchmal ist sogar eine Stute die, die den/die Hengste "verprügelt" also in Schach hält :-)
                              Da weiß dieser Hengst spätestens beim Decken was eine Stute so vermag, wenn er zu frech auftritt :-)
                              Junge Hengste,- und auch die "alten" müssen sich immer wieder mal "ausleben" können, und das nicht mit dem Menschen, sondern mit ihresgleichen! Dann verhalten sie sich uns gegenüber auch "artgerecht", auch wenns 1x/Tag eine Backenpfeife braucht, die ist aber dann nur dazu da, um ihm zu sagen, schnabst du kriegste es zurück (Hengste knappern immer gerne mal), sind sie sozialisiert worden verstehen sie sehr gut das hier "Schluss" ist :-)
                              Sind sie es nicht, wird es immer der Mensch sein, der das ausbaden muß.
                              lg. S.K.
                              www.gestuet-frankenhoehe.de

                              http://71240.homepagemodules.de/f9-b...n-small-b.html

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                              • max-und-moritz
                                • 04.06.2006
                                • 3441

                                #16
                                Zitat von Karino Beitrag anzeigen
                                Ich werde ihn jetzt mit den Zweijährigen zusammenstellen und noch einen dreijährigen Wallach dazu. Ältere gibt's hier nicht. Wie gesagt, wir haben eine kleine Zucht, keinen Reitstall. Wie kommt ihr darauf??
                                ...ich denk Du bist auf dem richtigen Weg, und wenn er in der Herde lernt sich unter zu ordnen tust Du Dir mit Sicherheit um einiges leichter.

                                Viel Erfolg, max-und-moritz
                                Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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                                • Korney
                                  • 05.03.2009
                                  • 3514

                                  #17
                                  Ihn mit den 2-jährigen und dem 3-jährigen zusammenzustellen, ist auch meiner Meinung nach ein guter Plan. Wenn er aber dort das Ruder übernimmt, würde ich mir an deiner Stelle überlegen, ihn über die Weidesaison diesen Sommer in eine gemischte größere Herde zu stellen, damit er sich auf jeden Fall ganz unten in der Hackordnung findet. Alles andere erschwert den Umgang mit ihm zu sehr.

                                  Wenn du etwas mit ihm aushandelst, beim Führen oder Putzen, denk dran, dass er 1 Jahr alt ist. Er kann sich nicht länger als 10 Minuten am Stück konzentrieren, alles andere wäre Überforderung. Mein Tipp ist auch, sich nicht regelmäßig im Sinne von jeden Tag oder jeden zweiten Tag mit ihm zu beschäftigen. Er soll es akzeptieren, wenn du zu ihm kommst und etwas von ihm verlangst. Aber soll nicht zur Gewohnheit werden.

                                  Noch etwas: Ganz ganz wichtig ist, dass du nicht verlangst, dass er dich mag! Er ist dir untergeordnet. Du bist sein Chef! Wenn du in die eine Richtung möchtest, hat er dir zu folgen. Wenn er partout nicht mitkommen will, oder in eine andere Richtung laufen möchte, dann bleibst du mit ihm zumindest ganau da stehen, wo ihr in dem Augenblick seid. Da gibts keine Wiederrede! Du bestimmst, wann was gemacht wird.

                                  viel glück!

                                  Kommentar

                                  • Lindenhof
                                    • 17.11.2004
                                    • 2253

                                    #18
                                    Ihn mit älteren Zusammenzustellen ist meiner Ansicht nicht unbedingt die Beste Lösung... wir haben hier einen in Aufzucht bekommen, der von seinen älteren Sparringpartnern so demoliert worde ist, dass er ein riesen Loch in der Brust hatte. Seine Besitzerin hat die Notbremse gezogen und ihn uns dann gebracht - er war zu dem Zeitpunkt Jährling und seine Widersacher zwei- und dreijährige Wallache.

