Pferd bockt beim probereiten - Hände weg, oder ??

[silas]

*reinschleich* und vollkommen OT:

Kareen - Deine Beiträge sind so mitten aus dem täglichen Leben, ich mag diese Art! Vielen Dank!

*rausschleich*

[gigoline]

Kareen hat mal wieder vollkommen recht und genau so ist es ... übrigens hat genau so ein Pferd es geschafft meine Springreiter "Karriere" vorzeitig zu beenden ... Springen konnte er - bocken ( nicht buckeln) auch .... Nach 6 Jahren und massiven stürzen habe ich ihn damals 11 jährig und kerngesund in Rente geschickt... Besser als wenn ich hätte Invalidenrente beantragen müssen... Ich will damit sagen dass du die wirklich gut überlegen solltest ob du den gewuppt bekommst - ich war mir sicher ;-) ich war ein depp und grosskotz.. Seitdem reite ich Dressur ...und selbst heute habe ich in vergleichbaren Situationen echt noch richtig schiss :-( und das war alles zw 95 und 2000 ...
es gibt doch genug Pferde - warum so einer ???

[Ariadne]

Jaa, Ihr habt ja recht....

Aber der wäre genau meine Größe (1,58 cm) und er bewegt sich toll. Allerdings - wenn ich laufend im Dreck liege nutzt mir das auch nix...

Ich werde mich nach Weihnachten entscheiden, was ich mache - werde mir morgen noch ein anderes Pferd anschauen.

[dissens]

Ich will damit sagen dass du die wirklich gut überlegen solltest ob du den gewuppt bekommst - ich war mir sicher ;-) ich war ein depp und grosskotz.

Köstlich formuliert, und oftmals sehr wahr ... ist mir auch schon passiert und ich hab mir damals mit einem Pferd, das beim Probereiten einfach nur "spannig" war, einen echten Verbrecher ins Haus geholt. Mann, war ich froh, als ich das Tier wieder vom Hof hatte!

Ariadne, bitte bedenke auch:
1) Die meisten Verkäufer werden eventuelle Macken des zu verkaufenden Pferdes eher zu mindern versuchen, bevor der Interessent kommt. Ein zu selten bewegtes Pferd vorher noch stehen lassen ... nun, das dürfte nur den 100%-Vollpfosten unter den Verkäufern passieren.
2) Pferde (und auch Hunde, aber um die geht es nicht) sind meist bei fremden Menschen zunächst etwas unsicherer, nehmen sich eher weniger raus als für sie normal ist. Das gibt sich aber mit zunehmender Bekanntschaft.

Fazit: Das, was Du erlebt hast, ist vermutlich noch die deutlich weichgespülte Version dessen, was das Pferd im Alltag an den Tag legt. Rechne das dann einfach mal noch ein bisschen hoch - dann weißt Du, was Du von diesem Pferd zu erwarten hast.

[sahen]

... und verfalle bitte nicht dem Glauben, dass würde durch bessere Haltungsbedingungen, anderes / besseres Futter, passenden Sattel etc. grundlegend anders. In der Regel kann man Verschiebungen im Verhalten und Besserungen erzeugen -aber ein Pferd, dass zum Bocken neigt, wird das in Extremsituationen immer wieder tun. Charakter ist angeboren, die meisten Verhaltensmuster auch eher genetisch als erzieherisch angelegt - ich persönlich würde die Finger von einem solchen Pferd lassen.

[Ikarus]

Sahen, das ist leider nur zu wahr. Ich selber habe vor 14 Jahren einen damals 4jährigen gekauft von entfernten Bekannten, die Story dazu, warum er schnell und für kleines Geld weg musste war Scheidung, Trennungsprobleme etc.

