Der Pferdebesitzer zwischen Baum und Borke

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  • angel36
    • 18.07.2002
    • 2782

    Der Pferdebesitzer zwischen Baum und Borke

    Hallo ihr Lieben,

    vielleicht bin ich ja nur besonders unwissend. Trotzdem habe ich zur Zeit ein Problem, bei dem ich mich als Pferdebesitzer doch irgendwie ... überfordert fühle. Ich möchte also ein bisschen jammern, aber vielleicht gibt es ja auch einen Tipp, wie ich mit der Situation umgehen soll.

    Ich habe für mein Pferd einen Hufpfleger, der nach NHC arbeitet. Er hat das Pferd vor einiger Zeit übernommen, Fehler des vorigen Bearbeiters benannt und erklärt, es müsse jetzt ein Umbauprozess stattfinden und der dauert. Man müsse sich also entsprechend gedulden, bis alles so weit gediehen ist, dass es "fertig" ist (also in dem Zustand, wo es bleiben kann).
    Seit längerem höre ich vom SB Klagen über die Arbeit dieses Hufpflegers. Die Stellung sei falsch, die Zehe zu lang, das Pferd könne nicht abrollen. Er hat dann seinen Schmied zu Rate gezogen. Der meint, die Trachten seien zu kurz und das Pferd müsse beschlagen werden.
    Beide Experten, Hufpfleger und Schmied, können ihre Arbeit bzw. ihren Vorschlag so begründen, dass es für mich schlüssig klingt. Ich kann schlicht nicht entscheiden, wer von den beiden nun recht hat. Mir fehlt eine unabhängige Meinung, also jemand, der zwar das Fachwissen hat, aber nicht dran verdient.
    Der Hufpfleger ist sehr konsequent, wenn ich jetzt einmal jemand anders ranlasse, wird er nicht wieder kommen. Ich habe keine rechte Meinung, auf Basis meines bisherigen Kenntnisstandes nun die Geschäftsbeziehung zu beenden.
    Im Gelände läuft mein Pferd gut, allerdings oft am nächsten Tag in der Halle dann mit etwas angezogener Handbremse. Aktuell hat er tatsächlich Probleme (keine Lahmheit, aber steif), allerdings in letzter Zeit auch Muskulatur abgebaut und dadurch auch Probleme mit dem Sattel. In diesem komplexen Feld nun alles auf die Hufe zurückzuführen... schwierig.

  • #2
    Hufpfleger ist keine geschützte Berufsbezeichnung und keine Ausbildung, wie sie z.B. ein Hufschmied machen muss. Deswegen bin ich immer grundsätzliche beim Schmied. Meiner macht z.B. so Zusatzqualifikationen und Fortbildungen im Bereich orthopädische Beschläge etc und ist eine Empfehlung meines Tierarztes. Klar kostet der dann auch mehr als ein Hufpfleger, aber ich musste mir noch nie Gedanken um die Hufe meiner Pferde machen.

    Bei uns lungert tatsächlich auch so ein "Hufpfleger" rum und die Arbeit die der produziert, ist obersch****. Bei dem sind auch die Zehen immer zu lang und die Pferde laufen wie auf rohen Eiern. Aber sein Abrechnungsmodell ist gut, kommt alle zwei Wochen für 30,- EUR

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    • Charly
      • 25.11.2004
      • 6025

      #3
      mein schmied, der früher hufpfleger immer verteufelt hat, sagt heute, er ist froh um jedes barhufpferd, das zu einem hufpfleger wechselt, weil er das nicht mehr machen muß.,
      bei uns gibt es inzwischen einen hufschmiedmangel und die schmiede befinden sich aktuell in einer rechtlichen grauzone, wenn sie ausbilden.
      dies einfach mal vorab...
      er sagt aber auch, dasss was die handwerklich machen , ist zumindest diskussionswürdig.

