Baumloser Sattel- Pro-Kontra

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  • Kat
    • 12.05.2004
    • 3536

    Baumloser Sattel- Pro-Kontra

    habt ihr meinungen und erfahrungen über baumlose sättel?
    diskutiere gerade mit einer kommilitonin darüber, da ich ihr nämlich geraten habe, einen normalen sattel mit baum für ihr pony zu kaufen.
    pferd kann rücken weder heben noch senken, wird jetzt auch behandelt, aber ich finde ihren baumlosen sattel gerade an der stelle, wo es mit den dornfortsätzen besonders schlimm ist, sehr eng, mit hohen druckspitzen direkt auf die dornfortsätze aufliegend, aber nun hiess es, sie ist ja nicht unerfahren, sondern dass ist ihre meinung, und die will sie nicht ändern.
    ich hoffe ja, dass der TA und der chiro den sie dann wahrscheinlich jetzt holen wird, auch noch etwas zu dem sattelthema sagen. aber vielleicht seh ich das auch alles viel zu schlecht, und solche baumlosen sättel sind eigentlich ganz gut?! mein logischer menschenverstand sagt mir eben, dass ein anderer sattel besser sein würde, aber ich kenn mich ehrlich gesagt mit dieser theorie über baumlose sättel nicht aus und hoffe ihr habt sowohl positive als auch negative meinungen dazu.
    Zuletzt geändert von Kat; 13.08.2008, 08:56.
    Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!
  • Furioso-Fan
    • 12.08.2004
    • 10945

    #2
    Ich würde mich da gerne mal dranhängen.
    Ich bin seit ein paar Tagen mit der sehr massiv von der Firma X vorgetragenen Behauptung konfrontiert worden, daß nur ein baumloser Sattel den Pferden überhaupt passt.

    Hier mal ein Zitat aus der HP der betreffenden Firma:
    "Waum ist ein XYZ Sattel pferdegerecht?

    Jedes Pferd hat einen anderen Rücken. Dazu verändert sich ein Pferderücken ständig, nicht nur durch Alter, Training und/oder jahreszeitlich bedingt. Auch während des Reitens ist der Pferderücken ständig in Bewegung und formt sich unterschiedlich, je nach Grad der Versammlung, Biegung und Neigung.

    (das Foto zeigt dasselbe Pferd lediglich mit unterschiedlicher Kopf- bzw. Halshaltung).

    Geht ein Pferd am langen Zügel, mit erhobenem Kopf, zeigt der Rücken anatomisch bedingt eine stärkere Kurve – der Rücken „senkt“ sich nach unten. Stellt man das Pferd korrekt (!!) an den Zügel oder reitet mit tief eingestelltem Kopf vorwärts abwärts, verändert sich diese Kurve, der Rücken wird aufgewölbt und die Wirbelsäule „spannt einen Bogen nach oben“. Dieser Ablauf ist bei jedem Pferd/Pony zu beobachten, denn er ist biomechanisch bedingt durch das Nackenband/Rückenband welches das Hinterhauptbein bis hin zu den Lendenwirbeln verbindet in Kombination mit der Arbeit der Rücken- und Bauchmuskulatur. Der dadurch hervorgerufene „Höhenunterschied“ des Pferderückens ist deutlich sichtbar und liegt je nach Pferd oft bei mehr als 5 cm. Ein Sattel mit Baum ist zu unflexibel, um diesen Unterschied ausgleichen zu können. Der flexible ... aber kann sich jederzeit der Rückenlinie und der Veränderung dieser anpassen."

