Angst bei fremden Pferden

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  • Hannoveranero
    • 13.11.2012
    • 379

    #21
    Ich stimme Fio voll und ganz zu. Angst kann man nur verlieren, indem man merkt, dass man Situationen kontrollieren kann. Also übe so lange in der Bahn, bis du vertraut mit dem Pferd bist, das Tempo bestimmen kannst und so weiter. Und man muss ja keinen verstündigen Ausritt machen, erstmal einekleine Runde, dann vielleicht ein Stück weiter mit einer Trabrunde.. bis du merkst, dass du Situationen meistern kannst. Dann bekommst du auch Vertrauen in dich selbst!
    Wichtig ist auch Regelmäßigkeit für Dich und dein Pferd. Die ersten Male kannst du das Pferd ja auch ablongieren und dann in aller Ruhe mit einem erfahrenen Reiter rausgehen.

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    • Bohuslän
      • 26.03.2009
      • 2442

      #22
      Ganz wichtig und entscheidend ist die richtige Begleitung im Gelände. Ein 100%iges Verlasspferd mit einem Reiter, der Deine Angst ernst nimmt und sich strikt an Deine Anweisungen hält. Mit hibbeligem Jungpferd und Hund als Ausreitpartner hast Du schon sehr viel Mut bewiesen! Ich hätte das nie im Leben gemacht und wäre Zuhaus geblieben.

      Ich oute mich auch als Schisser vor dem Herrn. Die Kontrolle über das Pferd zu verlieren ist für mich das Schlimmste. Aber wer kann sein Pferd schon jederzeit und überall kontrollieren? Dazu bin ich die letzten Jahre reiner Geländereiter und zudem immer auf unseren Jungpferden unterwegs. Und dabei kämpfe ich sehr oft mit meiner Angst. Ich geh aber fast ausschließlich in Begleitung meiner Tochter raus. Sie reitet um Welten besser als ich und kennt die Pferde in- und auswendig (schließlich hat sie sie auch angeritten). In brenzligen Situationen kann ich mich voll auf Sie verlassen. Bisher sind wir immer unbeschadet Heim gekommen *aufholzklopf*.
      Meine Angst werde ich nie mehr ganz verlieren.... ich kann nur lernen besser damit um zu gehen!
      http://www.reutenhof.de

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      • Hannoveranero
        • 13.11.2012
        • 379

        #23
        Dass andere die Angst ernst nehmen halte ich für sehr wichtig. Wenn man Angst hat kann man dies nicht ändern, und nur man selbst fühlt sie, ganz egal was alle anderen sagen.

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        • jerry
          • 28.07.2008
          • 165

          #24
          Bevor man mich hier völlig falsch versteht: Natürlich springe ich NICHT im Trab oder Galopp einfach ab! Aber ich habe für mich persönlich die Erfahrung gemacht, daß es mir hilft immer im Hinterkopf zu haben daß ich jederzeit absteigen kann, was ich auch schon hin und wieder getan habe wenn ich das Gefühl hatte daß mein Pferd sich wegen was-auch-immer allzu sehr auflädt und die Situation dadurch für mich gefährlich werden könnte. Das heißt natürlich auch nicht, daß ich ständig wegen allem Möglichen hysterisch runterspringe. Aber Angst ist durchaus auch tagesformabhängig und es gibt einfach Tage, an denen man mehr Angst hat als an anderen, und wenn ich durch Angst nicht mehr in der Lage bin, meinem Pferd in bestimmten Situationen Sicherheit zu vermitteln, dann steige ich im Zweifelsfall ab. Vom Boden aus kann ich dann nämlich wieder deutlich gelassener auf's Pferd einwirken.
          Und natürlich muß man immer den Willen haben, die Angst zu besiegen und man muß für sich persönlich entscheiden, ob man sich damit auseinandersetzen will oder eben die Reiterei aufgibt.
          Für mich stellte sich die Frage nicht, ich wollte unbedingt wieder reiten. Und inzwischen bezeichne ich mich als "so gut wie angstfrei". Man darf sich meiner Meinung nach aber auch nicht vormachen, die Angst komplett besiegen zu können, sie wird immer latent vorhanden sein und ich halte es für besser, sich damit abzufinden und zu arrangieren als dieses Gefühl "wegzuleugnen".
          Jedenfalls kann ich mein Pferd inzwischen ganz normal reiten ohne ständig Angst zu haben, auch in schwierigeren Situationen wie Turnier etc. Allerdings reite ich nach wie vor nur in Begleitung aus, und auch das nicht so wahnsinnig oft.