      ich persönlich habe noch keinen hufpfleger kennengelernt, der nicht fast gebetsmühlenartig erklärt, warum er gerade so arabeitet und dass das , das einzig seelig machende ist.
      ach ja und immer der spruch jedes pferd kann barfuß laufen
      geschäftsmodelle ähnlich wie bei Rjune.
      stellung häufig leicht o-beinig.entweder zu lange zehe und keine trachte oder hufe raspelkurz und dann wird immer noch dran rumgeschnitzt
      früher oder später laufen die pferde alle fühlig oder haben probleme mit den beinen aufgrund der hufstellung
      dafür machen sie jedes mal fotos und messen am PC den winkel nach.... in meinen augen völliger quatsch. ein pferd hat niemals 4 gleiche füsse und pferde so in ein muster zu zwängen, dass es optisch schön aussieht, birgt das risiko, dass es nicht funktionell ist und orthopäische probleme nach sich zieht.

      jede hufschnitzerrichtung hat auch wieder andere ideale , nach denen sie streben... für den einen ist es der perfekte winkel (in grad), für den nächsten eine möglichst kurze zehe, der dritte möchte von unten ein tolles bild und schnitzt an der sohle rum und der 4. sagt, das pferd muß den huf so ablaufen, dass es laufen kann.

      ich persönlich höre auf meinen schmied. der ist auch gleichzeitig Pferdewirtschaftsmeister.
      hier geht es hand in hand.
      er hat acuh meine pferde als barhufpferde betreut und ich war mit seiner arbeit zufrieden.

      aber auch unter den schmieden gibt es natürlich welche, die schlecht sind und den huf dem eisen anpassen bzw. bei barhufpferden überfordert sind.

      wir kennen jetzt weder den schmied noch den hufpfleger
      wenn du in einer zwickmühle bist, frag doch mal deinen TA , sofern er auf orthopädie spezialisiert ist, was der zu den hufen deines pferdes meint.

      und ja ich kann dich verstehen, sowohl hufpfleger wie auch schmiede sind diven, die königlich beleidigt sind, wenn man jemand anders dranläßt und sich dann weigern, das pferd noch mal zu machen
      als besitzer hat man dankbar zu sein, dass seine königliche hoheit das pferd aufgenommen hat und die füsse macht

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      • Tante
        • 31.07.2010
        • 1137

        #4
        Ich kann dich voll verstehen. Huf sind die Grundlage vom Pferd, aber Änderungen an den Hufen sieht man kaum, vor allem wenn man jeden Tag davor steht.

        Was ich empfehlen kann ist das Buch: Ohne Huf kein Pferd und dann mit offenen Augen durch den Stall gehen und die Hufe der Pferd anschauen und wie sie dann in freier Bewegung unterwegs sind.

        Was mich stutzig macht ist deine Aussage, dein Pferd geht am Tag nach dem Gelände steif. Kann es sein, dass der Bewegungsdrang im Gelände über ein Unwohlsein beim Laufen siegt, und die Nachwirkungen - Verspannungen durch das unrunde Laufen am nächsten Tag merkbar sind. Vergleichbar, wenn ich auf 7 cm Absätzen einen Abend unterwegs bin, ich am nächsten Tag gut Muskelkater habe?

        Ein TA empfiehlt bei uns einen Hufschmied, der die schlechteste Arbeit weit und breit abliefert. Auch TA sind nur Menschen.

        Und wenn es sich paranoid anhört, man muss sich einfach selber schlau machen und die Augen offen halten.

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        • Suomi
          • 04.12.2009
          • 4284

          #5
          oh ja, ich kann dich auch verstehen... eine Bekannte hatte einen Hufpfleger der hat ihrem Pferd zwei wunderschöne Bockhufe "geschnitzt". Die gute Frau reitet seit über 40 Jahren - früher bis S. - Die glaubte das nicht wenn man sie auf die Hufe ansprach. Barhuf über alles. - Erst als das Pferd einige Zeit in Beritt kam, kamen auf Empfehlung der Bereiterin Eisen drauf (seitdem bewegen sich die Hufe wieder im Normalbereich ). - Nicht dass ich barhuf verteufle - aber man muss aufpassen dass man vor lauter Wald die Bäume nicht sieht.