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    • Kat
      • 12.05.2004
      • 3536

      #3
      hm, habt ihr keine meinung zu dem thema?
      hab schon die googlesuche benutzt, aber kam da meist in foren, wo allgemein eher alternativ geritten wird, und deren einzige hauptsorge bei einem sattel ohne baum darin bestand, dass man den nicht so fest angurten kann, und er dann rutscht.
      dann hab ich etwas gefunden, wo die problematik des korrekten sitzens bei baumlosen sätteln angerissen wurde. frei nach dem motto: es kann zu problemen kommen, wenn der reiter nicht ausbalanciert sitzt, und das pferd noch nicht geradegerichtet ist, dann wird das pferd und der reiter wohl auf dauer recht schief. nur mal ganz ehrlich. kennt ihr reiter, die richtig gut sitzen aus dem, ich sag mal freizeitreiterlager, denn ich kenne keinen, der sich etwas ernsthafter mit der dressur auseinandersetzt und einen baumlosen sattel benutzt. klingt zwar etwas vorurteilsbelastet, aber ich kenne bisher nur wenige leute, die auf einen sattelbaum verzichten, und dann meist auch nur deswegen, weil die westernsättel auf ihren ponys zu groß sind.

      bisher konnte ich aber noch nichts über evtentuelle probleme an der wirbelsäule finden. ist das wirklich unproblematisch? bin da skeptisch.

      @furiosofan: die meisten hersteller nehmen ja nur die positiven sachen, um ihr produkt zu vermarkten. das ein baumloser sattel auch gewisse vorteile hat (zum beispiel passend für viele pferde) kann ich mir denken, aber ich denke, dass es eben auch nachteile bringen kann, genauso wie mit einem sattel mit baum, wenn er nicht zu pferd und reiter passt. das muss man dann sicher von pferd zu pferd und auch von reiter zu reiter überlegen, welche nachteile man in kauf nimmt, da die vorteile überwiegen.

      ich hab allerdings das gefühl, dass viele reiter, die sich ein pferd eigentlich besser nicht leisten sollten, da es mit den finanzen eher schlecht bestellt ist, sich dann solche preiswerten sättel kaufen. dann kein unterricht, seltenst der TA, nur wenns pferd auf 3 beinen steht, und am besten noch selber an den hufen herumdoktorn und sich dann wundern, dass das pferd läuft, wie es läuft. na gut, das sind ja nun andere themen. und ich reg mich da wieder nur auf, weil ich eben gerade selber in kontakt gekommen bin, mit so einem beschriebenen pferdebesitzer
      Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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      • #4
        Aaalsooo.
        Ich besitze sowohl als auch. Einen "normalen" Dressursattel von Sommer, den ich auf dem Platz nutze oder wenn mal wieder die Lektion "man kann auch im Gelände 'ordentlich' laufen" ansteht.
        Und einen baumlosen Sattel - unter den Baumlosmodellen der einzige, mit dem man bei meinem Pferd eine angemessene WS- und Widerristfreiheit herstellen kann, einen Trekker Dressage Endurance (Vorgängermodell von diesem hier, ist im Aufbau ganz ähnlich: http://www.baumloser-sattel.de/proendurance.html. Der ist zum "schnell noch eine Runde durch's Gelände schüsseln" oder für längere Strecken. Dressurarbeit geht damit nicht und einen guten Dressursitz erreicht man ganz sicher nicht bei Benutzung dieses Sattels. Er hat den Vorteil, daß er sich durch ein verstellbares Kopfeisen und dicke Klettkissen an verschiedene Pferde bzw. verschiedene Ernährungs- und Bemuskelungszustände eines Pferdes anpassen läßt. Das Pferd läuft locker und entspannt mit dem Sattel, eigentlich noch besser als mit dem Dressursattel, der Sattel sitzt sich auch gut aber eben eher in Richtung "Gebrauchsreiterei" (man sitzt auch nicht wie in einem Westernsattel aber so ein bißchen in die Richtung geht das schon) und nicht Richtung "schöner Dressursitz". Wobei Leute, die besser reiten als ich auch in dem Sattel besser sitzen als ich. Schon klar...

