15 Jährige, und der Umgang mit dem Pferd (Achtung lang)

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  • Sleepyhollow

    #21
    schick sie auf turniere...red mal mit der RL und lass sie an reiterprüfungen oder e dressuren teilnehmen... da wird ihr sehr schnell deutlich das irgendwas falsch läuft

    manchmal hilft nur der wink mit dem telegrafenmast um entweder den sport dranzugeben oder ihn richtig zu lernen.

    ich bin kein kinderpsychologe, keine ahnung ob das hilft.

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    • Browny
      • 13.11.2009
      • 2640

      #22
      das klingt ja wirklich nach einem schwierigen fall. so richtig viele lösungsvorschläge habe ich nicht, aber was ja schon mal positiv ist: sie hat zwar keine wirkliche frustrationstaleranz bzw. lernbereitschaft (sollte sie dringend noch lernen, klar!) aber doch ein gewisses durchhaltevermögen: trotz aller "rückschläge" hat sie sich in den kopf gesetzt zu reiten und zieht das auch irgendwie durch, sucht sich eine eigene RB etc.

      vielleicht kann man damit ja arbeiten? es scheint ihr ja doch ziemlich wichtig zu sein.

      das ist vermutlich auch teil der herausforderung: einerseits ganz klare linie und dann doch auch wertschätzen, dass sie das so durchzieht.

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      • Kat
        • 12.05.2004
        • 3536

        #23
        Ich bin kein Experte - das nur mal vorweg.
        Ich selbst bin bei meinem "Stief"vater mit meiner Mutter aufgewachsen, allerdings seit ich etwa 2 Jahre alt bin. Ich kenne quasi gar keinen anderen Vater - trotzdem habe ich in der Pubertaet bei ihm staerker getrotzt, weil ich ja wusste, dass er nicht mein richtiger Vater ist. Das macht im Kopf von Teenies durchaus einen Unterschied. Ich sehe es auch jetzt an meiner Tochter (10J.) die bei mir und meinem Freund lebt. Sie trotzt viel mehr bei ihm, wenn er ihr mal was sagt (banale Dinge, die man im Zusammenleben nunmal ansprechen muss) Von demher kann ich dir also zuallererst einmal sagen, dass man an Stiefkinder mit elterlicher Autoritaet gar nicht so richtig rankommt, weil die Kids genau wissen, dass man ja eigentlich kein Elternteil ist.
        Das in Zusammenhang mit einem schlechten Selbstbewusstsein wuerde mir erst Recht zu denken geben, ob man auf so eine strenge Elternart ueberhaupt weiter kommt.
        Wichtig ist es sicherlich, ihr einen Rahmen vorzugeben, damit sie einerseits einen gewissen Halt hat, andererseits aber auch sich darin entfalten kann.
        Ich wuerde dir vorschlagen, ihr auf freundschaftlicher Basis zu begegnen. Lass deinen Mann die Regeln stecken, und gib du ihr einfach wirklich nette Ratschlaege, wie es eine Freundin tun wuerde.
        Das wuerde ich auch erstmal im normalen Alltag ab vom Stall versuchen. Mach mit ihr etwas, was ihr wirklich Spass macht. Es ist gut moeglich, dass sie auch dabei trotzig ist, aber das musst du mit Humor nehmen. Da wuerde ich eher einen witzigen Spruch bringen und ihre Trotzlaunen ignorieren. Geh doch mal nur mit ihr allein raus - Kino, Eis, Vergnuegungspark, Shoppen (vllt. auch Reitklamotten, wenn ihr das gefaellt) stell deine Ansprueche fuer den Moment zurueck und lass sie sagen, was sie gern moechte. Warte ab, wenn sie dich abweist und biete ihr nur einfach etwas an. Zwang hilft da gar nicht.

