Die Angst vor dem Tod - Wie geht es weiter?

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  • Rubi84
    • 05.03.2012
    • 10

    Die Angst vor dem Tod - Wie geht es weiter?

    Hallo liebe Pferdefreunde,

    Spaß an unseren Pferden haben wir alle, mit Freude gehen wir jeden Tag in den Stall, reiten, putzen und freuen uns einfach an unseren Pferden. Völlig blind und das Thema "was wird sein, wenn mein Pferd mal stirbt oder lebensgefährlich krank wird" verdrängend, bin ich täglich zu meinem Liebesten gegangen. Ich hatte Ihn erst vor einem Jahr gekauft, war immer kerngesund, mit 8 Jahren jung, fit, hoch ausgebildet, Verlaßpferd mit Top-Charakter für Turnier, Gelände und alles was man sich nur wünschen kann.

    Plötzlich nachts ein Anruf, schwere Kolik, Darmverschlingung, ab in die Klinik, 1. OP gleich früh morgens, danach zunächst gut, am Nachmittag wurde die 2. OP eingeleitet. Man konnte nichts mehr machen.....alles ganz plötzlich.

    Ich habe mich während des ganzen Jahres immer versucht, selbst zu beruhigen, "Dein Pferd ist ja gesund, kein Grund zu Sorge und mach dich nicht verrückt" wenn ich daran gedacht habe, er könnte auch mal krank werden.

    Nun bin ich plötzlich alleine. Die Box ist leer. Wenn ich mich frage wie es weiter geht, bekomme ich panische Angst. Der Stall ist voll mit alten Pferden, und gerade trifft es mich mit meinem jungen Pferd. Warum ich? Wenn ich mir wieder ein Pferd kaufe, hätte ich panische Angst davor dies nochmal zu erleben. Wie oft kommt sowas vor? Ich frage mich ernsthaft, wie es ein Pferd überhaupt schafft, 20 Jahre zu werden!?

    Die Ursache der Kolik war übrigens nicht von mir verschuldet, also kein schlechtes Futter o.ä. Man weiß es nicht, einfach blöd gewälzt und schwupp war der Darm verklemmt. Ich und mein Kleiner hatten einfach Pech......

    Ich denke jeder hat Angst davor, dass seinem Pferd was passiert. Aber wie gehe ich nun damit um und wie kann ich es schaffen angstfrei und frohen Mutes weiter ein Pferd zu haben und täglich mit Freude in den Stall zu gehen? Hat jemand schon einmal was ähnliches erlebt? Könnt ihr täglich in den Stall gehen ohne Angst?

    Er war mein erstes eigenes Pferd. Gerade mal ein Jahr war uns gemeinsam gegönnt. Den finanziellen Schaden, den ich jetzt zu tragen habe, gänzlich unbeachtet.....
  • Bilgona
    • 12.02.2008
    • 648

    #2
    Zunächst einmal tut es mir leid mit Deinem Pferd. Aber es gibt kein Leben ohne Tod. Der Tod ist doch eine "Begleiterscheinung" des Lebens und ständig um uns herum. Deshalb wundert es mich, dass Du schreibst, Du wärest ein Jahr lang mit Sorge um Dein Pferd zum Stall gefahren. Hast Du auch solche Sorgen um die Menschen um Dich herum. Es liest sich so als hättest Du grundsätzlich Angst vor dem Tod.
    Ich mache mir natürlich auch Gedanken über den Tag, an dem mich mein ältestes Pferd (18) verlässt. Über den Tod der anderen habe ich noch nicht nachgedacht. Aber es belastet mich nicht in meinem täglichen Tun und Handeln, bin mir einfach der Endlichkeit bewusst und geniesse die Zeit.

    Kommentar

    • Neuzüchter
      • 09.04.2003
      • 2159

      #3
      erstmal furchtbare geschichte natürlich

      aber Pferde werden nicht so alt wie Menschen

      täte der Tod und der Abschied die wirklich weniger weh wenn Du das Pferd zehn Jahre länger gehabt hättest.

      Immerhin mußtest Du keine Entscheidung fällen, wie es vielen geht deren alte Pferde Athrose oder subtile Koliken haben und immer abwechselnd gute und schlecht Tage.