          Andersrum kenne ich eine Klinik mit angestelltem Schmied - egal was das Pferd hat, da kommen zuerst die Eisen runter und es wird auf den Schmied geschimpft. Das ist schon echt auffällig.

          Allgemein kann man jedoch sagen dass unter Schmieden ein Ehrenkodex gilt. Ich habe noch nie einen Schmied schlecht über einen anderen reden hören.

          Ich persönlich vertraue meinem Schmied mehr als irgendeinem Hufpfleger... und ja, ich hatte auch schon Pferde die barhuf gingen. Ausgeschnitten wurde vom Schmied.

          PS - wie meine Vorschreiber sagten ist echt auffällig wie extrem kurz die Zehe bei Hufpflegern gemacht wird (war bei o.g. Pferd auch der Fall, und ich fand es erschreckend zu sehen wie daraus Bockhufe geworden sind).
          Zuletzt geändert von Suomi; 16.02.2017, 12:34.

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          • Lotta84
            • 17.12.2015
            • 229

            #6
            Wir hatten auch mal so einen Hufpfleger im Stall. Eine Einstellerin war total von ihm begeistert und hat über ihn geschwärmt. Ein halbes Jahr später seh ich dann bei der Einstellerin, wieder den bewährten Hufschmied einen Spezialbeschlag ans Pferd anbringen, weil es kaum mehr grade gehen konnte und auch kaum noch gutes Hufmaterial da war. Vor dem Hufpfleger hatte, auch dieses Pferd nie ein Problem mit den Hufen gehabt.

            Langer Rede kurzer Sinn - im Zweifelsfall dem (jahrelang) bewährten Hufschmied glauben und nicht, den "exotischen" Ausführungen eines Hufpflegers, mögen die auch noch so logisch klingen.

            PS: Tierarzt fragen schadet auch nicht.

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            • Sonnenschein
              • 21.08.2010
              • 89

              #7
              Ich bin mit der Arbeit meines Hufpflegers sehr zufrieden- er schafft das, was drei verschiedene Schmiede in mehreren Jahren nie geschafft haben, nämlich dass mein Pferd nach dem Ausschneiden nicht mindestens eine Woche klamm läuft. Er betreut meine Pferde jetzt schon fünf Jahre und es ist alles gut- er ist zuverlässig, preislich identisch mit dem Schmied, die Pferde laufen einwandfrei und er bleibt auch bei Jungpferden geduldig.
              Suomi bzgl. Ehrenkodex: hier in der Gegend gab es mal ein Prachtexemplar von Schmied, der so dermaßen über seine Kollegen abgelästert hat, dass ihn keiner mehr haben wollte. Ausnahmen bestätigen also die Regel...

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              • ganzkleinewolke
                • 28.12.2011
                • 945

                #8
                Also ich für meinen Teil habe an mein Pferd immer nur einen Schmied gelassen. War immer zufrieden, hatte wirklich nie ein klammes Pferd o.ä.
                Aber ich würde auch einen Hufpfleger dranlassen, wenn der was kann. Was mich jedoch immer gestört hat, war die Vehemenz wie die "Hufpfleger" Jünger/innen dann selbst fachsimpelten, dass der xyz jetzt die Methode abc verwendet und dies wäre die einzig richtige.... Diese Personen haben dann auch hingebungsvoll selbst an der Sohle des Pferdes herumgeschnitzt - zum Glück sind da meist nur gaaaanz kleine Spänchen gefallen.
                Nicht jedes Pferd steht nach Winkel u.ä. - hier braucht man einen erfahren Schmied/ -pfleger was auch immer, der was SIEHT! Auch mal einen, der Kompromisse sucht, der einem Mal die Meinung sagt usw....
                Jedes Pferd kann sicherlich ohne Eisen laufen - vielleicht dann aber auch nicht auf jedem Boden und für jede Beanspruchung.

