Pferd lebt in seiner eigenen Welt...

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  • Sensation-Dream
    • 07.12.2016
    • 53

    Pferd lebt in seiner eigenen Welt...

    Hallo alle zusammen,

    Ich habe mir letztes Jahr im November einen 3 jährigen Wallach gekauft (Scolari x Del Piero x Bolero). Der gute ist bei einem größeren Züchter in der Herde aufgewachsen, also kaum Bezug zum Menschen.
    Anfangs war er etwas Schreckhaft, da er vieles noch nicht kannte, aber eigentlich immer lieb und dem Menschen zugewandt.

    Ich habe Anfang des Jahres mit longenarbeit begonnen, was er auch recht schnell begriffen hat. Langsam habe ich dann das anreiten begonnen, was er am sich auch brav mitgemacht hat, jedoch war bzw. Ist ihn das alles noch etwas suspekt.
    Lange Rede, kurzer Sinn...Meine Reit Lehrerin und ich haben jetzt beschlossen ihn noch etwas Zeit zu geben, da er nach ihrer Meinung noch so unfertig ist. Ich soll jetzt 95% vom Boden aus machen und mich ab und an mal drauf setzten, damit er das reiten nicht "verlernt".
    Für mich an sich kein Problem, er soll seine Zeit auch haben.
    Wir wollen jetzt von der Hand aus bißchen Rückenmuskeln aufbauen, dafür geh ich viel mit ihn spazieren, schön mitten durch den Wald und Berge hoch und runter.

    Nur bei der Platzarbeit vom Boden aus hapert es noch ziemlich, da er eigentlich an allem desinteressiert ist. Er steht einfach nur da und guckt ein an wie ein Auto.
    Ich wollte mit ihn mit was leichten anfange wie Füße heben, wenn ich mit der Gerte abtippen, hat er auch begriffen, er macht es vielleicht 2 mal und dann einfach nicht mehr, trotz überschwänglichen loben. Er bietet mir auch einfach nichts an, was ich positiv bestärken könnte, sodass er anfängt mal irgendwas auszuprobieren.
    Wir haben ein großen Gymnastikball bei uns auf dem Auslauf, den hat er einmal angeguckt und das war es dann, mein 9 jähriger Wallach spielt damit manchmal rum.
    Wir haben ein Hundespielzeug besorgt was Geräusche macht, in Hoffnung, dass ihn das vielleicht interessiert, dass interessiert ihn auch nicht wirklich.
    Ich hab in ein Wassertrog Äpfel geworfen, dass hat er 3 Minuten halbherzig versucht und dann war vorbei... kurzum, wir haben zig Sachen gefunden um unsere anderen Pferde zu beschäftige oder ihn eine Aufgabe geben, nur der kleine steht rum und träumt vor sich hin.

    Hat noch jemand Ideen, wie ich so ein Kandidaten aus seiner Traumwelt holen und ihn animieren kann?
    Der ist manchmal so in sich gekehrt, dass der sich total erschreckt wenn man ihn anfasst, obwohl man ihn angeschprochen und schräg von vorne genau in sein Sichtfeld gelaufen ist.
  • Browny
    • 13.11.2009
    • 2630

    #2
    wie wird er denn gehalten? Früh oder spät geboren?

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    • Sensation-Dream
      • 07.12.2016
      • 53

      #3
      Wir haben ein eigenen kleinen Stall mit 3 Pferden. Meine beiden Wallache 9, der kleine Mitte Mai 4 geworden und eine 11 jährige Stute von mein Freund. Alle 3 haben eine Paddockbox. Box 16 qm und das Paddock davor 20 qm. Anfangs sind alle 3 zusammen raus gekommen von morgens um 8 bis abends 20 Uhr. Seit ein paar Wochen geht der kleine mit mein Wallach 6 Stunden raus und die Stute alleine. Die Stute haben wir Ende Februar geholt und die scheint, bis jetzt noch keine richtige Freude am Menschen erlebt zu haben, sodass sie sich konsequent vom Menschen wegdreht. Damit fing mein kleiner dann auch an, sodass ich gesagt habe, der kleine kommt nur noch mit mein Wallach raus, der vom Wesen her neugierig ist und auf den Menschen zu kommt.
      Ich habe aber nicht das Gefühl, dass es ihn stört, dass er nicht 24 Stunden draußen ist, also ich erkenne da jedenfalls keinen Unterschied.