      Ich hatte ein Prof. der sagte immer "der Tod ist nicht schlimm nur das sterben" Wenn er acht Jahre war und Acht gute Jahre hatte ist das besser als wenn er 16 wird und nur acht Jahre davon gut sind und jemand ihn durch alle Gebrechen zerrt weil er selbst den Schmerz nicht ertragen will
      Auch Freizeitpferde sin Profis!

      Kommentar

      • Ascarda
        • 12.11.2009
        • 931

        #4
        man muss auch immer im Hinterkopf behalten, dass es bei den Pferden nicht anders ist als bei den Menschen. Da sterben auch viel zu viele plötzlich einfach so - man ist nie sicher. Weder Mensch noch Tier.
        Traurig ist es natürlich immer - und so plötzlich immer noch ein bisschen mehr.

        Kommentar

        • chilii
          • 08.02.2011
          • 8116

          #5
          Erst einmal tut es mir sehr leid für dich.

          Ich kann auch deine Gefühle verstehen.
          Mir ging es vor 2-1/2 Jahren ähnlich. In diesem Sommer mussten wir völlig überraschend nach einem kurzen haber heftigen Kampf um sein Leben unseren Opi gehen lassen.

          Nun haben wir mehrere Pferde auch Fohlen zu dieser Zeit das heißt die Frage stellte sich gar nicht. Aber ich bin auch zwei Wochen wie Falschgeld an den Stall gegangen. Habe mich nach dem Sinn gefragt, versucht das warum zu ergründen.
          Seine leere Box zu ertragen war unglaublich schwer. Wir haben erst nach ca zwei Monaten die Kraft gefunden das Schild abzuhängen und die Box wieder zu nutzen (Stall in Eigenregie).

          Man kann mich als sentimental und gefühlsduselig hinstellen aber für mich sind meine Pferde meine Freizeit- und Sportkameraden.

          Zu guter letzt hat aber dann überwogen das es so viele schöne Momente gab und auch immer wieder gibt und das ich ohne Pferde und Hunde einfach nicht ich wäre.

          Das ist eine ganz private Entscheidung die du alleine für dich treffen musst. Aber Abschied nehmen gehört nun einmal zum Leben dazu. Ich bin nur unheimlich froh das wir es bisher bei allen unseren Tieren geschafft haben den Moment abzupassen das sie nicht leiden mussten.

          Und glaub mir es ist nicht einfach wie Neuzüchter schon schrieb sich über eine ganze Zeit hinweg mit dieser Entscheidung zu beschäftigen. Das Maß zu finden zwischen Chancen zu geben und Leid zu ersparen.

          Kommentar

          • silas
            • 13.01.2011
            • 4024

            #6
            Sei froh und dankbar für das gemeinsame Jahr, anderen ist das Pferd beim Abladen am Heimatstall verunglückt und war nicht mehr zu retten (Aortenabriss).

            Dieses Risiko gehört dazu, ob Hamster, Hund oder Pferd - wenn Du in diesem Zusammenhang bereits von Deinem finanziellen Schaden sprichst (Dein letzter Satz), bist Du eventuell zukünftig mit einem anderen Hobby besser beraten.

            Du kannst alternativ auch eine Lebensversicherung für das Pferd abschließen, dann ist der finanzielle Schaden eventuell nicht ganz so gravierend - informiere Dich vor dem nächsten Kauf .
            Zuletzt geändert von silas; 14.11.2012, 11:56.
            Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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            • Barbara
              • 20.05.2010
              • 324

              #7
              Zitat von Rubi84 Beitrag anzeigen
              Hallo liebe Pferdefreunde,

              Spaß an unseren Pferden haben wir alle, mit Freude gehen wir jeden Tag in den Stall, reiten, putzen und freuen uns einfach an unseren Pferden. Völlig blind und das Thema "was wird sein, wenn mein Pferd mal stirbt oder lebensgefährlich krank wird" verdrängend, bin ich täglich zu meinem Liebesten gegangen. Ich hatte Ihn erst vor einem Jahr gekauft, war immer kerngesund, mit 8 Jahren jung, fit, hoch ausgebildet, Verlaßpferd mit Top-Charakter für Turnier, Gelände und alles was man sich nur wünschen kann.