        Zwecks reiten: wenn du mit ihr ins Gespraech allgemein kommen kannst, dann frag sie in einem entspannten Rahmen doch einfach mal, was sie an Pferden faszinierend findet, wieso sie gern deine Pferde mitreiten moechte und was sie sich von einem eigenen Pferd verspricht. Durch die Blume kannst du vielleicht erfahren, was fuer sie das Tolle daran ist und sie genau dort abholen. Ihr Lehr-Buecher zu geben helfen nix, wenn sie davon traeumt im flotten Galopp durchs Gelaende zu flitzen.
        Wenn du diesbezueglich mehr Hintergrundinfos hast, kannst du sicher einfacher ueberlegen, wie du ihr nun das notwendige reitenlernen schmackhafter machen kannst - sei es, weil ihr Gestuete besuchen fahrt, zu einer Hengstshow, einem Dressur- oder VS-Turnier, einer Westernshow oder vielleicht auch lieber zur Appassionata. Ueberlegt gemeinsam, ob es Vorbilder in ihrem Wunschbereich gibt (wahrscheinlich hat sie bisher gar keins) oder ob sie vielleicht nach so einer Veranstaltung ein Vorbild hat, und mache dann genau dort weiter - z.B einen Vortrag, eine DVD oder eine Zeitung mit einem Bericht darueber - von da dann peu a peu weitermachen.

        Ich hoffe du hast verstanden, was ich versuche auszudruecken.
        Sollte es schwerwiegender sein, als ich es jetzt verstanden habe, ist eine Familientherapie angeraten, erstmal ab von den Pferden.

        Behandle sie etwas erwachsener und weniger als Kind, gesteh ihr eigene Vorstellungen zu und nimm sie ernst.
        Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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        • silas
          • 13.01.2011
          • 4024

          #24
          Lies doch mal das Buch von Dreykurs: Kinder fordern uns heraus

          Da bekommst Du Mut zur Konsequenz, durchhalten, liebevoll bleiben und nachvollziehbar werden, und auch den Mut, Dich in besonders herausfordernden Situationen auch mal ganz unkonventionell (für Erwachsene, für Kinder und Jugendliche in ihrer Realitàt aber nachvollziehbar) zu verhalten.

          Ich finde es ungeheuer gut, dass Ihr Euch bereits professionelle Hilfe geholt habt. Mit 15 Jahren ist sie sowohl als Mädchen, wie auch als Kind, in einer sehr schwierigen Situation. Ihre Auf- und Ablehnung sind zum Teil alterstypisch und normal, haben hier jedoch sicherlich durch die jahrelang fehlenden Konsequenzen, bereits sehr individuelle Auspragung angenommen.

          Nach meiner Erfahrung kommt gerade unser staatliches Schulsystem dann schnell an seine Grenzen.

          Klingt vielleicht blöd jetzt, aber sucht Euch als Eltern auch einen unbeteiligten Dritten, bei dem Ihr offen sprechen könnt, damit Ihr gemeinsam an einem Strang ziehen konnt und Euch auch weiterhin als Paar erleben könnt.

          Und dann: Konsequenz, Konsequenz, Konsequenz
          Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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          • Elke
            • 05.02.2008
            • 11712

            #25
            Es würde vielleicht auch helfen, ihr klar zu machen, dass an erster Stelle immer das Pferd steht und es das Wichtigste ist, dass es dem Pferd gut geht, dass es sich wohl fühlt, weil es lange gesund bleiben soll.

            Was sie evtl. wachrütteln würde wäre, wenn sie mal ihr Verhalten wenn sie gerade so rumtrotzt, bei wem anders sieht...

            Kommentar

            • Elke
              • 05.02.2008
              • 11712

              #26
              Vor vielen Jahren war ich mal hier, um mir ein Pferd anzusehen.
              Hier werden Freizeiten mit Reiten angeboten, die Mitarbeiter sind auf schwierige Jugendliche ausgebildet...
              wäre das evtl. was (auch wenn es hier oft um Drogenabhängige geht)
              Vielleicht kann man wenigstens mal dort anfragen...einen Freizeit mit doppeltem Hintergrund würde vielleicht helfen?

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              • Mona88
                • 01.01.2004
                • 508

                #27
                Puh... Ich möchte mit dir nicht tauschen!