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                • angel36
                  • 18.07.2002
                  • 2782

                  #9
                  Wow, ich bin wirklich sehr angetan, dass ich hier so gutes Feedback bekomme.
                  Der Schmied ist auch relativ neu bei uns auf dem Hof (ein halbes Jahr?). Ich habe jetzt vor allem die Aussagen des SB, der ganz begeistert ist.
                  Der vorherige hatte mein Pferd ausgeschnitten vor dem Hufpfleger und der Huforthopädin, die davor dran war (das war die Marke Sohle schnitzen) und das ging auch gar nicht gut. Auffällig ist, wenn ein neuer Bearbeiter kommt, wird es tatsächlich erst mal sichtlich besser, aber nach etwa zwei Jahren zeigt sich dann, wo dieser neue Bearbeiter seine Fehler macht und es geht wieder in einen neuen unbefriedigenden Zustand über... Die Klage des SB beim aktuellen Bearbeiter ist Zehe zu lang und Trachten werden immer weniger. Er macht NHC... ich weiß jetzt gar nicht, ob er sich selbst eigentlich Hufpfleger nennt?
                  Mein Pferd wird 13 und hat in seinem Leben noch keine Eisen gebraucht.
                  Akut ist es so, dass er in letzter Zeit eher Muskulatur verloren hat, weswegen die Sättel derzeit auch nicht mehr optimal passen. Er hat zwei warme Stellen auf dem Rücken, einmal am Widerrist, das hängt sicher mit dem Sattel zusammen (da habe ich jetzt erst mal die Bremse gezogen), und einmal beim Kreuzdarmbeingelenk. Da kann ich mir nun gar keinen Reim drauf machen. Ich habe ihn jetzt eine Woche nicht geritten, nur spazierengehen mit Trab an der Hand und das hat nichts geändert an diesem Befund. Lt. SB soll ich dran denken, dass diese Probleme eben auch "von unten" kommen können, wenn er beim Laufen durch die (angeblich) schlechte Hufstellung in eine Schonhaltung geht.

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                  • Tante
                    • 31.07.2010
                    • 1137

                    #10
                    zwei Jahre sind so ein Zeitraum wo sich dann Änderungen am Huf auf's Pferd auswirken. Ein Jahr braucht der Huf um durchzuwachsen und dann passt sich die Muskulatur und der Sehnen- und Bänderapperat an die geänderte Statik an.

                    Hast du Fotos vom Pferd im Stand vor 2 und 4 Jahren? Wie stand er im Gesamtpaket - VB raus, gerade oder rückständig? Wie hat sich der Rücken in der Lende verändert, die Kruppe? Nicht auf die Muskeln schauen, sondern mehr auf die Stellung. Ich habe jetzt bei deiner Beschreibung ein inneres Bild vor mir, dass sicher nicht stimmen muss, dass dein Pferd vorne und hinten leicht raus steht und der Rücken etwas durchhängt. Würde zu deinem Sattelproblem passen. Und das passt wiederum zur langen Zehe.

                    Und zur Einschätzung lieber Hufpfleger oder Hufschmied nehmen: Im letzten Stall hat jemand seine Pferde selbst gemacht. Die standen mit Abstand am Besten von allen anderen da, ob sonst Hufpfleger oder -schmied dran war.
                    Zuletzt geändert von Tante; 17.02.2017, 08:51.

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                    • Neuzüchter
                      • 09.04.2003
                      • 2159

                      #11
                      Ich würde den Schmied mit der Argumentation des Hufpflegers konfrontieren und umgekehrt. die Zehenachse darf nicht gebrochen sein, das kann man auch selber sehen. Wenn ein Barfußpferd nach Schmied und/oder Belastung schlecht läuft ist die Hufbearbeitung schlecht oder das Pferd hat ein grundsätzliches Problem was tierärztlich beleuchtet werden muss. Im Zweifelsfall auf unterschiedlichen Böden ganz ohne Pflege laufen lassen und dann wissen wie die Beinachse dieses Pferdes hingehört.
                      Auch Freizeitpferde sin Profis!