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          • Neuzüchter
            • 09.04.2003
            • 2159

            #25
            Grundsätzlich bin ich auch dagegen mit Angst zu reiten. Das Pferd ist ein Fluchttier und ein Körpersprachenleser - es hat also nichts mit Pferdeliebe zu tun das Tier mit Deiner Angst zu bestrafen.

            Andererseits hat jede Kreatur - auch der Mensch - Angst vor Schmerzen und Tod. Das ein Sturz mit oder vom Pferd eines oder beides auslösen kann, kann sich jeder vorstellen.

            Mir hilft Mentaltraining. Du stellst Dir eine schlimme Situation vor und dann wie Du sicher rauskommst Das verhindert nicht das Du jemals wieder auf einem durchgehenden Pferd sitzt, aber Du bist weniger hilflos dieser Angst ausgeliefert.

            Ein gutes Buch dazu ist das von Jane Sovoi: Mit Mentaltraining zum persönlichen Sieg.

            Und

            wie schon erwähnt

            Die eigenen Reitkenntnisse verbessern! Das das bei Angst hilft kann ich nur unterschreiben und zwar auf beiden Seiten. Ich habe ein sehr ängstliches Pferd, erst wenn er die Hilfen in der Bahn richtig versteht und sich darauf einläßt kann ich ihn mit raus nehmen.
            Auch Freizeitpferde sin Profis!

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            • Sorririder1978
              • 26.03.2014
              • 26

              #26
              Guten Abend!
              Das, was Jerry schreibt, könnte von mir sein. Auch bei mir ist es tagesformabhängig und ich steige auch weder im Trab noch im Galopp ab. Ach, bevor ich zu viel wiederhole: Das könnte einfach mein eigener Post sein :-D

              Ähm, pissig bin ich nicht geworden... ich hab nur geschrieben, dass ich solche Reaktionen typisch finde, und dann das *seufz*-Zeichen. Finde ich jetzt nicht wirklich ne pissige Ausdruckweise...

              Ich wünsche mir in diesem Post einen Austausch unter Gleichgesinnten. Dass Nicht-Angstreiter das nicht verstehen können, wie es ist, einfach ein ängstlicher Mensch zu sein, hab ich schon oft genug im RL erlebt.

              Der Ausritt mit dem Jungpferd plus Hund war für mich auch der blanke Horror. Nach der Hälfte der Strecke bin ich abgestiegen und habe geführt, weil mir das Ganze zu unsicher war. Und ich möchte diesen Streß keinem Pferd der Welt antun! Wenn ich nur verkrampft oben sitze und Angst habe, bringt das dem Pferd doch auch nichts!

              Mit meiner neuen RB klappt es richtig gut. Freue mich schon aufs nächste Mal!

              Liebe Grüße und nen schönen Abend euch!
              Kati

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              • Fio
                • 11.03.2013
                • 1216

                #27
                Zitat von Sorririder1978 Beitrag anzeigen
                Ähm, pissig bin ich nicht geworden... ich hab nur geschrieben, dass ich solche Reaktionen typisch finde, und dann das *seufz*-Zeichen. Finde ich jetzt nicht wirklich ne pissige Ausdruckweise...
                piensig Adj.:
                1. 'empfindlich, wehleidig', piensich (-isch) [KU-Schmittw/O HB-Mimb IB-Herbh Nd'würzb KB-Ilbh LU-Hochd verbr. SOPf], pienzich [RO-O'mosch Semb NW-Kallstdt LA-Edk Insh Lambert Penns 119 verbr. Don], bienzich [ NW-Hardbg]; vgl. PfWB piemselig, PfWB pienselig, PfWB piepsig. —


                Das von Dir benutzte Wort gehört nicht zu meinem Wortschatz.