                Von Außen bestrachtet und ohne spezielle Erfahrung zum Thema Erziehung: Mit sind 3 Schlagwörter aufgefallen - mangelndes Selbstbewusstsein, nicht Dumm sein und Sonderschule. Die Schulform wurde wahrscheinlich aufgrund ihrer Verhaltensauffälligkeiten gewählt? Weniger aufgrund der Intelligenz deiner Stieftochter?
                Leider kenne ich einige Beispiele, die durch Unterforderung in der Schule in letzter Instanz mangelndes Selbstbewusstsein haben. Durch Mobbing "Streber", das Gefühl nicht gefordert zu werden, die Leistungen werden - für das Kind - nicht ausreichend gewürdigt, häufig resultieren schlechtere Noten gerade aus dem Gefühl des Nicht-Anstrengen-müssens...

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                • Coyana_78
                  • 18.05.2007
                  • 8335

                  #28
                  Schwierig. Ich war zwar nicht so ein Fall, aber mich konnte man in dem Alter auch von nix überzeugen, wenn ich nicht wollte *schäm*

                  Habt ihr nicht eine vernünftige in etwa Gleichaltrige?
                  Und dann schön aufs Turnier, wo man auch Maulzerreien und sowas zu sehen kriegt?
                  Wenn dann die Vernünftige sich drüber aufregt und Eure dann mitzieht?
                  Und anschließend kann die Vernünftige die Reiterei von Eurer bewerten und sie quasi auf gleicher Ebene "anlernen"?
                  Erfordert aber ein wirklich umgängliches Mädel.
                  Vielleicht wäre aber sowas machbar?

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                  • greyrodent
                    • 04.08.2013
                    • 1283

                    #29
                    Das eigentliche Problem liegt ja anscheinend nicht im Umgang mit den Pferden...
                    Ich sehe aus dem bißchen, was Du hier geschrieben hast, das "alleingelassene" Kind. Und zwar aus ihrer ganz persönlichen, subjektiven Wahrnehmung heraus. Das muß nichts mit der Realität, in der Ihr eine Menge in Bewegung setzt, um ihr zu helfen, zu tun haben, hat auch nichts mit "undankbar", "aufmüpfig" o. ä. zu tun, obwohl heftiges Pubertieren natürlich erschwerend hinzukommt.

                    Ich spekulier' jetzt mal und formuliere dabei bewußt ein bißchen überspitzt - nichts davon soll ein Angriff gegen irgendwen sein, ich möchte nur die aus meiner Sicht (und aus der Sicht des Kindes kann ich sicherlich allerlei dazu beitragen) wichtigen Punkte beleuchten. Vielleicht ist etwas dabei, was Dir gedanklich weiterhilft.
                    Die Eltern trennen sich. Vermutlich nicht ganz friedlich. Kind bleibt bei Mutter (für das Kind = "Papa will mich nicht haben" - einer von beiden ist nun mal immer in dieser doofen Situation), die hat aber selber massive Probleme. Also kommt das Kind zu Papa (= "Mama will mich auch nicht haben, jetzt "muß" Papa mich doch nehmen, obwohl er's gar nicht will. Sieht man auch daran, daß er mich erst mal in die Klapse steckt"). Ende vom Lied: Vertrauensbasis komplett dahin und Kind kommt zu der Überzeugung "ich muß meinen Kram irgendwie alleine auf die Reihe kriegen, denn wie soll ich jemandem vertrauen, der eigentlich andere Dinge vorhat, als sich mit mir abzugeben?"

                    Schlußendlich brauchen solche Kinder eine Person, der sie vertrauen, der sie Respekt entgegenbringen können (aus freien Stücken), die sie annimmt, dabei aber gleichzeitig fordert UND in der Lage ist, dem Kind reale Erfolgserlebnisse (= "Ich habe mich angestrengt und deshalb habe ich das geschafft!" aber gleichzeitig auch "Ich bin okay und als Mensch liebenswert, ich habe auch Fehler, aber ich bemühe mich, daran zu arbeiten") zu verschaffen.
                    Deine Stieftochter scheint sich ihre Mißerfolgserlebnisse täglich selber zu schaffen - und bestätigt sich damit in ihrem negativen Selbstbild ("mich wollte keiner haben, ich bin eh nix wert und ich krieg auch nix so auf die Reihe, daß es gut genug ist"). Gibt es eine Möglichkeit, ihr (unauffällig - je älter das Kind, desto schwieriger wird das) echte Erfolgserlebnisse (= sie muß schon ordentlich was dafür gemacht haben) zu beschaffen? Sie wird dafür Anleitung brauchen und es steht in Frage, ob Ihr als Eltern dafür die richtigen Personen seid.