              Plötzlich nachts ein Anruf, schwere Kolik, Darmverschlingung, ab in die Klinik, 1. OP gleich früh morgens, danach zunächst gut, am Nachmittag wurde die 2. OP eingeleitet. Man konnte nichts mehr machen.....alles ganz plötzlich.

              ...
              Wir waren vor fast genau einem Jahr in nahezu derselben Situation: Stute, 10-jährig, bekam auch plötzlich eine Darmverschlingung und musste eingeschläfert werden. Besonders schlimm war, dass uns klar war, dass wir wirklich nie wieder so ein Pferd bekommen werden (ok, das denkt man bei jedem, aber bei der war es wirklich so) und außerdem war sie das erste Pferd unseres damals 16-jährigen Sohnes.

              Ich habe dermaßen mit dem Schicksal gehadert und sogar zweitweise gedacht: "Warum hat es nicht meinen 18-jährigen getroffen? Der hatte ja schon was von seinem Leben." Nicht, dass ich nicht auch sehr an diesem Pferd hänge - den hätte ich schon mehrfach für richtig gekd verkaufen können, als er noch jünger war, aber ich ahbe es als extrem unfair empfunden, dass es ausgerechnet diese Stute getroffen hat.

              Eine andere Einstellerin am Stall sagte damals zu mir: "Ausgerechnet die - sie hat es am allerwenigsten verdient von allen. Die hat ja nie irgend jemandem was getan". Und der Chef der Klinik hatte feuchte Augen, als er routinemäßig 2 Monate später zum Impfen zu uns kam und wir auch über den Tod der Stute sprachen.

              Mein Mann, unser Sohn und ich liefen eine ganze Zeitlang neben uns her.

              Da wir noch zwei andere Pferde haben, mussten wir wieder in den Stall und das erste Mal war extrem hart. Die Stute stand zwischen den beiden anderen Pferden - wir haben dann einen in die leere Box gestellt, das war eher zu ertragen.

              Ich hatte noch gedacht, dass unser Sohn evtl. das Reiten stecken würde, er hat sich aber berappelt und erst mal mein Pferd mitgeritten. Im März sind wir dann losgezogen und haben ihm (auf seinen eigenen Wunsch hin) wieder ein Pferd gekauft.

              Es tut mir heute noch weh, an dieses Pferd zu denken - aber ich denke halt eben auch, wir haben sie 5 Jahre reiten dürfen ...
              Zuletzt geändert von Barbara; 14.11.2012, 12:17.

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              • Ariadne
                • 18.10.2008
                • 929

                #8
                @Rubi84 das tut mir sehr, sehr leid für Dich !

                Einer lieben Reiterkameradin erging es im Frühjahr ähnlich: Pferd lag mit Kolik in der Box, Tierarzt diagnostizierte eine Darmverschlingung - ab in die Klinik, Überlebenschance auch mit OP 5%. Unser Chef war in Urlaub, Juniorchef unterwegs, sonst niemand im Stall, die Besitzerin hatte weder Zugfahrzeug noch Anhänger und alle ihre Bekannten waren nicht erreichbar.
                Die arme Frau war total aufgelöst - ich habe schnell durchgefüttert, Anhänger angehängt, Pferd rein und los.
                In der Klinik versuchte man noch, ihn zu stabilisieren, der Kreislauf war zusammengebrochen und auch eine OP hätte ihn nicht retten können.

                Die Dame hatte das Pferd 13 Jahre und er war immer gesund - wir waren alle geschockt.
                Zuletzt geändert von Ariadne; 14.11.2012, 12:25.