        Ich nehme an, Du meinst mit "baumloser Sattel" die Dinger von mehr oder weniger guter Qualität, die auf der Form des Torsion basieren. Da kommt's sehr auf den Körperbau des Pferdes an und auf den Verwendungszweck. Als Sattel für Distanzritte auf gut bemuskelten Pferden mit gut eingebetteter WS und nicht gar zu viel Widerrist ist gegen ein qualitativ hochwertiges Produkt solcher Baureihen nichts einzuwenden - sie dürfen halt grundsätzlich nur mit den entsprechenden Sattelunterlagen verwendet werden, die die WS von Druck freihalten. Auch für Tonnenponys (hier entsteht allerdings die schon angesprochene Rutschproblematik) sind solche Sättel geeignet, wenn man da sonst nix mehr festgeschnallt kriegt und sie erst mal wieder an's Arbeiten bekommen will. Ganz schlecht ist hingegen das schmale Warm- oder Vollblut mit hohem Widerrist, da ist es schwierig bis unmöglich, WS und WR druckfrei zu halten. Daß die baumlosen Sättel nicht von gar zu schweren Personen genutzt werden sollten ist wiederum auch klar, da ein Baum das Gewicht besser verteilt. Ich reite mit meinen 70-75 kg problemlos mit dem baumlosen Sattel, aber mehr als 80 würde ich da gefühlsmäßig nicht draufsetzen.

        Fazit: ein sehr gut passender Baumsattel ist was feines, bei Langstrecken oder höherem Reitergewicht halt mit entsprechend großer Auflagefläche.
        Ein baumloser Sattel leistet für Spezialanwendungen (Distanzritte) oder zum *wiesagich'sjetztambesten* zwanglosen Freizeitreiten gute Dienste, wenn auf ein paar wichtige Dinge (Polsterung) geachtet wird und ist dann allemal besser als ein schlecht passender Baumsattel.
        Obwohl man natürlich ein Pferd auch mit einem baumlosen Sattel korrekt gymnastizieren kann (sieht dann eben nicht aus wie auf dem Turnier) wird die Hohe Schule im baumlosen Sattel wohl nur der reiten können, der's auch auf komplett nacktem Pferd könnte - ein baumloser Sattel gibt wenig vor, der Reiter muß selber ausbalanciert sitzen, da ist nichts, was ihn "festhält" wie im Tiefsitzer.

        Wenn Reiter und Pferd also für das gewählte Sattelmodell geeignet sind und man ein wenig Verstand walten läßt, ist dagegen sicher nichts einzuwenden. Und wenn auf Teufel komm raus der billigste "Sattel" gekauft oder der Baumlose nur deshalb genommen wird, weil Baumsättel Teufelswerk sind, dann kann man da eh nicht helfen...

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        • Furioso-Fan
          • 12.08.2004
          • 10945

          #5
          Letztere Fiormen betreiben meiner Meinung nach Volksverdummung.
          Mich wundert, daß die Pferdebild da noch nicht drauf angesprungen ist.
          So wie die Pferde ja durch ihren Speichel in der Atmung behindert sind, wenn sie am Zügel gehen.
          Oh man...

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          • #6
            *grins* FF, klar treiben sich da jede Menge seltsamer Gestalten rum, vor allem, da sich mit Sätteln ja eine Menge Geld verdienen läßt. Und es ist wie immer und überall in der Pferdeszene: es finden sich immer Gläubige.
            Aber es ist nicht jeder, der einen baumlosen Sattel benutzt deshalb ein Pferdeschinder. Eine großer Anteil der Distanzpferde bringt mit baumlosen Sätteln grandiose Leistungen. Und mehr, als über viele Stunden und noch mehr Kilometer einem Pferd keinen Satteldruck zu verpassen, kann man von einem Sattel wohl nicht erwarten.
            Daß das in der breiten Masse nicht immer so ist, ist klar. Ich kenne auch 'ne Menge Pferde, die von Baumsätteln Satteldruck bekommen haben. Aber da können die Sättel ja nix für...

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            • Furioso-Fan
              • 12.08.2004
              • 10945

              #7
              Ne, sicher nicht. Aber per se den leuten zu erzählen, mit dem richtigen pad und Kopfeisen passen sie per Tele-Anpassung immer, und Reitlehrer hätten keine Ahnung von Pferdeanatomie, ist schon dreist.
              Pferdeschinder oder nicht wäre persönlich jetzt nicht meine Frage. Ich finde die Sättel erstens überteuert und zum präzisen Reiten ungeeignet. Fürs gemütliche Gelände schunkeln sicher sehr bequem.
              Für meine alten Tage hätte ich gerne noch mal so einen Maremma-Sattel - auch ein baumloser...