                    Zu dem "nicht dumm" und "Sonderschule", was Mona jetzt gerade geschrieben hat: ist sie ein echter "underachiever" (= hoch- oder höchstbegabt, aber aufgrund ihrer Probleme nicht in der Lage, diese Begabung in schulische Leistung umzusetzen) oder ein normalbegabtes Kind?
                    Ersteres ist sehr selten - die meisten Hochbegabten schaffen es auch unter ungünstigen Bedingungen (irgendwie, teils mit schlechten Noten, aber immerhin) bis zum Abi/Fachabi (der Absturz kommt dann eher im Berufsleben), bei großen Problemen zumindest bis zum Realschulabschluß, weil ihre "etwas andere" Problemlösungsstrategie sie zwar bei ihrer Umwelt manchmal komisch ankommen läßt, ihnen aber immerhin ausreichend Handlungsspielraum läßt, um die (aus Hochbegabtensicht inhaltlich nicht besonders schwierigen) Anforderungen einer ganz normalen Schule zu meistern. Wesentlich häufiger sind unter den Sonderschulkids diejenigen, die normalbegabt, d. h. nicht aufgrund einer Lernbehinderung o. ä. dort sind, sondern aufgrund einer Verhaltensstörung, die sie daran hindert, normal zu lernen.
                    Ein real hochbegabtes Kind bräuchte ganz andere Anreize und Hilfestellungen - für ein normalbegabtes kann (gute Lehrer und Förderung vorausgesetzt) auch eine Sonderschule ein vernünftiger Startpunkt sein, denn sie läßt eine Fortsetzung der Schullaufbahn bis zum Realschulabschluß ganz problemlos zu (ich habe selber eine ganze Reihe von Ex-Sonderschülern kennengelernt, die ihren Haupt- oder Realschulabschluß gemacht haben. Einer ist sogar Einzelhandelskaufmann geworden, einer hat irgendwann 'n Meister in einem Handwerksberuf gemacht (die waren klassische Fälle von "normalbegabt aber völlig durch'n Wind"), viele haben jetzt "ganz normale" Jobs z. B. im Handwerk, im Straßenbau etc.).

                    Die Idee von Elke mit der pädagogischen Freizeit mit Pferden finde ich übrigens gut. Es kann sein, daß sie von sowas mehr profitiert als davon, jedes Mal wieder "auf die Schnauze zu fallen".
                    Zuletzt geändert von greyrodent; 22.09.2013, 09:31.

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                    • dissens
                      • 01.11.2010
                      • 4063

                      #30
                      Es gibt eine wundervolle Liedzeile: "The time when I was young enough to know the truth" ...
                      Pubertät IST so eine Zeit.

                      Und zu akzeptieren, dass man eben doch eine Menge Dinge noch nicht weiß und nicht kann, dass gar die Erwachsenen DOCH hier und da recht haben könnten,... das ist, glaube ich, für jeden Pubertisten schwer. Auch für "völlig normale", sprich NICHT durch schräge Kindheits- und Jugenderfahrungen geprägte, Pubertisten.

                      Hinzu kommt: Hm, ich kenne jetzt nicht unzählige Jugendliche, aber so summa summarum ... kennt einer von Euch einen, der ein unerschütterliches, in sich ruhendes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl hat? Also die ECHTE Version, nicht die vor einem hergetragene?

                      Sari, ich hab selbst einen 15jährigen. Der ist derzeit oft zum Knutschen, manchmal zum An-die-Wand-Nageln. Also ein völlig "normaler" Tee-Nager . Es gab aber auch bei uns Zeiten, in denen er drohte, voll aus der Bahn zu laufen. Ganz ohne familiäre Katastrophen, dafür aber unter Beteiligung von (unseren!) Erziehungsfehlern. Daran haben wir gearbeitet (übrigens auch mit Unterstützung von außen) und es läuft von Jahr zu Jahr besser. Soviel zu meiner "Qualifikation", hier was zu sagen.