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                • ameera
                  • 14.02.2010
                  • 128

                  #9
                  Fühl dich mal unbekannterweise gedrückt - ich kann deine momentane Gefühlslage gut verstehen. Wir haben vor vier Jahren unsere erste Zuchtstute auf ähnliche Weise verloren. Morgens war noch der TA da zur Trächtigkeitskontrolle und wir haben uns gefreut, weil sie wieder tragend war.Um drei habe ich sie putzmunter von der Weide geholt und um halb fünf war sie nach einer kurzen extrem schweren Kolik (der Weg in die Klinik stand gar nicht mehr zur Debatte) tot. Ich habe sehr lange gebraucht diese Sache zu akzeptieren und zu verarbeiten und glaube, dass es vor allem an diesem plötzlichen Geschehen lag. Ich habe mich tausend mal gefragt, ob ich irgendwas hätte ändern können, aber letztendlich passieren die Dinge wohl so wie es sein soll.
                  Diese Geschicht bringt mich bei jeder Erinnerung daran wieder zum Gruseln, aber (auch wenn es ein dummer Spruch ist) das Leben geht weiter, andere Lebewesen fordern unsere Aufmerksamkeit und das ist auch gut so. Das Risiko ein Tier zu verlieren kann man nie ausschalten, aber deswegen würde ich niemals auf die schönen Momente verzichten wollen - und solche extremen Sachen passieren Gott sei Dank nicht allzu oft!

                  Avatar: Santana W v. Sterling / Nouveau Roi xx / Glücksritter
                  www.gut-rumbeck.de

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                  • Kat
                    • 12.05.2004
                    • 3536

                    #10
                    Es tut mir sehr leid für deinen Verlust, und ich kann deine Ängste in gewisser Weise auch nachvollziehen. Aber gleichzeitig musst du dir sagen, hast du alles getan um deinem Pferd zu helfen - auch wenn es leider nicht gereicht hat. Mutter Natur, oder Gevatter Tod, oder wie immer man es nennen mag, sind grausam in unseren Augen.
                    Jeder trauert auf seine Art und Weise - nimm dir diese Zeit, sie ist wichtig für dich, um das Erlebte zu verarbeiten.

                    Ich selber wünsche mir, dass mir diese Wahl abgenommen wird. Wie Neuzüchter schon schrieb, musst du dich nicht damit herumquälen, wann der Zeitpunkt zum Erlösen gekommen ist. Davor habe ich die meiste Angst. Dass ich den Zeitpunkt verpasse, wo das Leben nicht mehr lebenswert sondern nur noch leid- und qualvoll für das Pferd ist.
                    Eine Bekannte hatte vor Jahren eine ältere Stute, auch ziemlich lang. Diese hat sie am Silvestertag ganz normal geritten, das Pferd war putzmunter, fröhlich und gesund. Am 1.1 lag die Stute tot in der Box. Es sah nicht nach Todeskampf aus, sondern so, als wäre sie einfach friedlich eingeschlafen. Sicherlich ist dieses abrupte "Aus-dem-Leben-reissen" für uns als Angehörige immer tragisch, schrecklich und man kann es gar nicht fassen, aber gleichzeitig musst du nicht die Entscheidung treffen ob das Leben noch wertvoll für ein Pferd ist. Wie viele Pferde sehe ich, wo die Besitzer sich mühen und wirklich alles tun, teilweise ihr letztes Hemd dafür hergeben - meinen Respekt für die Aufopferung - aber oft ist das so unnütz und das Pferd quält sich nur noch herum und wird künstlich am Leben erhalten. In freier Wildbahn sind solche Pferde Raubtierfutter und ich muss sagen - manchmal ist das wirklich besser.

                    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und auch gute Gedanken für den Trauerprozess - vorallem, hör auf dich und auf das, was dir gut tut - manchen hilft es, sofort wieder in den Sattel zu steigen und sich so an seinen Sportsfreund zu erinnern, andere hängen die Stiefel für eine lange Zeit an den Nagel. Das ist der Rat, den ich dir mitgeben kann. Jeder bewältigt diese Phase anders. Lass dir da nichts von anderen erzählen (egal ob angeblich zu früh mit der Neusuche nach einem Nachfolger oder das drängen, wieder loszureiten)
                    Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                    Kommentar

                    • Amasia
                      • 06.10.2009
                      • 1582

                      #11
                      erstmal vorne weg, es tut mir sehr leid für Dich und fühl Dich auch von mir mal virtuell ganz dolle gedrückt.