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                      • Allo
                        • 07.02.2016
                        • 116

                        #12
                        Tja wie das so ist, gibt es sowohl unfähige, wie fähige Leute unter den Hufschmieden wie den Hufpflegern. Seit ich mich ein bisschen mit dem Thema Hufmechanismus befasst habe, kommt für mich eigentlich nur noch Barhuf in Frage.
                        ​​​Natürlich sollte die Bearbeitung zum Pferd und den Gegebenheiten passen. Mir ist NHC sympathischer als Biernat oder Strassee... Aber auch hier, jede Methode ist nur so gut wie der Anwender und das lässt sich fast nur beurteilen, wenn man sich selbst ein bisschen mit der Materie beschäftigt oder sehr kompetente und neutrale Beratung hat...
                        Zuletzt geändert von Allo; 18.02.2017, 09:52.

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                        • Samanta
                          • 07.03.2012
                          • 89

                          #13
                          Anhand von Internet und Büchern kann man sich als Laie schon ein gewisses Grundwissen aneignen. Ich würde einem Schmied oder Barhufpfleger nie einfach so vertrauen. Am besten schaust Du mal die Hufe von den Pferden an die Euer Stallschmied beschlägt. Daran kannst Du schon viel erkennen. Ich kenne auch einen Schmied der an einer Pferdeklinik angestellt ist, bei dem grundsätzlich alle Pferde die er macht zu flache Trachten haben. Wenn es dann gar nicht mehr geht, macht er einfach einen orthopädischen Beschlag drauf. Auch eine Lösung.

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                          • #14
                            Zitat von angel36 Beitrag anzeigen
                            Hallo ihr Lieben,

                            vielleicht bin ich ja nur besonders unwissend. Trotzdem habe ich zur Zeit ein Problem, bei dem ich mich als Pferdebesitzer doch irgendwie ... überfordert fühle. Ich möchte also ein bisschen jammern, aber vielleicht gibt es ja auch einen Tipp, wie ich mit der Situation umgehen soll.

                            Ich habe für mein Pferd einen Hufpfleger, der nach NHC arbeitet. Er hat das Pferd vor einiger Zeit übernommen, Fehler des vorigen Bearbeiters benannt und erklärt, es müsse jetzt ein Umbauprozess stattfinden und der dauert. Man müsse sich also entsprechend gedulden, bis alles so weit gediehen ist, dass es "fertig" ist (also in dem Zustand, wo es bleiben kann).
                            Seit längerem höre ich vom SB Klagen über die Arbeit dieses Hufpflegers. Die Stellung sei falsch, die Zehe zu lang, das Pferd könne nicht abrollen. Er hat dann seinen Schmied zu Rate gezogen. Der meint, die Trachten seien zu kurz und das Pferd müsse beschlagen werden.
                            Beide Experten, Hufpfleger und Schmied, können ihre Arbeit bzw. ihren Vorschlag so begründen, dass es für mich schlüssig klingt. Ich kann schlicht nicht entscheiden, wer von den beiden nun recht hat. Mir fehlt eine unabhängige Meinung, also jemand, der zwar das Fachwissen hat, aber nicht dran verdient.
                            Der Hufpfleger ist sehr konsequent, wenn ich jetzt einmal jemand anders ranlasse, wird er nicht wieder kommen. Ich habe keine rechte Meinung, auf Basis meines bisherigen Kenntnisstandes nun die Geschäftsbeziehung zu beenden.
                            Im Gelände läuft mein Pferd gut, allerdings oft am nächsten Tag in der Halle dann mit etwas angezogener Handbremse. Aktuell hat er tatsächlich Probleme (keine Lahmheit, aber steif), allerdings in letzter Zeit auch Muskulatur abgebaut und dadurch auch Probleme mit dem Sattel. In diesem komplexen Feld nun alles auf die Hufe zurückzuführen... schwierig.
                            Da hast Du doch schon die Antwort: Dein Hufpfleger erpreßt Dich....

                            Der Beruf des Schmieds ist schon so alt wie es Pferde gibt.......
                            Eine zu kurze Trachte schadet dem Pferd. Jeder Pferdezüchter und Besitzer freut sich über lange Trachten, weil das Pferd entsprechend besser abrollen und sich
                            bewegen kann.... und diese Hufpfleger (sicher nicht alle) denken sie hätten das Pferd neu erfunden.