                      Wenn ich Dich lese, habe ich das Gefühl, dass die Pferdethematik nur ein Nebenschauplatz (ggf. einer von mehreren?) ist, indem Ihr Euren Konflikt aneinander abarbeitet. Die "Kleine" möchte IHR "Ding" durchziehen, DU möchtest Deine Vorstellungen umsetzen.
                      Mal völlig ab von der Frage, was richtiges oder auch falsches Reiten ist: Warum lässt Du Dich auf dieses Gefecht ein? Diskutierst, bezahlst (?), fährst sie (?), bemühst Dich immer wieder, ihr - GEGEN ihren Widerstand - zu erklären, wie es "richtig" geht? Sie WILL das doch nicht hören! Oder, besser, sie nutzt es, um das nächste Gefecht mit Dir auszutragen.

                      Lehn' Dich doch einfach mal zurück! Statt ihr, wenn auch im übertragenen Sinne, hinterherzulaufen und ihr dabei Deine (Reit-)Philosophie herzubeten, werde doch einfach mal zur "Wand"! Sie kann sich daran orientieren - oder dagegen laufen. Auf alle Fälle hat sie dann einen Fixpunkt. Der scheint ihr (so mein Eindruck) zu fehlen. Teenager, gerade hochgradig verunsicherte Teenager, brauchen Orientierung, Führung, feste Regeln ... und nicht Diskussionen (so sehr sie letztere auch suchen).

                      Ich würde sie an Deiner Stelle vor die Alternative stellen: "Du willst Reiten? Dann nach MEINEN Spielregeln - oder gar nicht!" Und das dann durchziehen, auch mit Verbündeten (RL etc.). Kind erhält Unterricht, tut nicht, was RL sagt: Kind wird vom Pferd geholt, darf die Halle verlassen. Fertig.
                      KEINE Diskussion!

                      Und genau die gleiche Strategie auch im Alltag fahren. Du bist zwar "nur" Stiefmutter, aber Du bist die ERWACHSENE. Und damit jemand, der Regeln vorgeben und auf ihrer Einhaltung bestehen darf und SOLL.

                      Es gibt im Zusammenleben Regeln, die eingehalten werden müssen. Wer das tut, ist willkommen. Wer das nicht tut, darf den gemeinsamen Raum verlassen. Signalisieren: "Ich bin da, du kannst auf mich zukommen, wenn du was brauchst, aber ich werde dir den Allerwertesten nicht hinterher tragen und ich werde auch nicht diskutieren, WIE ich Dir Vorteil XY oder Privileg Z verschaffen darf." Denn das IST es doch: Reiten ist ein Privileg, kein Kinderrecht. Wie übrigens so manches andere, das Jugendliche gerne als "selbstverständlich" ansehen.

                      Man muss oft SELBST stehenbleiben, damit das Kind (15 IST für mich noch viel Kind) sich bewegen kann.
                      Zuletzt geändert von dissens; 22.09.2013, 09:32.

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                      • greyrodent
                        • 04.08.2013
                        • 1283

                        #31
                        dissens hat das schön geschrieben und genau das charakterisiert, was ich mit
                        "Person, der sie vertrauen, der sie Respekt entgegenbringen können (aus freien Stücken), die sie annimmt, dabei aber gleichzeitig fordert"
                        meinte.

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                        • Elke
                          • 05.02.2008
                          • 11712

                          #32
                          Das kann helfen und nützen, aber nur, wenn der Vater mitmacht....


                          Und die Freizeit könnte auch helfen, die töpfern da auch und machen viele Sachen...
                          Und es dürfte nicht so weit von Euch weg sein.

                          Kommentar

                          • Lule
                            PREMIUM-Mitglied
                            • 19.02.2012
                            • 980

                            #33
                            Bin selber kein Erzieher/in, habe keine eigenen Kinder und zugegebenermaßen insgesamt wenig Erfahrung mit Kindern. Als ich meine Mann kennen lernte, hatte er zwei Töchter,ganz nette liebe , aber auch hoch intelligente Kinder, die natürlich auf meine Pferde wollten. Oh Gott- meine geheiligten Pferde und das Kindesinteresse im Widerstreit . Ich habe es dann mit " kindgerechten" Verträgen versucht: im Umgang mit meinem Pferden wird - bedingungslos, auch wegen des Gefahrenpotezials- das gemacht, was ich Sage oder anordne, ohne Nachfrage, ohne Diskussion . Danach!!! Erkläre ich aber warum und wieso ich was angeordnet habe.und im Übrigen habe ich ganz klar gestellt, dass es m e i n e Pferde sind, und ich deswegen auch allein entscheide. Hat in meinem Fall funktioniert, habe erklärt, dass ich ihr Eigentum ja auch nicht einfach nach meinem Gusto benutze.