                      Wie viele auch schon geschrieben haben, wenn man Tiere hat muss man damit rechnen, leider kann man sie nicht ewig behalten, schlimm ist es natürlich bei so einem jungen Pferd, da fragt man sich immer nach dem Warum. Aber auch bei einem älteren das man 25 jahre gehabt hat, kommt der Tod doch immer viel zu schnell. Wir haben solche schweren Tage schon ein paar mal im stall erlebt. 2007 starb meiner Schwester ihr Pferd mit grade mal 17 Jahren, hatte eine Kolik, TA kam und hat gespritzt und es ging ihm wieder viel besser. Am anderen Morgen dann eine Verschlechterung, und bis der TA kam viel er im Beisein von meiner Schwester und uns einfach um und ist gestorben. Meine Schwester stand danach Wochenlang noch unter Schock und ist auch nie mehr zum reiten gekommen, jetzt langsam nach fünf Jahren ist sie darüber hinweg und sie nähert sich wieder unseren Pferden an, sie ist mit dem Pferd groß geworden, das verbindet.

                      Ich habe 2008 dann meine alte Stute mit 29 Jahren einschläfern müssen und auch ich bin bis heute noch nicht darüber hinweg. Oft frage ich mich warum durfte ich sie nicht noch länger behalten, die Ironie des Schicksal ist dann natürlich auch noch, das die Besitzerin unseres damaligen Einstellers es eigentlich nicht erwarten konnte das ihr fast dreissig Jahre altes Pferd endlich die Augen zumacht, kostet ja nur noch Geld und reiten kann man nimmer, aber er hat tapfer noch gute drei Jahre durchgehalten und ist dieses Jahr sanft eingeschlafen.....da fragt man sich dann natürlich auch, warum ist sie nicht froh ihr Pferd solange behalten zu dürfen, ich hätte meine Amasia noch gerne bei mir......

                      Hätte ich nicht noch die anderen beiden Pferde gehabt wäre ich vielleicht auch nimmer in den Stall, aber so musste ich und ich hatte auch immer das Gefühl Amasia und Tango nahe zu sein wenn ich im Stall bin.

                      Was uns (meiner Schwester und mir) geholfen hat mit dem Tod der geliebten Pferde klar zu kommen, war, das wir beim Schreiner zwei Kreuze mit dem Namen und den jahreszahlen machen haben lassen. Die haben wir an einer Stelle am Stall aufgestellt und den Strick usw. quasi beerdigt. So haben wir einen kleinen Ort geschaffen wo wir trauern können und wo wir unseren Pferden nah sein können. Auch ich ahbe immer die Angst, das ein geliebtes Tier von mir sterben wird, meine Hunde sind jetzt 13 1/2 und 14 1/2 und ich denke wir müssen auch bald von ihnen Abschied nehmen, aber auch wenn man weiss das man sich irgendwann verabschieden muss, werde ich doch immer wieder einem Tier ein schönes Zuhause geben, das tröstet mich etwas..

                      es gibt ein ganz schönes Gedicht, vielleicht tröstet es dich ein wenig, ich wünsche Dir ganz viel Kraft...


                      Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament,um ihr Heim und alles, was sie haben denen zu hinterlassen, die sie lieben.

                      Ich würde auch solch´ ein Testament machen,wenn ich schreiben könnte.
                      Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Pferd würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen,meinen Trog, meinen warmen Stall,meine schöne Koppel,die sanft streichelnde Hand,die liebevolle Stimme,den Platz, den ich in jemandes Herzen hatte,die Liebe, die mir zu guter Letztzu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird,gehalten im liebendem Arm.
                      Wenn ich einmal sterbe, dann sag' bitte nicht:"Nie wieder werde ich ein Tier haben,der Verlust tut viel zu weh!"
                      Such Dir ein einsames, ungeliebtes Tier aus und gib' ihm meinen Platz.Das ist mein Erbe.

                      Die Liebe, die ich zurück lasse, ist alles,was ich geben kann.
                      Mein Pferd ist ein Freizeitpferd - das heisst es hat viel Freizeit!