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                            • 7sternchen7
                              • 15.12.2015
                              • 85

                              #15
                              also vllt sollte man erst mal wissen, was nach NHC heißt. oft werden diese Pferde sehr flach in den trachten gestellt und damit ist natürlich eine lange zehe oft vorprogrammiert - meine beobachtung. des weiteren sind die leute von NHC auch meist hufschuhverkäufer.... jedenfalls bei uns in der gegend. dass heißt für mich, machst du nach NHC ist folglich, dass du über kurz oder lang hufschuhe brauchst - geht für mich gar nicht, weil barhuf ist barhuf und nicht du brauchst hufschuhe dazu. jetzt sagst du schon, dein Pferd anfängt klamm in der halle zu laufen....
                              ich persönlich bin überhaupt kein NHC -Fan, aber schlussendlich muss das jeder für sich entscheiden. ich gehe gerade von der hufbearbeitung über DHG, Difo usw weg und ein Hufschmied macht meine Pferde wieder. seit dem ein viel besseres laufbild und siehe da, mein Hufschmied wollte mir keine eisen verkaufen, war sogar begeistert endlich mal ein sportliches freizeitpferd (bis M ausgebildet) zu haben, wo der Besitzer auch offen ist für barhufe. und mein Pferd wird täglich bewegt und geht auch jede Woche ins gelände.

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                              • riti
                                • 01.12.2009
                                • 388

                                #16
                                Ich kann dich sehr gut verstehen, in der Zwickmühle zwischen barhuf und Eisen bin ich momentan auch. Eisen brauche ich, weil in unserem Gelände es definitiv mit keinem Pferd langfristig ohne geht - es sei denn, man will nur Schritt reiten, aber das ist für mich uninteressant, da meine Pferde für den Turniersport mehr Training brauchen. Eine Halle habe ich nicht, deswegen wird viel und vorwiegend im Gelände geritten - auch und gerade in den schnellen Gangarten.
                                Kein Problem, könnte man sagen, dann mach doch Eisen drunter. Tja, aber da muss man dann eben auch einen Schmied finden, der es wirklich gut macht. Ich hatte 18 Jahre lang ein und denselben, aber im letzten Jahr hat die Qualität seiner Arbeit so nachgelassen (alles musste schnell-schnell gehen, am liebsten war er nach 5 min wieder weg, meine Wünsche wurden ignoriert, die Eisen haben nicht gehalten, und einer barhuf Stute hat er den Huf so kurz geraspelt, dass sie zwei Wochen stocklahm war - obwohl er eigentlich aufgrund eines großflachigen Hufdefekts Kunsthorn drunter machen sollte, was er aber nicht für nötig hielt), dass ich es nicht mehr eingesehen habe und den Schmied wechselte.
                                Dieser neue Schmied war offensichtlich mit meinem vorherigen spinnefeind und hat keine Gelegenheit ausgelassen, sich über dessen Arbeit zu beschweren, was ich auch reichlich störend fand. So viel zum angeblichen "Ehrenkodex unter Schmieden".
                                Bei ihm haben die Eisen dann aber gehalten - allerdings hauptsächlich wohl deswegen, weil er sie enorm eng und kurz gelegt hat. Ich konnte daher förmlich in Zeitraffer beobachten, wie die Hufe meines Pferdes enger und schiefer wurden. Sie lief zwar immer noch gut damit, aber mir tat es jedes mal in der Seele weh, wenn ich auf die Hufe geschaut habe.
                                Nach der Turniersaison war das erste, was ich machte, die Eisen runter zu nehmen. Jetzt läuft sie seit November ohne, was aber noch nicht gereicht hat, dass die Hufe sich wieder etwas aufrichten und weiter werden. Aber die nächste Saison steht vor der Tür, und ich überlege hin und her, welchen Schmied ich dafür an meine Pferde lassen soll ...
                                Ich mache bei meinen barhuf Pferden in der Regel alles selber, und finde auch, die stehen gut da. Wenn es Probleme gibt, hole ich Rat bei Schmieden oder Huforthopäden ein. Ich habe da wirklich gute Erfahrungen mit der DHG gemacht, die helfen einem weiter und wollen einem nichts aufschwatzen. Es ist da auch keine Ideologie im Spiel, sondern es wird versucht, die physikalischen Grundsätze, nach denen ein Huf tatsächlich im Naturzustand arbeitet, zu begreifen und den Huf danach zu bearbeiten. Das leuchtet mir absolut ein.
                                Bücher über Hufe und Hufbearbeitung habe ich natürlich en masse, empfehen kann ich dazu "Der Weg zum gesunden Huf", von Jochen Biernat/Konstanze Rasche - das ist zwar manchmal ziemlich schwierig zu verstehen, aber wenn man sich da mal rein gekniet hat, absolut einleuchtend.
                                Darüber hinaus das bereits genannte "Ohne Huf kein Pferd" sowie "Gesunder Huf, gesundes Pferd" von Altmeister Fritz Rödder (wobei es sein kann, dass die vergriffen sind).
                                Ich wäre überglücklich, wenn ich einen Schmied fände, der so beschlägt wie Rödder es beschreibt - aber das ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen ... für mich ist es erschreckend, wie wenig sich die Schmiede immer noch mit der Hufmechanik auskennen (und das ist nicht nur der viel beschworene "Hufmechanismus", sondern dazu gehört viel mehr).
                                Man findet kaum noch einen Schmied, der NICHT vorne mit zwei Aufzügen beschlägt, weil die Gefahr des Abreißens dann geringer ist; der den letzten Nagel tatsächlich auf Höhe der Strahlspitze setzt; der eine Zehenrichtung anschmiedet, damit die Pferde sich die nicht selbst anlaufen müssen; der gar die Trachtenschenkel polieren würde! Schade, schade, schade ....