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                            • Turnierveteranen
                              • 07.03.2010
                              • 624

                              #34
                              Jetzt mal eine dumme Frage: Bezahlt ihr den Reitunterricht bzw. die Reitbeteiligung? Ich kann zu den Pupertätsproblemen nur soviel sagen, dass ich keine Kinder haben wollte aus der Angst die könnten so werden wie ich damals wer! Nur was den Umgang mit Pferde und die Reiterei anging, war es bei mir genau umgedreht. Meine Eltern haben gemeint "Reiten gehen die oberen Zehntausend und das sind wir nicht!" also kam es gar nicht zur Debatte! Da ich aber, seit ich laufen kann, von Pferden fasziniert war, radelte ich schon als 6 jährige heimlich in den Reitstall nur um einfach bei den Pferde zu sein und bezahlte meine Reitstunden mit gespartem Taschengeld! Das aber auch nur, weil ich es wirklich wollte!
                              Vielleicht solltet ihr an dieser Stelle einfach den Sack zumachen und sagen wenn Du nicht reiten (jetzt wirklich lernen) willst, zahlen wir nicht mehr! Vielleicht will sie ja wirklich nicht reiten und nimmt das nur als Ersatzbefriedigung? Das ist jetzt keine Lösung für die vielen anderen Baustellen, aber in Punkto reiten würde ich bei dem Verhalten einfach ein "Verbot" aussprechen. Wenn sie dann wirklich will, muss sie sich schon sehr anstrengen um ihr Ziel zu erreichen!
                              Nein, ich bin kein Legasteniker, ich hab mich nur vertippt!

                              Kommentar

                              • Cara67
                                • 07.04.2008
                                • 2482

                                #35
                                @ Sari - ich würde trotzdem einen guten Kinder-u Jugendpsychologen hinzuziehen. Vom Hausarzt könntest Du eine bestimmte Anzahl an Therapiestunden verschreiben lassen, die dann auch die Kasse übernimmt.

                                Das sind hier alles gut gemeinte Ratschläge - aber ihr habt es hier nicht mit einem herkömmlichen pubertierenden Teenie zu tun, deswegen ist es auch kein gewöhnliches "Erziehungsproblem" und entzieht sich eigentlich zum großen Teil Deiner Einflußnahme - d.h. Du kannst sagen u. tun was Du willst, Du wirst sie nicht wirklich erreichen.

                                Problem mit solchen kurzen stationären Aufenthalten ist, daß die Kinder aus dem sozialen Umfeld genommen werden, in dem sie sich zurechtfinden sollen. Bei vielen Erkrankungen (z.B. Eßstörungen) ist das zur Krisenintervention absolut nötig. Dann folgt die Entlassung, und kurz danach fangen die Probleme wieder an.
                                Eine ambulante Therapie muß folgen!!
                                Dort werdet ihr auch in Alltagsfragen kompetente Unterstützung finden, die sich an der Problematik des Kindes orientiert.
                                Zuletzt geändert von Cara67; 22.09.2013, 14:08.

                                Kommentar

                                • Sari83
                                  • 11.10.2011
                                  • 30

                                  #36
                                  An Alle! Erstmal vielen Dank für die Beiträge find ich richtig toll. Habe mir erhofft ein paar neue Denkanstoße zu bekommen, jetzt muss ich erstmal lesen. Ich schreibe dann heut abend nochmal was dazu.
                                  VLG Sari

                                  Kommentar

                                  • gina
                                    • 06.07.2010
                                    • 1946

                                    #37
                                    vllcht noch ein kleiner input

                                    du hast geschrieben, dass das mädel stationär in der kinder & jugendpsychatrie war.