                Und mal wieder ist es ein Thread, wo sich Leute nur die Sachen annehmen, die sie hören wollen...

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                • riti
                  • 01.12.2009
                  • 388

                  #28
                  Das Wort "piensig" gehört nicht zu meinem Wortschatz, und ich hab auch Germanistik studiert ...
                  Ich finde Kati hat sich hier sehr höflich und vernünftig geäußert und um Rat gefragt.
                  Welche von den Ratschlägen sie annehmen möchte, ist tatsächlich ihre Sache.

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                  • silas
                    • 13.01.2011
                    • 4024

                    #29
                    Was mich an solchen Fragestellungen mittlerweile aergert, ist das Praeferieren von Vermeidungsstrategien, sprich, dem Absteigen und fuehren. Reiten heisst doch oben sitzen und die Fuehrung uebernehmen.......

                    Immer sind andere Schuld, Stallkollegen ohne Verstaendnis, RL ohne Kompetenz, falsche Pferde......

                    Diese Einstellung, dieser Umgang mit der eigenen Angst haben in meinem unmittelbaren Umfeld ueber Jahre bei einer Reiterin zu 3 unterschiedlichen eigenen Pferden, mehreren Knochenbruechen und Prellungen und in letzter Konsequenz zu einer schweren Verletzung, die zur Berufsunfaehigkeit fuehrte, gefuehrt. Sie hat ihre Angst nie zugegeben und immer diverse Vermeidungstechniken benutzt.

                    Waere. Es nicht wesentlich ehrlicher gewesen, sich einzugestehen, Pferde faszinierend zu finden, aber selber lieber nicht mit ihnen umzugehen? Alle, die sie in dem Stall ueber die Jahre erlebt haben, haetten sich auch ueber eine interessierte Besucherin gefreut, nun haben einige den letzten Unfall live miterlebt und muessen mit diesem Trauma umgehen.

                    Welchen Weg die TE waehlt, ist ihre Entscheidung, von der jedoch auch immer Dritte betroffen sein werden und diesen Aspekt sollte der Angstreiter bitte auch bedenken.

                    Nach meiner eigenen Erfahrung erhaelt man viele helfende Haende entgegengestreckt, setzt man sich mit der eigenen Angst offen und konstruktiv auseinander, ploetzlich befindet man sich unter Gleichgesinnten.
                    Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                    • Browny
                      • 13.11.2009
                      • 2640

                      #30
                      hm, ich habe das Gefühl, dass die TE offen mit ihren Ängsten umgeht...

                      ich finde das mit dem Absteigen nicht schlimm - die meisten Pferde werden ruhiger dabei... ich war gestern alleine ausreiten und auf dem parallel verlaufenden Feldweg ist eine junge Frau mit ihrem Araber geritten, der sich ziemlich aufgespult hat: Schweif hoch, gezackelt, Kopf geschlagen und sogar ordentlich geschnorchelt. die ist irgendwann auch abgestiegen und das Pferd wurde sichtlich ruhiger. Klar muss man aufpassen, dass die nicht denken: ich wackel 2 mal mit dem Ohr und der/die Olle springt ab, aber in doofen Situationen kann das schon helfen.

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                      • max-und-moritz
                        • 04.06.2006
                        • 3441

                        #31
                        Zitat von Hannoveranero Beitrag anzeigen
                        Ich stimme Fio voll und ganz zu. Angst kann man nur verlieren, indem man merkt, dass man Situationen kontrollieren kann.
                        Kurz und knapp auf den Punkt gebracht!