                      Kommentar

                      • spongebob
                        • 03.01.2005
                        • 153

                        #12
                        habe lange überlegt, ob ich was schreiben soll, aber es geht nicht anders:


                        aber meines erachtens hast du extremste verlustängste, die meiner meinung nach in therapie gehören
                        (habe auch überlegt , ob dieses thema verarschung ist)
                        oder gehst du auch jeden tag arbeiten mit der angst deinen job zu verlieren, wenn du du mit so ner miesen grundeinstellung jeden tag deinem tier begegnest kann das nur schief gehen
                        ich habe ein pferd im stall das wirklich schön öfters schwer krank war(er hat alles mitgenommen), heute ist er fit, aber deswegen denke ich doch nicht darüber nach was er sonst noch so ausbrüten könnte...
                        natürlich ist es ein schicksalsschlag wenn man unerwartet ein pferd verliert, ab das leben geht weiter, was machst du wenn du einen lieben menschen verlierst?
                        aber das ist mir hier ja schön öfter aufgefallen, dass ein pferdeleben mehr wert ist als ein menschenleben.
                        ich könnte mich hier jetzt noch endlos darüber auslassen, aber das werde ich euch und mir ersparen(ist auch nicht gut für meine nerven) aber das musste mal raus....

                        tue dir und deinem nächsten pferd einen gefallen: geh in therapie

                        Kommentar

                        • angel36
                          • 18.07.2002
                          • 2782

                          #13
                          spongebob, auch ich finde Deine Reaktion unangemessen. Dass Rubi durch den Wind ist, kann ich so gut verstehen, besonders, weil es eben so plötzlich und bei einem jungen Pferd kam. Auch, dass sie jetzt im Eindruck des Geschehens etwas "übertreibt"... jedenfalls für den Außenstehenden, denn sie schreibt sicher nur, was sie aktuell fühlt!!

                          Ich selbst habe mehrfach um meine alte Stute gebangt, da sah es auch mehrfach nicht gut aus. Ich sass manchmal einfach nur da und versuchte die Tränen zu unterdrücken bei dem Gedanken, es könnte soweit sein... ich denke nicht, dass ich in Therapie muss deswegen! Manchmal wird dieses "Sorgen machen" ja auch durch äußere Ereignisse angestoßen, z.B. wenn im Stall/Bekanntenkreis grad was passiert ist (hatten wir, als ein Wallach auf der Koppel das Bein brach und von jetzt auf gleich eingeschläfert werden musste, ebenso bei einer jungen Stute, die an Gasbrand einging, dazu kenne ich noch mindestens zwei Aortaabrisse...) - ich finde es normal, wenn man da an die eigenen Pferde und denkt!
                          Die Reaktionen der betroffenen Besitzer sind unterschiedlich gewesen, von den obigen Fällen ist die eine pferdelos geblieben, die anderen haben sich ein neues Pferd gekauft - nach mehr oder weniger langer "Trauerzeit".

                          Rubi, fühl Dich virtuell umarmt. Ich denke, Du musst Dir jetzt einfach Zeit lassen, zum Trauern, zum Begreifen. Irgendwann siehst Du dann auch, was du jetzt tun willst - ob ein neues Pferd für Dich richtig ist oder eher nicht. Alles Gute!

                          PS: den Vergleich mit den Angehörigen finde ich doch nicht passend - schließlich steht man da nicht vor der Entscheidung, einen "neuen zu kaufen".

                          Kommentar

                          • Ramzes
                            • 15.03.2006
                            • 14694

                            #14
                            Zitat von spongebob Beitrag anzeigen
                            habe lange überlegt, ob ich was schreiben soll, aber es geht nicht anders:


                            aber meines erachtens hast du extremste verlustängste, die meiner meinung nach in therapie gehören
                            (habe auch überlegt , ob dieses thema verarschung ist)
                            oder gehst du auch jeden tag arbeiten mit der angst deinen job zu verlieren, wenn du du mit so ner miesen grundeinstellung jeden tag deinem tier begegnest kann das nur schief gehen
                            ich habe ein pferd im stall das wirklich schön öfters schwer krank war(er hat alles mitgenommen), heute ist er fit, aber deswegen denke ich doch nicht darüber nach was er sonst noch so ausbrüten könnte...
                            natürlich ist es ein schicksalsschlag wenn man unerwartet ein pferd verliert, ab das leben geht weiter, was machst du wenn du einen lieben menschen verlierst?
                            aber das ist mir hier ja schön öfter aufgefallen, dass ein pferdeleben mehr wert ist als ein menschenleben.
                            ich könnte mich hier jetzt noch endlos darüber auslassen, aber das werde ich euch und mir ersparen(ist auch nicht gut für meine nerven) aber das musste mal raus....