      Das Lustige ist, dass wenn Spaziergänger am Auslauf vorbei kommen, denn hört er auf mit Heu fressen und geht dahin und verfolgt die auch wie ein Hund. Geh ich in Auslauf kommt er auch zu mir. Beschäftige ich mich mit mein anderen Wallach steht er auch daneben und guckt was wir da tun....Aber für mehr reicht es halt nicht.

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      • Browny
        • 13.11.2009
        • 2630

        #4
        wie oft arbeitest du ihn aktuell vom Boden? Vor allem spazieren gehen oder auch Bodenarbeit/Longe?

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        • hufschlag
          • 30.07.2012
          • 4150

          #5
          Was heißt ihm ist alles suspekt?
          Wenn du ihn reiten kannst ist doch super, warum gehst du nicht mit jemandem ausreiten, wenn er brav ist und 1, 2 mal die Woche gymnastizieren in der halle?
          Über Stangen reiten usw.

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          • Sensation-Dream
            • 07.12.2016
            • 53

            #6
            Ich versuche eigentlich so gut wie jeden Tag was mit ihn zu mach und wenn es nur 10 Minuten ist und sowas wie Füße anheben. Spazieren so 3 mal die Woche, longenarbeit beschränkt sich eigentlich auf die Tage an denen ich reite, was momentan so einmal die Woche ist. Dann mach ich auch immer mal die Trense drauf und erarbeitet mir Sachen von Boden, wenn ich ein Hinterbein abtippe, das er damit unter tritt oder ich lass ihn übertreten, halt Sachen die ich von oben brauche. Das ganze variiert aber immer so von 10 bis 30 Minuten.

            Suspekt heißt, dass es mir teilweise vorkommt, als muss er sich tierisch zusammen reißen mich nicht loszuwerden. Er ist teilweise angespannt, hört auf zu atmen und man bekommt ihn nicht vorwärts.
            Schritt, Trab, Galopp ist er schon unter den Sattel gelaufen, es fällt ihn aber immens schwer. Dann ist der dabei manchmal so mit sich selbstbeschäftigt, dass er plötzlich aus seiner Blase aufwacht , sich erschreckt vor dem was man gerade will und los schießt, dann kann man den nicht anhalten und dann bockt er los wie ein bekloppter.
            Wobei ich mir zu 100% sicher bin, dass er das nicht aus böswillen macht, der bekommt, mit einfach Angst, klar ist es trotzdem eine scheiß Nummer.
            Ostheo/ Physio war da gewesen, er hat a6ch was im Lendenwirbelbereich gefunden, was er aber schon vor den Kauf gehabt haben muss. Er hat sich halt irgendwann eine Kompforthaltung angewöhnt, die Hinterhand raus zu schieben. Seit dem geht er den Schritt auch besser vorwärts und man muss ihn auch von Boden nicht hinterherziehen wie ein altes Multi, jedoch , muss man ihn schon immer mal antippen und dran erinnern, dass er jetzt vernünftig laufen kann.
            Das ganze überträgt sich dann so auf das reiten, dass man die komplette vorhand spazieren trägt.
            Meine RL sagt halt er kommt ihr vor, wie ein zu groß gewachsener 2 jähriger (mome ten so ca. 168) und das der noch lange nicht fertig ist. Er hat ein gutes Gangwerk, kompensiert aber mit Schwebetritte und es geht hinten raus, weswegen ich mit longenarbeit momentan auch eher sparsam bin, weil es mir nichts nützt wenn er da nur langbrackert und Stangen nimmt er nicht für voll und brackert da voll gegen. Sie meint ich soll vom Boden erstmal den Rücken mehr aufbauen.
            Mit ausreiten wäre eigentlich in meinen Augen auch optimal, habe ich damals mit mein anderen Wallach auch ganz schnell gemacht, jedoch ist mir das bei den kleinen zu gefährlich. Der ist zwar total unerschrocken, dass egal wo ich mit den hingehe oder in welche Halle ich fahre, da ist er total abgebrüht. Den kann man sogar komplett alleine am Stall stehen lassen, der brüllt nicht mal. Zu gefährlich ist es mir deswegen, wegen den oben beschriebenen Problem des los schießens und das ist ihn auch egal, ob da ein anderes Pferd oder nicht dabei ist.