                                Barhuf laufen ist das beste, und wenn es das Gelände erforderlich macht, habe ich keine Einwände, dass man dann Hufschuhe benutzt. Es ist doch besser, die Pferde laufen 23 Stunden am Tag ohne, und für eine Stunde reiten kann man den Huf schützen, als wenn man da partout irgendeiner Ideologie anhängt. Ich habe selber Hufschuhe für solche Zwecke wie gelegentliches Ausreiten, aber für hartes Training und Sport sind die auf Dauer wirklich nichts.

                                Also versuche ich auch ständig, den Spagat zwischen "mit" und "ohne" hinzukriegen. Über die Jahre bin ich dabei echt allergisch gegen Dogmatiker und Ideologen geworden. Solche kommen mir gar nicht auf den Hof, geschweige denn an meine Pferde. Das Zauberwort ist Kompromiss; was ich brauche, sind Pragmatiker und gute Praktiker.
                                Vor Leuten, die den Pferdehuf partout in irgendeine ideale Form pressen wollen (und die gibt es auf beiden Seiten) kann ich nur händeringend warnen. Jedes Pferd hat seine bestimmte Art zu laufen, und der passt sich der Huf an. Man kann nicht alles einfach so lassen, aber man darf sicher nicht auf Biegen und Brechen da irgendwelche Veränderungen vornehmen wollen. Der Maßstab für die Entwicklung der Hufform ist das Hufbein, und zwar so, wie es wirklich steht, nicht wie eine vermeintliche Idealform es vorgibt. Das kann man im Zweifelsfall röntgenologisch kontrollieren lassen, aber ein guter Hufbearbeiter kann das auch von außen sehen. (Wobei es vorkommen KANN, dass die Huf -Fesselachse NICHT kongruent ist).
                                Vor Hufbearbeitern nach Strasser (und die nennen sich glaube ich heute NHC?) kann ich wirklich nur warnen. Das sind Ideologen reinsten Wassers, und was die tun ist von irgendeiner Realitätsnähe weit, weit entfernt.

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                                • max-und-moritz
                                  • 04.06.2006
                                  • 3441

                                  #17
                                  Zitat von Tante Beitrag anzeigen
                                  Ich kann dich voll verstehen. Huf sind die Grundlage vom Pferd, aber Änderungen an den Hufen sieht man kaum, vor allem wenn man jeden Tag davor steht.