                            tue dir und deinem nächsten pferd einen gefallen: geh in therapie
                            Spongebob , ähnlich erging es mir auch .
                            Lacridevelvet , anmaßend ist es jegliche Meinung als anmaßend zu kritisieren ,
                            die nicht im " Endlos - Trauermarsch " mitmarschiert .
                            Angel 36 ,Therapie ist wohl eine etwas übertriebene Aussage von Spongebob gewesen ,
                            Silas , Chili , Ameera Co. haben ähnlich angedeutet , daß Leben und Tod zusammengehören , daß der " Sensenmann " IMMER
                            zu jeder Zeit hinter uns und allen anderen Lebewesen steht .
                            Jeder von uns hier hat schon das eine oder andere Trauma
                            bezüglich Pferdeverluste hinter sich . Jeder , der sich ein Pferd
                            oder anderes Tier anschafft , sollte sich darüber im
                            Klaren sein , daß nichts ewig währt , Mitgefühl hin oder her .
                            Barbara , ...ich sage mir in solchen Fällen , das Schicksal hat mir
                            etwas genommen , was mir sehr am Herzen lag , es hat aber
                            diejenigen verschont , die mir das Allerliebste sind .
                            Und das ist meine Familie . " Es war ein Pferd und nicht das Kind " .
                            Wenn ich z.B. die " Assoziationskette " s.Thread oder andere
                            " Kindsthemen " so durchgehe und das Thema Kind durchblättere ,
                            bin ich schon manchmal erschreckt , wie stark da negative
                            Assoziationen artikuliert werden .
                            Jeder Reiter/-in , Pfleger /-in begibt sich tagtäglich in (Todes-) Gefahr
                            beim Umgang mit Pferden .
                            Wie kommt Rubi84 denn damit klar ?
                            Vielleicht haben wir alle auch ein wenig vergessen ,
                            dafür dankbar zu sein , daß tagtäglich rel. wenig passiert
                            und wir/ Umfeld oft genug mit einem " blauen Auge "
                            davonkommen .
                            Viele " Beinahe-Katastrophen " auch unserer Pferde bekommen
                            wir gar nicht mit .
                            Zuletzt geändert von Ramzes; 15.11.2012, 11:20.

                            Kommentar

                            • Mondnacht
                              • 01.12.2009
                              • 2470

                              #15
                              Ramzes: Sehr schön geschrieben, könnte ich nicht besser!!


                              PS. und ganz ohne Links

                              Kommentar

                              • silas
                                • 13.01.2011
                                • 4024

                                #16
                                Ich habe es an anderer Stelle anklingen lassen: mein 4,5 jähriger Hund hat einen bösartigen Kiefertumor.

                                Die Diagnose ist relativ frisch und ich habe in den ersten Tagen, beim Anblick dieses wachen und aufmerksamen Hundes, so manche Träne vergossen. Wer die Herkunft dieses Tieres kennt, würde auch von Ungerechtigkeit, und, und, und..... sprechen.

                                Aaaaber:
                                Dieser Hund hat mir seinerzeit sein Vertrauen geschenkt, hat viel gelernt und sich zu einem souveränen Hund entwickelt, der sein Leben genießt. Was kann es Schöneres geben?

                                Irgendwann, in nicht allzu großer Ferne, wird dieses Tier stiller werden und den bevorstehenden Abschied deutlich spürbar werden lassen, dann ist es Zeit, unseren TA auf unser Sofa einzuladen.

                                Ich werde traurig sein, dieser Hund ist eine tolle Persönlichkeit, die mich bis heute vieles gelehrt hat - unglaublich, von jedem Tier lerne ich immer noch Neues! Und ich bin heute schon dankbar, für jeden Tag, den ich nun bewusster gestalte.

                                "Die Liebe, die ich zurücklasse, ist alles was ich geben kann." Diesen Satz möchte ich ergänzen: Die Freude und die Liebe des Alltäglichen, sind unvergänglich.