            Ich möchte ihn jetzt eigentlich bis zum Winter noch etwas Zeit geben und ihn von unten spielerisch aufbauen, nur leider ist er wie oben beschrieben, an nichts wirklich interessiert und macht motiviert mit.

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            • Neuzüchter
              • 09.04.2003
              • 2149

              #7
              Herzlichen Glückwunsch Du hast ein Pferd gekauft.
              ich verstehe das Problem nicht. Das Pferd benimmt sich wie ein Pferd. Es ist ein Flucht- und Bewegungstier, er hat mit drei ein mäßiges Körpergefühl, da ist sowas statisches wie Bodenarbeit mühsam und langweilig.
              Meiner ist auch lange und groß gewachsen. Er wirkt jetzt mit elf noch oft sehr ruhig bis abwesend kann aber rasant beschleunigen. Inzwischen nimmt er mich mit dabei. Solche Pferde gibt's. Ich würde ihn jeden Tag reiten, nur zehn Minuten und nur Trab und Galopp damit der Schwung die fehlende Kraft ausgleicht. Als Mensch macht man auch Ausfallschritte wenn man ein schweres Gewicht trägt.
              Zuletzt geändert von Neuzüchter; 27.07.2017, 20:19. Grund: Automatische Wortfindung
              Auch Freizeitpferde sin Profis!

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              • Browny
                • 13.11.2009
                • 2630

                #8
                oder dann ganz auf die Weide stellen und nur ab und zu überputzen? Dann kann er sich zurechtwachsen und dann wieder konzentriert loslegen... wenn der 6 wäre, würde ich sagen: gut arbeiten, bei einem im Mai geborenen 4 jährigen, paar Wochen/Monate Weide..

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                • Sensation-Dream
                  • 07.12.2016
                  • 53

                  #9
                  @ Neuzüchter, danke das du mich darauf hingewiesen hast, dass ich ein Pferd gekauft habe und kein Elefanten
                  Das sogar mein zweites Pferd das ich mir gekauft habe und das ich selber mit Unterstützung fertig machen möchte, wobei ich betonen möchte, dass ich mir trotzdem nicht einbilde der überfliegen zu sein und gerne konstruktive Hilfe annehme

                  Reiten möchte ich ihn deswegen noch nicht, weil es der Rücken einfach noch nicht hergibt, sei es durch noch nicht richtig gewachsen oder durch die lange komforthaltung. Mein Gefühl sagt mir einfach, dass ich ihn mit zu viel reiten, auch wenn nur kurz ist, keine gefallen tue. Trotzdem danke für deine Antwort.

                  @ Browny, ich habe leider nicht die Möglichkeit ihn irgendwo auf Weideland zu stellen, wobei ich dabei auch Bauchschmerzen hätte, da er da dann wieder nur in seiner komforthaltung rumdümpelt, womit ich dann also kein Stück weiter wäre. Mit mein anderen Wallach haben wir es damals so gemacht, ab auf weide und zwischen durch mal bißchen rümgetüddelt.