Weil es ein hübsches Pferd war, dazu gesund und preislich in meinem Rahmen habe ich ihn mitgenommen und auf den ersten Ausritten (habe nur Gelände) war er super brav. Ich war happy! Und dann - plötzlich und ohne ersichtlichen Grund wildes losbocken, d. h. eher so ein voranstürmen mit Bocksprüngen. Manchmal blieb ich oben, manchmal ging ich auch zu Boden. Insgesamt nicht berechenbar, warum und wieso es dann plötzlich losgeht, manchmal ist er monatlang kreuzbrav und läßt dann plötzlich die Sau raus. Nun ja, mittlerweile habe ich so eine Art Antenne dafür entwickelt, wann es wohl losgehen könnte (ist so eine Art Körperspannung beim Pferd, kann man schlecht beschreiben), aber da ich auch nicht mehr die Jüngste bin, ist meine Furcht vor Stürzen mit der Zeit immer größer geworden. Ich bevorzuge zum Reiten nunmehr mein selbst aufgezogenes Pony.

Ach ja, die Vorgeschichte von dem Wallach konnte ich auch rauskriegen. War professionell western eingeritten worden und hat dann im Anschluß, als es auf Turniere gehen sollte, die Sticken aufgezogen und die Arbeit verweigert. Alle Interessenten, darunter sollen auch namhafte Westernreiter gewesen sein, wurden mehr oder weniger heruntergebockt, als sie Anforderungen stellten. Schließlich stand er dann als "nicht mehr die Arbeit lohnend" zum Verkauf und ist bei mir gelandet. Wie gesagt, man hat sich arrangiert, aber so ganz richtig glücklich bin ich eigentlich nicht mir ihm geworden, obwohl es auch ganz tolle Aus- und Wanderritte mit ihm gegeben hat. Er gehört jetzt eben zur Familie, aber wenn ich seine Vorgeschichte gewußt und ihn zumindest probegeritten hätte, hätte ich von einem Kauf Abstand genommen.

[Finy]

ich kann dazu nur sagen, dass alle Pferde die ich in jungen Jahren (3-5jährig) unterm Reiter als "extrem frech" erlebt habe auch später nie zu wirklichen Verlasspferden wurden. Bei den meisten wird es zwar besser, aber immer wieder kommt der "Drecksack" doch noch mal durch.

Die Jungpferde die ich über längere Zeit geritten habe und das sind inzwischen bestimmt 10 Stück, davon 4 selber angeritten waren NIE frech gegen den Reiter. Die gucken mal, erschrecken sich auch mal...aber gebockt um den da oben loszuwerden hat noch keiner!

Such dir was braves, es gibt genug Pferde...vorallem im 1,60 Bereich kriegt man doch derzeit einiges "nachgeschmissen"

[murmel]

Hallo Ariadne,

kann sahen & co. auch nur zustimmen. so wie die tierchen sind, sind sie. auch wenn man bei dem ein- oder anderen durchaus was verbessern kann, sie "erinnern" sich doch immer mal wieder an ihre "hobbys". mein adoptivpferd war als junges pferd *huchundhach* (hat aber zeitlebens nie einen reiter verloren!) und war mit 26 jahren immernoch *huchundhach*. meine erste stute war ein unberechenbares kleines luder. die hat mich anfangs auch des öfteren aus lauter jux und dollerei durch die dachplatten geschossen, später dann "nur" mehr im unausgelasteten zustand, als ich sie z.b. mal wegen sehnenschaden nur schritt reiten durfte. da wurde im falle des falles aber auch mit freude die sau rausgelassen bis die alte unten war. manchmal habe ich es geschafft, den ersten wumms auszubremsen und konnte das "späßchen" beenden, in der regel war aber der erste bockerer schon so eine granate, dass ich keine chance mehr hatte. ich musste sie leider (ja, ich mochte sie trotzdem gerne, war jung und dumm) früh einschläfern lassen, aber ich bin mir sicher, sie hätte mich immer mal wieder "verloren". wenn einer schon beim ausprobieren bockt (damit meine ich keine kleinen freudenhüpfer) dann wäre für mich heute wie heute der kas bissen. so um die 160 cm stockmaß ist auch mein beuteschema. ich schaue manchmal aus neugier, und z.b. bei ehorses sind immer mal wieder ein paar drinnen, die einen blick wert wären.