                        Hab da gestern noch so hin und her überlegt und denke, die richtig üble Angst wird schon durch die Vorstellung eines plötzlichen Kontrollverlustes ausgelöst.

                        Kleines Beispiel aus ner anderen Sache: ich hab mit 20 den Motorradführerschein gemacht, bereits nach 3 Wochen hat es mich gewaffelt. Grund: reiner Anfängerfehler, zu schnell in ne Kurve, gebremst und dann natürlich gestürzt.

                        Nichts passiert, Karre kaum beschädigt, aufgestiegen und heim gefahren. Angst? Nein, ein bißchen durch den Wind, aber Angst konnte man das nicht nennen. Ich war selber Schuld, und diesen saudummen Fehler würde ich eben nicht mehr machen.

                        Tja, eine Woche später bin ich wieder gestürzt, diesmal konnte ich nichts dafür, mir ist ein Reh rein gesprungen.

                        So, und nun war sie da... Angst im Sinne von Angst... Weil ich wußte, mir kann was schlimmes passieren, ohne daß ich irgend etwas dafür kann. Ich habe dann noch zwei-, dreimal versucht Motorrad zu fahren, es ging nicht mehr. Bauchweh und alle Streßsymptome, nein danke.

                        Jetzt war es bei mir aber auch so, daß ich eigentlich schon wollte... Nach einer ca. 5jährigen Pause habe ich wieder damit angefangen, auf Feldwegen, wie ein Fahranfänger halt. Mit viel Übung und Geduld ging es dann wieder und es hat sogar Spaß gemacht.

                        Beim Reiten können IMMER Situationen entstehen, ich glaub noch mehr wie beim Motorrad fahren, die man im Vorfeld NICHT beeinflussen kann - und dieses selber-nichts-dafür-können und trotzdem schlimm verletzt zu werden löst glaube ich die ganz schlimme Angst aus.

                        Viele Grüße, max-und-moritz
                        Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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                        • Sorririder1978
                          • 26.03.2014
                          • 26

                          #32
                          Guten Morgen!

                          Ich gehe sehr offen mit meiner Angst um. Und wenn es so wäre, dass ich auf jedem Pferd und in jeder Situation permanent Angst hätte, dann würde ich mit Sicherheit nicht mehr reiten. ABER: Wie ich bereits weiter oben geschrieben habe, gibt es auch sehr viele schöne Zeiten ohne Angst. Bei meiner letzten RB hatte ich unendliches Vertrauen. Ja, er ist auch mal erschrocken und hat einen Satz gemacht. Ja, er konnte wahnsinnig schnell galoppieren. Der Unterschied war jedoch, dass er immer auf mich reagiert hat und nicht gegen den Zügel gepullt ist. Und da er lange meine RB war, kannte ich ihn in- und auswendig. Mein Problem seit dem Erlebnis mit dem LKW auf der Landstraße ist, dass ich bei Pferden, die ich noch nicht kenne, dieses Kopfkino habe, welches die Angst auslöst. Wenn ich das Pferd dann mal kenne, hört es auf.

                          Ich wollte nun Tipps, wie ich diese Angst besser in den Griff bekommen kann. Weil es doch sehr störend ist, am Anfang einer neuen RB diese Angst zu haben, geschweige denn beim Probereiten.

                          Ich finde nicht, dass Reiten = draufbleiben um jeden Preis bedeutet. Das kann sehr, sehr gefährlich werden. Man muss halt überlegen, in welcher Position man dem Pferd mehr Sicherheit bieten kann: ruhig daneben stehend und mit klarem Kopf, oder selber aufgeschraubt durch die jeweilige Situation unbedingt drauf hocken zu bleiben (wie z.B. Kinder, die mit einem Schlitten an der Hand auf einen zurennen - da konnte ich mein Pferd viel besser beruhigen, als ich abgestiegen war!).