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                  • Korney
                    • 05.03.2009
                    • 3512

                    #10
                    Ich höre jetzt 2 Baustellen heraus.
                    1. Seine uninteressierte, teilnahmslose sogar fast schon phlegmatische Persönlichkeit... und
                    2. seine Baustelle in der Lendenwirbelsäule

                    Zu 1. meine Erahrungen mit solchen Pferden sind leider nicht sehr positiv. Entweder sie haben bis zu einem gewissen Punkt mitgemacht, dann wars gut.
                    Sie wurden nie "pfiffig" oder vorwegnehmend antizipierend. Oder aber alle Müh war vergebens.
                    Ich hab mal einen frisch angerittenen Grafenstolz gearbeitet, was phlegmatischeres hab ich nie wieder gesehen. Die Lösung bei dem war Gelände. Schön gradeaus, Freude am Laufen, am Pferd sein und vorallem am Fluchttiersein. Der musste erst lernen, dass er als Pferd gerne läuft. Durch diese Freude kam dann ein wenig mehr Motivation in der Dressurarbeit, aber wie erwähnt eben nur bis zu einem gewissen Punkt.

                    2. entweder du reitest drüberhinweg, auch über das Bocken und 3-jährig sein, oder du packst ihn in einen Aquatrainer. Du bist ja davon überzeugt, dass die Schonhaltung erstmal raus muss.
                    Um sich vernünftig tragen zu können, braucht so ein Kandidat Mukkis. Deswegen der Tipp mit dem Aquatrainer, wenn du nicht draufsitzen möchtest.
                    Du könntest den jetzt natürlich auch an der Hand piaffieren, mit dem richtigen Trainer. Aber davon gibt es wahrscheinlich zu wenig, um bei einem so jungen Pferd nichts kaputt zu machen.

                    Ansonsten: bitte ihn etwas vehementer aus seiner Blase und schieb ihm sofort ein Leckerlie ins Maul, damit er merkt, dass er auch als Säugetier von der Zusammenarbeit mit einem anderen Säugetier profitieren kann.

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                    • carolinen
                      • 11.03.2010
                      • 3548

                      #11
                      Zitat von Neuzüchter Beitrag anzeigen
                      Herzlichen Glückwunsch Du hast ein Pferd gekauft.
                      ich verstehe das Problem nicht. Das Pferd benimmt sich wie ein Pferd. Es ist ein Flucht- und Bewegungstier, er hat mit drei ein mäßiges Körpergefühl, da ist sowas statisches wie Bodenarbeit mühsam und langweilig.
                      Meiner ist auch lange und groß gewachsen. Er wirkt jetzt mit elf noch oft sehr ruhig bis abwesend kann aber rasant beschleunigen. Inzwischen nimmt er mich mit dabei. Solche Pferde gibt's. Ich würde ihn jeden Tag reiten, nur zehn Minuten und nur Trab und Galopp damit der Schwung die fehlende Kraft ausgleicht. Als Mensch macht man auch Ausfallschritte wenn man ein schweres Gewicht trägt.
                      Zusammenfassend: richtig reiten hilft.
                      Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                      • Sensation-Dream
                        • 07.12.2016
                        • 53

                        #12
                        carolinen, dass habe ich schon verstanden und Neuzüchter hat damit auch vollkommen recht, dass Problem ist das man ihn so nicht richtig reiten kann.
                        Du kriegst es einfach nicht getrieben, andere Pferde würden da an der Decke hängen, so wie ich bei ihn mit dem Bein zugreife. Also muss ich ihn erstmal anderweitig sensibilisieren um da nicht wie ein Duracell Häschen drauf zu sitzen um ihn Vorwärts zu bekommen und Nein Gerte bringt in diesem Fall auch nichts.