                                    Neben einer artgerechten Haltung (mehr als ein weiteres Hengstfohlen, KEINE Einzelaufstallung) gehört dein Pferd in professionelle Hände. Das heißt, zu jemanden, der mit der nötigen Konsequenz aufzeigt, dass man den Menschen weder schlagen, beissen noch ansteigen darf, aber alles, was er an Entgegenkommen mitbringt, im richtigen Moment belohnt, um das Pferd nicht zu verprellen. Mit einem Klaps und "Dudu" ist das in dem Stadium nicht mehr erledigt. Aus dem Futtereimer vom Nachbarmädl füttern zu lassen, die ihn dann (erfolglos) versucht zu fassen, ist kontraproduktiv. Der Lütte merkt nur, wenn er mit dem notwendigen Misstrauen und schnellen Reaktionen an die Sache rangeht, wie er sein Futter bekommt, ohne dass man ihn bekommt. Jeder seiner "Erfolge" ist eine Niederlage für die Menschen und macht es immer schwerer, sein Verhalten zu korrigieren. Wie manche vorher schon geschrieben haben, ist sein Verhalten völlig normal. Nicht er ist ein schwieriges Fohlen, sondern seine Menschen haben im entscheidenden Moment nicht richtig reagiert... Die Erziehung anderen Pferden zu überlassen, wird übrigens den Umgang nicht verbessern - das Problem würde auch als Wallach weiterbestehen, da er ja noch nicht hengstig ist.

                                    Es ist natürlich Dein Pferd und Deine Entscheidung, was Du mit ihm machen möchtest. Als erfahrene Aufzüchterin möchte ich Dir allerdings sagen, dass es in Deinen Händen liegt, ob Dein Pferd ein echter Verbrecher wird oder ob Du die Weichen in die richtige Richtung stellen lässt. Selbst fehlt Dir und Deinen Bekannten die Erfahrung - tu Deinem Pferd was Gutes und gib es in professionelle Aufzuchthände. Dein Pferd wird es Dir danken - Pferde, die wissen, wo ihr Platz ist, setzen in der Regel auch mehr Vertrauen in Ihre Menschen und die weitere Ausbildung und Werdegang als Reitpferd ist deutlich erleichtert. Jeder Missversuch von euch macht die Situation nur schlechter - das Kind ist ja nun bereits in den Brunnen gefallen. Und lass Dir gesagt sein: Auch ein steigender, tretender Jährling kann mit einem Kopftritt seinen Menschen ins Jenseits befördern!!!

                                    Noch am Rande: Sind Aufzuchtpferde zu fett, geht das meist zu Lasten der (knöchernen) Gesundheit!!! Daher ist auch hier auf eine angepasste Fütterung zu achten...
                                    www.lindenhof-gstach.de

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                                    • babsl-88
                                      • 15.05.2009
                                      • 79

                                      #19
                                      @Karino......so einen Fall hatten wir auch aber das war ein Stutfohlen...
                                      die ganze "versuchte" Erziehung hat nichts geholfen obwohl es zwei,drei Fohlen waren und es Ihnen an nichts mangelte.
                                      Als die junge Dame dann aber mit auf die Weide von den anderen "älterne, braven?" Stuten kam... gab es innerhalb von einem Monat eine rießige Veränderung. Das komplette Verhalten hatte sich verändert, sie wurde anhänglich und wollte eigtl. lieber bei uns Menschen bleiben als bei den anderen auf der Weide.
                                      Ich kann nur jedem empfehlen, wer die Möglichkeit hat.... jung und alt zusammen auf die Weide zu stellen oder im Stall miteinander zu halten.. Denn unsere "gut gemeinte" Fohlengruppe war speziell für diesen Fohlenjahrgang nichts.

                                      liebe grüße

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                                      • melize
                                        • 22.11.2007
                                        • 402

                                        #20
                                        hallo, also zuerst einmal würde ich auch schnellstens dafür sorgen, dass dein lieber jährling in eine herde mit gleichaltrigen kommt, bzw. aufgestallt wird, damit rangordnungen entwickelt werden können.
                                        und ganz ehrlich: ein pferd hat sich unterzuordnen, ein hengst schon mal erst recht, nichts ist gefährlicher, als ein nicht erzogener hengst. nicht nur für dich, als besitzer auch für unbeteiligte personen und deren pferde. wenn der als jährling charakterlich schon so entgleist, was meinst du, wie so einer sich dann 3-jährig benimmt???
                                        Ganz ehrlich, der würde bei mir die prügel seines lebens beziehen. sowas geht GARNICHT!
                                        lieber einmal vernünftig und dann ist es gut, als immer mal wieder halbherzig ohne erfolg.
                                        und wenn du das selbst nicht kannst, wie du schreibst, gib ihn weg, zu jemanden, der sich damit auskennt.
                                        lg und viel glück!
                                        ..."und das Leben ist doch ein Ponyhof"...

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