LG

[Ariadne]

Also erst mal viiiielen Dank für Eure vielen Antworten und Erfahrungsberichte.

Eine Reiterin aus unserem Stall (selbst Westerntrainerin mit sehr viel Jungpferderfahrung) hat es gestern auf den Punkt gebracht: Bei einem neuen Pferd können so viele unvorhergesehne Probleme auftauchen - da brauchst Du kein Pferd das beim Probereiten schon welche hat.

Ich werde nach Weihnachten den Besitzer anrufen (habe ihn heute nicht erreicht) und ihm sagen, daß ich das Pferd nicht nehme. Irgendwas ist da faul, da bin ich mir jetzt sicher, sehr schade aber meine Gesundheit ist mir doch wichtiger.

Ihr habt mir sehr geholfen - Danke !

Wünsche allen Frohe Weihnachten !

[dissens]

Ihr habt mir sehr geholfen - Danke !

Sehr gern geschehen!

(Wobei ich jetzt nicht genau sagen kann, ob mich die Erkenntnis erfreut, dass ANDERE klüger handeln als man selbst damals, HÄTTE man mit dem HIRN nachgedacht ... )

[Fio]

Vielleicht noch ein kleiner Tipp für eine Umorientiertung: Ponys aus dem Maß (die ja genau in Deinem Größensegment liegen würden) in Betracht ziehen. Da gibt es echte Kracher für moderate Preise.


/Edit: Verzeiht mir, der Thread ist ja schon fast nicht mehr wahr... aufs Datum gucken könnte helfen

Hast Du denn ein schönes Pferd gefunden?

[Ariadne]

Nein, leider nicht.

Bei uns gibt es nichts passendes - alles 300km oder noch weiter weg...

[caspar]

Woher bist Du denn ?

Du hast folgende Möglichkeiten.
1. Weiter fahren
2. Mehr Geld ausgeben
3. Ein Fragezeichen kaufen.

Trifft eine Entscheidung und fühle dich wohl dabei!
Oder bleib beim Schaukelpferd ;-)

[newbie]

Vielleicht mal bei den Züchtern im Umkreis vorbeischauen???
Kann doch nicht sein, dass es da nix was den Kriterien entspricht gibt!

Oder eben doch mal weiter weg und sich da ne richtige Route mit mehreren Pferden Zusammenlegen.

[Jule89]

wo suchst du denn? Wir (bzw. mein Schwiegervater in spe) hat noch eine etwas klein gebliebene 4-jährige Fuchsstute, die er eventuell verkaufen würde. Sie ist ca. 1,60 m und wird wohl nicht mehr viel wachsen. Ist eine Editorial (Trak v. Connery) aus einer StPrSt v. Wild Dance (Wolkenstein II x Matcho AA).

[dumbledore]

Nein, leider nicht.

Bei uns gibt es nichts passendes - alles 300km oder noch weiter weg...

Genau, woher kommst du denn? Bei uns im Stall ist eine kleine Stute zu verkaufen, die ist super gut und echt eine Nette.

[Ariadne]

Aus Baden- Württemberg, Nähe Stuttgart.

Ich suche nicht unbedingt ein "kleines" Pferd - sollte nur unter 168cm bleiben.

[dumbledore]

Aus Baden- Württemberg, Nähe Stuttgart.

Ich suche nicht unbedingt ein "kleines" Pferd - sollte nur unter 168cm bleiben.

Das ist dann leider auch mehr als 300 km weit, lol. Die Stute wird so um die 156 cm sein. Aber ein echtes Schätzchen und alle drei GGA für ne 8 (ungelogen).

[Jule89]

Tja, da sind wir dann auch aus dem Rennen... bis zu uns sinds so 600 km...

[Browny]

ich würde auch mal in Marbach gucken... da hat es doch Auswahl und bei der diesjährigen Auktion waren einige um die 164 cm dabei!