                        @ Korney, Danke du hast es treffend zusammengefasst.
                        Das er nicht pfiffig ist mag ich nichtmal unbedingt behaupten, lernen tutereigentlich recht fix. Es kommt mir so vor als wenn es ihn unheimlich schwer fällt und es deshalb erst gar nicht versucht und dann halt abschaltet.
                        Ja mit Gelände ärgert mich selber tierisch und ich bin eigentlich kein Ängstlicher reiter, ich glaube auch nicht das er aus Prinzip was macht, nur wenn er WAS macht und los schießt habe ich verloren. Ich habe mein Freund da auch schon drauf gesetzt, der ist beim Aufsteigen schon runtergeflogen, weil er es nicht vorsichtig genug gemacht hat und dann beim traben hat er ihn abgebockt und der bockt so fiese, dass der ganze Sattel mit auf den Hals rutscht. Bei mir hat er das noch nie in den Maße gemacht, außer einmal, jedoch bin ich da vor den extrem Bocken schon abgestiegen.
                        Du hast halt vorne überhaupt keine Macht wenn der losschießt.

                        Naja, trotzdem danke für die Tips, ich werde versuchen ihn über die Handarbeit deutlich zu machen wo die Hinterhand hingehört und es schnellst möglich versuchen es in den Sattel zu übertragen.

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                        • hufschlag
                          • 30.07.2012
                          • 4150

                          #13
                          Das klingt jetzt gar nicht phlegmatisch sondern schlicht widersetzlich

                          Ein guter Profi wäre hilfreich
                          In welcher Gegend ist denn das Pferd?

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                          • Mina
                            • 15.06.2007
                            • 951

                            #14
                            Ich gehe mal davon aus dein Pferd hat die treibende Hilfe noch nicht verstanden. Woher soll er denn wissen das Bein heißt vorwärts zu gehen.

                            Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk

                            Avatar: Ashanti, Royaldik x Audax

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                            • #15
                              Ich sehe es wie Mina, für mich klingen die Probleme beim Reiten so, als hätte das Pferd einfach noch nicht verstanden, was der Reiter von ihm will.

                              Also würde ich einen Schritt zurück machen und erstmal wieder an die Longe (mit Reiter natürlich), um die Hilfen durch Unterstützung vom Boden zu installieren und dem Pferd das Verständnis zu vereinfachen. Was bringt das Herumgereite derzeit, außer zunehmender Verunsicherung bei Pferd und Reiter? Nichts. Also muss die Konsequenz sein, einen Schritt zurück zu machen und nochmal an den Grundlagen zu arbeiten.

                              Was das Desinteresse bei der Bodenarbeit angeht: Die Konzentrationsspanne eines jungen Pferdes ist sehr kurz, und dieser Kandidat scheint noch ein richtiges Baby zu sein. Wenn er zweimal reagiert (auf das Anticken mit der Gerte, wie Du schriebst), warum ein drittes Mal versuchen? Zweimal richtig gemacht reicht doch erstmal. Anschließend zur Belohnung entspannen und Nichtstun lassen. Erst nach einer Pause nochmal etwas anderes fordern.

                              Wir haben auch eine 4-jährige Kandidatin, die im Kopf noch nicht reif genug ist zum "richtigen" Reiten. Die ist zwar an allem extrem interessiert, kann sich aber nur kurz auf die Aufgaben konzentrieren. Die haben wir nach dem Anreiten erstmal wieder ganz weggestellt und jetzt merkt man langsam, dass sie erwachsener wird und dem Reiter auch mal längere Zeit konzentriert "zuhören" kann. Ganz anders die andere vierjährige, die war schon letztes Jahr so abgeklärt, dass man aufpassen musste nicht zuviel zu machen.
                              Sie sind eben alle verschieden