                                Wenn dieser Hund gegangen ist, wird ein würdiger Nachfolger seinen Weg zu mir finden. Bis dahin, freue ich mich über diesen einzigartigen, schönen Hund!
                                Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                                • Bilgona
                                  • 12.02.2008
                                  • 648

                                  #17
                                  Und ich dachte schon, ich wäre verpeilt - danke für Eure Beiträge Ramzes und Spongebob.
                                  Ich habe es so verstanden, als ginge es eben nicht "nur" um den Verlust eines geliebten Tieres, sondern eben um Verlustängste - siehe Abschnitt 3 des Eingangsposts. Und in diesem Fall eben so starke Ängste, dass sie das Leben negativ beeinflussen.

                                  Kommentar

                                  • Amasia
                                    • 06.10.2009
                                    • 1582

                                    #18
                                    boar silas, jetzt habe ich Tränen in den Augen....aber das was du schreibst stimmt voll und ganz, jeder muss ein geliebtes Tier gehen lassen und es ist schlimm, auch wir werden in nächster Zeit von unseren Hunden Abschied nehmen müssen, aber auch wenn wir traurig sind, sagen mein Mann und ich uns immer wieder, wem ist es schon vergönnt fast 15 jahre mit einem Hund verbringen zu dürfen, gerade bei so großen wie meinen. Ich habe auch schon Angst davor Abschied zu nehmen, aber ich denke einfach wir werden spüren wenn es soweit ist......und auch beim nächsten Tier müssen wir wieder Abschied nehmen, vielleicht früher, vielleicht auch wieder nach 15 Jahren, aber wir werden uns nicht davor scheuen wieder einem Tier ein gutes liebevolles Zuhause zu geben.....Viele Tiere habe ich in meinem Leben gehen lassen müssen, aber immer habe ich weiter gemacht, ich denke wenn ich mit dem Tod eines Tieres nicht umgehen kann, dann darf ich mir keines mehr anschaffen, wie viele schon geschrieben haben, der Tod gehört zum Leben, aber natürlich darf man auch um ein geliebtes Tier trauern und weinen und oft verstehen einen nur die Tierfreunde warum man denn jetzt so ein Drama um den Tod eines Tiers macht, aber für mich gehören nunmal die Tiere auch zur Familie und ich lebe mit ihnen......

                                    Mir und meiner Schwester hat zu der traurigen Zeit das Buch von Penelope Smith "Tiere erzählen vom Tod" sehr geholfen, auch da gehen bestimmt die Meinungen auseinander, aber jeder verarbeitet den Tod eben anders und uns hat es sehr dabei geholfen....
                                    Mein Pferd ist ein Freizeitpferd - das heisst es hat viel Freizeit!

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                                    • spongebob
                                      • 03.01.2005
                                      • 153

                                      #19
                                      silas: total schön

                                      Kommentar

                                      • abc10
                                        • 19.01.2009
                                        • 280

                                        #20
                                        rubi84 fühl dich gedrückt, es tut mir sehr leid, was dir passiert ist!! aber aus eigener erfahrung weiss ich, es kommen auch wieder schöne zeiten für dich!! der tod gehört leider zum leben und manchmal schlägt er völlig unvermutet zu. so musste bei mir meine 4jährige an darmverschlingung sterben, meine 20 jährige ist fit (dankseigott)!dabei habe ich damals immer mit einem anruf a d stall gerechnet, dass die "alte"zum notfall wird! oft versteht man denn "sinn" solcher tragödien nicht, aber wer weiss, vielleicht blieb dir und dem pferd etwas viel schlimmeres dadurch erspart. ich habe mich etwas mit dem gedanken trösten können, dass es wohl irgendeine macht gibt, die unser schicksal lenkt und die einen sinn in dem sah, was passiert ist. heute, 3 jahre später, geniesse ich jede minute mit meiner "neuen" jungstute, sie gibt mir so viel freude,dabei hatte ich zur gänze die freude an der reiterei verloren! klar, ich habe immer noch panik wenn eines meiner pferde mal den kopf hängen lässt, oder gar kolikt, aber ich muss ein bisschen darauf vertrauenm dass das schicksal mehrmals so erbarungslos zuschlägt! viel kraft für die nächste zeit!

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