Zitat von Ginella NB
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eine hilflose Studentin sollte natürlich nicht draufsitzen, sondern jemand, der gefühlvoll auch mit heftigen Reaktionen des Pferdes umgehen kann und ausbalanciert sitzt.
Grundsätzlich wird es aber häufig unmittelbar beim oder nach dem Anreiten so gehandhabt, dass der eigentliche Ausbilder mit der Peitsche am Boden steht und von unten treibend auf das Pferd einwirkt (die Peitsche als treibende Hilfe kennt das junge Pferd vom Freilaufen und vom Longieren, der Ausbilder am Boden ist ebenfalls eine dem Pferd bekannte Person) während ein Dritter draufsitzt und zeitgleich mit der treibenden Peitschenhilfe von unten das Pferd mit dem Schenkel vertraut macht.
Bei dieser Vorgehensweise kommt es mM nach ganz entscheidend darauf an, dass insbesondere die Person am Boden äußerst erfahren ist und die Reaktionen des Pferdes genau beobachtet.
Genau so wichtig ist aber natürlich ein erfahrener und gut sitzender, sicherer und gefühlvoller Reiter.
Auf ein gutes Zusammenspiel beider kommt es dabei entscheidend an.
Die "Studentin" mag da ungeeignet gewesen sein, aber die Vorgehensweise finde ich grundsätzlich vom Prinzip her sehr gut.
Allgemein zum Thema möchte ich sagen, dass ich auch schon häufig erlebt habe, dass beim Beritt viel Mist gelaufen ist.
Wenn bei einer mir bekannten Reiterin zb ein Pferd in Beritt gegeben wird, lässt sie da jeden drauf, nur selbst reitet sie äußerst selten. Das geht gar nicht. In einem Fall wurde das Pferd innerhalb von drei Monaten von mindestens 20 verschiedenen Personen geritten und longiert, wobei verschiedene kleinere und größere Katastrophen passiert sind. Das Pferd wurde auch durchgehend im Schulbetrieb eingesetzt, sodass sie damit volles Geld verdient hat. Als die Besitzer dann nach drei Monaten kamen, wurden alle angewiesen, nicht zu verraten, was geschehen war. Das ist für mich Betrug.
Das ist natürlich ein absoluter Extremfall, aber es ist leider so, dass da häufiger etwas schiefläuft, wenn man sein Pferd in Beritt gibt.
Solange die Azubis ihre Sache erstens gut und zweitens unter Aufsicht machen, finde ich das sogar ok. Zumindest wenn keine anderen Absprachen vorliegen. Aber entgegen eindeutiger Absprachen darf so etwas ganz einfach nicht vorkommen, finde ich.
Viele Grüße
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