                              Da Ihr schon einige Male mehr oder weniger gescheitert seid, was das Losschießen bzw. oben bleiben in der Situation angeht, würde ich ggf. auch empfehlen, die Basisarbeit einem versierten Jungpferde-Ausbilder zu überlassen. Junge Pferde müssen Spannung nunmal loswerden können/dürfen, und das geht nur durch Bewegung nach vorne - das muss man als Reiter dann aber auch souverän zulassen und geschickt regulieren können, statt auf der Bremse zu stehen.
                              Beim Losschießen rückwärts zu wirken ist richtig übel! Das wird Euch bzw. dem Pferd später wahrscheinlich reichlich Stress machen. Rechtzeitig reagieren, kontrolliert nach vorne reiten, nicht ziehen heisst die Devise.
                              Aktuell klingt es so, als würde jedesmal, wenn das Pferd richtig nach vorne will, versucht kräftig die Bremse reinzuhauen. Vorwärts gleich Autsch. Da braucht man sich dann über Spannung und Klemmigkeit nicht mehr zu wundern.
                              Zuletzt geändert von Gast; 28.07.2017, 09:45.

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                              • Charly
                                • 25.11.2004
                                • 6007

                                #16
                                ich glaube, dass der vom kopf her kompett überfordert ist.
                                wenn der bisher wenig kontakt zum menschen hat, ist der reizüberflutet und macht dicht
                                ich würde den komplett auf die weide stellen, was ja nicht heißt, dass er keinen menscchen kontakt hat.
                                wenn du zeit hast, geh immer mal wieder auf die weide, mach dich interessant.
                                und auch das rausbringen auf die weide und das reinführen in die box kann man durchaus zur kontaktaufnahme und kurzen übungsreprisen (füße heben, über plane laufen etc) nutzen.

                                wenn du jetzt weiter auf mitarbeit bestehst, steigt in meinen augen die gefahr, dass seine "teilnahmslosigkeit(Überforderung)" in widersetzlichkeit übergeht
                                und dann hast du wirklich ein problem

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                                • Paradox4life
                                  • 01.09.2008
                                  • 2455

                                  #17
                                  Bei so einem würde ich nicht lange fackeln, sondern einfach wegstellen. Dr Green und Dr Time haben schon ganz andere Wehwehchen geheilt
                                  Eine reelle Pause (sprich NIX mit dem Pferd tun, außer vllt raus und rein führen) hilft bei den jungen ganz oft Wunder, auch für den Kopf.
                                  Ich erlebe heutzutage immer mehr Pferde, die schlichtweg mit der "Tüdelei" ihrer Besitzer überfordert sind und dann dicht machen. Pferde sind halt auch nur Menschen und es gibt da Varianten, die nicht sooo aufnahmefähig sind für die lustigen Spielarten, die man sich so ausdenken kann.
                                  Ich muss dann immer an einen Waldorfmuttiwitz denken, den man sich in meiner Kindheit erzählte: "Mama, müssen wir heut wieder machen, was wir wollen...?"
                                  Warum sollte auch jedes Pferd begeistert sein, wenn es fürs Pfötchengeben ein Leckerli bekommt? Ein food motivated Spielkind, ok, aber ich hätte da ca. 5 Beispiele im Stall, die mir den mentalen Mittelfinger zeigen würden und mit gebrummelten: Mach den Scheiß doch alleine ihre Füße überall hin setzten würden aber sicher nicht in die von mir gewünschte Richtung.
                                  Es soll auch Pferde geben, die nix von positiver Verstärkung halten, weil es ihnen schlichtweg egal ist, was der Mensch von ihnen denkt. Unbeliebte Meinung, ich weiss, aber gottseidank sind Pferde immer noch Individuen und weder programmier- noch wirklich prognostizierbar in ihrer Reaktion.
                                  www.schulze-lefert-pfer.de

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                                  • Sensation-Dream
                                    • 07.12.2016
                                    • 53

                                    #18
                                    Wir haben leider keine weide um ihn komplett weg zu stellen, was ich glaub ich sowieso nicht gemacht hätte, weil er dann wieder in seiner Schonhaltung rum dümpelt und weiter falsche Muskeln Aufbaut.

