Pferdewirt: der Traumberuf vieler Mädchen und Jungs kann, wenn es zum Lehrgang und zur Prüfung nach Warendorf geht, schnell zum Alptraum werden.
Seit Jahren fällt bei der Berufsabschlussprüfung, zumindest im Bereich der klassischen Reitausbildung auf, dass erfolgreiche Reiter, in der überwiegenden Zahl erfolgreiche, auch international erfolgreiche Springreiter (sogar Reiter, die Nationenpreise für Deutschland reiten, bei der Abschlussprüfung durchfallen. Dazu finden sich auch im Internet schon seit Jahren entsprechende Berichte. Quer durch die Republik ist es den Betrieben bekannt, dass die praktische Prüfung sehr subjektiv und damit unfair ist. Dass sich kaum einer traut, dieses Fakt laut zu thematisieren, hat mit der Angst zu tun, dass die eigenen Auszubildenden dann die Leidtragenden sein werden. Ist doch einfach: ohne Zuschauer und Videoaufzeichnungen kann der Prüfling einfach und nicht nachvollziehbar in der Dressur eine 5 bekommen und ist damit durch gefallen. In anderen Berufen gibt es wenigstens ein praktisches und sichtbares Prüfungsergebnis; hier nicht. Da er allein auf weiter Flur steht, ist er vollkommen abhängig vom Glück einer passenden Zusammensetzung der Prüfergruppe und deren Gnädigkeit (häufig halten sich die Berufsschullehrer in diesem Teil total raus). Dazu kommt, dass das zur Verfügung gestellte Pferdematerial in der überwiegenden Zahl nicht geeignet ist und aufgrund der Spezialisierung der Betriebe kaum ein Prüfling über geeignete Pferde für beide Disziplinen verfügt.
In der Meisterprüfung ist darauf schon reagiert worden, indem eben nicht beide Disziplinen mehr auf hohem Niveau verlangt werden. Das entspricht ja auch der Realität: es gibt keinen Pferdebetrieb in Deutschland, der beides auf hohem Niveau im Angebot hat, Vielseitigkeitsbetriebe vielleicht ausgenommen.
Dementsprechend ist es auch vollkommen unsinnig, eine L-Dressur als Sperrfach auszuweisen. Das Mindeste wäre, diese Sperre aufzuheben und damit der Willkür zumindest ein wenig Grenzen zu setzen. Besser, zusätzlich eine im Falle eines Widerspruchs vorlegbare Aufzeichnung zu haben, die von einer unabhängigen Prüfungskommission überprüft werden kann. Im Turnierwesen werden in der Dressur für jede einzelne Leistung Noten gegeben, die addiert zu einer Gesamtnote führen oder Punkte für misslungene Aufgabenteile abgezogen: hier muss nur ein Teil –sogar nachvollziehbar aufgrund des Ausbildungsstandes des Pferdes misslingen- schon bekommt man eine 5. Wenn denn die Abschlussprüfung nicht mit dem Turniergeschehen vergleichbar ist –so wurde mir gesagt-, warum wird denn dann eine Aufgabe aus dem Turnierwesen geritten?
Das von einer damit konfrontierten Stelle gehörte Argument, als Turnierreiter könne man sich ja auf ein von Anderen ausgebildetes Pferd setzen und mal eben über die Hindernisse jumpen (wäre ja keine Kunst ???), ist zumindest im Falle aller mir bekannten Fälle unsinnig: die haben allesamt ihre Pferde selber ausgebildet und so weit vorangebracht. Oder ich bekam zu hören, die Turnierrichter wären Schuld, was diese, wenn sie davon erfahren würden, mit Sicherheit weit von sich weisen würden. Vielleicht liegen solche Sprüche ja daran, dass mangelnde Selbstkritik der Prüfer vorliegt. Vielleicht sollte man bei der geänderten Prüfungsanforderung auch Prüfer wählen, die nicht selber mal in grauer Vorzeit und unter anderen Voraussetzungen und mit anders als aktuell gezüchtetem bzw. geartetem Pferdematerial erfolgreich waren.
Es ist wohl tatsächlich so, wie der Vater (Caspar) einer erfolgreichen Absolventin schon 2013 veröffentlicht hat (traurig, dass sich trotzdem nichts ändert...): berühmter Nachname (schon Vater und vor allem Großvater haben geritten), die richtige Bussi-Bussi-Gesellschaft ( oder auch: Stallbetreiber und Prüfer kennen sich), perfekt –von Anderen- vorbereitetes Pferd, möglichst keine Turniererfolge (schon gar nicht über A*-Niveau) und auf keinen Fall eine feine Reitweise: dann ist das Bestehen –sogar mit Steensbeck- garantiert.