                          silas: Ich habe nie gesagt, dass andere Schuld an meiner Angst sind. Die hab ich ganz alleine selber. Ich finde es halt schade, dass so viele Reiter eben diese Angst nicht akzeptieren und immer von sich ausgehen, statt sich in die andere Person reinzuversetzen. Damit meine ich nicht die Leute in diesem Forum, euch kenne ich ja alle noch nicht! Im RL hab ich sowas halt schon oft erlebt wie in dem Beispiel, als ich offen gesagt habe, dass ich Angstreiter bin und dann kommt die Mitreiterin mit Hundi plus hibbeligem Jungpferd und versteht dann gar nicht, warum ich nervös bin...

                          Ich wünsche euch nen schönen Tag!

                          Liebe Grüße
                          vom sorririder

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                          • Sorririder1978
                            • 26.03.2014
                            • 26

                            #33
                            Hallo, max-und-Moritz,

                            jetzt haben wir wohl gleichzeitig geschrieben hab deinen Post leider erst jetzt gelesen. Finde ich super, dass du so ehrlich schreibst. So ähnlich, wie es dir mit dem Motorradfahren gegangen ist, ist es bei mir mit dem Reiten. Als ich das Erlebnis mit dem Durchgehen-und-fast-vor-den-LKW-rennen hatte, hab ich gemerkt, dass IMMER was passieren kann und dass es auch ganz übel ausgehen kann. Wenig später ist die beste Reiterin unseres Stalles mit einem Jungpferd alleine ausgeritten. Sie konnte super reiten, war sogar Reitlehrerin. Eine halbe Stunde später kam ihr Pferd alleine in den Stall zurück. Wir haben sie über eine Stunde gesucht, sie lag bewußtlos in der Pampa. Keiner weiß, was passiert ist. Sie ist durch den Sturz geistig behindert geworden. Das hat mich auch total geschockt, weil sie eben eine Top-Reiterin ist/war und sogar ihr sowas passieren konnte.

                            Grüßle
                            vom Sorririder

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                            • max-und-moritz
                              • 04.06.2006
                              • 3441

                              #34
                              Wenig später ist die beste Reiterin unseres Stalles mit einem Jungpferd alleine ausgeritten. Sie konnte super reiten, war sogar Reitlehrerin. Eine halbe Stunde später kam ihr Pferd alleine in den Stall zurück. Wir haben sie über eine Stunde gesucht, sie lag bewußtlos in der Pampa. Keiner weiß, was passiert ist. Sie ist durch den Sturz geistig behindert geworden. Das hat mich auch total geschockt, weil sie eben eine Top-Reiterin ist/war und sogar ihr sowas passieren konnte.

                              ...ja, und wenn Leuten, die um Welten besser sind als man selber, sowas passiert ist es der Supergau.

                              Ich hab das kleine Fahrabzeichen gemacht und bin ein wenig Kutsche gefahren. Nicht mit Leidenschaft oder so viel Freude wie beim Reiten, aber ich wollte es versuchen. Es ist nie was passiert, aber ein paar kritische Situationen hat es gegeben - eigentlich bin ich immer mit ein wenig Bauchweh und viel Kopfkino auf den Kutschbock gesessen. - Siehe oben, die nicht vorhersehbaren Situationen... Beim Fahren gibt es meiner Meinung nach noch viel mehr als beim Reiten.

                              Ein Bekannter von mir mit silbernem Fahrabzeichen und ca. 40jähriger Fahrpraxis hatte einen ziemlich schweren Kutschunfall - danach habe ich die Kutsche verkauft und das Fahren umgehend an den Nagel gehängt.

                              Und ja, ich sage ganz ehrlich, wenn ich Angst habe. Ich checke auch alles (wenn möglich) x-mal ab bevor ich es mach, ich bin sehr sehr vorsichtig. Sonst würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr leben, bei dem Zeug, was ich alles mach und schon gemacht hab
                              Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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                              • Sorririder1978
                                • 26.03.2014
                                • 26

                                #35
                                Oh, fahren... ja, das finde ich auch noch gefährlicher. Man hat beim Reiten ja noch die Möglichkeit, mit Schenkel und Gewicht auf ein durchgehendes Pferd einzuwirken uns es wenigstens noch zu lenken, aber beim Fahren ist man total ausgeliefert. Das käme für mich gar nicht in Frage!