                                    Meine RL und ich sind auch voll der Meinung das er noch zu Baby ist, aber ihn vollkommen Wegstellen ist auch nicht die Lösung. Sie hat früher selber junge Pferde angerritten, also ich vertrau da ihrem Urteil. Deswegen soll ich mich halt zu 95% von Boden aus mit ihm Beschäftigten und irgendwas finden worauf er voll Bock hat, sodass er eine Aufgabe hat und aus seiner Blase raus kommt.
                                    Das Reiten halt, wegen der Überforderung auf ein Minimum besser beschränken, dass er am Ball bleibt.
                                    Das Reiten ist ja schon besser geworden, nachdem der ostheo da war, er geht von sich aus im Schritt schon fleisieger. Der Übergang in eine nächsthöhere Gangart ist auch kein Problem, da reagiert er sofort, aber innerhalb der Gangart fehlt halt der Fleiß, was ich über schnelleres aufstehen im Trab auch kompensiert bekomme.
                                    Ich reite auch fast nur ausschließlich an der Longe, um im Falle des losschießens von unten noch jemand mit einwirken kann. Obwohl ich das Problem die letzten Wochen nicht gehabt habe, er ist zwar 2 mal losgerannt, weil er sich vor etwas erschrocken hat, aber das konnte man super regulieren.
                                    Das losschießen mit dem daraus resultierenden Becken ist eine "Hilfe ein Raubüberfall will mich fressen" Reaktion und da macht man halt nichts mehr.
                                    Wenn ich ihn reite longiere ich ihn vorher ab und denn setz ich mich für maximal 10 Minuten drauf, reite Übergänge Halt-Schritt- Halt und Schritt -Trab- Schritt um das antreten zu animieren, was er auch recht gut macht. Galopp lass ich außen vor, da er so schon Schwierigkeiten hat seine Haxen zu sortieren, das muss man ihn ja nicht noch erschweren mit 65 kg auf ein Zirkel.
                                    Ihn zu Beritt geben, war auch schon eine Überlegung, jedoch möchte ich ihn nicht woanders hingeben wo er den ganzen Tag in einer Box steht, davon ganz ab, dass ihn richtiges reiten höchst wahrscheinlich psychisch das Genick brechen würde.
                                    Mobilen Beritt finde ich hier nicht wirklich, ich hatte eine da gehabt, die ist aber nach dem 6ten mal abgestiegen und meinte dann man muss in den Moment wo er panisch losschießt, die Kontrolle wieder rein bekommen und die wollte Schlaufis drauf machen. Ja das war für mich jetzt keine wirkliche Option und unsere Wege haben sich getrennt, schade eigentlich, die 5 mal davor hat sie es echt nett gemacht.
                                    Also habe ich beschlossen, ich mache es doch selber mit kompetenter Unterstützungen, was bis jetzt auch soweit gut funktioniert.

                                    Zu dem wenn er 2 mal was macht, warum noch ein drittes mal. Ich baue es vom Boden so auf, dass ich mit ihm mit Trense außen am Zaun lang laufe ihn dann über Stimme und Zügelkontakt anhalte, dass macht er gut, als lobe ich ihn dafür. Dann tippe ich das Hinterbein an, sofern es hinten raus steht, nimmt er es vor, lobe ich ihn und gehe weiter nach kurzer denkpause, das er aus der Statik wieder in die Dynamik kommt. Beim zweiten und dritten Mal macht er das denn super, du merkst genau er hat es verstanden und bei 4ten mal guckt er dich an wie ein Auto, als wenn er davon noch nie was gehört hat.

                                    Spazieren gehen macht ihn glaub ich schon Spaß, er läuft mit mir jedenfalls überall lang auch durch das dickste Gehölz. Es ist mir dadurch und durch den Physio auch schon möglich mit ihn an der Hand zu traben sobald ich etwas losjogge, vorher musste ich den nur hinterherziehen wie so ein altes Muli, an Trab an der Hand war nicht als zu denken.