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              • #8
                Ich muss sagen mich würds soooo interessieren mal auf einem zu sitzen, einfach so. Mit meiner Warmblutstute mit Mordswiderist aber wohl eher problematisch.

                Ich mein, ich kanns schon verstehen, dass einige sagen, dass das Pferd nur damit schmerzfrei etc laufen kann... viele machen sich halt auch einfach nicht die Mühe einen fähigen Sattler zu finden... war bei uns ja auch ein Riesendrama. Kann mir schon vorstellen, dass einige Pferde einen baumlosen Sattel einem schlecht sitzenden Sattel mit Baum definitiv vorziehen würden.

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                • Kat
                  • 12.05.2004
                  • 3536

                  #9
                  danke ratte, für deine infos.
                  also bei dem sattel, den ich gesehen habe, gehts tatsächlich um einen torsion.
                  ich nehme jetzt hier erstmal mit, dass man bei baumlosen sätteln spezialpads braucht, richtig?
                  denn ich weiß, dass das bei dem betreffenden fall nicht benutzt wird. da liegt eine ganz normale schabracke drunter.

                  wie ist das nun mit der möglichkeit der pferde, den rücken aufzuwölben, wobei ja auch die dornfortsätze aufgerichtet werden. oder haben eigentlich baumlose sättel mit der richtigen unterlage auch eine art wirbelkanal. also bei meiner kommilitonin liegt der sattel eben richtig auf der wirbelsäule auf, mit druckspitzen knapp hinterm widerrist, aber vielleicht liegts ja echt nur daran, dass sie einfach eine normale dressurschabracke benutzt.
                  Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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                  • #10
                    Ja, das liegt mit Sicherheit daran! Die entsprechenden Spezial-Unterlagen schaffen sowas wie eine WS-Freiheit, die natürlich anders aussieht als bei einem Baumsattel, aber trotzdem (immer unter Betrachtung des Individuums - bei manchen funktioniert das eben nicht) die Dornfortsätze druckfrei halten.

                    Der Torsion ist ganz sicher kein schlechter Sattel - hier kommt es auch noch auf das Modell an. Das ganz einfache hat keinerlei WS-Freiheit, der *grübel* ichkommgradnichtdrauf... es gibt auch ein Modell, da hat der Sattel so Polstertaschen, die dann schon eine WS-Freiheit schaffen. Das reicht allerdings nur bei Pferden, die eh schon eine gut eingebettete WS haben. Guck Dich doch einfach mal auf den Seiten der entsprechenden Anbieter (nach Möglichkeit direkt aus dem Distanzlager, die haben die größte Auswahl und beste Info) um, da wirst Du ganz sicher schon gut geholfen.

                    Beim Torsion (und ähnlichen Modellen) kann es auch sein, daß der Vorderzwiesel zu weit ist und sich dadurch der vordere Sattelbereich auf den Widerrist runterzieht. Dann muß halt eine vorne stärker gepolsterte Unterlage drunter. Die ganze Polsterei erfordert ein bißchen Übung und Überlegung. Einfach nur Sattel draufwerfen und dann is' gut bis in alle Ewigkeit geht bei solchen Sätteln nun mal nicht...

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                    • #11
                      hmmm... ich weiß dazu nur, dass in nem örtlichen Reitsportkatalog bei uns (mei bin ich heut korrekt) ran steht, dass man so nen Sattel nur mit Spezialpad, was nochmal fast soviel kostet wie der Sattel, benutzen kann...

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                      • #12
                        Die Pads für den Torsion kosten sowas zwischen 100 und 150 Euro. Man kann natürlich auch noch teurere kaufen. Muß man aber nicht.

                        Was Du da gesehen hast, dürfte ein absoluter Billigsattel gewesen sein. Dann isses auch klar, daß das Pad fast so teuer ist wie der Sattel, wenn der schon bloß 250 Tacken kostet.

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