                                Tut mir echt leid, dass ich dich anfangs so falsch eingeschätzt habe. Finde es super, mich mit dir auszutauschen!

                                Morgen geht's auf nen längeren Ausritt mit einer Stallkollegin. Freue mich heute total drauf! Das Pferd kenne ich ja nun schon ein bißchen

                                Kommentar

                                • living doll
                                  • 30.05.2005
                                  • 2180

                                  #36
                                  Im RL hab ich sowas halt schon oft erlebt wie in dem Beispiel, als ich offen gesagt habe, dass ich Angstreiter bin und dann...
                                  "Dass ich Angstreiter bin"
                                  Ist das nicht etwas übertrieben?
                                  Du bist eine Reiterin, die in manchen Situationen Angst hat, die Kontrolle zu verlieren.
                                  So würde ich das nennen.
                                  "Angstreiterin" finde ich als Begriff ähnlich bescheuert wie "Angsthund".
                                  Du hast doch bestimmt nicht durchgehend Angst auf dem Pferd - denn dann solltest Du wirklich besser nicht draufsteigen!
                                  "Wenn Dein Herz leicht ist, ist es auch Deine Hand. Wenn Dein Herz leicht ist, treibt es dich vorwärts. Die Schwermütigen, Schwerbeherzten treibt nichts vorwärts.
                                  Vorwärts aber ist alles." R. Binding

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                                  • Sorririder1978
                                    • 26.03.2014
                                    • 26

                                    #37
                                    Da hast du recht, living doll. Ich habe nicht durchgehend Angst auf dem Pferd. Sonst wäre mir das Reiten längst vergangen. Mir steckt einfach dieses blöde Erlebnis mit dem LKW in den Knochen. Aber ich dachte, dass das schon in die Kategorie Angstreiter gehört... oder nicht? Man könnte es auch "Trauma-Reiter" nennen

                                    Kommentar

                                    • Sorririder1978
                                      • 26.03.2014
                                      • 26

                                      #38
                                      Da ist was dran. Ich war mal mit einem jungen Schwarzwälder bei einem Dressurkurs und da ihm der Platz fremd war, hat er die Cavalettis, die am Rand aufgebaut waren, beim Vorbeireiten immer angeglotzt. Das hat mich nervös gemacht. Die RL war echt cool, sie hat mein Hirn total mit anderen Dingen beschäftigt. Hat Hütchen aufgebaut und mir dann gesagt, wie ich drum herumreiten soll. Jedesmal musste ich was anderes beachten. Mal besonders auf Stellung und Biegung achten, mal die Kreise vergrößern/verkleinern... ich war so abgelenkt und konzentriert, dass ich gar keine Zeit mehr hatte, über mögliche Hüpfer des Fuchsis nachzudenken... und ihm hat es auch gutgetan, die Cavalettis haben ihn nach 5 min nicht mehr die Bohne interessiert!

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                                      • riti
                                        • 01.12.2009
                                        • 388