                                    hast du eine vorstellung davon wie erschütternd dort das klima ist?
                                    bei der vorgeschichte, die sicher allein schon an die grenzen eines teenies oder darüber hinaus geht
                                    sicher ein weiteres einschneidendes erlebnis.

                                    auch wenns von deiner seite nicht leicht auszuhalten ist, dem mädel gehts sicher mehr als beschixxen

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                                    • Cara67
                                      • 07.04.2008
                                      • 2482

                                      #38
                                      Gina - die Kinder, die dort stationär sind, sind aus gutem Grund dort - nämlich um Ihnen zu helfen. Eine Einweisung wird nicht so einfach ausgestellt.

                                      Sari ist sehr bemüht dem Mädchen zu helfen u. macht sich Gedanken; Vorwürfe erzeugen Schuldgefühle - geh einfach mal davon aus, das der stationäre Aufenthalt notwendig war. Ich weiß wirklich nicht, was Du mit erschütterndem Klima meinst.
                                      Ich habe während meines Studiums genug Zeit in der Psychiatrie verbracht, und auch meine Dissertation dort begonnen - erschütternder fand ich die familiären Verhältnisse, aus denen die Kinder kamen.

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                                      • Sari83
                                        • 11.10.2011
                                        • 30

                                        #39
                                        So nun will ich mal....
                                        @ gina
                                        Ich kann sowas sehr gut aushalten und ja du hast völlig recht dem Mädel gehts beschissen, aber der ging es noch viel beschissener. Wenn der Klinikaufenthalt nicht nötig gewesen wäre, dann hätten wir das auch nicht gemacht. Ihr hat das schon geholfen, war deutlich zu spüren und sie sagt es selbst. Ein einschneidendes Erlebnis war es mit Sicherheit, sie hat dort nämlich Kinder kennengelernt die weitaus schlimmeres Erlebt haben wie sie.

                                        @Cara67
                                        habe ich vergessen sie geht zur Therapie 1x im Monat (ich finds zu wenig). Sie geht aber nur unter Protest. Es sind auch Alle eingebunden Erziehungshilfe, Schule usw

                                        Ich spekulier' jetzt mal und formuliere dabei bewußt ein bißchen überspitzt - nichts davon soll ein Angriff gegen irgendwen sein, ich möchte nur die aus meiner Sicht (und aus der Sicht des Kindes kann ich sicherlich allerlei dazu beitragen) wichtigen Punkte beleuchten. Vielleicht ist etwas dabei, was Dir gedanklich weiterhilft.
                                        Die Eltern trennen sich. Vermutlich nicht ganz friedlich. Kind bleibt bei Mutter (für das Kind = "Papa will mich nicht haben" - einer von beiden ist nun mal immer in dieser doofen Situation), die hat aber selber massive Probleme. Also kommt das Kind zu Papa (= "Mama will mich auch nicht haben, jetzt "muß" Papa mich doch nehmen, obwohl er's gar nicht will. Sieht man auch daran, daß er mich erst mal in die Klapse steckt"). Ende vom Lied: Vertrauensbasis komplett dahin und Kind kommt zu der Überzeugung "ich muß meinen Kram irgendwie alleine auf die Reihe kriegen, denn wie soll ich jemandem vertrauen, der eigentlich andere Dinge vorhat, als sich mit mir abzugeben?"
                                        Denke so ähnlich hat sie sich auch gefühlt als sie zu uns kam. Es war aber ihre Entscheidung sie ist bei der Mum abgehauen. Sie wollte nicht zurück und die Mutter wollte sie nicht mehr haben. Nicht mal zu Geschwistergeburtstagen, nem Wochenende oder gar mal für nen Tag.