                                    Also alles in allem, glaub ich schon das wir auf den richtigen Weg sind, nur mir fehlt halt etwas mit dem ich ihn begeistern kann, bzw. Wofür er sich begeistern kann, einfach um ihn aus seiner Passivität raus zu bekommen.

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                                    • Sensation-Dream
                                      • 07.12.2016
                                      • 53

                                      #19
                                      Paradox4life ich bin noch eine von den ganz altmodischen und lobe mit Hand und stimme, ohne Futter, ganz einfach weil mir dieses futter gebettel und nur etwas für Futter machen auf den Geist geht.

                                      NaJa, ich bin aufjedanfall schon mal beruhigter, dass es alles wohl noch voll im Rahmen ist.
                                      Es ist zwar erst mein zweiter junger und es mangelt mir auch nicht an Geduld, aber man macht sich schon Gedanken wenn man 3 und 4 jähriger schon auf dem Tunier sieht und denden eigenen kann man mit knapp 4 1/2 noch nicht mal ansatzweise "vernünftig" Reiten....
                                      Davon ab, dass ich jetzt nicht der Freund bin von dem Jungpferde verheizen.

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                                      • Bananenmopsi
                                        • 11.07.2012
                                        • 287

                                        #20
                                        Die Reaktionen, die dein Pferd zeigt (gemäß dem, was du so geschrieben hast), deuten für mich darauf hin, dass dein Pferd sich in vielen Situationen schlicht unverstanden fühlt. Wenn es ihm dann zu "gefährlich" wird, er eine Situation nicht mehr "aushält", dann tut er das, was ein Fluchttier nunmal tut - abhauen und den Balast auf dem Rücken möglichst loswerden. Bis dahin ist er aber sehr lieb - er bemüht sich anscheinend (noch), dich zu verstehen (das bleibt nicht so, irgendwann sind die Pferde gefrustet und geben auf bzw. widersetzen sich evtl. irgendwann nur noch).

                                        Wie Korney schon geschrieben hat, so ein Pferd muss man überzeugen können. Nicht mit Druck oder Gewalt, denen muss du zeigen, dass die Arbeit mit dir Spaß macht und es sich in jeder Lage auf dich verlassen kann und dass du es wirklich verstehst. Da muss man sich dann auch mal komplett nach dem Pferd richten, wirklich hinsehen und alle "üblichen" Arbeitsweisen erstmal vergessen. Das Pferd bestimmt das Tempo und den Weg - der Reiter muss in der Lage sein zu erkennen, was dem Pferd am besten liegt, wie es lernen kann und sich loslässt. Du weist in deinen Texten immer wieder darauf hin, dass du sehr erfahren bist - dann müsstest du eigentlich auch in der Lage sein, zu verstehen, was ich mit meinen Zeilen meine Sei flexibler im Kopf und versuch bei diesem Pferd, auch mal neue Wege zu beschreiten, wenn die ausgetretenen Pfade bei ihm nicht fruchten.

                                        Aber Achtung, kann gut sein, dass das Pferd dann "aufwacht" und eigene Ideen entwickelt. Überleg dir gut, ob du dann damit zurecht kommst, wenn du jetzt schon so große Probleme mit der Einschätzung der Reaktionen des Pferdes hast.

                                        Beim Thema "Treiben" bin ich ganz bei Mina ua. Kein Pferd ist "triebig". Es wird triebig gemacht, wenn der Reiter es nicht versteht, dem Pferd den Sinn der Hilfen richtig zu vermitteln. Sei kreativ und versuch was anderes (mit Bodenpersonal zB) und vor allem: nimm das Pferd so an, wie es ist - es wird seinen Grundcharakter nicht ändern, aber es kann mit der Hilfe des richtigen Ausbilders aufblühen und glänzen

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