                                  Was ich empfehlen kann ist das Buch: Ohne Huf kein Pferd und dann mit offenen Augen durch den Stall gehen und die Hufe der Pferde anschauen und wie sie dann in freier Bewegung unterwegs sind. - Und wenn es sich paranoid anhört, man muss sich einfach selber schlau machen und die Augen offen halten.
                                  Nie war es einfacher als jetzt, sich zu informieren. Klar gibt es verschiedene Ansichten, das Hirn muß man immer noch einschalten und nicht alles ist für jedes Pferd gut.

                                  Ich habe in den letzten 15 Jahren aus den verschiedensten Gründen einige Schmiede und Hufpfleger "verbraucht", die Schmiede-und-Hufpfleger-Haltbarkeit ist bei mir ca. 2 Jahre. Der Beste ist leider weg gezogen aus der Gegend, an dem messe ich die Nachfolger. In beiden Lagern gibt es solche und solche, das ist kein Geheimnis, ich würde die Auswahl nicht an Schmied oder Hufpfleger festmachen.

                                  Es zeigt sich ein deutlicher roter Faden, gerade bei jungen Schmieden und Hufpflegern: sie liefern anfangs eine recht ordentliche Arbeit ab, geben sich Mühe und fragen auch mal bei ihren Lehrern nach wenn etwas schwierig ist. Tja, und plötzlich haben sie ihre Terminkalender voll und es wird -. meist unter Zeitdruck - gemurkst.

                                  An eine junge Schmiedin erinner ich mich, die hat das Pferd meiner Schwägerin dermaßen super hingebracht, kaum zu glauben, und das war weiß Gott eine Riesenbaustelle an den Hufen. Meine hat sie auch gemacht und ich war zufriegen - bis sie mir bei der 2jährigen Stute mit etwas flachen Hufen geraten hat, täglich ca. eine Stunde mit ihr auf Asphalt zu gehen. Am besten im Trab, sie meinte, wenn ich mit dem Rad fahre und das Stütchen neben mir hertrabt wäre das ideal.

                                  Leute, wenn mir jemand ernsthaft so einen Sch... rät bin ich geneigt mich zu fragen, ob die Person schon mal was mit Pferden zu tun hatte...

                                  Viele Grüße, max-und-moritz

                                  Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                                  Kommentar

                                  • Rigoletto
                                    • 03.08.2014
                                    • 410

                                    #18
                                    Hilfe!

                                    Kommentar

                                    • xho
                                      • 23.01.2013
                                      • 321

                                      #19
                                      Zitat von max-und-moritz Beitrag anzeigen

                                      ......das Hirn muß man immer noch einschalten und nicht alles ist für jedes Pferd gut.
                                      Und da wirds bei Vielen leider schon zu schwierig.......
                                      Ich habe da im letzten Jahr mit 2 Einstellern Dinge erlebt, die ich im Leben nicht für möglich gehalten hätte. Das Ergebnis einer selbsternannten Hufpflegeexpertin war am Ende ein eingeschläfertes Pferd.....

                                      Kommentar

                                      • samira127
                                        • 20.07.2005
                                        • 2670

                                        #20
                                        riti bist du springreiter bzw bist du auf stollen angwiesen? falls nicht könnte sonst ein geklebter beschlag für dich in frage kommen. teste das gerade bei zwei meiner dressurpferden auch aus und bin bei der einen total begeistert. ihr gefallen die kunststoffeisen wohl extrem gut. bei dem anderen habe ich nun auch welche drauf und er ist so lala. aber da kann ich noch einiges austesten bzw ändern und verbessern. insgesamt kann ich sagen, billig ist das ganze auch nicht umbedingt, aber man kann selber gucken was man will und wie. gerade wenn man seine pferde barhuf selber macht und bereit ist etwas in die beschlagsthematik abzutauchen, dann kann das auch eine sinnvolle erweiterung zur barhufbearbeitung sein. geht leider nur sehr bedingt wenn stollen benötigt werden. bei duplos kann man diese aber nnun auch einschrauben, nur ob es dann geklebt auch hält weiß ich nicht. habe bei meinen profilbeschläge drauf und die habenn guten gripp auf nassen/matschigen grasweiden.

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