                                        Schlußendlich brauchen solche Kinder eine Person, der sie vertrauen, der sie Respekt entgegenbringen können (aus freien Stücken), die sie annimmt, dabei aber gleichzeitig fordert UND in der Lage ist, dem Kind reale Erfolgserlebnisse (= "Ich habe mich angestrengt und deshalb habe ich das geschafft!" aber gleichzeitig auch "Ich bin okay und als Mensch liebenswert, ich habe auch Fehler, aber ich bemühe mich, daran zu arbeiten") zu verschaffen.
                                        Deine Stieftochter scheint sich ihre Mißerfolgserlebnisse täglich selber zu schaffen - und bestätigt sich damit in ihrem negativen Selbstbild ("mich wollte keiner haben, ich bin eh nix wert und ich krieg auch nix so auf die Reihe, daß es gut genug ist"). Gibt es eine Möglichkeit, ihr (unauffällig - je älter das Kind, desto schwieriger wird das) echte Erfolgserlebnisse (= sie muß schon ordentlich was dafür gemacht haben) zu beschaffen? Sie wird dafür Anleitung brauchen und es steht in Frage, ob Ihr als Eltern dafür die richtigen Personen seid.
                                        Bin ganz deiner Meinungund das wäre auch echt wünschenswert, denn ohne Erfolgserlebnisse leidet ihr Selbstwertgefühl ja weiter, aber wie du so schön schreibst "sie schafft sich Ihre Misserfolge täglich selbst". Wir haben schon viel Versucht. Mal abgesehen von den Pferden Dinge gesucht die ihr Spass machen. Nur mal ein Beispiel: Jugendfeuerwehr fand sie Klasse weil die echt viel unternehmen, wollte sie unbedingt machen, bei einer Fahradtour hat sie sich dann nach 5 Km vom Begleitfahrzeug mitnehmen lassen weil sie nicht mehr konnte (wenn sie unbedingt zu ner Freundinn will sind die 8Km mit dem Fahrad aber kein Problem), sie ist dann noch 3x hin und seit dem hat sie Kopfschmerzen oder ihr ist schlecht wenn Feuerwehr ist.
                                        Ich könnte jetzt noch x Beispiele nennen.
                                        Es kann doch echt nicht sein, dass sie, sowie es irgendwie anstrengend wird oder es nicht nach ihrer Nase geht, in den Sack haut und dann da nichts weiter ist als Wiederstand. Wenn, dann muss man sie wirklich dazu zwingen. Wie soll sie da dann ein Erfolgserlebnis haben? ( Oder bin ich schief gewickelt?)
                                        Deswegen
                                        dissens hat das schön geschrieben und genau das charakterisiert, was ich mit
                                        "Person, der sie vertrauen, der sie Respekt entgegenbringen können (aus freien Stücken), die sie annimmt, dabei aber gleichzeitig fordert"
                                        meinte.

                                        ja das hat dissens treffend formuliert. Dazu müsste sie nur mal Jemandem Respekt entgegenbringen und sich auch fordern lassen. Hat noch keiner geschafft Erziehungshilfe nicht, mein Mann nicht, Lehrer nicht,"Freizeit-Betreuer" nicht, Großeltern nicht.......

                                        Von daher sehe ich es zumindest mal als Fortschritt an das sie bei den Pferden noch nicht in den Sack gehauen hat. Jetzt muss man sie aber da doch irgendwie zu fassen bekommen. Nur Wie? Sollen wir uns diese Chance jetzt verbauen und es ihr verbieten (auch wenn ich es am liebsten würde, bis sie bereit ist sich Mühe zu geben)

                                        Die Freizeit finde ich ne prima Idee und wenn die gut mit "schwierigen" Kinder können umso Besser das werd ich mir auf jeden Fall anaschauen.

                                        so später kommt noch mehr......

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                                        • Maren
                                          • 08.08.2009
                                          • 823

                                          #40
                                          Hallo Sari83,
                                          ich finde dich sehr tapfer und engagiert. Teenies sind schwierig, und dann noch geerbte...
                                          Mit deinen Pferden hast du aber schon einen wichtigen Schlüssel zu ihr. Du hast die Pferde und die "Macht", sie liebt Pferde. Das würde ich als ein kostbares Mittel schätzen! Schließlich wollt ihr dem Kind ja helfen.
                                          Hast du eine Idee, wie du ihr Selbstvertrauen und Verantwortung geben kannst, ohne sie und deine Pferde zu gefährden?
                                          Vielleicht ein Kurs mit einem deiner Pferde, eher keine Dressur sondern z. B. Trail oder ähnliches. Da bist du nicht der Trainer, es ist spannend und sie ist nicht im direkten Vergleich. Denn da kann sie ja nur erneut scheitern.
                                          Viel Erfolg!
                                          Lg Maren

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