Seit Jahren fällt bei der Berufsabschlussprüfung, zumindest im Bereich der klassischen Reitausbildung auf, dass erfolgreiche Reiter, in der überwiegenden Zahl erfolgreiche, auch international erfolgreiche Springreiter (sogar Reiter, die Nationenpreise für Deutschland reiten, bei der Abschlussprüfung durchfallen. Dazu finden sich auch im Internet schon seit Jahren entsprechende Berichte. Quer durch die Republik ist es den Betrieben bekannt, dass die praktische Prüfung sehr subjektiv und damit unfair ist. Dass sich kaum einer traut, dieses Fakt laut zu thematisieren, hat mit der Angst zu tun, dass die eigenen Auszubildenden dann die Leidtragenden sein werden. Ist doch einfach: ohne Zuschauer und Videoaufzeichnungen kann der Prüfling einfach und nicht nachvollziehbar in der Dressur eine 5 bekommen und ist damit durch gefallen. In anderen Berufen gibt es wenigstens ein praktisches und sichtbares Prüfungsergebnis; hier nicht. Da er allein auf weiter Flur steht, ist er vollkommen abhängig vom Glück einer passenden Zusammensetzung der Prüfergruppe und deren Gnädigkeit (häufig halten sich die Berufsschullehrer in diesem Teil total raus). Dazu kommt, dass das zur Verfügung gestellte Pferdematerial in der überwiegenden Zahl nicht geeignet ist und aufgrund der Spezialisierung der Betriebe kaum ein Prüfling über geeignete Pferde für beide Disziplinen verfügt.
In der Meisterprüfung ist darauf schon reagiert worden, indem eben nicht beide Disziplinen mehr auf hohem Niveau verlangt werden. Das entspricht ja auch der Realität: es gibt keinen Pferdebetrieb in Deutschland, der beides auf hohem Niveau im Angebot hat, Vielseitigkeitsbetriebe vielleicht ausgenommen.
Dementsprechend ist es auch vollkommen unsinnig, eine L-Dressur als Sperrfach auszuweisen. Das Mindeste wäre, diese Sperre aufzuheben und damit der Willkür zumindest ein wenig Grenzen zu setzen. Besser, zusätzlich eine im Falle eines Widerspruchs vorlegbare Aufzeichnung zu haben, die von einer unabhängigen Prüfungskommission überprüft werden kann. Im Turnierwesen werden in der Dressur für jede einzelne Leistung Noten gegeben, die addiert zu einer Gesamtnote führen oder Punkte für misslungene Aufgabenteile abgezogen: hier muss nur ein Teil –sogar nachvollziehbar aufgrund des Ausbildungsstandes des Pferdes misslingen- schon bekommt man eine 5. Wenn denn die Abschlussprüfung nicht mit dem Turniergeschehen vergleichbar ist –so wurde mir gesagt-, warum wird denn dann eine Aufgabe aus dem Turnierwesen geritten?
Das von einer damit konfrontierten Stelle gehörte Argument, als Turnierreiter könne man sich ja auf ein von Anderen ausgebildetes Pferd setzen und mal eben über die Hindernisse jumpen (wäre ja keine Kunst ???), ist zumindest im Falle aller mir bekannten Fälle unsinnig: die haben allesamt ihre Pferde selber ausgebildet und so weit vorangebracht. Oder ich bekam zu hören, die Turnierrichter wären Schuld, was diese, wenn sie davon erfahren würden, mit Sicherheit weit von sich weisen würden. Vielleicht liegen solche Sprüche ja daran, dass mangelnde Selbstkritik der Prüfer vorliegt. Vielleicht sollte man bei der geänderten Prüfungsanforderung auch Prüfer wählen, die nicht selber mal in grauer Vorzeit und unter anderen Voraussetzungen und mit anders als aktuell gezüchtetem bzw. geartetem Pferdematerial erfolgreich waren.
Es ist wohl tatsächlich so, wie der Vater (Caspar) einer erfolgreichen Absolventin schon 2013 veröffentlicht hat (traurig, dass sich trotzdem nichts ändert...): berühmter Nachname (schon Vater und vor allem Großvater haben geritten), die richtige Bussi-Bussi-Gesellschaft ( oder auch: Stallbetreiber und Prüfer kennen sich), perfekt –von Anderen- vorbereitetes Pferd, möglichst keine Turniererfolge (schon gar nicht über A*-Niveau) und auf keinen Fall eine feine Reitweise: dann ist das Bestehen –sogar mit Steensbeck- garantiert.
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