                                        #39
                                        Zitat von silas Beitrag anzeigen
                                        Waere. Es nicht wesentlich ehrlicher gewesen, sich einzugestehen, Pferde faszinierend zu finden, aber selber lieber nicht mit ihnen umzugehen? Alle, die sie in dem Stall ueber die Jahre erlebt haben, haetten sich auch ueber eine interessierte Besucherin gefreut, nun haben einige den letzten Unfall live miterlebt und muessen mit diesem Trauma umgehen.
                                        Vermeidungsstrategien sind der falsche Weg, aber mit dem Reiten aufzuhören kann auch nicht die Lösung sein. Nicht für Leute, die wirklich mit Herzblut dabei sind/waren.
                                        Je mehr man aufgibt, desto mehr schränkt man sich ein, wird auch in anderen Lebensbereichen unsicherer. Ich kenne ein Mädel, die nach einer schweren Wirbelsäulenverletzung nicht mehr aufs Pferd steigt. Aber sie fährt auch nicht mehr Bus, S-Bahn etc, weil, es könnte ihr ja jemand in den Rücken stoßen ... und so geht das immer weiter. Sowas kann das ganze Leben beeinflussen. Tut es meistens auch, alles hängt ja mit allem zusammen, der Mensch besteht nicht aus einzelnen Bereichen, die nichts miteinander zu tun haben.
                                        Und sich etwas nicht zu trauen, ist für viele Menschen (zum Beispiel mich) auch ein negativ-Erlebnis, was sie total runter zieht und Anderes beeinflusst, man bekommt ein negatives Selbstbild.
                                        Deswegen ist es mir total wichtig, mich angstauslösenden Situationen zu stellen und sie zu meistern, nicht nur weil ich diese positiven Erlebnisse fürs Reiten brauche, sondern auch für mein restliches Leben. Damit ich mir sagen kann: Ich bin stark, ich kann das, denn gestern bin ich ja auch durch den Parcours gekommen!
                                        Natürlich brauche aber auch ich eine gewisse Sicherheit, das ich die Kontrolle habe und nichts passiert, deswegen trainiere ich viel, longiere junge Pferde vorher ab, trage Sicherheitsausrüstung, brauche meinen Sattel in dem ich Halt habe, nehme im Gelände auch mal ein schärferes Gebiß, usw.
                                        Absteigen im Gelände wäre für mich absolut ok, warum soll man nicht mal ne Strecke zu Fuß gehen und entspannen, machen Wander - und Distanzreiter ja auch regelmäßig. Nur bei meiner jungen Stute bringt es nichts, wenn sie sich aufregt, die hibbelt dann an der Hand weiter rum, das ist auch nicht schön und wenn sies drauf anlegt, kann sie mir dann auch abhauen.
                                        Also bleib ich drauf, reite Schritt und denk mir, beim nächsten Mal wird es besser. Aber z.B. würd ich auch nie in so nem Zustand mit ihr über die Bundesstraße reiten, das wäre lebensgefährlich.

                                        Übrigens findet im RV Werl in der Woche nach Ostern ein Lehrgang zum Thema statt. Wer da in der Nähe ist, für den wär das vielleicht was.

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                                        • Bolaika2
                                          • 22.03.2011
                                          • 4398

                                          #40
                                          Ich habe nach meinem unfreiwilligen Abgang dann Sonntag das erste mal wieder auf meiner jungen Stute gesessen. Habe sie erst mal frei mit Sattel laufen lassen, da hat sie getan wie ein rohes Pferd. Ist gerannt und hat gebockt, bis sie schwitzte. Und nicht aus Übermut, sondern weil ihr der Sattel deutlich unheimlich war. Hatte dann kurz schon überlegt, ob ich überhaupt drauf gehe, weil ich wirklich die Hosen voll hatte.
                                          Habe mir dann ein Herz gefasst und bin drauf geklettert. Schritt ging, beim Antraben tauchte dann wieder der Kopf weg, aber ich war schnell genug und hatte sie durchpariert. Wir sind dann Schritt-Halten-Übergänge geritten und Handwechsel um Handwechsel, für den Kopf (ihren und meinen).
                                          Als ich dann merkte, dass sie nervös wird, weil ich Schiss habe, habe ich gesungen, das soll wohl entspannen, wurde mir früher mal gesagt .
                                          Wir haben jedenfalls beide überlebt, und ich stehe dazu, dass ich Angst vorm nächsten Freiflug habe .
                                          Wir reiten jetzt solange "langsam", bis wir uns wieder vertrauen.
                                          Meine Stute hatte übrigens Montag dann ordentlich Muskelkater... Die Tage setz ich mich wieder drauf. Auch, wenn ich den inneren Schweinehund erst zu Boden ringen muss.

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